Eine besondere Geschichte, die mich sehr berührt hat
Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.Leni steht kurz vor dem Abitur, was ihr allerdings mittlerweile große Angst bereitet. Noch schlimmer wird dies, als Leni nach den Sommerferien zurück in die Schule muss. Von da an sind Übelkeit, Panikattacken ...
Leni steht kurz vor dem Abitur, was ihr allerdings mittlerweile große Angst bereitet. Noch schlimmer wird dies, als Leni nach den Sommerferien zurück in die Schule muss. Von da an sind Übelkeit, Panikattacken und Angstzustände ihr ständiger Begleiter, die sie auch von ihrem normalen Alltag abhalten. Keiner weiß, was mit Leni los ist, bis ein Arzt die alles entscheidende Diagnose stellt..
Leni lernt man als ein lebensfrohes Mädchen kennen, das kurz vor dem Abitur steht und noch keine wirklichen Pläne für die Zeit danach hat. Das ihr das Kopfzerbrechen bereitet, merkt man Leni von Anfang an. Doch dann werden die kleinen Zweifel zu einem immer größer werdenden Strudel, der Leni zu verschlucken droht. Ich finde, dass Leni im Grunde genommen eine starke Persönlichkeit ist, die niemals aufgibt und dafür meinen vollsten Respekt hat.
Auch wenn Matti erst ziemlich spät in die Geschichte eingreift, konnte man sich trotzdem ein gutes Bild von ihm machen. Eigentlich will er nur ein ganz normales Leben führen, aber er leidet unter einer seltenen nicht heilbaren Krankheit, die ihn dazu zwingt die meiste Zeit zuhause zu verbringen.
Leni und Matti im Zusammenspiel hat mir einfach sehr gut gefallen. Zwar hatten die beiden keinen besonders guten Start, aber dann sind sie meiner Meinung nach nicht nur über sich hinaus gewachsen, sondern haben sich eben auch das Vertrauen und die Hilfe gegeben, die manchmal einfach nötig ist.
"Wir zwei zusammen sind zwei Extreme, die versuchen müssen, sich gegenseitig auszugleichen ohne dass es komplett aus dem Ruder läuft. Und man hat uns keine Anleitung dafür gegeben." (Seite 246)
Neben Leni und Matti lernen wir noch Lenis Eltern, ihre beste Freundin Emma sowie Mattis Familie kennen. Vor allem Lenis Eltern und Emma sind mir positiv in Erinnerung geblieben, denn sie unterstützen Leni bei jedem Schritt, auch wenn Emma bis zuletzt mehr oder weniger im Dunkeln tappt.
Der Schreibstil von Ava Reed konnte mich von Anfang an begeistern und komplett in den Bann ziehen. Sie hat auf eindrucksvolle Weise die Gefühle von Leni wieder gegeben, wodurch sie für mich total greifbar wurden und ich ihr Handeln auch nachvollziehen konnte, obwohl ich selbst nicht von Angststörungen und Depressionen betroffen bin. Dabei ist der Großteil des Buches aus Lenis Sicht geschrieben, aber auch Matti bekommt seine eigenen Kapitel. Dadurch bekommt man auch einen guten Einblick in seine Gefühlswelt und vor allem auch mehr Infos über seine Krankheit und den Umgang mit ihr.
Insgesamt kommt das Buch ohne große Spannung aus, aber darum geht es hier auch gar nicht. Viel wichtiger ist, dass Ava Reed es geschafft hat, ein Thema, dass in unserer Generation zwar sehr präsent ist, aber zum Teil trotzdem totgeschwiegen wird, in einen tollen Jugendroman zu verpacken und den Leser somit auch ein Stück weit aufklärt und auch Mut und Hoffnung gibt.
Das Cover des Buches ist einfach nur wunderschön und es passt meiner Meinung nach auch perfekt zu dem Buch. Nicht nur, dass Grün die Farbe der Hoffnung ist, sondern eben auch die Lichterketten am oberen Rand, die den sonst eher dunkleren Einband erhellen.
Aber nicht nur das Cover ist wunderschön, sondern auch die Innengestaltung. Besonders die Tagebucheinträge, die von der Autorin selbst erstellt wurden, machen dieses Buch nochmal etwas besonderer, denn so wurden die Gefühle von Leni nochmal greifbarer für mich.
Insgesamt ist Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen. wirklich ein besonderes Jugendbuch, dass mich sehr berührt hat und auch zum Nachdenken angeregt hat. Meiner Meinung nach sollte es wirklich in jedem Bücherregal vertreten sein, denn es behandelt ein enorm wichtiges Thema.
"Deine Meinung ist die einzige, die zählt, wenn du morgens in den Spiegel blickst, und sie sollte lauten: Du bist schön und klug, du bist wundervoll und wunderbar." (Seite 206)