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Veröffentlicht am 24.09.2016

Spannend bis zum Schluss!

Red Rising - Tag der Entscheidung
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Das Buch beginnt damit, dass Darrow, ehemaliger Minenarbeiter und erfolgreicher Rebell gegen die Goldenen - welche die unteren Schichten unterdrücken - sich in der Gefangenschaft des Schakals befindet. ...

Das Buch beginnt damit, dass Darrow, ehemaliger Minenarbeiter und erfolgreicher Rebell gegen die Goldenen - welche die unteren Schichten unterdrücken - sich in der Gefangenschaft des Schakals befindet. Es dauert ein ganzes Jahr bis er sich schließlich aus seiner Zelle befreien kann, doch während er hinter Gittern saß hat sich die Welt draußen verändert und Darrow allein muss entscheiden wie seine Reise und sein Kampf gegen die mächtige Obersicht, die Goldenen, weitergeht.

Ich halte meine Inhaltsangabe diesmal sehr kurz, da der dritte Teil der Red Rising-Trilogie einfach viel zu umfassend wäre um näher auf das Geschehene einzugehen und außerdem möchte ich euch nicht zu viel verraten. Denn mit "Tag der Entscheidung" hat Pierce Brown ein Buch geschrieben, bei welchem es sich auf jeden Fall lohnt es zu lesen und all das selbst zu erleben. Es war nämlich genauso spannend wie seine beiden Vorgängerbände, welche mich bis zum Schluss in ihren Bann gezogen und jedesmal vollständig überzeugt haben.

Grund für meine Begeisterung über das Buch ist zum einen der fantastische Plot. Man kennt es aus zahlreichen Büchern, dass sich Unterdrückte erheben um gegen das System anzukämpfen. Doch "Klischee" und "schon dagewesen" sind Wörter die man mit der Trilogie nicht verbinden kann. Pierce Brown bedient sich vielleicht einem bekannten Modell, modelliert das im Laufe der Geschichte aber komplett um. Er bringt verschiedene spannende Elemente ein, wie etwa Götter, komplexe Kastensysteme und Rangordnungen. Dazu, was mir besonders gut gefallen hat, baut er die Kriegsführung gegen die Oberschicht sehr militärisch und strategisch auf. Daher fühlt man sich beim Lesen wie Teil eines großen Ganzen und nicht (wie in vielen Jugendbüchern) wie kleine Rebellen die gegen die Unterdrücker hetzen. Man merkt das man die Kraft hat etwas zu verändern, das diese Veränderung jedoch große Opfer mit sich bringen könnte. Alles in diesem Roman fühlt sich groß, schwerwiegend und wichtig an. Ein Gefühl, das Pierce Brown seinen Lesen vermittelt und sie dadurch noch mehr Teil der Geschichte sein lässt.

Doch neben dem Plot überzeugt der amerikanische Autor mit seinem tollen Figuren. Auf der einen Seite Darrow, welcher im letzten Teil wieder über sich hinauswachsen muss und das Wohl aller über sein eigenes und das seiner Freunde stellen muss. Während er anfangs noch ein einfacher Minenarbeiter war, ist er jetzt ein heroischer Führer im Kampf gegen seine Feinde, für die Gerechtigkeit. Dazu treffen wir im letzten Band auch bekannte Charaktere wieder, wie etwa den Schakal oder Cassius. Auch mit seinem Schreibstil kann der Autor punkten. Er schafft es den Leser mitzureißen, zu überzeugen und zu bewegen. Man kann gar nicht anders als sich auf die Geschichte einzulassen, sich in ihr zu verfangen und dann nicht mehr von der Red Rising-Trilogie loszukommen.

FAZIT:
Pierce Brown hätte das Finale nicht besser schreiben können! Spannend bis zum Schluss, verfolgt man so die Geschichte des Minenarbeiters Darrow der für Gerichtigkeit kämpft und die Flamme der Hoffnung in sich trägt. Absolut lesenswert und ein Buch, dass auf jeden Fall fünf Sterne verdient.

Veröffentlicht am 20.09.2016

Ein Buch über das Leiden, die Schönheit der Freundschaft und Zivilcourage - sehr lesenswert!

Die Nachtigall
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Die beiden Schwestern Vianne und Isabelle sind schon immer sehr unterschiedlich und betrachten die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel. Das zeigt sich auch als im Juni 1940 die deutschen Soldaten Frankreich ...

Die beiden Schwestern Vianne und Isabelle sind schon immer sehr unterschiedlich und betrachten die Welt aus einem ganz anderen Blickwinkel. Das zeigt sich auch als im Juni 1940 die deutschen Soldaten Frankreich besetzten. Während Vianne sich versucht unauffällig zu verhalten und ihre Familie zu beschützen, rebelliert Isabelle gegen die Nazis wo sie nur kann. Schließlich beschließt sie sogar für einen Piloten, der über Frankreich abgestürzt ist, ihr Leben zu riskieren und ihn über die Grenzen zu bringen.

Es fällt mir unglaublich schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben, da es mich wirklich sehr bewegt hat und ich jetzt, wo ich an das Buch denke, schon wieder Tränen in den Augen habe. Trotzdem werde ich versuchen meine Gedanken in Worte zu fassen und hoffe das es mir einigermaßen gelingt: Ich lese sehr gerne Romane über den zweiten Weltkrieg und habe mich deswegen auch dafür entschieden "Die Nachtigall" von Kristin Hannah zu lesen. Für mich haben diese Bücher immer etwas ganz Besonderes, da ich weiß das dies tatsächlich passiert ist und tausende von Menschen durch diese schlimme Zeit gehen mussten und dabei unendlich viele Opfer brachten. Diese Opfer mussten auch in diesem Roman gebracht werden und ihn zu lesen war alles andere als leicht. Mehrmals musste ich zum Taschentuch greifen oder schockiert innehalten und über das Gelesene nachdenken.

Mit ihren beiden Protagonisten Vianne und Isabelle zeigt die Autorin zwei ganz unterschiedliche Positionen im Krieg. Die Hausfrau die ihre Familie beschützen möchte und die Rebellin die den Deutschen Parolli bietet. Man kann nicht sagen, dass es eine von ihnen leichter hätte. Beide Frauen beweisen sehr viel Mut, stellen sich immer neuen Herausforderungen und gehen über ihre Grenzen. Sei es Isabelle die ihr Leben für wildfremde Menschen riskiert oder Vianne die hungert damit ihre Tochter genug zu essen hat. Vor allem sieht man auch wie sehr der Krieg die beiden Frauen verändert und auch das Weltbild des Lesers verschiebt. Es zeigt, dass jeder dazu in der Lage ist Zivilcourage zu beweisen und die Welt etwas besser zu machen. Diese Nachricht fand ich unglaublich inspirierend und berührend.

Geschrieben wurde die Geschichte sowohl aus der Sicht von Isabelle wie auch Vianne, so dass man ihre schmerzlichen Gedanken mitverfolgen kann und ihnen noch näher steht. Ich mochte beide von ihnen sehr gerne und in meinen Augen sind beide Helden. Sehr schön fand ich auch, dass die Autorin eine Liebesgeschichte einbunden hat. Diese ist allerdings nicht klischeeüberladen, wie man es vielleicht vermutet, sondern zart, zerbrechlich und wunderschön. Es ist keine flammende Liebe, da das in so turbulenten Zeiten, wo man sie eigentlich am meisten benötigt, keinen Platz hat. Viel eher ist es eine kleine Flamme, die beständig brennt und daran erinnert das es Hoffnung gibt.

FAZIT:
Der Roman "Die Nachtigall" erzählt nicht nur die beeindruckende Geschichte der beiden Schwestern Vianne und Isabelle, sondern zeigt auch das Kriegshelden nicht immer eine Uniform und Abzeichen tragen. Für mich ist es somit ein wundervolles, und gleichzeitig tieftrauriges, Buch über Leiden, Freundschaft, Vertrauen und Zivilcourage, das ich jedem ans Herz legen kann. Ich bin mir sicher ihr werdet dieses Buch lieben!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn man plötzlich seinem Doppelgänger gegenüber steht...

Gefangen zwischen den Welten
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Das Buch beginnt damit, dass Ve sich auf den Weg zu ihrem Vater macht. Er wohnt in Deutschland in einem abgelegenen Dörfchen, während sie mit ihrer Mutter in Amerika lebt. Ve ist gar nicht erfreut über ...

Das Buch beginnt damit, dass Ve sich auf den Weg zu ihrem Vater macht. Er wohnt in Deutschland in einem abgelegenen Dörfchen, während sie mit ihrer Mutter in Amerika lebt. Ve ist gar nicht erfreut über den Aufenthalt der sie erwarten wird, doch da weiß sie noch nicht das ihr Vater verschwunden ist und sich in seinem Keller ein rätselhafter Apperat befindet mit dem sie in eine Parallelwelt gelangt.

Der Klappentext des Buches hat sofort mein Interesse geweckt und da ich zuvor noch nie etwas über Parallelwelten gelesen habe, war ich neugierig was mich wohl hinter den schönen Buchdeckeln erwarten würde. Meine Erwartungen wurden auch nicht enttäuscht, da man sehr flott in die Geschichte einsteigt und Ve's Reise nach Deutschland verfolgt. Bald merkt man aber, dass sie kein ruhiger, langweiliger Urlaub erwartet sondern ein großes Abenteuer. Dies beginnt als sie in eine Parallelwelt gelangt, in der sie sich selbst, ihre Mutter und einige Bekannte - wie etwa den gut aussehenden Sänger Finn Werfel - wiedersieht. Allerdings ganz anders als in der "echten Welt". Statt eine sportliche, erfolgreiche Geschäftsfrau ist ihre Mutter in der Parallelwelt dem Alkohol verfallen, etwas beleibt und trübselig. Klingt spannend? Ist es auch!

Zuerst hatte ich ein wenig Angst, dass durch die Doppelgänger Verwirrung herrschen würde. Auch das Konzept der Parallelwelt erschloss sich mir schnell und so wurde der Lesespaß nicht durch komplizierte Erklärungen getrübt. Die Autorin hat das also wirklich gut hinbekommen, eine ausdrucksstarke Welt mit tollen Charakteren zu basteln und den Leser mitzureißen! Besonders die Protagonistin Ve (kurz für Veronica) mochte ich sehr gerne, wie auch den Parallel-Finn und Parallel-Nicky.

Um auch ein wenig Gefühlsknistern zu erzeugen, gab es schließlich noch Finn Werfel. In der einen Welt ein arroganter Popstar, in der Parallelwelt aber ein verträumter Musiker. Während Ve ihn in der einen Welt nur von der Ferne anhimmelt, kommt sie in der Parallelwelt mit ihm in Kontakt. Das fand ich richtig toll und hat die Geschichte noch ein kleines bisschen besser gemacht. Rundum kann ich also sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat und spannend erzählt ist. Besonders gegen Ende geht es noch einmal rund, doch da noch einige Fragen offenbleiben freue ich mich auf den zweiten Band der Welten-Trilogie, der im Frühjahr 2017 erscheinen wird.

FAZIT:
Der spannender Auftakt einer Trilogie, welcher nicht nur Interesse und Neugier weckt sondern mich durch die interessante Idee einer Parallelwelt, einem guten Schreibstil und tolle Charaktere, überzeugen und mitreißen konnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch das mein Herz erobert hat!

George
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George ist ein Mädchen. Doch seine Klassenlehrerin versteht das anscheinend nicht, da sie wütend wird als sie für eine weibliche Rolle vorspricht. Dabei wünscht sich George so sehr, dass sie die Spinne ...

George ist ein Mädchen. Doch seine Klassenlehrerin versteht das anscheinend nicht, da sie wütend wird als sie für eine weibliche Rolle vorspricht. Dabei wünscht sich George so sehr, dass sie die Spinne Charlotte spielen könnte. Auch als sie ihrer Mutter gegenüber anspricht, dass sie ein Mädchen ist, stoßt sie auf Ablehnung und ein verwirrtes Gesicht. Einzig ihrer Freundin Kelly kann sie sich anvertrauen.

Es fällt mir wirklich schwer die Handlung dieses Buches in wenigen Sätzen darzulegen, da dieses Buch so viel mehr ist als das es ein paar Worte kurz ausdrücken könnten. Es geht dabei um George, die ein Mädchen ist und in einem Jungenkörper gefangen ist. Das zweite Mal das ich eine transgender Geschichte gelesen habe und wieder wurde ich begeistert. Denn wenn ich ein Buch über eine verlorene Person lese, über erreichte und unerreichte Träume und Wünsche oder ein Buch über Freundschaft, dann weiß ich genau wie sich die Charaktere fühlen, da ich schon genauso gefühlt habe. Während es hier aber etwas ganz anderes ist. Ich bin als Mädchen geboren und fühle mich auch als Mädchen. Nie habe ich wirklich mein Geschlecht angezweifelt, oder ihm nicht zugehörig gefühlt. Mit seinem Buch weckt Alex Gino also etwas ganz Neues in mir und es für mir erstaunlich zu lesen, wie es sich für jemanden anfühlt in einem falschen Körper zu stecken.

Wir folgen George durch eine Geschichte voller Tief- & Höhepunkte. Eine traurige, aber auch schöne Geschichte. In der nicht nur George mehr zu sich selbst findet, sondern auch der Leser. Ich habe aus George's Entwicklung und ihrem Mut, ihren tiefsten Wunsch, zu offenbaren, so viel Gutes mitgenommen. Denn man darf immer stolz auf sich sein, egal wie oder was man ist.

Geschrieben wurde das Buch von Alex Gino, der in der queeren und transgender Bewegung aktiv ist. Er schreibt die Geschichte mit so viel Gefühl, das mir beim Lesen richtig warm ums Herz wurde. Ich weiß zwar nicht wie viele eigene Gefühle und Wünsche er in das Buch eingebracht hat, aber für mich fühlte sich jede Zeile richtig und wahr an. Ich kann mir auch gut vorstellen, das Mädchen und Jungen, die sich in ihrer Haut nicht wohlfühlen oder sich nicht ihrem körperlichen Geschlecht zuordnen können, von diesem Buch sehr profitieren. Aus George's Geschichte und seiner Wandlung kann man sehr viel Kraft schöpfen und als Leser einen Schritt machen und sagen: "So bin ich."

~ FAZIT ~
Auf dem Cover findet man einen blau-türkisen Button auf dem man von John Green aufgefordert wird: "Read this.", und ich kann John Green nur zustimmen. Das Buch ist wirklich lesenswert, bewegend und für mich war es erstaunlich und neu zu lesen, wie es sich für jemanden anfühlt in einem falschen Körper gefangen zu sein. Absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein brillianter Roman!

Nach einer wahren Geschichte
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Delphine de Vigan schreibt über ihr Leben und ihrer Schreibblockade, die sie lange Zeit davon abhielt auch nur wenige Wörter zu Papier zu bringen. In einer Hand mit dieser Blockade, dieser total Wortverweigerung, ...

Delphine de Vigan schreibt über ihr Leben und ihrer Schreibblockade, die sie lange Zeit davon abhielt auch nur wenige Wörter zu Papier zu bringen. In einer Hand mit dieser Blockade, dieser total Wortverweigerung, geht ihre Bekanntschaft mit ihrer Freundin L. Diese dringt immer mehr in ihr Leben ein und übernimmt mehr und mehr Verantwortung. Während L. sich immer mehr in Delphines Leben ausbreitet, wird diese immer kleiner und zieht sich zurück.

Ich liebe Bücher in denen die Autorin über wahre Geschichten schreiben. Auch das wird in dem Roman genau erörtert - warum lieben Menschen Bücher mit einem wahren Kern? Warum begeistert uns Realität, wenn wir uns in die Fiktion flüchten könnten? Das ist nur eines der vielen Themen, die Delphine de Vigan in ihrem Roman aufgreift. Das dominanteste Thema ist und bleibt allerdings Freundschaft. Nämlich die Freundschaft zu einer mysteriösen, verschlossenen, beeindruckenden Dame namens L., die plötzlich in Delphines Leben auftaucht und sich dort immer mehr Platz sichert.

L. fand ich genauso faszinierend wie Delphine. Sie ist ein Rätsel das man entschlüsseln möchte. Ein Phänomen, das man erkunden will. Um kurz über sie zu erzählen: Sie ist eine Ghostwriterin, die ein Jahr lang in dieselbe Klasse wie Delphine ging und ein großer Fan ihrer Werke ist. Besonders das letzte Buch, in dem Delphine über ihr privates Leben erzählt, fand sie beeindruckend und so drängt sie die Freundin dazu wie etwas nach einer wahren Begebenheit zu schreiben. Dabei würde sich Delphine eher Fiktion widmen und gelangt damit in einen großen Konflikt.

Neben L.'s Hintergründen und Gefühlsleben nimmt auch Delphines Seelenleben einen wichtigen Teil des Buches ein. Auch das fand ich sehr interessant zu verfolgen, da Delphine einer dieser Menschen ist der alles gut und recht machen möchte und trotzdem seinen eigenen Prinzipien treu bleibt. Zumindest bis sie zu schwach ist um das zu tun. Denn im Laufe der Geschichte erlebt der Leser die Unterdrückung die L., beinahe unbemerkt von Delphine selbst, an ihr ausübt. Dies schildert die Autorin wirklich hervorragend, da man nie weiß welche Ziele L. wirklich verfolgt und was in ihr vorgeht. Da die Geschichte aus Delphines Sicht geschrieben ist, kann man nur ihren und eigenen Vermutungen folgen.

~ FAZIT ~
Ein brilliantes Buch über eine faszinierende Freundschaft, die mir den Atem raubte und mich das Buch nicht mehr aus der Hand legen ließ.