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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2019

Mysteriöser und fesselnder Roman

Alles, was wir verloren haben
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Lucy Durant war erst vierzehn Jahre alt, als ihr älterer Bruder Nolan verschwand. Zehn Jahre später kämpft Lucy immer noch mit dem Verlust. Aber als eine Reihe mysteriöser Ereignisse Lucy in ihre Heimatstadt ...

Lucy Durant war erst vierzehn Jahre alt, als ihr älterer Bruder Nolan verschwand. Zehn Jahre später kämpft Lucy immer noch mit dem Verlust. Aber als eine Reihe mysteriöser Ereignisse Lucy in ihre Heimatstadt Bishop zurückführen, ist sie gezwungen, sich mit den verworrenen Erinnerungen ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen, um endlich herauszufinden, was wirklich mit ihrem Bruder passiert ist.

Valerie Geary erzählt eine faszinierende Geschichte von Verlust, Veränderung und Akzeptanz, die zeigt, wie trügerisch die eigene Erinnerung sein kann. Auch Nolans Verschwinden ist rätselhaft, seine anfängliche Begeisterung für Astronomie steigert sich zur Ufo-Besessenheit, wodurch es viel Raum für Verschwörungstheorien gibt. Geary taucht tief in die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Figuren ein, eindringlich schildert sie Nolans zunehmende Wahnvorstellungen und seine Entfremdung, auch Lucys Schmerz über den Verlust ist spürbar. Sie kann mit der Vergangenheit nicht abschließen, hofft auf Antworten, aber hat Angst, die entscheidenden Fragen zu stellen und muss schlussendlich lernen, die Situation zu akzeptieren.

Ein packender, tiefgründiger und beklemmender Roman, der viel Raum für Spekulationen lässt und im Gegensatz zu den allgegenwärtigen Verschwörungstheorien am Ende keine einfache Wahrheit anbietet, denn etwas Unumstößliches anzunehmen ist wichtiger als die Dinge zu erklären.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Düsterer Thriller

Ich weiß, wo sie ist
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Zehn Jahre nach dem Verschwinden ihrer Tochter Autumn bekommt Francine einen Zettel durch den Briefschlitz geschoben, auf dem steht: Ich weiß, wo sie ist. Am nächsten Tag steht ein junges Mädchen vor ihr ...

Zehn Jahre nach dem Verschwinden ihrer Tochter Autumn bekommt Francine einen Zettel durch den Briefschlitz geschoben, auf dem steht: Ich weiß, wo sie ist. Am nächsten Tag steht ein junges Mädchen vor ihr und behauptet, den Brief geschrieben zu haben. Francine hält es für einen grausamen Scherz. Doch das Mädchen weiß erschreckend viel über ihre Tochter. Ist Autumn noch am Leben?

Eindringlich und authentisch erzählt S.B.Caves von der Angst und Verzweiflung einer Mutter, deren Kind verschwunden ist. Francine klammert sich an die Hoffnung und würde alles tun, um ihr Kind zu retten. Ihr Exmann Will ist ihr keine Stütze, hat inzwischen eine neue Familie gegründet und mit der Situation abgeschlossen. Auf sich alleine gestellt, handelt Francine nicht immer überlegt und erfährt bei ihrer Suche erschütternde Details, die auch den Leser schockieren.

Alles in allem ein düsterer und spannender Thriller mit überraschenden Wendungen, einigen recht brutalen Szenen und gut ausgearbeitem Spannungsbogen, aber nicht ganz bündigem Schluss.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Berührende Geschichte mit Herz und Humor

Unter uns nur Wolken
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Tom sucht verzweifelt nach einer Pflegerin für seinen Großvater Florian. Der hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab, daher wird der charmante alte Herr zum Ekelpaket, sobald Tom die Wohnung verlässt. Doch ...

Tom sucht verzweifelt nach einer Pflegerin für seinen Großvater Florian. Der hat Alzheimer und lehnt jede Hilfe ab, daher wird der charmante alte Herr zum Ekelpaket, sobald Tom die Wohnung verlässt. Doch Ani lässt sich nicht vergraulen, denn sie wurde von ihrem Freund betrogen und ist aus der gemeinsamen Wohnung geflüchtet...

Unter uns nur Wolken ist eine humorvolle und emotionale Geschichte über Familie, Liebe und Vergessen, die von ihren authentischen Figuren lebt. Tom ist erschöpft und mutlos, er fühlt sich für seinen Großvater verantwortlich, ist mit der Situation jedoch überfordert. Florian kann seine Krankheit nicht akzeptieren und ist zu stolz, um Hilfe anzunehmen. Angst und Verzweiflung lassen ihn mitunter zu einem richtigen Ekelpaket werden. Ani ist verletzt und wütend, lässt sich jedoch nicht unterkriegen und stellt sich der für sie neuen Herausforderung als Pflegerin auf eine sehr sympathische Art und Weise.

Nicht immer gelingt die Gradwanderung zwischen Tragik und Komik, nichtsdestotrotz ist Unter uns nur Wolken ein unterhaltsamer und gefühlvoller Roman mit sympathischen Figuren, der einen zum Schmunzeln bringt und das Herz berührt.

Veröffentlicht am 14.01.2019

Psychologischer Thriller

Traue niemandem
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Jo wird auf der Straße von einer Unbekannten angesprochen, die etwas verloren hat und ihr Mann wüßte Bescheid, doch Max hat keine Ahnung, wer die Frau sein könnte. Jo fühlt sich ständig beobachtet, doch ...

Jo wird auf der Straße von einer Unbekannten angesprochen, die etwas verloren hat und ihr Mann wüßte Bescheid, doch Max hat keine Ahnung, wer die Frau sein könnte. Jo fühlt sich ständig beobachtet, doch keiner glaubt ihr. Die bedrohlichen Vorfälle häufen sich, dann verwüstet jemand ihr Haus. Jo fürchtet um das Leben ihrer Tochter und flieht mit Elise...
Traue niemanden ist ein spannender Thriller über eine Mutter, die ihre Tochter um jeden Preis beschützen möchte und gleichzeitig gegen die eigenen Ängste ankämpfen muss. Jo leidet an Agoraphobie, steigert sich oft in Situationen hinein und sieht mehr in Blicken und Gesten als andere. Das macht sie zu keiner sonderlich vertrauenswürdigen Protagonistin. Man möchte ihr glauben, dass die Bedrohung real ist und fragt sich gleichzeitig, ob sie nicht übertreibt. Trotz ihrer übersteigerten Ängste sind ihre Reaktionen als Mutter nachvollziehbar, auch Max ist eine sympathische Figur, der man nicht zutraut, die eigene Familie in Gefahr zu bringen, wodurch man lange rätselt, ob die Vorfälle wirklich so bedrohlich sind, wie Jo sie empfindet.
Alles in allem ein spannender und emotionaler Thriller, der den Leser geschickt verunsichert und immer wieder an den Geschehnissen zweifeln lässt.

Veröffentlicht am 09.01.2019

Packendes Dschungelabenteuer

Mitten im Dschungel
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Mitten im Dschungel stürzt eine kleine Propellermaschine ab. Die jungen Passagiere Fred, Con, Lila und ihr kleiner Bruder Max sind nur leicht verletzt, doch der Pilot ist tot und die Kinder auf sich allein ...

Mitten im Dschungel stürzt eine kleine Propellermaschine ab. Die jungen Passagiere Fred, Con, Lila und ihr kleiner Bruder Max sind nur leicht verletzt, doch der Pilot ist tot und die Kinder auf sich allein gestellt. Wo sollen sie einen Unterschlupf und etwas zu essen finden? Und wie kommen sie aus diesem Urwald überhaupt wieder heraus? Lila kennt sich mit Pflanzen und Tieren aus und Fred hat genug Abenteuerbücher gelesen, um ein Floß zu bauen. Aber ob das zum Überleben in der Wildnis reicht?

Mitten im Dschungel klingt nach einem spannenden Abenteuerroman, doch es ist eine eher ruhige Geschichte über Freundschaft, Familie und Verantwortung. Die Kinder finden sich erstaunlich gut in der Wildnis zurecht, sind eher neugierig als verängstigt und finden schnell als Gruppe zusammen.
Es ist eine Geschichte für Entdecker und Naturliebhaber, denn die Fauna und Flora wird sehr anschaulich beschreiben. Mitten in der unberührten Natur sind die Kinder dankbar für jede Nahrung, wachsen über sich selbst hinaus und lernen Respekt und Verantwortung gegenüber der Artenvielfalt.

Fazit: Ein packendes Dschungelabenteuer und ein kreatives Plädoyer für den Erhalt des Regenwaldes.