Düster und packend bis zum Schluss
Das Vermächtnis der GrimmsIch war schon immer begeistert von Nicole’s fantastischen Geschichten und ihrem Schreibstil.
In diesem Buch wirkt dieser sogar noch verstärkter und teils ziemlich düster. Sie hat eine unglaubliche Atmosphäre ...
Ich war schon immer begeistert von Nicole’s fantastischen Geschichten und ihrem Schreibstil.
In diesem Buch wirkt dieser sogar noch verstärkter und teils ziemlich düster. Sie hat eine unglaubliche Atmosphäre erschaffen, die mich beim Lesen vollkommen in die Geschichte eintauchen lies.
Durch verschiedene Sichtweisen begleitet man Kristin, Ash und Casaju, nebst Personen aus dem Kloster, in dem er lebt, durch ihre verschiedenen Zeiten und Welten und erst nach und nach lernt man die verschiedenen Verkettungen dieser Personen kennen.
Die Welt in der Ash lebt, ist in etwa mit dem Mittelalter zu vergleichen. Dennoch gibt es Magie und viele magische Wesen in ihr. Ash selbst ist ein kleines Schlitzohr, der nie so wirklich irgendwo zuhause zu sein scheint und der auch niemanden an seiner Seite hat. Trotz seines losen Mundwerks und seines diebischen Talents, war er mir von Anfang an sehr sympatisch.
Kristin ist eher die Beobachterin, die Freigängerin, die sich nicht gerne auf etwas festlegen möchte. Dennoch zieht es sie zurück zu ihren Bruder, der Aufgrund ihres besonderen Talents zwischen den Zeilen zu lesen, um ihre Mithilfe bei den Grimm-Morden bittet.
Casaju lebt in einem Kloster und schreibt Märchen, welche, insofern sie brauchbar sind, an die Menschen weiter gegeben werden und gleichzeitig eine eigene Welt erschaffen. Allerdings müssen die Klostermitglieder alle im Zölibat leben, da auf ihnen ein Fluch lastet. Dieser zwingt alle sich an gewisse Regeln zu halten. Tun sie dies nicht, wird der Grimm in der Welt freigelassen. Und mit ihm beginnen die Morde.
Die Idee der Geschichtenschreiber im Kloster gefiel mir sehr. Wie sich diese allerdings in der modernen Zeit umwandeln war ganz schön düster dargestellt. Ich kann mir vorstellen, dass die Art der Morde (gerade die etwas mehr detaillierten) nichts für schwache Gemüter ist.
Die Szenen wechseln immer mal wieder zwischen ruhigeren Momenten und packender Action. Dennoch – oder vielleicht auch gerade deshalb – wollte ich immer wieder am Ball bleiben, weiterlesen und mich in der Geschichte verlieren. Durch die gute Ausarbeitung ihrer Charaktere weiß man immer genau, welchen man gerade begleitet.
Ich war ein wenig überrascht am Ende, da ich mit einer Auflösung gerechnet hatte, es allerdings mehr oder weniger in einer Art Cliffhanger endete. Viele Dinge sind nach wie vor noch unklar, aber zumindest sind auch anfängliche Fragen geklärt wurden. Sogar eine Erklärung für ihr Cover hatte sie in der Erzählung mit eingearbeitet!
Ich bin gespannt, in welche Richtung sich diese Geschichte im nächsten Band noch entwickeln wird, denn dieser passt von der Idee, den Charakteren und der erschaffenen Grundstimmung perfekt in mein Beuteschema und macht demnach Lust auf mehr.
Wer auf düstere, urbane Fantasy steht, der wird bei ‚Das Vermächtnis der Grimms‘ voll auf seine Kosten kommen. Empfehlenswert!