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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2019

eine mitreisend und tief berührende Heldengeschichte

Black Hand
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"Black Hand" von Stephan Talty ist ein spannend und überaus mitreisendes Sachbuch über die Anfänge der Mafia und einem Italiener der zum wahren Helden wurde.

Es ist die Biografie des italienischen Einwanderers ...

"Black Hand" von Stephan Talty ist ein spannend und überaus mitreisendes Sachbuch über die Anfänge der Mafia und einem Italiener der zum wahren Helden wurde.

Es ist die Biografie des italienischen Einwanderers Joseph Petronsinos der als Kind mit seiner Familie aus Süditalien nach Amerika auswandert. Bereits in seinen jungen Jahren weiss er was er will, ist ehrgeizig, fleissig und bekommt schliesslich eine Chance bei der Polizei, die sein Leben grundlegend verändert. 
1903 versinkt New York in der Kriminalität. Verbrechen, Enführungen und Bombenanschläge häufen sich, die mit den italienischen Einwanderern in die Stadt gekommen sind. Verantwortlich für diese grauenhaften Verbrechen ist die Organisation der Black Hand. Als erster italienischer Detective New Yorks, mit gefürchteten und knallharten Methoden, zieht Petrosino gegen die Banden in den Kampf.

Stephan Talty erzählt in seinem Buch von den Anfängen der amerikanischen Mafia und Joseph Petrosino, der sich als erster Mann der Mafia entgegenstellt. Er kennt keine Furcht, hat keine Angst und verdrischt mit perfektionierten Verkleidungen, Mafiagrössen auf offener Strasse. Seine Methoden haben Erfolg, spektakuläre Festnahmen folgen, doch mit dem Ruhm häufen sich auch die Morddrohungen gegen seine Person. Als angesehener Mann wird Joseph Petrosino gefeiert und gefürchtet zugleich.

Mit seinem ungemein mitreisenden und wortgewandten Schreibstil weiss Stephan Talty seine Leser zu fesseln und nimmt sie mit auf eine faszinierende Jagd zu den Anfängen der erste Mafia New Yorks. Rasant wird man in die Geschichte geführt, lernt Joseph Petrosino, seine Familie und ihn als Person näher kennen und fühlen. Teilweise konnte ich mich so gut in die Handlung hineinversetzten als sässe ich mit dem Detective an einem Tisch.

Das Sachbuch baut auf die Biografie Joseph Petrosinos auf, ist spannend und gut strukturiert, die Gliederung durchdacht und liest sich fliessend als würde man einen Krimi lesen. Natürlich darf man keine unvorhersehbaren Wendungen oder dergleichen erwarten, doch die überaus gut recherchierte Lebensgeschichte eines wahren Helden konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite mitreisen die ich mit grosser Spannung verfolgt habe.

Für mich ein beeindruckend und tief berührendes Werk, das sich fliessend, spannend und voller grosser Momente eines umwerfenden Helden, liest. Ich bin gespannt und freue mich schon auf die Verfilmung.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Ein Hochgenuss für die Lachmuskeln

Dönerröschen
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"Dönerröschen" von Jaromir Konecny ist ein deutsch-türkischer, superwitziger Hochgenuss, in dem jede Menge Vorurteile und kulturelle Missverständnisse kein Auge trocken lassen und damit für gute Unterhaltung ...

"Dönerröschen" von Jaromir Konecny ist ein deutsch-türkischer, superwitziger Hochgenuss, in dem jede Menge Vorurteile und kulturelle Missverständnisse kein Auge trocken lassen und damit für gute Unterhaltung sorgen.

Im Zentrum der Geschichte steht der 16-jährige Jonas, der mit seinen Eltern und kuchenverwöhnten Hund Napoleon vom beschaulichen Oberhaching ins türkenbesetzte Neuperlach gezogen ist. Freunde findet er auf Anhieb und auch der Slang der Jugendlichen, hat er schnell verinnerlicht. Doch als Jonas immer wieder dem türkischen Mädchen Sibel über den Weg läuft, bekommt er es schon bald mit der Angst zu tun. Was wenn ihre Freundschaft missverstanden und er mit ihr Zwangsverheiratet wird oder viel schlimmer noch, den Schniedel abgesäbelt bekommt? Auch Vater Dok und Hund Napoleon machen es Jonas nicht immer leicht, seine Vorurteile und Ängste über Bord zu werfen.

Zugegeben war ich anfangs dem Buch gegenüber etwas Zwiegestalten. Denn zum einen gelangt man gut und ohne Umwege, in eine total humorvolle Geschichte, lernt Jonas und seine neue Münchner Heimat kennen, stösst dabei aber auch auf einen kurzangebundenen, jugendlichen Slang und einigen Vorurteilen.

Doch schon nach kürzester Zeit stellt man fest, das die Vorurteile und kulturellen Missverständnisse durchaus gewollt und teilweise vielleicht heimlich auch in den Gedanken des Lesers, herumgespukt sind. Zumindest ich habe mir gedanklich so einige male auf die Finger gehauen, denn ich konnte mir die Geschichte nicht nur total bildlich vorstellen, sondern habe Jonas Gedankengänge beim lesen sogar richtiggehend verinnerlichen können. Denn es gibt eine Fülle an Situationen die mich zum lachen bringen konnten aber auch türkische Spezialitäten die mir das Wasser im Mund zusammenlaufen liesen.

Auch Jonas ist ein authentisch ausgearbeiteter Charakter mit Charme, der mir gut gefallen hat. Er schlittert von einem kulturellen Missverständnis ins nächste, das beim lesen durchgehend für Witz und gute Unterhaltung gesorgt hat. Auch sein exzentrischer Vater Dok und besonders der immer kuchenhungrige Hund Napoleon haben Abwechslung, neuen Schwung und Pepp in die Geschichte gebracht.
Doch Jaromir Konceny schafft es nicht nur mit Vorurteilen zu spielen und auf superwitzige Art und Weise zu unterhalten, sondern räumt auch nach und nach mit einigen Klischees und Vorurteilen auf.

Auch auf Sprachlicher Ebene nimmt die Geschichte eine gute Wandlung an, wächst mit den Charakteren, wird angenehmer und leichter zu lesen. Wobei ich nicht sagen möchte das der Sprachstil schwer oder holprig zu lesen war, ganz im Gegenteil, man gelangt sogar super fliessend und flüssig durch die Kapitel, nur die Anfänge waren von einem Jugendlichen Slang begleitet. Betrachtet man aber das Gesamtbild und die lustigen Handlungsstränge hat alles sehr gut zusammengepasst.

Ein erheiternder deutsch-türkischer Hochgenuss, witzig, frech und humorvoll bis zum Schluss. Ich empfehle das Buch jedem, der lustige, locker-leichte Unterhaltung sucht zum beherzten mitlachen.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Muttertagsmörder spannend und mitreisend

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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"Muttertag" von Nele Neuhaus ist Band 9 der Bodenstein-Kirchhoff Krimireihe, ungemein fesselnd und spannend bis zur letzten Hörminute.

Im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik wird die Leiche des ehemaligen ...

"Muttertag" von Nele Neuhaus ist Band 9 der Bodenstein-Kirchhoff Krimireihe, ungemein fesselnd und spannend bis zur letzten Hörminute.

Im Wohnhaus einer stillgelegten Fabrik wird die Leiche des ehemaligen Betreibers Theodor Reifenrath gefunden. Pia Sander die Leitende Kriminalhauptkommissarin und ihr Chef Oliver Bernstein machen jedoch auf noch weiteren grausamen Funde im Hundewzinger.
Neben einem fast verhungerten Hund findet die Spurensicherung menschliche Knochen und es werden immer mehr Tote auf dem Grundstück geborgen. Allesamt Frauen. Theodor und seine Frau Rita hatten, so machte es den Anschein ein grosses Herz für Kinder und nahmen eine Vielzahl, die schwer vermittelbar und ohne Perspektive waren und die sonst in einem Heimen gelandet wäre, bei sich auf.
Seit Reifenraths Frau jedoch vor zwanzig Jahren auf mysteriöse Art verschwand lebte Theodor zurückgezogen. Keiner im Dorf wollte an ein Verbrechen glauben bis eine weitere Frau verschwindet und es für Pia Sander zu einer persönlichen Angelegenheit wird, in dem sie erkennt, das nichts so ist wie es auf den ersten Blick erscheint.

Bereits zu Anfang wird man als stiller Zuhörer Zeuge einer jugendlichen Tag in dem ein Mädchen unter Wasser gedrückt wird, bis es im Fluss ertrankt. Rasant nimmt der Krimi an Fahrt an, teilt sich in zwei Handlungsstränge die in der Gegenwart und teilweise einem kurzen aber messerscharfen Einblicke in die Vergangenheit gewähren. Parallel lernt man Viona ein junges Mädchen aus Zürich kennen, die durch den Tot ihrer Mutter erfährt das die Frau nicht ihre leibliche Mutter war. Sie macht sich auf die Suche, währenddessen Ermittelt Pia Sander gemeinsam mit ihrem Team und ihrem Chef Oliver Bernstein und stellt schon bald fest, das der Fall um einiges verworrener ist als gedacht.
Nele Neuhaus ist für mich ein absolutes Ausnahmetalent, die es schafft, durch einen perfide ausgearbeiteten Plot solche Spannungsbögen aufzubauen, die für atemraubende Hörminuten gesorgt haben. Man wird zwar ganz schön gefordert durch die Anzahl an Charaktere die man kennen lernt, das es wiederum aber auch spannend und teilweise undurchsichtig im Bezug auf den Täter und den Kreis der Verdächtigen ungemein ausweitet. Sehr lange hatte ich keine Spur, nur einen wagen Verdacht und habe gespannt dem Auflösen des Falls entgegengefiebert. Obwohl sich der Krimi auf 9 CDs aufteilt, fühlt man sich schon am Anfang in der Handlung gefangen und möchte unbedingt wissen wie es weiter geht und wer der grausame Muttertagsmörder ist.

Total gut gefällt mir auch der Erzählstil von Nele Neuhaus der so einnehmend, und ungemein fliessend, leicht ist. Auch die Charaktere sind sehr authentisch und klar beschrieben in die man sich gut hineinversetzten kann.

Nicht wegzudenken aus der Bodenstein-Kirchhoff Reihe ist jedoch auch die etwas raue Stimme der Sprecherin Julia Nachtmann die den Charakteren von Anbeginn ihre Stimme geliehen hat. Sie hat so eine angenehme Art zu erzählen, weiss ihre Stimme zu betonen, sodass man als Zuhörer an die Geschichte gefesselt wird.

Ein ungemein fesselnd und spannender Hörgenuss der vollumfänglich überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 11.01.2019

Wundervolle Reise an die Ostsee

Dünenzauber
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"Dünenzauber" von Evely Kühne ist ein ganz wundervoller Ostseeroman der beim lesen verzaubert.

Klara kann es kaum glauben, als ihre beste Freundin Jessi ihr freudestrahlend verkündet, das sie schon in ...

"Dünenzauber" von Evely Kühne ist ein ganz wundervoller Ostseeroman der beim lesen verzaubert.

Klara kann es kaum glauben, als ihre beste Freundin Jessi ihr freudestrahlend verkündet, das sie schon in wenigen Wochen nach Kanada auswandern und davor heiraten möchte. Ausgerechnet in Prerow einem kleinen Ort an der Ostsee, mit dem Klara soviele schlechte und traurige Erinnerungen verbindet, soll die Feierlichkeit statt finden. Doch beste Freundinnen sind immer füreinander da, deshalb packt Klara kurzentschlossen ihre Sachen zusammen um Jessi bei den Hochzeitsvorbereitungen unterstützend zur Seite zu stehen. Allerdings gestalten sich Planung und Vorbereitungen für die Hochzeit, alles andere als einfach, vor allem als Jessi Klara ein  Geheimnis anvertraut und damit deren Welt gehörig ins Wanken bringt. Doch neben dem ganzen Hochzeitsstress wittert Klara eine heisse Story und ein äusserst gut aussehender Fremder läuft ihr immer wieder über den Weg der ihr Herz höher schlagen lässt.
Wird die Hochzeit trotz aller Widrigkeiten stattfinden?

Dünenzauber ist ein ganz wundervoller Roman, in dem es Evely Kühne schafft, durch bildhaft dargestellte Landschaftsbeschreibungen und einem humorvoll, herzerwärmenden Handlungsverlauf regelrecht zu verzaubern und an die Ostsee zu entführen. Schon auf den ersten Seiten befindet man sich mitten in den turbulenten Hochzeitsvorbereitungen und lernt die besten Freundinnen Jessi und Klara näher kennen. Liebevoll beschrieben und ausgearbeitete Charaktere, eine kontinuierlich und verständlich aufeinander aufbauende Handlung runden die Geschichte ab. Immer wieder lässt die Autorin tolle Beschreibungen über Land und Leute mit einfliessen, sodass beim lesen der Zauber und die wundervolle Weite der Ostsee zum greifen nahe erscheint.

Auch der sanfte, bildgewandte und sehr angenehme Schreibstil von Evely Kühne hat mir sehr gut gefallen, der mich fliessend durch die Kapitel und Handlungsstränge geführt hat.
Mit einer guten Portion Humor, Romanze und Liebeschaos nimmt die Geschichte ihren Lauf,  ist mit unvorhersehbaren Wendungen versehen, spannend und unterhaltsam bis zum Schluss.

Für mich ein mehr als gelungener und empfehlenswerter Ostseeroman der mich verzaubern und gut unterhalten konnte.

Veröffentlicht am 10.01.2019

Eine Leiche und ein Mops als Zeuge

Das Extrawurscht-Manöver
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"Das Extrawurscht-Manöver" von Franz Hafermeyer ist Band 3 des Ermittleruos Elsa Dorn und Sven Schäfer in dem ein neuer Fall bald zur Mopssache wird.

Privatschnüffler Sven Schäfer hat einen neuen Fall. ...

"Das Extrawurscht-Manöver" von Franz Hafermeyer ist Band 3 des Ermittleruos Elsa Dorn und Sven Schäfer in dem ein neuer Fall bald zur Mopssache wird.

Privatschnüffler Sven Schäfer hat einen neuen Fall. Für Geschäftsfrau Rebecca soll er herausfinden wo sich ihre Mitarbeiterin und Freundin Iris Gulden aufhält. Doch schon bald stösst Schäfer auf die Leiche der Vermissten und macht sich heftige Vorwürfe. Denn obwohl er seit Tagen nach ihr gesucht hatte, konnte er das Leben von Iris Gulden nicht retten.
Der einzige Zeuge ist auch nicht wirklich hilfreich, denn es handelt sich um einen ziemlich verfressenen Mops. Doch warum nicht einfach einen Zeugen vorgeben der den Mord gesehen haben könnte?
Die zuständige Kommissarin Elsa Dorn ist verständlicherweise nicht begeistert über Schäfers Einfall. Doch schon bald ist Schäfer dem Verbrechen dich auf der Spur und bringt damit nicht nur sich selbst, sondern Elsa und auch den Mops gehörig in Gefahr.

Für mich ist es der Erste Band des Privatschnüfflers Schäfer und der Kommissarin Elsa Dorn, der mich jedoch vollumfänglich begeistern und mitreisen konnte. Denn auch ohne die vorherigen Fälle zu kennen, hat mir kein Hintergrundwissen gefehlt und findet man sehr gut in die Geschichte. Dem Cover zu urteilen erwartet man einen seichten Schwabenkrimi, doch es steck um einiges mehr dahinter. Mit einer guten Portion Humor, Raffinesse und Spannungsmomenten schafft es Franz Hafermeyer mich an die Geschichte zu fesseln. Krimifeeling kommt auf, rasant nimmt die Geschichte ihren Lauf, in dem Schäfer einen guten Riecher und Spürsinn aufweist. Die Charaktere sind authentisch mit stärken und schwächen dargestellt, die aber zusammen für mich gut harmonieren und zum Gesamtbild gepasst haben. 

Auch der Schreibstil des Autors ist  total angenehm, richtiggehend mitreisend und locker der mich fliessend durch die Kapitel führen konnte. Man merkt das Franz Hafermeyer dessen Name ein pseudonym ist, Hintergrundwissen mit sich bringt und im wahren Leben selbst als Kommissar auf Verbrecherjagd geht, das ihn für mich noch sympathischer macht.

Ein überaus gelungener Schwabenkrimi der unterhält, spannend und mit einer guten Portion Humor unterlegt ist. Absolut empfehlenswert.