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Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderschönes Familienbuch

Blaubeeren und Vanilleeis
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Gudrun Helgadottirs "Blaubeeren und Vanilleeis" erzählt die Geschichte von einer Familie mit Mutter, drei Kindern, Großeltern, aber ohne Vater. Die glückliche Familie lebt auf dem „Wallhof“ in Island. ...

Gudrun Helgadottirs "Blaubeeren und Vanilleeis" erzählt die Geschichte von einer Familie mit Mutter, drei Kindern, Großeltern, aber ohne Vater. Die glückliche Familie lebt auf dem „Wallhof“ in Island. Dort sind Freunde und Bekannte sehr willkommen und auch immer richtig viel los. Alles ist perfekt, auch wenn ein Elternteil und manchmal das nötige Kleingeld fehlt. Trotzdem ist der älteste Sohn Tumi der Überzeugung, dass seiner Mutter Lolla zu ihrem Glück ein Mann fehlt, denn auch sein Vater hat eine neue Frau. Also macht sich der Junge auf, um den richtigen Mann für seine Mutter zu suchen. Der neue Filialleiter der Bank scheint genau der Richtige zu sein. Jetzt muss er ihn nur noch mit seiner Mutter in Kontakt bringen, doch das ist schwieriger als gedacht.

Alle Charaktere sind zu Beginn gut vorgestellt worden. Der abenteuerlustige Tumi, der einen Mann für Mama sucht, Vildis die eher Vernünftige und die kleine 4-jährige Vala, die für ihr Leben gern laut (und schief) singt. Die Geschichte vermittelt den Kindern wichtige Werte, wie Freundschaft, Zusammenhalt oder Ehrlichkeit. Hier wird die heile Welt vermittelt, obwohl kein Vater da ist, der sich wirklich kümmert. Viele Kinder wachsen bei nur einem Elternteil auf und diese Geschichte zeigt, dass man trotzdem sehr glücklich sein kann. Aber auch andere gesellschaftsrelevanten Themen, wie der Naturschutz werden kindgerecht dargestellt.

Der kindgerechte Schreibstil und die gute Verständlichkeit machen es auch jüngeren Kindern möglich der Geschichte zu folgen. Eine tolle und gleichzeitig lehrreiche Familiengeschichte, die sehr an Astrid Lindgren erinnert und nicht nur kleinen Lesern gefallen wird, also absolut empfehlenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Extrem spannendes Verwirrspiel!

Die Falle
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Linda ist 38, eine erfolgreiche Autorin, verlässt seit elf Jahren, kurz nach der Ermordung ihrer Schwester, ihr Haus nicht mehr. Sie hat alle früheren Kontakte abgebrochen und nur noch wenige Kontakte ...

Linda ist 38, eine erfolgreiche Autorin, verlässt seit elf Jahren, kurz nach der Ermordung ihrer Schwester, ihr Haus nicht mehr. Sie hat alle früheren Kontakte abgebrochen und nur noch wenige Kontakte zur Außenwelt. Ihr Leben mit ihrem Hund in diesem Haus ist nicht einfach, doch sie schreibt weiterhin ihre Bestseller und lebt recht friedlich, bis sie eines Tages den Mörder ihrer Schwester im Fernsehen sieht. Nun startet sie einen Plan, um den Mann in ihr Haus zu locken und zu überführen. Sie muss erfahren warum er ihre Schwester tötete und mit diesem Kapitel abschließen. Monatelange Vorbereitungen und Anstrengungen folgen, doch wird sie ihn in ihr Haus locken und tatsächlich zu einem Geständnis bewegen können? Oder stellt sie sich unwissentlich selbst eine Falle?!

Ein rundum gelungenes Verwirrspiel, welches mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugte. Doch nicht nur die Protagonisten sind ständig verwirrt, auch der Leser weiß irgendwann nicht mehr was er noch glauben darf und was reine Phantasie ist.

Besonders hervorzuheben ist der außergewöhnliche Schreibstil, sowie die gelungene Buch-im-Buch-Idee, welche hier besonders überzeugend war, die Geschichte vorantrieb und absolut ins Gesamtkonzept des Buches passte. Schön war, dass der Schreibstil des Buches im Buch anders war, viel direkter und weniger subtil, aber mindestens genauso spannend.

Hervorragend wurden die Selbstzweifel und Zerrissenheit der Protagonistin dargestellt. Ihre psychische Labilität wurde auch mit dem Schreibstil, seiner vorübergehenden stakkatoartigen Form, extrem authentisch dargestellt und auch Kleinigkeiten wie Landschaftbeschreibungen oder ihre Vorbereitungen auf das Treffen mit dem vermeidlichen Mörder sind gut nachvollziehbar und bildlich dargestellt. An einigen Stellen schaffte die Autorin es auch mich nachhaltig zu beeindrucken. Zu nennen sind hier Ansichten zu den Themenkomplexen „Angst“ und „Schuld“ sowie „Zweifel“. Manches ließ den Leser jedoch auch nachdenklich zurück. Hier bewegte mich besonders die Frage, ob bzw. wie oft man die Hand eines Mörders geschüttelt hat…

Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Melanie Raabe, denn so ein raffiniertes und intelligentes Debüt lässt hoffen…

Gerne spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Pageturner, der den Namen auch verdient!

Broken Dolls - Er tötet ihre Seelen
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Über Wochen mit Schlägen, Psychospielen und dergleichen gefoltert und misshandelt, werden Entführungsopfer nach Monaten Gefangenschaft wieder freigelassen, aber sie sind nur noch die die Schatten ihrer ...

Über Wochen mit Schlägen, Psychospielen und dergleichen gefoltert und misshandelt, werden Entführungsopfer nach Monaten Gefangenschaft wieder freigelassen, aber sie sind nur noch die die Schatten ihrer Selbst. Eine, ihrer Persönlichkeit beraubten, Hülle, nicht mehr, vielleicht schlimmer als der Tod. Der ehemalige FBI-Agent Jefferson Winter wird als unabhängiger Profiler zu dem Fall in England hinzugezogen und muss schnell den Täter finden, sonst wird die nächste Frau seelenlos weiterleben...

Die Story ist rasant, spannend und grausam! Ein absoluter Pageturner, den man fast nicht mehr aus den Händen legen kann, sobald man es erst einmal angefangen hat. Die kurzen Kapitel und der ansprechende, intelligente Schreibstil machen das Buch gut lesbar. Die Sprünge zwischen Opfersicht und den Ermittlungen sind ausgewogen und sehr gut nachvollziehbar. Die Charaktere sind toll ausgestaltet, Winter ein interessanter Mensch (sympathisch, trotz des einen oder anderen Problems, das er ganz offensichtlich hat)und die Opfersicht ist dermaßen gut dargestellt, dass es dem Leser schon den einen oder anderen Schauer über den Rücken jagt...

Die Auflösung war z.T. sehr überraschend (ich befand mich an nicht wenigen Stellen auf dem Holzweg!), die Spannung durchgängig vorhanden, sodass ich allen Thrillerfans das Buch absolut ans Herz legen möchte.

Teil zwei kann ich kaum abwarten...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Fesselnd, spannend - einfach nur WOW!

Verdammnis
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Ein junger Journalist wird ermordet, nachdem er der Zeitschrift Millenium eine Geschichte über Mädchenhandel anbietet und sich gemeinsam mit Mikael Blomkvist auf Spurensuche begibt. An sich schlimm genug ...

Ein junger Journalist wird ermordet, nachdem er der Zeitschrift Millenium eine Geschichte über Mädchenhandel anbietet und sich gemeinsam mit Mikael Blomkvist auf Spurensuche begibt. An sich schlimm genug auch für Mikael, jedoch ist die Tatverdächtige ausgerechnet Lisbeth Salander – ein Grund mehr die Ermittlungen aufzunehmen, denn Mikael ist felsenfest von ihrer Unschuld überzeugt.

Erneut schaffte es Stieg Larsson mich zu fesseln! Trotz der Dicke des Buches mit detailreichen Beschreibungen der Charaktere, des Sachverhalts und selbst der Umgebung, war es ein kurzweiliges Lesevergnügen! Der Cliffhanger macht es quasi unmöglich nicht auch noch den dritten Teil der Reihe zu lesen.

Lisbeth ist ein sehr spannender Charakter und die Beschreibungen aus ihrer Perspektive sind super interessant! Ihr Vorgeschichte ließ mich nicht nur einmal den Atem anhalten…Auch Mikael ist ein toller Protagonist, jedoch kommt er für mich nicht an Lisbeth heran. Im Gegensatz zum ersten Teil, war dieser hier direkt von Beginn an äußerst interessant und die Spannung durchgängig vorhanden. Die Geschichte ist sehr komplex, wird aber logisch und erneut überraschend aufgelöst.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Glück kann man nicht kaufen!

Alle meine Wünsche
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Was würde ich tun, wenn ich im Lotto gewinne? Wahrscheinlich würde ich zumindest einen Teil davon verwenden ohne mir Gedanken darüber zu machen, denn ich könnte ja alles kaufen, aber…würde das glücklich ...

Was würde ich tun, wenn ich im Lotto gewinne? Wahrscheinlich würde ich zumindest einen Teil davon verwenden ohne mir Gedanken darüber zu machen, denn ich könnte ja alles kaufen, aber…würde das glücklich machen? Würde es nicht das Leben, das bis vor dem Gewinn noch gut und erfüllend war, zerstören? Genau diese Ängste hat die Protagonistin der kleinen aber feinen Geschichte. Sie ist eine durchschnittliche Frau, die für jeden Normalo stehen kann. In der Familie läuft nicht alles glatt, sie baden nicht in Geld, haben aber was sie benötigen und dann bringt der Zufall alles ins Wanken.

Der Alltag von Jocelyne mit seinen Höhen und Tiefen vor und nach dem Gewinn wird von Grégoire Delacourt sehr gefühlvoll und berührend beschrieben. Durch den frühen Tod ihrer Mutter hatte sie alle Träume verloren und auch der Verlust eines Kindes nahm ihr die Kraft zum Leben. Doch sie gewinnt durch die kleinen Dinge des Lebens wieder Kraft. Das Buch zeigt, wie wichtig Gesundheit und die kleinen Dinge, die glücklich machen, sind. Das Ende hat mir nicht so gefallen, da es einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat. Okay, dass es zu einem Happy-End kommt habe ich nicht erwartet (und es wäre auch auf keinen Fall passend gewesen), allerdings war es mir ganz zum Ende etwas zu viel des Dramas, zumindest der eine Aspekt hätte für meinen Geschmack nicht sein müssen…

Trotz allem ein sehr berührendes, aufwühlendes Buch, das zum Nachdenken anregt und das kleine Glück des Alltags in den Fokus stellt.