Cover-Bild Liebe ist die beste Therapie
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 24.10.2018
  • ISBN: 9783257070439
John Jay Osborn

Liebe ist die beste Therapie

Jenny Merling (Übersetzer)

Alles spielt sich in einem Raum mit vier Stühlen ab. Auf denen sitzen eine Frau und ein Mann Mitte 30 sowie eine Paartherapeutin mit unorthodoxen Methoden. Der vierte Stuhl bleibt leer, er steht für die Ehe, die die beiden aufgebaut haben. Und von der die Therapeutin zu Anfang sagt, die Chance, sie zu retten, sei höchstens 1:1000.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2019

Ein literarische Genuss mit lehrreichen Aspekten

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John Jay Osborn ist ein US-amerikanischer Autor. Zudem war er als Anwalt und Professor für Jura tätig. Schon während seines Studiums schrieb er seine ersten Romane, die ebenfalls erfolgreich waren. Zum ...

John Jay Osborn ist ein US-amerikanischer Autor. Zudem war er als Anwalt und Professor für Jura tätig. Schon während seines Studiums schrieb er seine ersten Romane, die ebenfalls erfolgreich waren. Zum Teil gibt es sogar Filme, die an seine Bücher angelehnt sind.

Im Roman Liebe ist die beste Therapie geht es um ein Ehepaar, die seit einigen Monaten getrennt leben. Dass keiner von beiden sofort einen Anwalt einschaltete gibt Hoffnung und gemeinsam einigen sie sich für eine Ehetherapie. Der Grund für die Frau liegt darin, dass sie trotz Trennung mit ihrem Ehemann befreundet sein möchte. Ihr graut vor einer schmutzigen Scheidung. Er wiederum glaubt, dass diese vermieden werden kann. Zwei Kinder haben die beiden und die leben bei der Mutter. Er arbeitet so viel, dass er kaum Zeit für den Nachwuchs hat.

In den ersten Gesprächsrunden geht es darum zu lernen, wie eine gute Unterhaltung geführt werden kann. Die Therapeutin greift unmittelbar ein, wenn die Stimme erhoben wird. Sie besteht ebenfalls darauf, dass das gesagt wird, was auf der Zunge liegt. Also Ehrlichkeit der wichtigste Faktor für Gespräche ist. Anfangs schwierig aber später fast von selbst gelingt es den Eheleuten miteinander ruhig und bestimmt zu kommunizieren. Sie zeigen dem Gegenüber unter anderem auf, was sie am meisten verletzte. Hin und wieder lädt die Therapeutin auch zum Einzelgespräch ein. Lässt sich aber nicht überreden zu garantieren, dass der Partner nichts davon erfährt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Gesprächstherapie ist in vielen Berufen ein ganz wichtiges Unterrichtsfach und sich gut zu unterhalten nicht einfach. Aneinander vorbeireden oder sich nicht trauen das zu sagen, was man gerade denkt, sind typische Merkmale. Aber auch seine Wünsche nicht auszudrücken sondern das genaue Gegenteil aussprechen, ist oft ein Hemmschuh für klare Kommunikation. Ich denke, dass das Buch tatsächlich helfen kann, aufeinander zuzugehen und den Partner besser zu verstehen. Besonders interessant war für mich ein grüner Sessel, der stets im Zimmer der Therapeutin stand. Niemand nahm dort Platz und mit der Zeit offenbarte die Dame, was es damit auf sich hat. Ein spannendes Buch, literarisch hochwertig und unbedingt empfehlenswert.

Veröffentlicht am 11.11.2018

Eindrucksvoll !

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„Liebe ist die beste Therapie“ ist ein eindrucksvoller Roman über die Probleme einer Ehe und deren Entwicklung durch therapeutische Methoden des US-amerikanischen Autors, Anwalts und Jura-Professor John ...

„Liebe ist die beste Therapie“ ist ein eindrucksvoller Roman über die Probleme einer Ehe und deren Entwicklung durch therapeutische Methoden des US-amerikanischen Autors, Anwalts und Jura-Professor John Jay Ossborn.

Steve und Charlotte sind verheiratet, haben zwei Kinder und leben aber inzwischen getrennt. Um ihre Ehe zu retten, beschließen sie die Beziehungspsychologin Sandy aufzusuchen. Diese gibt ihrer Ehe eine Chance von 1:1000. Alles spielt sich in einem Raum ab, in dem es neben den Sitzmöglichkeiten für die Therapeutin, Steve und Charlotte einen weiteren Sessel gibt, der durchgehend leer bleibt und dessen Bedeutung erst im Verlauf der Gespräche deutlich wird.

Jede Therapiestunde hat ein eigenes Kapitel und nach und nach durch Nachfragen und Denkanstöße von Sandy wird klar warum die Ehe gescheitert ist. Als Leser bekommt man schnell mit, dass sich die beiden - trotz der vielen gegenseitigen Verletzungen in den letzten Monaten - noch immer lieben

Der Schreibstil von John Jay Ossborn ist eingängig und das Buch besteht größtenteils aus Dialogen. Sandys Methoden sind ungewöhnlich, aber machen sehr deutlich wie wichtig es ist miteinander zu reden und ehrlich miteinander umzugehen. Es geht nicht darum, dass Steve und Charlotte sich schnellst möglich versöhnen, sondern darum, dass die beiden Lösungen für ihre Probleme finden und einen Neuanfang starten können.

Ich fand das Buch sehr interessant, gleichzeitig unterhaltsam und konnte daraus einiges für mich mitnehmen.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Gefühle ausdrücken

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Sandy hat sie als Ehetherapeutin selbständig gemacht. Charlotte und Steve sind ein besonderer Fall. Die Beiden leben bereits getrennt, die beiden Kinder bei der Mutter, die mit allem überfordert ist.Sie ...

Sandy hat sie als Ehetherapeutin selbständig gemacht. Charlotte und Steve sind ein besonderer Fall. Die Beiden leben bereits getrennt, die beiden Kinder bei der Mutter, die mit allem überfordert ist.Sie ist erfolgreich in ihrem Beruf und sie hätte sich in der Vergangenheit mehr Unterstützung von Steve gewünscht. Steve selbst hat sich in eine Kanzlei eingekauft und stand selbst unter Stress. Mehrere Seitensprünge seinerseits führten zur Trennung. Nun sitzen sie auf den Stühlen bei Sandy und versuchen ein gutes Verhältnis - schon alleine der Kinder wegen - zu erreichen. Die Ehe scheint nicht mehr zu retten.


Der gesamte Roman spielt im Behandlungszimmer ab, er besteht aus den Dialogen der drei Protagonisten und die Gedankengänge Sandys, die dass, was die Beiden sagen für den Leser in dass, was sie wirklich meinen, übersetzt. Die Gefühlswelt ist nachvollziehbar, im Zusammenleben von Mann und Frau gibt es immer wieder Missverständnisse, was der Andere meint, aber nicht sagt. Die Dialoge haben eine besondere Qualität.

Veröffentlicht am 29.04.2019

Ist die Liebe noch zu retten?

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Da es sich hier nicht um einen typischen Liebesroman handelt, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

In der Geschichte geht es um Steve und Charlotte, deren Ehe am Ende ist. Aber ist die Ehe wirklich ...

Da es sich hier nicht um einen typischen Liebesroman handelt, wollte ich dieses Buch unbedingt lesen.

In der Geschichte geht es um Steve und Charlotte, deren Ehe am Ende ist. Aber ist die Ehe wirklich nicht mehr zu retten und müssen sich die beiden tatsächlich scheiden lassen? Gemeinsam gehen sie zur Paartherapie. Wird ihnen das helfen?

Als Leser nimmt man direkt an der Paartherapie der beiden teil, denn man sitzt quasi mit im Behandlungszimmer zusammen mit dem Paar, der Therapeutin Sandy und der Ehe.

Ich als Leserin hatte wirklich das Gefühl teil der Therapie zu sein. Sind Charlotte und Steve anfänglich gar nicht in der Lage sich miteinander sachlich zu unterhalten, merkt man im Verlauf der Handlung, dass sich dies immer mehr bessert. Aus den Vorhaltungen werden schnell Nachdenken und Verständnis.

Mir hat besonders gut gefallen, dass deutlich wurde, dass die Partner oft nicht sagen was sie denken, sondern stets das Gegenteil, so dass es automatisch zu Missverständnissen kommen muss.

Ebenfalls schön war, dass man für beide Parteien Verständnis hat und ihr Handeln nachvollziehen konnte. Innerhalb kürzester Zeit sind mir sowohl Steve als auch Charlotte ans Herz gewachsen, da man einfach spürte wie sehr sie aneinander hängen.

Ich fühlte mich besonders angesprochen, da ich eine unangenehme Scheidung durchmachen musste und leider keine Möglichkeit hatte jemanden wie Therapeutin Sandy an meiner Seite zu haben.

Fazit: Ein augenöffnender Roman, der sehr nachdenklich, aber auch gleichzeitig hoffnungsvoll stimmt. Ich fühlte mich gut unterhalten und empfehle das Buch gern weiter.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Stimmt

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Ohne Liebe und Zuneigung ist eine angeknackste Ehe, die vorübergehend von einem Partner betrogen worden ist, nicht zu retten. Das ist die einfache, aber präzise zutreffende Erkenntnis der Lektüre „Liebe ...

Ohne Liebe und Zuneigung ist eine angeknackste Ehe, die vorübergehend von einem Partner betrogen worden ist, nicht zu retten. Das ist die einfache, aber präzise zutreffende Erkenntnis der Lektüre „Liebe ist die beste Therapie“. Im Weg stehen uns dabei seit unserer Kindheit erlernte Regeln und Verhaltensweisen, die das Verzeihen einer derart herben Enttäuschung nicht zulassen können. Das Zugestehen eines Ausbruchs aus der Ehe mit einem anschließenden Zurückfinden in die Ehe ist eigentlich nicht vorgesehen. Daher lautet zu Beginn des Buches die Prognose für eine erfolgreiche Paartherapie 1000:1.

John Jay Osborn kommt in seiner turbulenten Geschichte mit drei Charakteren aus, die Eheleute Charlotte und Steve sowie die Paartherapeutin Sandy. Entgegen der meiner Wahrnehmung nach aktuellen Mode, mit möglichst wenigen Dialogen auszukommen, geht er mit seinem Roman einen konträren Weg. „Liebe ist die beste Therapie“ besteht fast ausschließlich aus Dialogen, die während der Paartherapie-Sitzungen bei Sandy stattfinden. Diese werden lediglich von den Sandys, teilweise sehr witzigen, Gedankenblitzen unterbrochen.

Von den Charakteren war mir die Therapeutin Sandy am sympathischsten. Ihre spontanen, ehrlich anmutenden Gedanken, mit denen sie manchmal gezielt herausgeplatzt ist, ermöglichten den Eheleuten eine andere Sicht auf die in der Vergangenheit liegenden Geschehnisse. Mit ihrer unkonventionellen Art provozierte sie die beiden, nötigte sie zur Aussprache, brachte Gefühle und Verletzlichkeit ans Tageslicht.

Charlotte und Steve mochte ich zu Beginn der Paartherapie nicht wirklich gern. Beide, Charlotte etwas mehr als Steve, waren sehr funktionsorientiert unterwegs. Die eigene Persönlichkeit war bei beiden irgendwie abhanden gekommen. Mit ihrer Findung zu sich selbst und der erneuten Annäherung kamen die beiden auch mir näher.

Fazit: Diesen Osborn empfehle ich allen, die in einer Beziehung leben und bereits die rosarote Brille abgesetzt haben. Sehr kurzweilig werden ganz nebenbei potentielle Probleme von Paaren sowie ein möglicher Umgang damit thematisiert. Manches kennt man aus der eigenen Beziehung, manches ist einem fremd. Die Erkenntnis nicht allein betroffen zu sein, ist beruhigend.