Cover-Bild Das Geheimnis der schwedischen Briefe
Band 7 der Reihe "Die schönsten Familiengeheimnis-Romane"
4,99
inkl. MwSt
  • Verlag: beHEARTBEAT
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.01.2019
  • ISBN: 9783732554461
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Tanja Bern

Das Geheimnis der schwedischen Briefe

Verschollene Briefe, eine Reise nach Schweden und das Geheimnis der wahren Liebe.

Als ihre Urgroßmutter Johanna krank wird, bietet Emilia an, sie zu betreuen. Sie kümmert sich liebevoll um die alte Dame, die ihr viele Geschichten aus ihrer Vergangenheit erzählt. Emilia taucht tief in die Wirren des Zweiten Weltkrieges ein und entdeckt ein wohlgehütetes Familiengeheimnis: Ihre Urgroßmutter flüchtete damals aus Pommern - und trotz all der Schrecken fand sie die große Liebe. Briefe ihres damaligen Geliebten, die die alte Frau sorgsam versteckt hielt, zeugen von den tiefen Gefühlen.

Nach Johannas Tod erwacht in Emilia der Wunsch, mehr über die bewegte Vergangenheit ihrer Urgroßmutter herauszufinden. Sie begibt sich nach Südschweden in die Pension des charmanten Lars Tjorveson. Hier will sie zur Ruhe kommen und nach dem Menschen suchen, der Johanna so viel bedeutet hat. Doch in dem kleinen Ferienort findet sie letztendlich so viel mehr als nur die Wahrheit ...

Wer bist du? Wo gehörst du hin? Und wem schenkst du dein Herz?

Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2019

Eine wunderschöne und wertvolle kleine Geschichte

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Inhalt:

Als Emilias Urgroßmutter zuhause stürzt und deshalb Betreuung braucht, zögert die junge Frau nicht einen Moment und kümmert sich um die alte Frau. Der scheint es ein besonderes Anliegen zu sein, ...

Inhalt:

Als Emilias Urgroßmutter zuhause stürzt und deshalb Betreuung braucht, zögert die junge Frau nicht einen Moment und kümmert sich um die alte Frau. Der scheint es ein besonderes Anliegen zu sein, ihrer Urenkelin ihre Lebensgeschichte zu erzählen: Johanna musste als junges Mädchen während des zweiten Weltkrieges aus Pommern fliehen.

Diese Flucht hat tiefe Narben auf der Seele der Frau hinterlassen, weswegen sie bis dahin nie darüber sprechen wollte. Doch sie hat ihr auch etwas Schönes geschenkt: Die erste große Liebe, die Johanna nie vergessen hat. Zu gerne hätte sie den Mann noch einmal getroffen, der ihr während der Schrecken des Krieges so vieles gegeben hat.

Bevor ihre Urgroßmutter stirbt gibt Emilia ihr deshalb das Versprechen Curt ausfindig zu machen und ihm einen Brief von Johanna zu geben. Dafür muss sich die junge Frau jedoch nach Schweden begeben, wo sie auf den charmanten Lars Tjorveson trifft, der dort eine kleine Pension betreibt.

Doch während sich der Kreis um Johanna und Curt schließt, scheint das Schicksal für Emilia noch einiges bereit zu halten … .

Meine Meinung:

Bücher über Familiengeheimnisse gehören zu meinen Lieblingsgenre und von Tanja Bern hatte ich davon schon eines gelesen, das mich richtig begeistert hat, deswegen wollte ich natürlich auch ihr neuestes Werk lesen.

Zu Beginn findet man sich in Berlin im August 2018 wieder und bekommt einen kleinen Einblick in Emilias Leben. Sie geht voll und ganz in ihrem Job als Krankenschwester auf, scheint davon abgesehen aber nicht viel anderes in ihrem Leben zu haben. Kein Wunder, dass ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wird, als sie ihre Arbeit verliert. Mir war Emilia sofort sympathisch. Ich kann es so gut nachvollziehen, wenn man seinen Job liebt und seine ganze Energie hineinsteckt. Doch es ist nicht gut, sich nur auf eine Sache zu konzentrieren, wie man hier sieht. Zum Glück bekommt die junge Frau schnell eine neue Aufgabe, als ihre Urgroßmutter Pflege braucht. So kommt sie gar nicht so dazu, in ein Loch zu stürzen. Johanna schafft es mit ihrer Lebensgeschichte ihre Urenkelin auf andere Gedanken zu bringen, was ich ebenfalls gut nachfühlen konnte, denn mich haben die Ereignisse auch sofort gefangen genommen.

Gemeinsam mit Emilia und Johanna taucht man nämlich in die Vergangenheit ein und erfährt aus Johannas Sicht, was sich 1945 in Pommern zugetragen hat. Sehr spannend fand ich, dass der Zweite Weltkrieg hier einmal von einer anderen Seite beleuchtet wird. Es ging dieses Mal nicht um das Leid der Juden, sondern um das der deutschen Bevölkerung, die durch den Krieg ebenfalls Schreckliches erleben musste. Irgendwie sind die Gräueltaten, die die Deutschen in dieser Zeit verübt haben, in der Literatur meist präsenter, aber es gibt auch unbeteiligte Deutsche, die vieles erdulden mussten, was oftmals leider im Hintergrund bleibt. Tanja Bern hat sich mit ihrer Geschichte rund um Johanna dieser Gruppe angenommen und die Erlebnisse lebendig werden lassen. Und was die junge Frau da erleben musste hat mir wirklich das Herz zerrissen. Ich musste mehrmals weinen, habe gezittert und die Luft angehalten, so sehr war ich in der Geschichte drin und habe mit Johanna und Curt mitgefiebert. Dabei gelang es der Autorin in meinen Augen besonders gut in diese doch sehr drückende Geschichte immer wieder kleine, wundervolle Gesten einzubauen, die dem Leser doch wieder ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert haben. Damit lockerte sie die Geschichte immer wieder auf, so dass die Situation nicht auf die Stimmung des Lesers drückte. Daran erkennt man einfach, dass Tanja Bern ihr Handwerk wirklich versteht. Sie nimmt den Leser mit in ihre Geschichte, lässt ihn die Gefühle miterleben, gewährt diesem aber doch wieder etwas „Luft zum Atmen“.

Dieses Mal hat es die Autorin auch geschafft, mich mit der Gegenwartsgeschichte zu überzeugen, denn Emilia ist wirklich eine sehr herzliche, junge Frau, die jedoch ihren Platz im Leben noch nicht gefunden zu haben scheint. Durch die Suche für ihre Urgroßmutter hat sie eine Aufgabe bekommen, die ihr gleichzeitig auch einen Weg für sich selbst zeigt. Hach und dieser ist auch wirklich ungewöhnlich und schön, denn in diesem Buch musste ich auch in der Gegenwart ganz schön mitfiebern. Dafür wählt Tanja Bern eine schöne Mischung aus den Erzählungen von Johanna und den tatsächlichen Erlebnissen, die sich 2018 abspielen. So konnte man sich in beide Erzählschienen gut hineinfühlen und beide genießen.

Der Schreibstil war dabei wieder locker-leicht und das Buch las sich weg, wie nichts. Ich hatte es innerhalb von 2 Tagen ausgelesen. Das lag aber sicher an meinem Zeitmangel, denn sonst hätte ich es wohl in einem Rutsch durchgehabt, weil ich mich kaum losreißen konnte und unbedingt wissen wollte, was damals wirklich passiert ist und wie es für Emilia enden würde. Und ich kann euch sagen: Das Ende ist einfach perfekt.

Fazit:

Ich liebe Geschichten in diesem Genre, aber Tanja Bern ist auch eine Meisterin ihres Fachs. Sie schafft es, den Leser mit in ihre Geschichte zu ziehen, ihn die Gefühle miterleben, ihm aber noch „Luft zum Atmen“ zu lassen. Mich haben sowohl die Ereignisse in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart mitgerissen und ich musste sogar ein paar Tränen vergießen. Sehr schön finde ich, dass das Hauptaugenmerk des Zweiten Weltkriegs hier einmal nicht auf den Gräueltaten an den Juden lag, sondern auch das Leid der unschuldigen, deutschen Bevölkerung einmal beleuchtet wurde. Dieses Buch hat sich auf jeden Fall in mein Herz geschlichen und ich hoffe, dass es ganz viele Leser findet, denn es ist eine wundervolle und wertvolle, kleine Geschichte.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Reise in die Vergangenheit....

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Das Geheimnis der schwedischen Briefe" ist das zweite Buch, das ich von Tanja Bern gelesen habe. Und ich wurde wieder nicht enttäuscht!

Als ihre Urgroßmutter Johanna krank wird, erzählt sie Emilia die ...

Das Geheimnis der schwedischen Briefe" ist das zweite Buch, das ich von Tanja Bern gelesen habe. Und ich wurde wieder nicht enttäuscht!

Als ihre Urgroßmutter Johanna krank wird, erzählt sie Emilia die ergreifende Geschichte ihrer tragischen Vergangenheit und der Zeit im Krieg. Dort fand sie ihre große Liebe und verlor sie gleich wieder. Briefe an ihren damaligen Geliebten hielt die Dame versteckt und hat einen letzten Wunsch. Emilia soll nach Johannas großer Liebe suchen.

In Schweden findet sie nicht nur die Wahrheit, sondern kommt auch zur Ruhe, in der schönen Natur, die von der Autorin so bildlich beschrieben wird, dass ich mich beim lesen dorthin versetzt fühlte. Auch die erschreckenden Szenen des Krieges waren sehr ergreifend für mich. Es muss für die Menschen damals schrecklich gewesen sein das erleben zu müssen.

Die ganze Geschichte, sowohl die Vergangenheit als auch die Gegenwart wurde wunderbar detailreich und sehr emotional erzählt. Ich habe mich mitgenommen gefühlt auf diese Reise und gebe dem Cover, den Charakteren und dem ganzen drumherum 5 Sterne!

Veröffentlicht am 16.02.2019

berührend, bewegend, erschütternd, eindrücklich

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Emilia ist Krankenschwester mit Leib und Seele. Sie opfert sich für ihren Beruf und ihre Patienten auf und ignoriert, dass dabei auch mal ihr Privatleben auf der Strecke bleibt. Als ihre Uroma krank wird, ...

Emilia ist Krankenschwester mit Leib und Seele. Sie opfert sich für ihren Beruf und ihre Patienten auf und ignoriert, dass dabei auch mal ihr Privatleben auf der Strecke bleibt. Als ihre Uroma krank wird, ist sie sofort zur Stelle und kümmert sich liebevoll um die alte Dame, zu der sie schon immer eine enge Bindung hatte. Die beiden Frauen verbringen eine sehr innige Zeit miteinander, denn Uroma Johanna erzählt Emilia von ihrer Vergangenheit, die viele Jahre zurück reicht und über die sie bisher so gut wie nie gesprochen hat. Emilia taucht in die Zeit des zweiten Weltkriegs ein und hätte zum Beginn der Erzählungen wohl nicht erwartet, was da alles auf sie zukommen würde.

Es ist nicht das erste Buch von Tanja Bern, das ich lese. Ich mag ihren Schreibstil sehr gern und habe mich auch in dieser Geschichte wieder sehr wohl gefühlt. Selbst wenn die Geschehnisse brutal, blutig und grausam werden, bleibt die Geschichte fesselnd, flüssig und leicht zu lesen. Was nicht bedeuten soll, dass die Ereignisse nicht abschreckend und bestürzend sind, denn das sind sie in jedem Fall. Die Geschichte verliert dabei aber nie an Fluss, Faszination und Emotionen. Besonders gelungen finde ich die Kombination aus aktuellen Geschehnissen und der Reise in die erschütternde Zeit des zweiten Weltkriegs. Obwohl zwischen den beiden Protagonistinnen drei Generationen befinden, lassen sich gewisse Parallelen in ihrem Leben finden, wenn auch manchmal erst auf den zweiten Blick.
Emilia bleibt zu Beginn der Geschichte fast etwas blass, da man mit ihr zwar in die Handlung startet, der Fokus dann jedoch sehr schnell auf Johanna gelenkt wird, die einen intensiv in ihre eigene Vergangenheit mitnimmt. Doch im späteren Verlauf des Buches bekommt auch Emilia den Raum, ihre ganz eigene Geschichte noch zu erzählen bzw. zu erleben. Dabei entdeckt sie junge Frau Dinge über sich selbst, vor denen sie sich bisher verschlossen hat und als Leser ist man ganz ungefiltert dabei und darf auch sie hautnah begleiten.

Die Abschnitte von Emilias Uroma sind, im Gegensatz zu den Abschnitten von Emilia selbst, aus der Ich-Perspektive erzählt. Dadurch ist man sehr nah am Geschehen und kann neben den Ereignissen an sich auch die Gefühlswelt der damals noch jungen Frau sehr gut kennen lernen. Johannas Schilderungen sind so lebendig, dass man das Gefühl bekommt, man würde als stiller Beobachter daneben stehen und sie begleiten, während um sie herum der Krieg tobt. Die Passagen, die einen nach Pommern ins Jahr 1945 führen, sind aufwühlend, erschütternd, geprägt von Grausamkeit, Blut, Kälte und Furcht. Die Menschen hatten damals nicht viele Gründe Hoffnung zu haben, ihr Leben war gezeichnet durch Entbehrungen, Flucht, Plünderungen und die Überfälle der Feinde. Und doch gab es immer wieder kleine Situationen, in denen Dankbarkeit und ein kleiner Hauch Glück an die Oberfläche kommen konnten. Obwohl man natürlich einiges über die Weltkriege weiß, ist es immer wieder erschreckend und bewegend auf diese Weise in die Vergangenheit einzutauchen. Es stimmt mich nachdenklich und macht in gewisser Weise froh, dass man diese Zeit nicht selbst erleben musste.
Der harte Weg der Charaktere ist anschaulich beschrieben. Ich habe mit ihnen gebangt, gelitten und gehofft. Da ich viele der Orte, durch die man geführt wird, kenne, war es für mich auch leicht, den Weg nachzuvollziehen, den sie zurück gelegt haben. Eine kleine Weile spielte die Handlung sogar in meiner Heimatstadt, das habe ich bisher auch nicht oft erlebt. Allerdings stellt es auch kein Problem dar, wenn man die Region nicht weiter kennt, für mich war es eher ein kleiner Bonus, der die Handlung noch greifbarer macht.
Emilias Leben scheint dazu im ziemlichen Kontrast zu stehen. Aber sie ist auch in einer ganz anderen Zeit aufgewachsen und erlebt, wie der Leser, den Krieg nun durch die Augen ihrer Uroma. Doch auch ohne Ich-Perspektive ist Emilias Geschichte bewegend erzählt und hat mich mitfühlen lassen. Besonders gefallen hat mir, dass es in ihrem Leben auch nicht einfach gradlinig verläuft und alles beim ersten Anlauf klappt. Das hätte irgendwie nicht zu der schicksalhaften, entbehrungsreichen Handlung gepasst, die man davor erlebt hat. Auch wenn Emilia nicht im Krieg lebt und es um sie herum keine dutzenden blutenden, verwundeten oder toten Menschen gibt, so gibt es doch einiges, was sie aufwühlt, was sie zum Nachdenken bringt und sie auf neue Wege führt. An Emotionen mangelt es auch in ihren Abschnitten der Handlung nie.

Fazit
Eine schicksalhafte, bewegende Geschichte von zwei Frauen, die zwar sehr unterschiedlich, sich aber doch irgendwie auch ähnlich sind. Die deutlichen und versteckten Parallelen der zwei Protagonistinnen bringt ihr Schicksal noch mal auf eine ganz neue Weise zusammen. Durch die zwei Zeitebenen, in denen das Buch spielt, taucht man sehr intensiv in das brutale, erbarmungslose Kriegsgeschehen ein und lernt gleichzeitig die Urenkelin Emilia kennen, die zwar in friedlicheren Zeiten lebt, aber trotzdem eine bewegende Reise vor sich hat. Bei mir sind im Verlauf des Buches immer mal wieder ein paar Tränen geflossen.

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!

Veröffentlicht am 06.02.2019

Zwischen Hoffnung und Sehnsucht. Eine tragische Liebe in den Wirren des Zweiten Weltkrieges.

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Zwischen Hoffnung und Sehnsucht. Eine tragische Liebe in den Wirren des Zweiten Weltkrieges.

„Du musst Curt finden und ihm einen Brief von mir geben, den ich vor sechzig Jahren geschrieben, aber niemals ...

Zwischen Hoffnung und Sehnsucht. Eine tragische Liebe in den Wirren des Zweiten Weltkrieges.

„Du musst Curt finden und ihm einen Brief von mir geben, den ich vor sechzig Jahren geschrieben, aber niemals abgeschickt habe. Wirst du das für mich tun?“

Johanna Arndt ist eine warmherzige und liebevolle Frau über neunzig, der es gesundheitlich nicht gut geht und die sich mit einer dringlichen Bitte an ihre Enkeltochter wendet. Es ist ihr ein großes Anliegen, dass endlich jemand die Wahrheit erfährt. Und so erzählt die alte Dame ihrer Enkelin Emilia die Geschichte ihres Lebens. Sie taucht tief in die Vergangenheit ein und kehrt gedanklich mit der jungen Frau an der Seite ins Jahr 1945, zurück. Johanna lebte damals mit ihrer Mutter und ihrer Schwester auf einem kleinen, idyllischen Hof in Pommern, nahe der Stadt Pyritz, der Vater und die Brüder kämpften an der Front. Während die Rote Armee immer weiter vorrückte und die drei Frauen sich vergeblich um eine Abreisebescheinigung bei der Deutschen Wehrmacht bemühen, entdeckt die junge Frau am Waldrand den verletzten deutschen Soldaten Curt Ehlert. Sie rettet ihm das Leben, und trotz seiner Verwundung beschützt er Johanna und ihre Familie, versucht, sie in Sicherheit zu bringen. Dieses Unterfangen gestaltet sich als lebensgefährlich, da nicht nur die immer rascher vorrückenden russischen Soldaten, sondern auch der eisig kalte Winter ihre Flucht zu einem Kampf auf Leben und Tod machen.

Tanja Bern erzählt die Lebensgeschichte einer mutigen jungen Frau, die mitten in den Wirren des Zweiten Weltkrieges ihr Herz verschenkte. In wunderschönem Schreibstil und in äußerst einfühlsamen Worten beschreibt sie die Schrecken des Krieges, beleuchtet das Leben aus der Sicht eines Soldaten, aber auch die Schwierigkeiten, mit denen die Landbevölkerung konfrontiert war. Kälte, Hunger, Angst und schreckliche Verluste beherrschen die Menschen, und sowohl das Zuhause, als auch geliebte Angehörige zu verlieren, bringt sie an die Grenzen des Erträglichen. Die Autorin zeichnet ein sehr lebhaftes Bild dieser Zeit und schildert die Hoffnung der Bevölkerung auf ein baldiges Ende dieses Krieges. Sowohl die Protagonisten dieses Buches, als auch sämtliche Nebenfiguren wurden hervorragend charakterisiert, sie zeugten von großer Authentizität und haben mich emotional sehr stark in die Handlung einbezogen. Johanna wird als sehr starke Persönlichkeit dargestellt, die trotz schrecklicher Schicksalsschläge niemals der Mut verlässt, die Hoffnung nie aufgibt. Der Wehrmachtssoldat Curt trug als männlicher Gegenpart eine Menge zum Kampfgeist der jungen Frau bei, in die er sich nach kurzer Zeit verliebte.

Die Handlung wird in zwei Zeitebenen erzählt, wobei die Ereignisse der Gegenwart mit Emilia Arndt als Protagonistin stets mit jener im Jahr 1945 und Johanna in der Hauptrolle wechselt. Obgleich mich die Ereignisse in der Zeit des Zweiten Weltkrieges tief betroffen und stark berührt haben, vermochte ich mich auch dem Zauber der Gegenwart nicht zu entziehen, nachdem Emilia sich entschlossen hatte, nach Schweden zu reisen. Auch hier hat die Autorin eine wunderschöne Geschichte ersonnen, die mein Herz berührte.

Fazit: „Das Geheimnis der schwedischen Briefe“ stellte ein überwältigendes Lesehighlight für mich dar. Es war eine Lektüre, die betroffen macht, den Leser dermaßen fesselt, dass man das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Man leidet, hofft und weint mit der Protagonistin, versinkt in die bittersüße Geschichte einer lebenslangen großen Liebe und darf im zweiten Handlungsstrang auch die Geschicke der liebenswerten Enkeltochter Emilia miterleben.

Fünf Bewertungssterne für diesen außergewöhnlichen Roman und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.01.2019

Unglaublich eindrücklich

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Selten habe ich bei einer Bewertung so lange nach den passenden Worten gesucht – aber nicht, weil ich nicht weiß, wie ich das ganze positiv umschreiben soll, sondern weil mich das Thema persönlich sehr ...

Selten habe ich bei einer Bewertung so lange nach den passenden Worten gesucht – aber nicht, weil ich nicht weiß, wie ich das ganze positiv umschreiben soll, sondern weil mich das Thema persönlich sehr bewegt. Auch meine Familie mussten aus Pommern fliehen und hat ähnliches erlebt wie Familie Arndt, doch die Neugier ließ mich nicht los.

Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das liegt zum einen am tollen Schreibstil der Autorin, die sehr detailliert und authentisch das Schicksal der Menschen in den Wirren des Zweiten Weltkrieges beschrieben hat. Die Rahmengeschichte und die tolle Sprache ließen mich leicht in die Handlung eintauchen.

Das andere, was mir sehr gut gefallen hat, sind die Charaktere. Sowohl die beiden Protagonistinnen, als auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Spannend, voller Gefahr, tragisch und dramatisch – Tanja Bern vermittelt unglaublich eindringlich und lebendig die vorherrschenden Probleme der damaligen Zeit und auch wenn ich das ein oder andere Mal die Augen vor den Gräueln verschließen wollte – ich war zu gebannt.

Doch keine Sorge, auch das Gefühl und die Liebe kommt in diesem Roman nicht zu kurz, auch wenn wir immer wieder vor Augen geführt bekommen, wie eng manchmal Freude und Leid liegt und wie schmal der Grat zwischen Hoffnung und Verzweiflung ist.

Das Buch spielt in zwei Zeiten, während wir 2018 Emilia als Hauptfigur erleben, werden wir 1945 von Johannas Geschichte gefangen genommen. Ich mochte die Mischung, denn immer wieder konnte man ins Heute zurückkehren und die gelesenen Informationen verarbeiten.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, aber auch nachdenklich gestimmt. Mehr möchte ich euch gar nicht verraten, denn ihr solltet es selbst erleben. Ich kann euch diesen beeindruckenden Roman über das Leben zweier sympathischer Frauen nur wärmstens empfehlen.