Die Pongs im Moorhotel
Paula Pongs ist Kriminalhauptkommissarin und hat an diesem Wochenende einen Workshop über Teamarbeit – und das mitten im Moor. Natürlich hat ihre neugierige Mutter, die so nebenbei Hobbyermittlerin und ...
Paula Pongs ist Kriminalhauptkommissarin und hat an diesem Wochenende einen Workshop über Teamarbeit – und das mitten im Moor. Natürlich hat ihre neugierige Mutter, die so nebenbei Hobbyermittlerin und Kriminalautorin ist, davon Wind bekommen und sich heimlich ebenfalls in diesem Hotel eingemietet, mitsamt ihrer Schriftsteller WG und Kater Alfred. Cosma Pongs ist absolut davon überzeugt, dass in dieser Gegend und mit so vielen „Fachleuten“ ein Kriminalfall zu lösen sein wird. Wie Recht sie hat, weiß sie spätestens, als der arrogante Star-Profiler vom Balkon fällt und tot vor ihren Füßen landet …
Auch wenn man den Vorgänger „Tot überm Zaun“ nicht kennt, kann man dieses Buch problemlos lesen und alles verstehen. Dennoch rate ich, den ersten Band zu lesen, denn so kleine Anspielungen und Entwicklungen versteht man dann besser und kann sie vor allem besser genießen.
Die Figuren sind sich weitgehend selbst treu geblieben, auch wenn sie sich – nicht zu rasant, aber spürbar – weiterentwickeln. Das ist mir sehr sympathisch und macht mir Spaß beim Lesen. Weit mehr als nur eine Randfigur ist dabei Kater Alfred. Seine Rolle gefällt mir ganz besonders! Er passt genial in den Krimi hinein, wird aber nicht vermenschlicht. Paula ist nicht die ganz so typische Ermittlerin, hat aber auch doch ein paar Altlasten. Auch ein wenig Herzklopfen ist von der Autorin ins Buch gemogelt worden, sodass die einzelnen „Zutaten“ eine ganz leckere „Lese-Kost“ ergeben.
Dennoch kann ich nicht die vollen fünf Sterne geben, denn streckenweise zog sich das Buch ein wenig. Die Ermittlungen traten auf der Stelle und für mich wurde irgendwie einfach nur wiederholt, was man schon wusste. Hier waren mir die Figuren dann auch zu sehr in ihrer Rolle gefangen. Walter hat mich mit seiner Back-Blockade genervt, genauso Cosma mit ihren wilden Verdächtigungen und Paula mit ihrer Gottergebenheit. Zum Glück fanden alle wieder aus ihrem tiefen Loch heraus und so konnten die Ermittlungen im von einem Unwetter abgeschotteten Moorhotel endlich weitergehen. Da kam es dann zu einigen Entwicklungen und Wendungen, die so nicht vorhersehbar waren, sich aber gut ins Gesamtbild fügten und auch logisch passten. Das Sahnehäubchen waren dann die Anspielungen auf die großen Detektive der Literatur – einfach köstlich!
Am Ende hatte ich dann wieder viel Spaß beim Lesen, sodass ich insgesamt auf vier Sterne komme und mich auch wieder auf weitere Fälle mit Kriminalhauptkommissarin Paula Pongs und der Schriftsteller-WG ihrer Mutter freue.