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MartinaSuhr

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2019

Witzig und dennoch sehr emotional und tiefgründig

Sowas kann auch nur mir passieren
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Ich liebe humorvolle Romane und der Klappentext dieses Buches versprach Lesevergnügen pur – und hat meine Erwartungen übertroffen.
Besonders hervorheben muss man bei diesem Roman den unglaublich tollen ...

Ich liebe humorvolle Romane und der Klappentext dieses Buches versprach Lesevergnügen pur – und hat meine Erwartungen übertroffen.
Besonders hervorheben muss man bei diesem Roman den unglaublich tollen Schreibstil. Man kommt einfach in die Geschichte, doch nicht nur das. Frech, witzig und extrem sprachgewandt ermöglicht uns Autorin Mhairi McFarlane einen intensiven Einblick in das Leben der charmanten, aber auch tragischen Protagonistin Georgina, die wir zu Beginn als Achtzehnjährige kennenlernen und dann zwölf Jahre später begleiten. Klingt erst einmal nicht sehr spannend, doch das trügt. Wir alle wissen, wie schwer es Teenager haben, sich selbst zu finden und sowohl mit den Hormonen als auch den Erwartungen der Gesellschaft klarzukommen. Man macht Fehler, trifft dumme Entscheidungen und muss letztlich mit den Konsequenzen leben. Wer bin ich? Wer will ich sein? All diese Fragen stellt sich auch Georgina und wir dürfen sie auf dem teilweise steinigen Weg zu sich selbst begleiten. Dabei erlebt sie viele Niederlagen, skurrile und lustige Situationen, aber auch Möglichkeiten, etwas zu ändern. Doch nicht Georgina ist toll. Auch die vielen Nebencharaktere, die unglaublich lebendig, authentisch und facettenreichkonzipiert worden sind, machen diesen Roman zu einem abwechslungsreichen Lesegenuss.
Ich musste lachen, habe das ein oder andere Tränchen verdrückt, mitgefiebert und mich immer wieder selbst in der Geschichte entdeckt.
Dieser Roman ist nicht nur sehr unterhaltsam, sondern geht einem direkt ans Herz. Einige Botschaften und Denkanstöße, die Mhairi McFarlane in dieser Geschichte verpackt hat, werde ich sicher übernehmen.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Weihnachtsromantik pur!

Das Café der kleinen Kostbarkeiten
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Das Cover verspricht eine wahrlich weihnachtliche und vor allem sehr romantische Liebesgeschichte – und wir werden definitiv nicht enttäuscht.
Wer nicht gerne Bücher über ältere Protagonisten liest, sollte ...

Das Cover verspricht eine wahrlich weihnachtliche und vor allem sehr romantische Liebesgeschichte – und wir werden definitiv nicht enttäuscht.
Wer nicht gerne Bücher über ältere Protagonisten liest, sollte sich an diesem besser nicht versuchen, auch wenn ihm oder ihr dadurch leider eine wirklich tolle Story entgeht.
Luise ist Mutter, Oma und trauernde Witwe, auch wenn der Tod ihres geliebten Mannes bereits fünf Jahre zurückliegt. Kurz vor Weihnachten beschließt sie, nach Lübeck zu reisen, um einen langgehegten Traum, den sich das Ehepaar einmal erfüllen wollte, wahrwerden zu lassen. Allen kritischen Stimmen zum Trotz reist sie in die idyllische Marzipanstadt und erlebt dort ganz Wunderbares.
Jan Steinbach hat mit seinem gefühlvollen Schreibstil eine tolle Stimmung transportiert und mich wirklich begeistert. Seine Beschreibungen sind so detailreich, ohne jedoch die Leichtigkeit des Romans zu rauben. Man wird Teil dieser Reise, hat beinahe das Gefühl die leckeren Düfte zu riechen und die Atmosphäre zu spüren.
Die Figuren schwelgen in Nostalgie, lernen aber trotzdem mutig zu sein und sich Neuem zu stellen. Luise und Ludwig haben mich beeindruckt und mir viel Freude bereitet. Ich werde mit Sicherheit die Rezepte aus dem Anhang nachbacken und hoffentlich die gleiche Leidenschaft empfinden, die im Buch transportiert wurde.
Wie der Titel schon andeutet, dieses Buch ist ein wahrer Lesegenuss!

Veröffentlicht am 14.01.2019

Zuckersüßer Lesespaß

Applepie Stories
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Ein modernes Märchen, das überall ein bisschen Feenstaub in den Herzen der Leser zurücklässt – damit wird geworben und definitiv nicht zu viel versprochen.
Lola ist ein tragischer Charakter. Ihre große ...

Ein modernes Märchen, das überall ein bisschen Feenstaub in den Herzen der Leser zurücklässt – damit wird geworben und definitiv nicht zu viel versprochen.
Lola ist ein tragischer Charakter. Ihre große Liebe hat sich für ihre beste Freundin entschieden und sie führt ein Café, anstatt ihre Träume als Sängerin zu leben. Am Tiefpunkt angekommen, entdeckt sie ein altes Rezept, dass die Lösung all ihrer Probleme verspricht – und natürlich für eine Menge Chaos sorgt.
Naoma Clark verzaubert mit ihrem wundervollen Schreibstil, der neben viel Gefühl auch eine Menge Witz aufweist. Die Story ist so lebendig und niedlich, dass man gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen. Während der erste Teil des Romans aus Lolas Sicht erzählt wird, schildert uns Jack ab etwa der Hälfte, wie es weitergeht. Mir gefällt es, die Story aus zwei unterschiedlichen Perspektiven zu lesen, denn das bringt eine Menge Abwechslung.
Neben den facettenreichen Figuren, die immer wieder für Aufregung und Trubel sorgen, hat mich aber die fantasievolle Handlung überzeugt. Romantik, Intrigen und eine Menge Magie machen diesen Roman zum absoluten Lesegenuss mit Glitzergarantie.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Lasst uns ein Geheimnis lösen ...

Aurora Floyd
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Crime meets History ... Zumindest hatte ich das angenommen, denn ich wusste zu Anfang nicht, dass dieses Buch bereits vor über hundert Jahren verfasst wurde und nicht über die Geschehnisse der viktorianischen ...

Crime meets History ... Zumindest hatte ich das angenommen, denn ich wusste zu Anfang nicht, dass dieses Buch bereits vor über hundert Jahren verfasst wurde und nicht über die Geschehnisse der viktorianischen Zeit handelt, sondern dieser Epoche entstammt.

Neben der tollen Sprache, die einen direkt ins viktorianische Zeitalter katapultiert, gefiel mir vor allem der wohldurchdachte Aufbau der Story. Wir erleben Neid, Missgunst, Stolz, Ehre, Intrigen, Liebe und ein großes Geheimnis, das über all dem schwebt. Wer einen typischen Kriminalroman sucht, wird hier vielleicht enttäuscht werden. Bevor dieser tatsächlich zum tragen kommt, tauchen wir tief in Gepflogenheiten des 19. Jahrhunderts ein und lernen die unterschiedlichen Protagonisten und deren Wesen besser kennen. Seite um Seite kommen wir der Lösung näher und rätseln, wie alles wohl zusammenhängt und was damals in Paris wirklich vorgefallen ist.

Mich hat diese Geschichte von der ersten Seite an begeistert, da ich kein klassischer Krimi-Leser bin und keinen "normalen" Crime-Plot erwartet habe. Der authentische Einblick in die Lebensweise und Gedanken der Menschen, die vor über 150 Jahren gelebt haben, hat mir gut gefallen und für mich diesen Roman zu einem absoluten Lesegenuss gemacht.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Unglaublich eindrücklich

Das Geheimnis der schwedischen Briefe
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Selten habe ich bei einer Bewertung so lange nach den passenden Worten gesucht – aber nicht, weil ich nicht weiß, wie ich das ganze positiv umschreiben soll, sondern weil mich das Thema persönlich sehr ...

Selten habe ich bei einer Bewertung so lange nach den passenden Worten gesucht – aber nicht, weil ich nicht weiß, wie ich das ganze positiv umschreiben soll, sondern weil mich das Thema persönlich sehr bewegt. Auch meine Familie mussten aus Pommern fliehen und hat ähnliches erlebt wie Familie Arndt, doch die Neugier ließ mich nicht los.

Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das liegt zum einen am tollen Schreibstil der Autorin, die sehr detailliert und authentisch das Schicksal der Menschen in den Wirren des Zweiten Weltkrieges beschrieben hat. Die Rahmengeschichte und die tolle Sprache ließen mich leicht in die Handlung eintauchen.

Das andere, was mir sehr gut gefallen hat, sind die Charaktere. Sowohl die beiden Protagonistinnen, als auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Spannend, voller Gefahr, tragisch und dramatisch – Tanja Bern vermittelt unglaublich eindringlich und lebendig die vorherrschenden Probleme der damaligen Zeit und auch wenn ich das ein oder andere Mal die Augen vor den Gräueln verschließen wollte – ich war zu gebannt.

Doch keine Sorge, auch das Gefühl und die Liebe kommt in diesem Roman nicht zu kurz, auch wenn wir immer wieder vor Augen geführt bekommen, wie eng manchmal Freude und Leid liegt und wie schmal der Grat zwischen Hoffnung und Verzweiflung ist.

Das Buch spielt in zwei Zeiten, während wir 2018 Emilia als Hauptfigur erleben, werden wir 1945 von Johannas Geschichte gefangen genommen. Ich mochte die Mischung, denn immer wieder konnte man ins Heute zurückkehren und die gelesenen Informationen verarbeiten.
Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, aber auch nachdenklich gestimmt. Mehr möchte ich euch gar nicht verraten, denn ihr solltet es selbst erleben. Ich kann euch diesen beeindruckenden Roman über das Leben zweier sympathischer Frauen nur wärmstens empfehlen.