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Veröffentlicht am 28.02.2019

Die Vergangenheit holt Dich ein

Fischermord
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Aus dem Klappentext

Auf einem Hof im Norden Rügens wird der Besitzer und Familienvater Torsten Fischer erhängt aufgefunden. Erst sieht es so aus, als habe er Suizid begangen. Dann jedoch entdeckt man ...

Aus dem Klappentext

Auf einem Hof im Norden Rügens wird der Besitzer und Familienvater Torsten Fischer erhängt aufgefunden. Erst sieht es so aus, als habe er Suizid begangen. Dann jedoch entdeckt man verdächtige Spuren am Tatort, die Zweifel aufkommen lassen. Romy findet heraus, dass der Tote seine Biografie gefälscht hat und eigentlich aus Südamerika stammt. Zudem schien er eine geheime Affäre gehabt zu haben. Doch wo ist genau das Motiv für einen Mord?

Bei dem Buch handelt es sich um den 8. Band rund um die Rügener Kommissarin Romy Beccare und ihr Team.
Man muss nicht zwangsläufig die anderen Bücher gelesen haben, um der Handlung folgen zu können.
Allerdings ist jedes von ihnen es wert, dass man dies tut.
Der flüssige Schreibstil hat wieder dazu beigetragen, dass man sofort in der Geschichte war und von ihr gefangen wurde. Die Spannung war gleich da und der Bogen wurde immer wieder gespannt.
Die Autorin hat es wunderbar verstanden, den einzelnen Charakteren Leben einzuhauchen und eine eigene Persönlichkeit zu geben.
Die bildliche Schreibweise hat dazu beigetragen, dass man das Gefühl hatte, sich auf Rügen zu befinden und mitten in der Geschichte gefangen zu sein.
Ein gelungener Regionalkrimi.
Ohne zu viel zu verraten, die Handlung ist stellenweise alles andere als seicht. Ich musste des Öfteren schlucken.
Viele lösen Fäden wurden zu Schluß zu einem großen Ganzen und manches war nicht so, wie es am Anfang schien.
Leider muss ich noch einen Kritikpunkt anbringen.
Leider wurde ein Name verwechselt. Einer der Akteure hieß Daniel. Öfter wurde er aber als David bezeichnet. Dies führte bei mir zu Irritationen. Hier muss vom Lektorat nachgearbeitet werden.
Ich vergebe 4 Sterne und freue mich, wenn es wieder einen neuen Fall rund um das sympathische Ermittlerteam gibt.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Verlorene Heimat

Das Bernsteincollier
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Aus dem Klappentext

Ein geheimnisvolles Schmuckstück. Eine Reise in vergangene Zeiten. Eine große Liebesgeschichte.
Inga steht vor den Trümmern ihrer Beziehung, als sie einen beunruhigenden Anruf von ...

Aus dem Klappentext

Ein geheimnisvolles Schmuckstück. Eine Reise in vergangene Zeiten. Eine große Liebesgeschichte.
Inga steht vor den Trümmern ihrer Beziehung, als sie einen beunruhigenden Anruf von ihrem Großvater Kalle erhält. Er ist krank und wird bald sterben. Auf der Stelle quartiert sie sich bei ihm ein, um ihm beizustehen. Durch Zufall findet sie in einer Kiste auf dem Dachboden ein wunderschönes Bernsteincollier. Mit dem Schmuckstück konfrontiert, offenbart Kalle ihr zögerlich, dass er eigentlich nicht in Schweden, sondern im ehemaligen Ostpreußen aufgewachsen ist – er musste fliehen...

Eine Familiengeschichte, die noch Generationen nach dem Krieg nicht zur Ruhe kommen lässt.
Die Autorin nimmt uns mit auf eine Reise, die in Schweden beginnt, über Königsberg, das heutige Kaliningrad und in Hamburg ein Ende findet.
Der bildliche, flüssige Schreibstil macht es dem Leser leicht, sich auf diese Reise einzulassen und er kann die einzelnen Etappen des Lebens von Kalle bewusst miterleben.
Sehr anschaulich wurden die Schrecken des Krieges aufgezeigt, aber immer auch wieder, blitzt mal die Menschlichkeit auf.
Die Reise in die alte Heimat, das verlorene Ostpreußen lässt Wehmut aufkommen und gerade heute, wo Flucht wieder ein großes Thema ist, wird einem bewusst, was es heißt, von heute auf morgen, alles zu verlieren und nur noch das blanke Leben retten zu können. Auch das Thema Wolfskinder wurde sehr gut beschrieben und das Leiden der Kinder veranschaulicht.
Die Hauptprotagonisten waren gut ausgearbeitet und jeder hatte seine eigenständige Persönlichkeit.
Leider war Inga hier nicht unbedingt mein Favorit. Ich hätte sie mir taffer, zielführender, einfach mit mehr Power und verbissener gewünscht. Bei ihrem Aufenthalt in Königsberg kam sie mir eher vor wie eine Touristin und nicht wie eine Frau, die so schnell wie möglich Verwandte von ihrem Großvater finden möchten, der immerhin im Sterben liegt.
Ich persönlich hätte mir weniger Raum für die Romanze mit Andrej gewünscht und mehr für eine intensivere Suche nach den verschollenen Verwandten.
Trotzdem fand ich das Buch sehr interessant zu lesen und vergebe gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Letzte Reise ab Sylt

Die alte Dame am Meer
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Aus dem Klappentext

Der Tod einer alten Dame auf Sylt ruft Hauptkommissarin Lena Lorenzen und ihren Kollegen Johann Grasmann auf den Plan. Die tote Gesa Jensen stammt aus einer einflussreichen Familie, ...

Aus dem Klappentext

Der Tod einer alten Dame auf Sylt ruft Hauptkommissarin Lena Lorenzen und ihren Kollegen Johann Grasmann auf den Plan. Die tote Gesa Jensen stammt aus einer einflussreichen Familie, lag aber seit vielen Jahrzehnten mit ihrem Bruder und dem Rest des Clans im Streit. Neben der Familie geraten auch schnell ein zwielichtiger Erbenermittler und ein Arzt unter Verdacht.

Lena, verfolgt die Spuren der Beteiligten bis in die Hamburger Künstlerszene der 50er Jahre.



Bei dem Krimi handelt es sich um den 3. Band rund um die sympathische Kommissarin Lena und ihrem Partner Johann.

Man muss nicht zwangsläufig die beiden Vorgänger gelesen haben, um der Handlung folgen zu können. Aber man hat was versäumt und sollte dies nachholen.

Wie auch bei den beiden anderen, ist der Autorin wieder ein spannender Krimi gelungen, der ohne viel Blut und Gewalt auskommt.

Man wird von der ersten Seite abgeholt und durch viele Irrwege, am Schluß wieder abgesetzt und man konnte sagen, diese Reise hat sich gelohnt.

Ich war auf Sylt, ich habe die Machenschaften der Schönen und Reichen kennengelernt, ich durfte in die Künstlerszene der 50.iger eintauchen und habe festgestellt , wie gut wir Frauen es heute haben.

Ein gelungenes Buch, dass Lust auf eine Fortsetzung mit Lena und Johann macht.

4 Sterne von mir.

Schade nur, dass es das Buch nicht im Epub Format gibt. Ich habe es mühsam im PDF Format gelesen.

Veröffentlicht am 06.12.2018

Ein Alptraum wird wahr

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Aus dem Klappentext:

In dem Haus findet ein Mädchen eine halb verweste Leiche. Pia Sander und ihre Kollegen vom K11 stellen fest, dass es sich um Theodor Reifenrath handelt, den ehemaligen Fabrik-Betreiber. ...

Aus dem Klappentext:

In dem Haus findet ein Mädchen eine halb verweste Leiche. Pia Sander und ihre Kollegen vom K11 stellen fest, dass es sich um Theodor Reifenrath handelt, den ehemaligen Fabrik-Betreiber. Unter einem Hundezwinger machen sie eine weitere grausame Entdeckung: Neben einem fast verhungerten Hund liegen menschliche Knochen verstreut. Die Spurensicherung fördert immer mehr schreckliche Details ans Tageslicht.

Bei dem Buch handelt es sich um den 9. Teil rund um das Ermittlerteam Oliver von Bodenstein und Pia Sander.
Man muss nicht zwangsläufig die Vorgänger gelesen haben um der Handlung folgen zu können. Jedes Buch für sich ist eine eigenständige, abgeschlossene Handlung. Die Autorin gewährt immer wieder kurze Rückblicke, hauptsächlich was das Privatleben der Hauptprotagonisten angeht.
Der Roman hat alles, was man von einem guten Regiokrimi erwartet. Lokalpatriotismus, Spannung, welche sich von der ersten Seite an ausbreitet und in einem Finale endet.
Der flüssige Schreibstil hat sein Übriges dazu beigetragen, dass der Leser immer tiefer in das Grauen von Mammolshain eintaucht.

Was ist dort geschehen, dass der Muttertag zum Alptraum von so vielen Frauen wurde? Welche dunklen Abgründe haben sich dort abgespielt?

Geschickt legt die Autorin viele Spuren, die aber immer wieder im Sande verlaufen, so daß man bis zum letzen Drittel nicht weiß, wer hinter allem steckt.

Ihre bildliche Beschreibung haben dazu beigetragen, dass man das Grauen direkt vor dem inneren Auge hatte und man sich fragt, wozu Menschen in der Lage sind?

Die wirklich sehr gute Ausarbeitung der einzelnen Charaktere waren maßgeblich mitverantwortlich, dass der Krimi zu einem Lesevergnügen wurde.
Froh bin auch, dass die Autorin wieder zu ihrer alten Form zurückgefunden hat.
Nach Band 7 und 8 hatte ich echt Angst, dass die Luft aus der Serie raus ist.
Einen Kritikpunkt habe ich aber.
Für mich hätte es nicht den Part rund um den Profiler Harding gebraucht. Hier wurde das Buch stellenweise ein wenig langatmig. Man hat Seitenweise nichts neues erfahren. Als Krimi Vielleser kennt man die Arbeitsmethoden dieser Spezies und muss sie nicht über Seiten erörtert bekommen.
Deshalb ein Punkt Abzug und hiermit sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 21.10.2018

Beklemmend und erschreckend

Deutsches Haus
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Aus dem Klappentext:

Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen ...

Aus dem Klappentext:

Frankfurt 1963. Eva, gelernte Dolmetscherin und jüngste Tochter der Wirtsleute Bruhns, steht kurz vor ihrer Verlobung. Unvorhergesehen wird sie gebeten, bei einem Prozess die Zeugenaussagen zu übersetzen. Ihre Eltern sind, wie ihr zukünftiger Verlobter, dagegen: Es ist der erste Auschwitz-Prozess, der in der Stadt gerade vorbereitet wird. Eva, die noch nie etwas von diesem Ort gehört hat, folgt ihrem Gefühl und widersetzt sich ihrer Familie.

Annette Hess ist mit diesem Buch ein Werk gelungen, dass mehr als unter die Haut geht.
Sie nimmt den Leser zu einem Kapitel der dunkelsten Zeit Deutschlands mit.
Nie war dieses Buch wertvoller, wie in der heutigen Zeit, wo sich der braune Sumpf wieder an die Oberfläche kämpft und zwar in einem Ausmaß, wo es einem Angst und Bange werden kann.
Dieses Buch ist erschütternd und wachrüttelnd zu gleich.
Nie wieder darf es geschehen, dass es zu solchen Prozessen kommen muss.
Die Autorin hat so lebhaft geschrieben, dass man mitten im Geschehen war.
Sie hat es hervorragend verstanden, die einzelnen Charaktere und den Zeitgeist einzufangen.
Man fühlte sich in die 60.iger zurückgesetzt, wo Frauen leider immer noch schmückendes Beiwerk des Herren waren. Wo es Frauen nicht erlaubt war, ihr Leben selbst zu bestimmen.
Ich habe den Mut von Eva bewundert, sich gegen ihre Eltern und ihren Verlobten aufzulehnen.
Erschreckend war zu lesen, wie sehr ihre Familie in die Prozesse indirekt involviert war. Hier wirft sich die Frage auf: In wie vielen Familien wurde gesagt: Wir haben nichts gewusst, was hätten wir denn tuen sollen?
Die Rolle von Evas Mutter hat in mir nur Ekel ausgelöst. Diese Frau ist für mich der Inbegriff der Falschheit und Schlechtigkeit.
Achtung Spoiler! Sie wohnt neben dem Vernichtungslager, sie geht dort ein und aus, sie weiß von Qualen, sie riecht das Verbrennen und sie versucht sogar den Lagerkommandanten zu denunzieren und dann, will sie von allem nichts gewusst haben und das Regime nicht unterstützt haben?
Hier wirft sich dann die nächste Frage bezüglich einem weiteren Handlungsstrang in dem Buch auf, Evas Schwester. Wurden die Wurzeln des Bösen in ihrer Kindheit gelegt?
Ich kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen.
Leider kann ich aber nicht 5 Sterne vergeben, da mir der Schluss zu überraschend und abrupt kam. Ein paar mehr Seiten hätten ihm gut getan.
Auch hätte ich mir persönlich ein anders Ende für Eva und Jürgen gewünscht.
Vielleicht hat dies aber etwas damit zu tun, dass ich als Leser eine Information über Jürgen erhalten habe, die Eva nicht hat. Diese hat in mir einfach nur Abscheu ausgelöst.
Da die Autorin TV Erfahrung hat, würde ich mir wünschen, dass dieses Buch verfilmt wird. Dadurch würden noch mehr Menschen erreicht und eventuell zum Nachdenken und Umdenken angeregt.