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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.01.2019

Wenig Handlung, ein Hauch zu viel (wenn auch knisternde) Erotik. Für zwischendurch unterhaltsam!

Embrace me
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Da ich ein großer Fan von Liebesgeschichten bin, in denen aus besten Freunden ein Paar wird, war ich nach dem Klappentext von „Embrace me“ sofort angefixt: Kelsey muss entdecken, dass ihr Ehemann Todd ...

Da ich ein großer Fan von Liebesgeschichten bin, in denen aus besten Freunden ein Paar wird, war ich nach dem Klappentext von „Embrace me“ sofort angefixt: Kelsey muss entdecken, dass ihr Ehemann Todd sie ausgerechnet mit der Verlobten ihres besten Freundes Evan betrügt. Evan, ihr großer Schwarm auf dem College (bevor Todd auf der Bildfläche erschienen ist), lädt sie kurzerhand zu seinen eigentlichen Flitterwochen auf Hawaii ein, damit die Reise nicht verfällt und sie sich beide von ihren gebrochenen Herzen erholen können. Während Kelsey keine großen Hoffnungen hegt, dass dabei irgendetwas zwischen Evan und ihr passieren könnte, schmiedet Evan seine eigenen Pläne.

Das Buch ist aus der dritten Person geschrieben und wechselt zwischen Kelseys und Evans Sicht, ohne darauf in irgendeiner Weise (zum Beispiel durch Kapitelüberschriften) hinzuweisen. Das fand ich manchmal etwas irritierend, da es immer ein paar Sätze brauchte, bis mir klar wurde, aus welcher Perspektive ich jetzt eigentlich lese, aber mit der Zeit gewöhnte ich mich daran. Ich würde nicht so weit gehen und behaupten, dass der Schreibstil sehr humorvoll ist, aber er ist definitiv angenehm zu lesen und ich fühlte mich die meiste Zeit ganz gut unterhalten.

Über ein „ganz gut unterhalten“ kam das Buch aber leider nicht hinaus. Anfangs liegt noch sehr viel Spannung in der Luft, weil man gespannt darauf ist, wie sich Kelsey und Evan einander endlich annähern. Sobald diese Hürde jedoch überwunden ist, hagelt es erotische Szenen, die zwar alle sehr niveauvoll, prickelnd und knisternd geschrieben sind, mit der Zeit aber zu viel werden und die Handlung in den Hintergrund drängen. Wenn die Story nicht sowieso schon von Anfang an vorhersehbar gewesen ist, dann war sie es ab diesem Punkt definitiv.

Da es nicht übermäßig viel Handlung gibt, hätte das Buch aus meiner Sicht auch um ein paar Seiten gekürzt werden können, obwohl es ja ohnehin schon nicht allzu viele Seiten hat. Es wird alles überraschend schnell gelöst (wovon ich ziemlich irritiert war, weil die Printausgabe noch 70 Seiten mehr hat, die sich dann als Kurzgeschichte herausgestellt haben), dadurch aber auch nicht unnötig dramatisch in die Länge gezogen. Kelsey – eine insgesamt sehr durchschnittliche Protagonistin, weder besonders schüchtern und auf den Mund gefallen noch sehr extrovertiert ist – zeigt Initiative und Mut, anstatt – wie das so oft in Liebesromanen der Fall ist – darauf zu warten, dass ihr männlicher Gegenpart Evan – ein sympathischer, aber auch sehr typischer Protagonist – mit einer Entschuldigung samt berauschender Liebeserklärung um die Ecke kommt. Von dem Ende war ich positiv überrascht und dank des Epilogs wird man auch glücklich und zufrieden zurückgelassen.

Fazit

Insgesamt ist „Embrace me“ eine durchschnittliche Liebesgeschichte mit spannender Ausgangssituation, aber einem Hauch zu viel (wenn auch knisternder) Erotik. Für zwischendurch definitiv ganz unterhaltsam, aber bei einem Abbruch mittendrin würde ich nicht dafür garantieren, dass die Handlung interessant genug ist, um den Leser unbedingt weiterlesen lassen zu wollen. Also vielleicht in einem ganzen Happen genießen – so viele Seiten sind es ja nicht. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Leider nicht das blinkende "Du bist gut so, wie du bist"-Schild, das ich erwartet habe.

DUMPLIN'
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Dumplin‘ wurde so in den Himmel gelobt, dass ich enorm hohe Erwartungen hatte, die natürlich nicht erfüllt werden konnten. Für mich fehlte es irgendwie an allen Ecken und Kanten – und so eine wirkliche ...

Dumplin‘ wurde so in den Himmel gelobt, dass ich enorm hohe Erwartungen hatte, die natürlich nicht erfüllt werden konnten. Für mich fehlte es irgendwie an allen Ecken und Kanten – und so eine wirkliche Botschaft, wie ich sie wohl am ehesten erwartet hätte, konnte ich auch nicht mitnehmen.

Wir lesen aus der Sicht der 16-jährigen Willowdean – von ihrer Mutter auch Dumplin‘ genannt. Sie hat einige Pfunde zu viel auf den Rippen, ist leidenschaftliche Dolly-Parton-Verehrerin und trauert um ihre Tante Lucy, die wegen ihres Gewichts vor sechs Monaten einen Herzinfarkt erlitten hat. Ihre Mutter ist ihr keine große Stütze und hat nur den alljährlichen Schönheitswettbewerb im Kopf, den sie 1997 gewonnen hat und der das einzige Highlight in ihrem Leben zu sein scheint. Bisher hat sich Will eigentlich immer wohl in ihrem Körper gefühlt, sich gegen Mobber erfolgreich zur Wehr gesetzt und negative Kommentare einfach an sich abprallen lassen, aber als sich ihr attraktiver Kollege Bo für sie zu interessieren scheint, sind sämtliche Komplexe und Unsicherheiten plötzlich an der Oberfläche. Während sie sich mit diesem Gefühlschaos herumschlagen muss, stößt sie bei Lucys Sachen auf ein unausgefülltes Anmeldeformular für den Schönheitswettbewerb und beschließt kurzerhand, für ihre verstorbene Tante, die sich wegen ihres Gewichts so vieles selbst verwehrt hat, dort mitzumachen und allen zu beweisen, dass man dick UND schön sein kann.

Diese Botschaft – dass dick nicht gleich hässlich sein bedeutet (!) – war es auch, die meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Ich habe erwartet, dass sich Will trotz Unsicherheiten in dem Schönheitswettbewerb behauptet und eben zeigt, dass auch dickere Mädchen das Zeug haben, bei diesen Wettbewerben mitzumachen. Und stattdessen … war dieser ganze Schönheitswettbewerb nur ein Hintergrundgeräusch, das Will irgendwann lästig wurde. Mit dieser Nebensächlichkeit wurde er am Ende auch völlig unspektakulär abgehakt. Ich hoffe, ich habe damit jetzt nicht zu viel gespoilert, aber wer diesen ganzen Schönheitswettbewerbstrubel erwartet, der kann hier lange suchen.

Worum geht es dann? Naja, hauptsächlich um Wills Selbstzweifel, die mit Bos Interesse an die Oberfläche kommen und mich persönlich manchmal echt runterzogen haben. Mit Will wurde zwar eine lebensechte Protagonistin entworfen, mit der man sich identifizieren kann, weil sicher jeder schon mal in seinem Leben unsicher war, aber ihre Unsicherheit hat bei mir dummerweise keine Verbundenheitsgefühle, sondern meistens Bedrückung ausgelöst. Sie steht ihrem eigenen Glück im Weg – nicht nur in Bezug auf Bo, sondern in sämtlichen Bereichen ihres Lebens. Nach einem Streit mit ihrer besten Freundin gibt sie sich mit ihren neugefundenen Freunden, die ich absolut toll fand, nur zufrieden und die anfängliche Motivation für den Wettbewerb kühlt merklich ab. Statt selbst die treibende, aufbauende Kraft in ihrer kleinen Gruppe zu sein, hat sie ständig Schubser von anderen gebraucht, um sich aufzuraffen. Das hat den Spaß etwas gedämpft.

Was nicht bedeutet, dass mir Dumplin‘ überhaupt keinen Spaß gemacht hat. Vor allem die Szenen mit Bo haben mir sogar unglaublich viel Spaß gemacht, sodass ich eigentlich immer schon direkt am Grinsen war, wenn nur sein Name erwähnt wurde. Den Kerl kann man einfach nur mögen, auch wenn er am Anfang noch sehr undurchsichtig ist – er ist von der Sorte grüblerisch und geheimnisvoll, blüht aber in Wills Nähe auf, wird gesprächig und manchmal entzückenderweise sogar nervös. Sein Markenzeichen: der rote Kirschlolly, von denen Will auch manchmal welche in ihrem Spind findet ... Ich kann mir keinen besseren männlichen Gegenpart als ihn vorstellen – er war ein Lichtblick.

Viele andere Charaktere wie Hannah, Millie und Mitch haben es mir ebenfalls angetan, während ich mich über andere – wie Wills Mom – größtenteils geärgert habe. Es wird definitiv die ganze Gefühlspalette abgedeckt, die man Charakteren entgegenbringen kann, sodass von Hass bis Liebe alles dabei ist. Da es handlungstechnisch keine wirklichen Höhepunkte gibt, lebt das Buch von eben diesen Charakteren.

Höhepunkte gibt es leider nicht mal am Ende – keine Überraschungen, Gefühlsexplosionen, tränenreiche Aussprachen (wobei: eine schon!) oder weltbewegende Erkenntnisse. Vor allem wegen dieser fehlenden Aussprachen zwischen den Figuren wirkte auf mich alles eher … lieblos und unspektakulär. Ich bin ein bisschen enttäuscht.

Fazit

Leider nicht das Mut machende, blinkende „Du bist gut so, wie du bist“-Schild, das ich erwartet habe. Es ist eher ein kleines, unscheinbares Kärtchen. Schade! Für mich Mittelmaß – 3 Sterne.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Das kann die Autorin besser!

Tempting Love - Hände weg vom Trauzeugen
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Schon seit einer Weile geistere ich um die "Tempting Love"-Reihe herum und war überrascht, was für mittelmäßige Bewertungen der erste Band erhalten hatte. Auf Jennifer L. Armentrout / J. Lynn halte ich ...

Schon seit einer Weile geistere ich um die "Tempting Love"-Reihe herum und war überrascht, was für mittelmäßige Bewertungen der erste Band erhalten hatte. Auf Jennifer L. Armentrout / J. Lynn halte ich seit Dark Elements große Stücke, weshalb ich mir nicht vorstellen konnte, dass mich eines ihrer Bücher enttäuschen könnte.
Und doch war "Hände weg vom Trauzeugen" genau das: Enttäuschend.

Mit dem Plot erfindet die Autorin das Rad nicht neu. Es geht um eine (vermeintlich) unerwiderte Jugendliebe und (wie meistens) das Zusammenfinden der Protagonisten. Madison hängt ihrem Bruder Mitch und dessen bestem Freund Chase schon jahrelang am Rockzipfel und hat ihre Schwärmerei für Chase bis heute nicht ablegen können, trotz der Tatsache, dass sie vor drei Jahren bereits einmal von ihm zurückgewiesen wurde. Seitdem ist ihre Freundschaft nicht mehr wie vorher, sie fühlen sich unbehaglich in der Nähe des anderen und müssen sich noch dazu, weil sie im gleichen Gebäude wohnen, jeden Tag sehen. Als Maddies Bruder heiratet und Madison und Chase zu den Trauzeugen ernannt werden, kann sie ihm nicht länger aus dem Weg gehen. Erst recht nicht, als etwas mit den Reservierungen im Hotel schiefläuft, und sich die beiden auf einmal eine kitschige Honey-Moon-Suite teilen müssen.

Der Klappentext hatte mich trotz der Tatsache, dass es nichts völlig Neues in dem Genre ist, sofort angesprochen. Jugendliebe ist immer gut und dann ein gezwungenes Zusammenwohnen? Klingt doch amüsant.
Die Hälfte des Buches hat mir deshalb auch gut gefallen. Man lernt erst Maddie und ihre hoffnungslose Sehnsucht für Chase kennen, dann findet ein Perspektivenwechsel statt und wir dürfen Chase' Standpunkt zu den Dingen erfahren. Und hey, Überraschung: Er fühlt sich ebenfalls zu ihr hingezogen! Beide Charaktere waren mir auf Anhieb sympathisch, da Maddie trotz ihres Rotwerdens und ihrer manchmal unsicheren Art Chase ordentlich einheizt, und Chase ein lustiger, provokanter, aber eben auch lieber Protagonist ist, wie man ihn eigentlich nur mögen kann.

Aber beide entwickeln sich leider etwas ins Negative:
Maddie ist mir zu nachgiebig. Aufgrund ihrer starken Sehnsucht nach Chase wirkt sie schwach, lässt emotional fast alles mit sich machen und heult dann rum, wenn Chase auf ihrem Herzen herumtrampelt. Zwar geigt sie ihm auch immer wieder die Meinung, aber nur um ihm bei der geringsten Annäherung seinerseits dann wieder willig um den Hals zu fallen. Ein bisschen Unnahbarkeit hätte ihr nicht geschadet.
Und bei Chase ... eigentlich mag ich ihn. Wirklich. Aber man könnte auch meinen, der Typ wäre ein bisschen schwer von Begriff. Nicht nur lässt er zweideutige Kommentare vom Stapel, die Maddie ja missverstehen MUSS, nein, er checkt auch jedes Mal viel zu spät, warum sie wütend ist, obwohl das eigentlich naheliegend scheint...

Das gilt aber eigentlich für beide: Sowohl Maddie als auch Chase scheinen sich dumm zu stellen und nehmen jedes Missverständnis mit, das möglich ist. Dadurch werden unnötige Dramen heraufbeschworen, um das Zusammenfinden der beiden möglichst lange hinauszuzögern, während der Leser kopfschüttelnd dasitzt und die beiden am liebsten nur schütteln würde. Jedes Hindernis erscheint lachhaft und würde sich sofort aus der Welt schaffen, wenn die beiden einfach nur mal richtig miteinander reden würden (obwohl sie das eigentlich oft tun, aber die beiden wollen ja anscheinend alles falsch verstehen). Theoretisch gesehen könnte man das Buch dann auf 100 Seiten runterbrechen und sich das unnötige Hin und her sparen. Vor allem, weil jeder Streit relativ schnell und unspektakulär wieder abgehakt ist und wie eine dämliche Kleinigkeit erscheint, aber für die "Spannung" gibt es davon dann eben sehr sehr viele. Wobei Spannung hier falsch gewählt ist, denn das Buch ist von vorne bis hinten vorhersehbar...

Trotzdem war das Buch jetzt nicht grauenhaft. Es hat Spaß gemacht, wenn ich mich nicht über die oben genannten Kritikpunkte aufregen musste, und auch das Ende hat mir gut gefallen: Ein süßes, romantisches Finale, das sich die Protagonisten auf anstrengende Weise erarbeitet haben. Bei mir hat sich Erleichterung eingestellt, dass das Herumeiern endlich vorbei war. Wieso nicht gleich so?

Fazit

Insgesamt ein ganz unterhaltsames Buch für zwischendurch, wenn man sich nicht an künstlichem Drama, zahlreichen Missverständnissen und einer Protagonistin stört, die emotional viel zu viel mit sich machen lässt. Ich bin von der Autorin Besseres gewohnt - schade! Trotzdem noch durchschnittliche 3 Sterne.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Mir fehlten die großen Gefühle.

Glück schmeckt nach Popcorn
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»Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.«
- Dostojewski

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Angesprochen hatten mich Cover und Klappentext auf Anhieb, da der Bezug zu Kino ...

»Jemanden zu lieben heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.«
- Dostojewski

Dies war mein erstes Buch der Autorin. Angesprochen hatten mich Cover und Klappentext auf Anhieb, da der Bezug zu Kino und Film unverkennbar war und ich als Filmeliebhaber sehr gerne solche (Liebes-)Geschichten lese. Leider hat mich das Buch nicht vollends überzeugen können.

Wir lesen hauptsächlich aus der Sicht von Martha, die nach einer Trennung den Glauben an die große Liebe und Happy Ends aufgegeben hat. In ihrem kleinen Programmkino zeigt sie Filme, die ihre Stimmung und ihre (momentane) Sicht auf die Welt widerspiegeln. Als ihre Freundin und Mitarbeiterin Susanna aufgrund ihrer Schwangerschaft wegzieht, muss dringend ein Ersatz für sie her, den sie kurzerhand in dem jungen Filmstudenten Erik findet, der gerade an seinem Debüt arbeitet. Sie ahnt nicht, dass sie sich damit einen Optimisten und hoffnungslosen Romantiker ins Haus holt, der ihre nüchterne Sicht auf die Liebe und Happy Ends auf den Kopf zu stellen droht…

Wie ich finde, haben wir es hier mit einer vielversprechenden Ausgangssituation zu tun. Einer in Bezug auf die Liebe vermeintlich desillusionierten Frau wird der Glaube an die Liebe zurückgegeben – das klingt filmreif, romantisch und nach ganz großen Gefühlen. Leider wurden meine Erwartungen hinsichtlich dessen ein wenig enttäuscht.

Der Einstieg in das Buch fiel mir eher schwer, da ich mich zunächst an das Fehlen einer Kapiteleinteilung und den übergangslosen Perspektivenwechsel gewöhnen musste. Anders, als man es gewohnt ist, liest man nicht nur aus der Sicht von Martha oder Erik, sondern jede Person darf gedanklich mal zu Wort kommen – und sei es nur in einem kurzen Nebensatz. Ein allwissender Erzähler, der in jeden Kopf hineinschauen kann.

Vor allem aber erschwerten es mir die wenig zugänglichen Protagonisten, mich in die Geschichte fallen zu lassen. Mit Martha haben wir eine gewöhnungsbedürftige Protagonistin, mit der ich erst gegen Ende warm werden konnte. Wie es der Klappentext andeutet hält sie sich in Bezug auf die Liebe für desillusioniert und glaubt weder an die große Liebe noch an Happy Ends. Das klang anfangs noch interessant, stellte es doch eine interessante Herausforderung für den männlichen Gegenpart dar. Marthas Art verhinderte es jedoch, dass ich eine Bindung zu ihr aufbauen konnte, da sie oft verbittert wirkte und sich selbst bemitleidete. Dadurch wirkte sie viel älter, als sie eigentlich ist (29 bzw. 30).

Bei Erik war es genau umgekehrt, denn er wirkte viel jünger, als er eigentlich ist (24/25?). Zweifelslos ist er ein sympathisches Kerlchen, aber leider ein furchtbar naives mit einem wirklich sehr gesunden Selbstbewusstsein (nicht im arroganten, sondern im sehr optimistischen Sinne). Dadurch hatte ich auch meine Schwierigkeiten, zu ihm durchzudringen.

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden hätte viel Potential gehabt. Leider wurde dieses in meinen Augen verschenkt, da den Gefühlen der beiden kein Raum gegeben wurde, um sich zu entwickeln. Die Gefühle waren auf einmal da, was ich als Leser nicht nachvollziehen konnte. Es gab wenige gemeinsame Szenen, in denen sich diese hätten aufbauen können. Weder Funken noch tiefergehende Gefühle kamen bei mir an, weshalb ich nicht richtig bei den beiden mitfiebern konnte.

Dennoch hat mich das Buch für zwischendurch gut unterhalten. Es lässt sich flüssig und angenehm lesen, ist mit schönen Weisheiten gespickt, die einen berühren, zum Nachdenken oder zum Schmunzeln bringen, und wartet mit einem kitschigen, filmreifen und schönen Happy End auf, das einem ein schönes Gefühl beschert. Zudem hat es mir als Filmeliebhaber gefallen, dass immer wieder Filme Erwähnung finden, über die einige kurze interessante Informationen einfließen. Manche davon kannte ich, andere wiederum nicht, auf die ich nun aber neugierig geworden bin.

Fazit

Alles in allem ist „Glück schmeckt nach Popcorn“ ein Roman, der mich unterhalten und gegen Ende auch zum Lächeln bringen konnte, bei dem mir aber leider die Gefühle auf der Strecke blieben. Ich vergebe 3 Sterne.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Funkensprühende Erotik, sticht aus dem Genre aber leider nicht heraus.

Sugar & Spice - Glühende Leidenschaft
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Worum geht es?

Im Mittelpunkt des Romans stehen Nadia Spiceland, Inhaberin des Cafés Sugar & Spice, und Kaname Sullivan, College-Professor für Sexualpsychologie, am College auch unter dem Namen „Professor ...

Worum geht es?

Im Mittelpunkt des Romans stehen Nadia Spiceland, Inhaberin des Cafés Sugar & Spice, und Kaname Sullivan, College-Professor für Sexualpsychologie, am College auch unter dem Namen „Professor Sex“ bekannt. Nadia ist endlich wieder bereit für eine intime – rein körperliche – Beziehung und äußert gegenüber ihren Freundinnen die Absicht, sich auf Männerfang zu begeben. Kane hört zufällig das Gespräch mit, fackelt nicht lange und stellt sich – völlig selbstlos – zur Verfügung, da es auch auf Anhieb heftig zwischen den beiden funkt. Die beiden lassen sich auf ein erotisches Abenteuer miteinander ein, bis langsam mehr daraus wird. Nadia jedoch möchte nach ihrer überwundenen Tablettensucht nie wieder die Kontrolle über sich verlieren und nach etwas – oder jemandem – süchtig sein…

Meine Meinung

Mit „Glühende Leidenschaft“ beginnt die neue erotische Liebesroman-Reihe „Sugar & Spice“. Schon in diesem ersten Band lernen wir sowohl die aktuellen Protagonisten als auch die künftigen aus den Folgebänden kennen. Wir gewinnen von jeder Person einen groben Eindruck, der nicht zu viel verrät, aber definitiv auf die verschiedenen Personen neugierig macht. Dadurch bin ich zumindest schon mal auf die nächsten Bände aufmerksam geworden.

Dieser Band hier war aber nicht ganz mein Geschmack. Er startet sehr vielversprechend und direkt, da weder Nadia und ihre Freundinnen (die nächsten Protagonistinnen Siobhan, Audie und Vanessa) noch Kane ein Blatt vor den Mund nehmen, sondern offen aussprechen, was sie denken – sei es bei sexuellen oder anderweitigen Angelegenheiten. Aufgrund dieses angenehm selbstbewussten ersten Eindrucks, den beide Protagonisten in der Leseprobe machen, hatte das Buch sofort mein Interesse geweckt.

Dies ändert sich auch nicht im weiteren Verlauf des Buches. Keiner der beiden ist schüchtern, sie probieren sich sexuell aus und lassen sich auch von Zurückweisungen (auf emotionaler Ebene) nicht abschrecken. Beide (!) zeigen immer wieder Initiative, sodass es nie langweilig wird. Dazukommt, dass Nadia offen mit ihrer Vergangenheit umgeht und nicht unnötig auf geheimnisvoll tut – was in den meisten Büchern dann ja gegen Ende in das große, künstliche Drama gipfeln würde. Drama gibt es auch hier, aber definitiv kein künstliches. Es ist nachvollziehbar und für das Buch sehr passend.

Das war jetzt so viel Lob – wo hapert es denn dann?
Nun ja. Zum einen ist das Buch vor allem im ersten Drittel sehr oberflächlich gehalten, weil die Erotik stark überwiegt und keinerlei Gefühle spürbar sind. Für eine sexuelle Beziehung zu Anfang wahrscheinlich nachvollziehbar, aber auch in Bezug auf Nadias Probleme oder die ihrer Freundinnen stand ich sehr distanziert zu dem Geschehen und konnte mich nicht in die Figuren hineinfühlen. Dadurch, dass sich Nadia und Kane auf nahezu jeder Seite sexuell austobten, wirkte die Story auf mich sehr belanglos, obgleich die erotischen Szenen ansprechend geschildert waren und man die Funken zwischen Nadia und Kane wirklich spüren konnte. Mir fehlte in diesem Drittel ganz klar TIEFE.

Dies wurde in den restlichen Dritteln besser, da die Beziehung der beiden langsam auf eine tiefergehende Ebene gehoben wurde und – endlich! – mal Unterhaltungen geführt wurden, die sich nicht darum drehten, was sie denn diesmal aus dem Duftenden Garten ausprobieren sollten. Mit Voranschreiten der Seitenzahl wurden Gefühle spürbar und die Figuren greifbarer und zugänglich. Es wurde verständlich, warum die beiden tiefergehende Gefühle füreinander entwickelten, da sie füreinander da waren und sich gegenseitig Halt gaben. Dennoch – und das liegt wohl einfach am Genre – wurde vieles auch einfach mit Sex gelöst oder es gipfelte zumindest darin – immer. Das schien irgendwie jedes Mal das Ventil zu sein, wodurch die Beziehung der beiden ihren leicht oberflächlichen Charakter bis zum Schluss nicht gänzlich ablegen konnte.

Darüber hinaus fehlte mir das Besondere an der Geschichte, das, was einen ständig am Weiterlesen hält und sie aus dem Genre hervorhebt. Das gab es leider einfach nicht, weshalb ich das Buch im guten Mittelfeld einordnen würde und für die Folgebände zuversichtlich bin. Audie und Siobhan haben schon einen sehr interessanten Eindruck gemacht, sodass dies sicher nicht das letzte Buch aus der Reihe sein wird, das ich gelesen habe.

Fazit

Insgesamt nette Unterhaltung für zwischendurch mit funkensprühenden Erotikszenen, aber leider nichts Besonderes in dem Genre und die emotionale Ebene muss zurückstecken. Ich vergebe 3 Sterne.