Nicht ganz überzeugt
Ermittler Ravn ist nach dem Mord an seiner Freundin nicht mehr er selbst und vom Dienst suspendiert. Er versinkt im Alkohol und Selbstvorwürfen, weil er den Mord nicht verhindern und den Täter auch nicht ...
Ermittler Ravn ist nach dem Mord an seiner Freundin nicht mehr er selbst und vom Dienst suspendiert. Er versinkt im Alkohol und Selbstvorwürfen, weil er den Mord nicht verhindern und den Täter auch nicht ermitteln konnte. Nachdem ein Freund ihn mehrfach inständig bittet private Ermittlungen aufzunehmen, bekommt er ganz langsam einiges wieder auf die Reihe. Eine junge Frau verschwand vor Jahren spurlos und er versucht sie zu finden. Sein Weg führt ihn ins Rotlichtmilieu Stockholms…
Was mich besonders zu Beginn ziemlich genervt hat, ist Ravns Art. Diese kaputten Ermittler sind einfach noch nie meins gewesen und er bildet da keine Ausnahme, wenn ich auch verstehe, warum er so kaputt ist. Doch mit den Ermittlungen wird er wieder gefestigter und sympathischer. Der Fall als solcher ist aber so spannend und auch brutal, dass das in den Hintergrund rückt. Man erkennt, wie eine junge Frau immer tiefer in ein Milieu abrutscht, wo sie eigentlich so gar nichts verloren hat. Ihr Leben, alle Widrigkeiten unter denen Zwangsprostituierte zu leiden haben, werden hier sehr gut dargestellt. Masja wurde von ihrem Freund in die Unterwelt verkauft und muss Unmenschliches unter ihrem skrupellosen Zuhälter erleiden. Doch auch Erik hatte Schlimmes in den 1970ern erleben müssen…
Der Schreibstil ist rund, die verschiedenen Perspektiven machen die Geschichte abwechslungsreich und spannend. Es gibt mehrere Tote, die kunstvoll „ausgestellt“ werden und es stellt sich die Frage, wer dahinter steckt, warum die Toten so zur Schau gestellt werden und ob Rayn noch eine Chance hat die Vermisste zu finden. Wer der Täter ist, ist schnell klar, aber die Spannung liegt hier eben bei der Suche nach Masja.
Das Ende konnte mich nicht wirklich überzeugen. Es war mir nach der recht spannenden Vorgeschichte deutlich zu schwach, sodass ein fader Nachgeschmack blieb. Trotzdem kann ich das Buch empfehlen.