Profilbild von leseratte1310

leseratte1310

Lesejury Star
offline

leseratte1310 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit leseratte1310 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Auf nach Australien

Liebe(r) am Arsch der Welt
0

Was tun, wenn der Job einen anödet und der Freund sich anderweitig umschaut? Die dreiundzwanzigjährige Linda aus Köln trifft eine ungewöhnliche Entscheidung. Sie geht für ein Jahr nach Australien im Rahmen ...

Was tun, wenn der Job einen anödet und der Freund sich anderweitig umschaut? Die dreiundzwanzigjährige Linda aus Köln trifft eine ungewöhnliche Entscheidung. Sie geht für ein Jahr nach Australien im Rahmen des Work and Travel-Programms. Das ist eine schöne Möglichkeit, um das Leben zu genießen. Man lernt Menschen kennen und findet neue Freunde. Nebenbei ist zwar ein wenig Arbeit für den Unterhalt angesagt.
Die Autorin Lydia Schmölzl lässt uns an dieser Reise teilhaben. Der Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen.
Australien ist ein schönes und faszinierendes Land und die Örtlichkeiten sind wunderbar bildhaft beschrieben. Ich liebe Melbourne, es ist einfach eine tolle Stadt. Aber Australien hat so viel mehr zu bieten. Daher habe ich nicht ganz verstanden, warum Linda das alles so wenig interessiert.
Linda ist authentisch dargestellt. Man muss diese etwas tollpatschige Person einfach mögen. Sie hat Köln zwar hinter sich gelassen, vermisst aber ihre Freunde. Aber sie stürzt sich auch ins pralle Leben in Australien.
Wer eine solche Entscheidung wie Linda trifft, kommt nicht daran vorbei, über sein Leben und den weiteren Weg nachzudenken. Auch Linda ergeht es so. Auch wenn nicht alles auf einer solchen Reise problemlos verläuft, so entwickelt man sich doch weiter und wächst an den Aufgaben.
Linda fängt an über sich und ihr Leben nachzudenken. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz, aber dieser Teil nimmt nur eine Nebenrolle ein.
Es ist eine sehr unterhaltsame Geschichte.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Eine Reise mit dem Fliegenden Teppich

Jim Knopf: Jim Knopf und der fliegende Teppich
0

König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte braucht Platz und so helfen Jim und Lukas beim Aufräumen des Dachbodens. Sie entdecken einen alten, sehr verstaubten Teppich mit einem Loch. Der Teppich wird gesäubert ...

König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte braucht Platz und so helfen Jim und Lukas beim Aufräumen des Dachbodens. Sie entdecken einen alten, sehr verstaubten Teppich mit einem Loch. Der Teppich wird gesäubert und Frau Waas repariert ihn. Doch dann steigt der Teppich mit Lukas und Jim auf und fliegt durch das offene Fenster davon. Schon bald ist Lummerland nicht mehr zu sehen, sondern nur noch das Meer unter ihnen. Sie erzählen sich Geschichten und dann entdeckt Jim, wie der Teppich angetrieben wird. Eine abenteuerliche Reise bringt sie in eine orientalische Stadt, in der die Leute alle traurig sind.
Diese Bilderbücher für die kleinen Kinder sind nur an die Geschichten von Michael Ende angelehnt. Die bekannten Charaktere erleben Geschichten, die nichts mit dem Original zu tun haben. Trotzdem macht es den Kindern Spaß die Abenteuer mit Jim Knopf und Lukas, dem Lokomotivführer, zu erleben. Sie sind kindgerecht und wunderschön illustriert. Vielleicht machen sie sogar Lust darauf, Michael Ende Geschichte komplett zu lesen, wenn sie etwas größer sind.
Eine abenteuerliche und unterhaltsame Geschichte für die Kleinen.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Frauenschicksale

Töchter einer neuen Zeit
0

'Töchter einer neuen Zeit' ist der Auftakt einer Trilogie, mit der uns Carmen Korn am Leben von vier Frauen teilhaben lässt. Dieser Band umfasst die Zeit von 1919 bis 1948.
Es beginnt in Hamburg im Jahr ...

'Töchter einer neuen Zeit' ist der Auftakt einer Trilogie, mit der uns Carmen Korn am Leben von vier Frauen teilhaben lässt. Dieser Band umfasst die Zeit von 1919 bis 1948.
Es beginnt in Hamburg im Jahr 1919. Der Krieg ist zwar vorbei, aber die Auswirkungen sind immer noch spürbar. Trotzdem haben die Menschen Hoffnung, dass es nun friedlich bleibt.
Mich hat der Schreibstil nicht so ganz überzeugt, dass die Perspektiven häufig wechselten und ich oft nicht so recht wusste, wo ich mich nun der Geschichte befand. Manches war mir einfach auch zu ausführlich und zu nüchtern beschrieben, mir fehlten da einfach Emotionen. Trotzdem packten mich die Lebensgeschichten der Menschen.
Es ist eine Geschichte von vier Frauen, die aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen stammen, und trotzdem Freundinnen sind. Henny Godhusen und ihre Freundin Käthe Laboe machen eine Ausbildung als Hebamme an der Hamburger Frauenklinik Finkenau. Ida kommt aus wohlhabendem Haus und hat noch nicht viel vom wirklichen Leben gesehen und die Lehrerin Lina führt ein unkonventionelles Leben. Käthe stammt aus eher ärmlichen Verhältnissen, was ihre Begeisterung für den Kommunismus verständlich macht. Daneben gibt es noch eine ganze Reihe von Nebencharakteren. Jede von ihnen ist aber auf der Suche nach dem eigenen Glück.
Erzählt wird die Geschichte aus sehr unterschiedlichen Perspektiven, was dafür sorgt, dass man zwar einen umfassenden Überblick bekommt, andererseits aber auch manchmal etwas unübersichtlich wird. Die Menschen haben es in jener Zeit nicht unbedingt leicht. Auch schlägt das Schicksal manchmal unerbittlich zu.
Die politische Lage wird auch sehr gut aufgegriffen und man erfährt, welche Auswirkungen das Erstarken der Nationalsozialisten auf das Leben hat. Es wird denunziert und dadurch entsteht überall Misstrauen - und dann droht wieder ein Krieg.
Eigentlich eine Geschichte, wie sie schon öfters erzählt wurde und dennoch gefällt mir, dass wir in den drei Bänden die Frauen über einen längeren Zeitraum begleitet dürfen. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 18.01.2019

Erschütternd

TEXT
0

Sieben Jahre hat Ilja im Straflager verbracht. Sieben Jahre unschuldig weggesperrt. Nun ist er wieder draußen und sein Leben ist kaputt. Seine Freundin, die er seinerzeit verteidigt hat, hat ihn verlassen. ...

Sieben Jahre hat Ilja im Straflager verbracht. Sieben Jahre unschuldig weggesperrt. Nun ist er wieder draußen und sein Leben ist kaputt. Seine Freundin, die er seinerzeit verteidigt hat, hat ihn verlassen. Die Mutter stirbt wenige Tage bevor er zurück ist und sein Jugendfreund verhält sich argwöhnisch. Im Alkoholrausch ersticht Ilja den Mann, der ihm das alles angetan hat. Er nimmt dessen Handy an sich und antwortet als Petja auf die Nachrichten, die eingehen, um zu vertuschen, dass Petja nicht mehr lebt. Mit der Zeit vermischen sich die Identitäten von Ilja und Petja.
Der Schreibstil des Autors Dmitry Glukhovsky ist gewöhnungsbedürftig und die Atmosphäre ist reichlich düster. Auch wenn es keine angenehme Geschichte ist, die hier erzählt wird, so wurde ich doch gepackt, denn ich wollte wissen, ob es Ilja gelingt, damit durchzukommen, dass er unter einer anderen Identität kommuniziert. Man lernt Ilja mit der Zeit sehr gut kennen. Mir war Ilja nicht besonders sympathisch und doch habe ich mitgefühlt. Da hat jemand sein Leben zerstört und ihm jede Perspektive für die Zukunft genommen. Freunde haben sich abgewendet. Das entschuldigt natürlich nicht, was er getan hat.
Es ist ein Buch, das mich zwar nicht begeistert hat, welches mich aber auch nicht losgelassen hat. Man muss sich auf die Geschichte einlassen können.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Fremdland

Fremdland
0

Mo ist aus seiner Heimat Senegal nach Berlin geflüchtet. Seine Vorstellungen von Deutschland muss er sehr schnell revidieren, aber er möchte seiner Familie etwas bieten. So gerät er mit dem Gesetz in Konflikt ...

Mo ist aus seiner Heimat Senegal nach Berlin geflüchtet. Seine Vorstellungen von Deutschland muss er sehr schnell revidieren, aber er möchte seiner Familie etwas bieten. So gerät er mit dem Gesetz in Konflikt und trifft auf Polizisten, die ihre eigenen Vorstellungen von Recht haben.
„Jay“ Jerusalem Schmitt, Leiter der 9. Mordkommission für besondere Fälle, beschäftigt sich mit einer alten Sache, die Ungereimtheiten aufweisen. Dann wird er auch noch zu einem Mord in einem Seniorenheim gerufen. Das Opfer Louisa Sprecher ist fast hundert Jahre alt und der Täter hat eine rätselhafte Nachricht hinterlassen. Wer tötet eine Frau in dem Alter?
Wie schon bei „Die letzte Farbe des Todes“ habe ich mich ein wenig schwergetan, weil über Gespräche nur berichtet wurde. Mir wäre ein direkter Dialog lieber gewesen. Zudem spielt die Geschichte auf verschiedenen Zeitebenen und es war nicht immer gleich zu erkennen, wo man sich befand.
Manche Szenen werden aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, so dass ich einen umfassenden Eindruck gewinnen konnte.
Jay hat eine internationale Ausbildung hinter sich und einen scharfen Verstand. Er möchte seine Fälle klären und hält sich nicht unbedingt an Regeln. An seiner Teamfähigkeit könnte er meiner Meinung nach auch noch arbeiten. Dieses Mal ist er persönlich betroffen, da sein Vater in die alte Geschichte involviert war. Besonders sympathisch ist mir Jay nicht.
Es ist dennoch eine spannende Geschichte, die sich um Fremdenfeindlichkeit und Polizeigewalt dreht. Obwohl dies alles in der Vergangenheit spielt, ist das Thema hochaktuell.
Auch wenn ich lange keine Verbindung zwischen den einzelnen Handlungssträngen erkennen konnte, so löst sich doch am Ende als schlüssig auf.
Ein spannender und aktueller Krimi mit einem sehr ernsthaften Thema.