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Veröffentlicht am 15.01.2019

Abenteuer in Mirathasia

Das Ankunftszentrum (2)
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„...Es ist unglaublich, was es für Räume in diesem Ankunftszentrum gibt, denkt Malte, als er den ersten Schritt durch die Mauer gesetzt hat...“

In einem Vorwort werden die Kinder mit dem Land Mirathasia ...

„...Es ist unglaublich, was es für Räume in diesem Ankunftszentrum gibt, denkt Malte, als er den ersten Schritt durch die Mauer gesetzt hat...“

In einem Vorwort werden die Kinder mit dem Land Mirathasia vertraut gemacht, einem Land, das voller Überraschungen ist und nur von Kindern betreten werden darf. Allerdings ist die Zeit, die man sich in dem Land aufhalten darf, begrenzt.
Doch auch in Mirathasia ist nicht alles eitel Sonnenschein. Das erleben Malte und Adrian, die bei ihrer Ankunft von einem Kugelblitz getroffen und zu Boden geschleudert werden. Dahinter steckt Carlos und seine Bande. Sie beschweren sich bei einer Madlina, einer Helferin des Landes. Die aber weiß nichts von Carlos` Anwesenheit. Also nehmen Malte und Adrian die Sache selbst in die Hand. Sie wollen Carlos ausschalten.
Die Autorin hat ein spannendes Abenteuer für Kinder geschrieben.
Wie das Eingangszitat schon zeigt, gibt es einen geheimen Zugang vom Ankunftszentrum aus. Die beiden Jungen verfolgen Carlos` Bande und müssen sich bald ihrer Haut wehren. Dann aber ist ihre Hilfsbereitschaft gefragt. Sie lassen sich einiges einfallen, um rechtzeitig zurück im Ankunftszentrum zu sein und den Gefahren zu entgehen.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er unterstützt die rasante Handlung. Gleichzeitig macht er den unterschiedlichen Charakter von Carlos und seiner Bande einerseits und Malte und Adrian andererseits deutlich. Ersteren geht es nur darum, für Ärger und Unruhe zu sorgen. Malte und Adrian mögen Mirathasia und wollen, dass sich die Kinder darin wohlfühlen.
Das Buch strotzt vor ungewöhnlichen Ideen. Viele Zeichnungen veranschaulichen die Handlung.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Suche nach den Wurzeln

Das Bernsteincollier
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„...Die Menschen des Krieges, wie Ingas Mutter sie immer nannte, wollten die Zeit des Krieges vergessen und sprachen nicht gern darüber...“

Wir schreiben das Jahr 2015. In Schweden wird Inga zu ihrem ...

„...Die Menschen des Krieges, wie Ingas Mutter sie immer nannte, wollten die Zeit des Krieges vergessen und sprachen nicht gern darüber...“

Wir schreiben das Jahr 2015. In Schweden wird Inga zu ihrem Großvater gebeten. Er ist über 90 Jahre alt und teilt ihr mit, dass er Krebs hat. Eigentlich wollte er ihr auch ein Stück seines Lebens erzählen, doch noch schweigt er.
Dann wechselt die Geschichte ins Jahr 1911. In Ostpreußen verdingt sich Ernas Mutter als Küchenhilfe. Sie war in begüterten Verhältnissen aufgewachsen, aber nach dem Tode ihres Mannes waren nur Schulden übrig.
Die Autorin hat einen fesselnden Roman geschrieben. Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen dargestellt. In der Gegenwart begibt sich Inga auf die Suche nach den Wurzeln ihrer Herkunft. In der Vergangenheit erfahre ich Stück für Stück die Lebensgeschichte von Ingas Vorfahren.
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. In der Vergangenheit hat begegnen mir zwei starke Frauen, Das sind Erna und ihre Tochter Ebba. Erna ist alleinerziehend. Sie wurde von Ebbas Vater verraten und betrogen. Sie gibt aber nicht auf und sorgt selbst in schwierigsten Zeiten für ihre kleine Familie. Dabei legt sie Wert darauf, dass ihre Tochter eine gute Bildung mitbekommt. Das, was ihr schon die Mutter vermittelt hat, gibt sie nun an die Tochter weiter.
Gut dargestellt werden die Verhältnisse in Ostpreußen. Tief sitzt der Groll über die Folgen des ersten Weltkrieges. Deshalb lässt Alfred von Bergen, ein Gutsbesitzer, seinen Sohn Johann schon in jungen Jahren wissen:

„...Irgendwann wird der Tag kommen, an dem die Uhren wieder für uns schlagen […] Und dann holen wir uns wieder, was unser ist...“

Er kann nicht im mindesten ahnen, das sie alles verlieren werden. Allerdings gehört er zu den wenigen Gutsbesitzern, die die Nazis mit kritischen Augen sehen. Zum Verhalten des Regimes gegenüber den Juden äußert er sich folgendermaßen:

„...Wir zählen nicht zur breiten Masse und sollten kritisch sein. Es geht hier immer noch um Menschen...“

Johann und Karl, sein bester Freund, erleben den Krieg an der Ostfront. Die wenigen Schilderungen bewegen emotional. Sie zeigen aber auch, wie gut die Propaganda funktioniert hat und wie gefühllos man Kriegsverbrechen gegenüber war. Erna dagegen, die als Krankenschwester an der Front arbeitet, getraut sich den Mund aufzumachen ohne Rücksicht auf persönliche Gefahren.
Die Krankheit von Kalle, Ingas Opa, schreitet schneller voran als gedacht. Er kann sich nur noch bruchstückhaft äußern. So erfährt Inga, dass er nicht aus Berlin stammt, wie es bisher die Familie glaubte, sondern dass seine Wurzeln in Ostpreußen liegen. Sie fährt nach Kaliningrad.
Für den abwechslungsreichen Schriftstil der Autorin zeugt die Beschreibung der kurischen Nehrung:

„...Die Gegend verzauberte mit einer großen Sanftheit und war zugleich schroff und ungeschliffen...“

Während der Stil in Zeiten des Krieges hart und realitätsnah ist, wird die Reise durch Kaliningrad und die Umgebung mit passenden Metaphern und Adjektiven beschrieben. Selbst kurze romantische Szenen fehlen nicht.
Das Buch birgt eine Menge an Überraschungen. Inga und ihre Familie sehen das Leben des Großvaters plötzlich aus völlig neuer Sicht.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeichnet ein Stück Familiengeschichte in den Zeiten von Krieg und den ersten Nachkriegsjahren nach.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Ein etwas anderer Adventskalender

Lukas, der Stern und die geheimnisvollen Fremden
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„...Aber erst müssten sie dieses Baby finden. Nach knapp zwei Tagen unermüdlichen Laufens waren sie nicht weiter als bei ihrer Abreise. Lukas seufzte auf. Bei diesem Tempo war der Kleine wahrscheinlich ...

„...Aber erst müssten sie dieses Baby finden. Nach knapp zwei Tagen unermüdlichen Laufens waren sie nicht weiter als bei ihrer Abreise. Lukas seufzte auf. Bei diesem Tempo war der Kleine wahrscheinlich schon mit der Schule fertig, bis sie ihn gefunden hätten...“

Lukas lebt am Hofe von König Herodes. Er ist Diener bei Xenos. Der ist genervt, denn die Listen der Volkszählung verlangen Konzentration und Aufmerksamkeit. Dann bekommt Lukas mit, dass ein Bote drei Fremde für den König ankündigt. Sie wollen den neugeborenen König sehen. Herodes aber weiß nichts davon.
Die Autoren haben einen besonderen Adventskalender geschrieben. In vierundzwanzig Kapiteln wird die Geschichte der Weisen aus dem Morgenland erzählt.
Schon der Aufbau des Buches beginnt spannend. Er beginnt mit einer Warnung. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
Für jeden Tag gibt es vier Seiten. Die erste Seite ist eine ganzseitige farbige Darstellung von Bethlehem. Das Besondere ist, dass an jedem Tag in diesem Bild ein neues Lebewesen hinzukommt. Das kann ein Tier, ein Engel oder ein Mensch sein.
Dann kommt eine Seite Text, der auf der vierte Seite weitergeht. Die dritte Seite dient der Beschäftigung des Lesers. Hier finden sich verschiedene Rätsel oder Bilder zum Ausmalen und Ergänzen.
Die Texte erzählen Schritt für Schritt die Wanderung der drei Weisen von Jerusalem nach Bethlehem, Umwege nicht ausgeschlossen. Lukas darf sie auf ihren Weg begleiten. Das liegt daran, dass er der einzige ist, der die Sprache der Fremden versteht. Schon bei ihrer Begegnung mit Herodes hat er übersetzt. Danach hat ihn Herodes befohlen, an der Reise der Weisen teilzunehmen und die Nachricht vom neugeborenen König zurück nach Jerusalem zu bringen. Er verspricht Lukas dafür großen Lohn.
Die Reise aber bietet Lukas Zeit zum Nachdenken. Er hat Herodes als harten Herrscher kennengelernt. Wird er sein Wort halten? Außerdem fragt sich Lukas, woher er die Sprache der Fremden kennt. So lange er sich erinnern kann, hat er am Hofe des Königs gelebt. Nur in seinen Träumen steigen ab und an Erinnerungen an eine andere Welt auf.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er eignet sich auch prima zum Vorlesen. Er ist passend für die Zielgruppe und enthält eine Menge an feinen Humor, wie das Eingangszitat zeigt. Lukas ist ein sympathischer Protagonist. Er lernt auf der Reise eine Menge dazu.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Kombination aus biblischer Geschichte und Beschäftigungsmöglichkeiten ist gelungen.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Die Kinder der Amselstraße

Winterzeit in der Amselstraße
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„...Dani, das ist Grafenfeld, gleich sind wir am Ziel […] Es wird dir dort gefallen. Die Stadt ist klein, aber schön. Unsere Nachbarn sind auch nett, du wirst sie mögen...“

Dani zieht mit seinen Eltern ...

„...Dani, das ist Grafenfeld, gleich sind wir am Ziel […] Es wird dir dort gefallen. Die Stadt ist klein, aber schön. Unsere Nachbarn sind auch nett, du wirst sie mögen...“

Dani zieht mit seinen Eltern nach Grafenfeld in die Amselstraße 1. Den Umzug allerdings sieht er nicht so optimistisch wie seine Mutter. Er vermisst seine Freunde Ingo, Steffen und Felix. Die hat es nie gestört, dass Dani im Rollstuhl sitzt.
In der Amselstraße 7 wohnt Oliver. Auch er sucht Freunde. Dafür riskiert er fast sein Leben.
Die Autorin hat ein abwechslungsreiches Kinderbuch geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Nach und nach lerne ich verschiedene Kinder der Amselstraße kennen. Sie sind wie andere Kinder und machen manche Dummheit. Im Ernstfall aber stehen sie zusammen und helfen einander. Eine besondere rolle spielt dabei das Haus Amselstraße 72. Es ist ein Hof mit einem Hofladen und einer Kinder – Kakao -Stube. Dort liest ihnen Tante Wally aus der Bibel vor und spricht mit ihnen über den Glauben.
Besonders in der Weihnachtszeit überlegen die Kinder, wie sie anderen Gutes tun können. Es geht auch um Toleranz und gedeihliches Miteinander.
Silkes Gebet ist ein schönes Beispiel, für die inneren Werte und die Gedanken der Kinder:

„...Herr Jesus, damals in Bethlehem wollte dich niemand, mir tut das leid. Weil an Weihnachten dein Geburtstag ist, will ich dir eine Freude machen und weil ich dir nichts schenken kann, habe ich Gülden etwas geschenkt. Es soll aber für dich sein...“

Schöne farbige Bilder veranschaulichen die Geschichte.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Kurz und prägnant

Achtzehn
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„...Woher er das Geld hatte? Nun beim Thema Geld hört es bei mir auf. Meine Eltern haben mir nie erklärt, wie das alles funktioniert mit dem Finanzkram, und in der Schule lernt man das ja auch nicht!...“

Das ...

„...Woher er das Geld hatte? Nun beim Thema Geld hört es bei mir auf. Meine Eltern haben mir nie erklärt, wie das alles funktioniert mit dem Finanzkram, und in der Schule lernt man das ja auch nicht!...“

Das Buch enthält sechs Kurzgeschichten. Jede hat zwar einen anderen Inhalt, aber alle kommen schnell auf den Punkt.
In der ersten Geschichte, aus der das obige Zitat stammt, spricht eine Altenpflegerin ins Mikrofon. Sie erzählt, wie sie ihren Mann Marcel vor vielen Jahren kennengelernt hat. Die finanziellen fragen der Familie liegen in seinen Händen. Schwester Nancy, wie sie genannt wird, gilt als engagierte und beliebte Schwester. Als aber Brian, ein junger Pfleger, auf die Etage kommt, entdeckt er Ungewöhnliches. Erstaunlich an der Geschichte ist Nancys scheinbare Naivität. Die versteht der Autor durch passende Wortwahl sehr gut wiederzugeben.

In der zweiten Erzählung lerne ich Tom kennen. Er ist ein liebevoller Mann und Vater, der seine Familie finanziell abgesichert hat. Wenn er zu Hause ist, schreibt er seine Erlebnisse als Banker in ein Tagebuch. Allerdings ist er häufig dienstlich unterwegs. Interessant finde ich nicht nur, wie sich Toms Leben gestaltet, sondern eine besondere Überraschung ist die Tatsache, wo die Wurzeln dafür liegen.

„...Ich war für meine Interessen eingetreten, auf einer friedlichen Demo...“

Derjenige, von dem das obige Zitat stammt, ist nach der Demo zwar in der Untersuchungshaft gelandet, glaubt aber nach wie vor an die Gesetze des Rechtsstaats. Dann aber zeigt ihm der Gefängnisarzt, dass es auch anders gehen kann. Er muss sich entscheiden – sofort und gleich. Die Geschichte ist bitterböse.

Die nächst Kurzgeschichte kommt schnell auf den Punkt. Nach langer Zeit erscheint Theo wieder einmal in seiner Stammkneipe. Alkohol lehnt er ab. Momentan ist auf Steinzeitdiät. Mit dem Wirt diskutiert er verschiedene Ernährungstrends. Die Sache spitzt sich zu, als junge Leute erst Biokaffee, dann vegane Currywürstchen verlangen. Der Autor hat zwei Punkte sehr gut herausgearbeitet. Wenn ein Partner seine Vorstellung von richtiger Ernährung fanatisch betreibt, führt das zu Frust und Wut. Die zweite Seite ist die Seite der Wirtschaft. Der Wirt geht sehr kreativ mit den neuen Wünschen seiner Gäste um. Dass billiger Kaffee aus einer neuen Kaffeemaschine plötzlich besser schmeckt, brachte mich zum Schmunzeln. Einbildung kann man gut zu Geld machen, so lange es keiner merkt, was läuft. In der Erzählung geht nicht zuletzt um Toleranz und Respekt.
In der vorletzten Geschichte ist Johannes auf einer Dienstreise. Als es an seinem Hotelzimmer klopft, steht Marianne vor der Tür, die sich als Masseuse ausgibt. In dieser Erzählung werden auf ganz eigene Art die Themen Liebe und Vertrauen behandelt. Dabei werden beide Seiten der Partnerschaft beleuchtet. Zum einen erfahre ich einiges aus der Vergangenheit von Eva, Johannes` Frau. Gleichzeitig wird dabei deutlich, wie die Ehe von beiden in schwierigen Situationen funktioniert hat und warum Eva so handelt, wie sie handelt. Zum anderen wird in nur wenigen Sätzen dargestellt, was im Hotelzimmer passiert. Der angenehme Sprachstil unterstreicht die harmonische Atmosphäre und das besondere Verhältnis der Protagonisten zueinander..
Sam ist in Dresden mit Tao verabredet. Die aber hat noch einen anderen Kunden. Obwohl Sam es vermeiden wollte, trifft er auf der Straße mit diesem Kunden zusammen. In ihrem Gespräch entfaltet sich plötzlich das Bild eines Serienmörders. Was aber ist sein Motiv? Und warum geschehen die Morde immer am 13. Februar? Gerade die Frage nach dem Motiv gibt der Geschichte ihre besondere Spannung. Verschiedene Möglichkeiten werden diskutiert. Die Erzählung wartet am Ende mit mehreren Überraschungen auf.
Das Büchlein hat mir gut gefallen. Die Geschichte werfen einen oft ungewöhnlichen Blick auf den Alltag und regen zum Nachdenken an.