Rezension zu „Bösland“ von Bernhard Aichner
Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder …
Seitdem ich vor längerer Zeit auf Grund einer Empfehlung mit „Totenfrau“ begonnen habe, liebe ich den Schreibstil von Bernhard Aichner. Es sind immer überraschend kurze und klare Kapitel, ein Erzählstil, der quasi nur in Stichpunkten niedergeschrieben ist, aber trotzdem konnte mich die Totenfrau-Trilogie rund um die Bestatterin Brunhilde Blum absolut begeistern.
Daher stand natürlich für mich fest, dass ich auch „Bösland“ unbedingt lesen will.
Auch hier finden wir wieder einen Erzählstil in Form von Stichpunkten, der aber trotzdem absolut nichts an der Spannung missen lässt.
Ein Buch das für mich persönlich trotz der Vorkenntnisse des Autors überraschend „böse“war und mit wirklich extrem guten Pageturner-Momenten aufgewartet hat.
Ben hat einen Vater, der ihn schlägt. Als Ben 10 Jahre alt ist, begeht sein Vater Selbstmord. Die Mutter gibt ihm die Schuld dafür. Trotz seiner seltsamen Art hat Ben zwei gute Freunde: die Apothekerstochter Mathilda und den Arztsohn Kux. Als die drei mal wieder zusammen in der Kammer, im sogenannten „Bösland“ spielen, wird Mathilda erschlagen und Ben daraufhin verhaftet. Zu diesem Zeitpunkt ist er 13 Jahre alt.
Jahrelang muss er für diese Tat in die psychatrische Anstalt. Nach seiner Entlassung lebt er ein recht unscheinbares Leben als normaler Fotolaborant. Eines Tages entwickelt er ein Foto, auf dem er Kux wiedererkennt. Seine Therapeutin, Frau Vanek, rät ihm sich der Vergangenheit und seinen Dämonen zu stellen, seinen Heimatort aufzusuchen um endlich einen Schlussstrich unter die Angelegenheit/Vorkommnisse machen zu können. Ab diesem Zeitpunkt überschlagen sich die Ereignisse….bis hin zum überraschenden und finalen Countdown....
WOW! Und schon wieder bin ich von einem Aichner absolut angetan und habe es wirklich binnen weniger Stunden inhaliert. Wie schon erwähnt, ein Erzählstil, mit dem ich zu Beginn erst warm werden musste, der mich aber nach dem damals ersten gelesenen Buch zu einem absoluten Fan hat werden lassen.
Mir gefällt die Kurze und Knappe Zusammenstellung und ich kann auch dieses Buch nur jedem Thriller Fan wärmstens ans Herz legen.
Und wer bisher das Glück hatte, so wie ich, den Autor schon einmal live während einer Lesung zu erleben, wird wissen was genau ich meine. Er ist ein super symphatischer Typ und absolut freundlich, so dass man sich wirklich fragt, wie so jemand solch böse Bücher schreiben kann.
Absolut packend und zu 100 % empfehlenswert.
Lesen, lesen, lesen!!