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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2019

Spannender Roman, der sich auf intelligente Art und Weise mit dem Thema Extremismus auseinandersetzt

Im Maulwurfstunnel
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Der Autor Thomas Kastning setzt sich in seinem Romandebüt auf intelligente Art und Weise mit dem Thema Extremismus auseinander und konnte mich dabei nicht nur gut unterhalten, sondern auch zum Nachdenken ...

Der Autor Thomas Kastning setzt sich in seinem Romandebüt auf intelligente Art und Weise mit dem Thema Extremismus auseinander und konnte mich dabei nicht nur gut unterhalten, sondern auch zum Nachdenken anregen.

Konstantin, der Ich-Erzähler der Geschichte, führt eigentlich ein ziemlich ereignisloses Leben, bis er über seine Nachbarin Leyla, in die er heimlich verliebt ist, in Kontakt zur linksextremen Szene kommt und dabei sogar ein wenig Gefallen an deren Ansichten findet.
Als das Land wenig später durch einige Anschläge erschüttert wird und Konstantin mehr unfreiwillig in die Angelegenheit verwickelt wird, gerät er ins Visier des ermittelnden Hauptkommissars Dr. Priester, der unter starkem Druck der Öffentlichkeit und auch der Politik ermittelt.
Kann Konstantin seinen Kopf noch aus der Schlinge ziehen oder wird er hier zum Bauernopfer ?

Mit einem packenden Schreibstil konnte mich der Autor schnell in den Bann der gut aufgebauten Geschichte ziehen. Dabei lässt er uns Leser auch immer wieder tief in die Gedankengänge und Entscheidungsfindungsprozesse der gut gezeichneten Protagonisten eindringen. So baut er auch ohne große Actioneinlagen schnell Spannung auf und hält sie über die gesamte Länge des Buches.
Das Ende war für mich persönlich etwas unbefriedigend (ohne hier etwas vorwegnehmen zu wollen), auch wenn es vom Grundsatz her durchaus schlüssig und nachvollziehbar ausfällt. Nach meinem Geschmack hat hier aber für ein rundes Ende einfach etwas gefehlt.

Aber auch so fällt das Gesamtfazit insgesamt absolut positiv aus.
Wer sich für das Thema Extremismus interessiert, wird hier bestens bedient und unterhalten, zudem erhält er reichlich Stoff zum Nachdenken.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Spannender Krimi zum Thema sexueller Mißbrauch in kirchlichen Einrichtungen und seine Folgen

Tödlicher Rosenkranz
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Der Autor Wolfgang Brosche legt mit diesem Buch einen spannenden und überzeugenden Roman zum Thema des sexuellem Mißbrauchs in kirchlichen Einrichtungen und seinen Folgen vor, der als Krimi aber doch ein ...

Der Autor Wolfgang Brosche legt mit diesem Buch einen spannenden und überzeugenden Roman zum Thema des sexuellem Mißbrauchs in kirchlichen Einrichtungen und seinen Folgen vor, der als Krimi aber doch ein wenig zu vorhersehbar gerät.

Kommissar Thomas Grund hat sich nach einigen alkoholbedingten Vorkommnissen gerade erst von Hamburg in seine Heimatstadt Paderborn versetzen lassen, als er dort direkt mit einem brutalen Mord konfrontiert wird. Und dann entpuppt sich das Opfer auch noch als sein ehemaliger Mitschüler, mit dem ihn einige unangenehme und mehr schlecht als recht verdrängte Erinnerungen verbinden.
Die Ermittlungen führen Thomas Grund dann auch tief in die eigene Vergangenheit zurück und reißen nicht nur bei ihm alte Wunden wieder auf.

Der Autor beschäftigt sich als freier Hörfunk- und Fernsehautor schon seit einiger Zeit besonders mit dem fanatischen Kampf gegen Homosexuelle, den Gruppen wie die „besorgten Eltern“ und andere, zumeist christlich geprägte Organisationen führen. Dieses Wissen lässt er auf überzeugende Art und Weise in seinen gut aufgebauten Roman einfließen und schafft so ein bedrückendes Szenario, das einen beim Lesen immer wieder mit dem Kopf schütteln lässt. Er erzählt seine Geschichte dabei mit einem eindringlichen und dadurch bisweilen auch harten Schreibstil, der allerdings in seiner Deutlichkeit in einigen Passagen nur schwer zu ertragen ist.
Auch in Sachen Figurenzeichnung weiß er dabei zu überzeugen, hier ist besonders die Entwicklung hervorzuheben, die die Hauptfigur Thomas Grund im Laufe der Geschichte durchläuft.

Am Ende deutet sich an, das Thomas Grund und der Journalist Roman Teckel, der ihn bei seinen Ermittlungen unterstützt, weiter ermitteln sollen.
Potential für weitere Geschichten ist in den Figuren meiner Meinung nach durchaus vorhanden. In Sachen Krimiplot gibt es aber auf jeden Fall noch ein wenig Steigerungspotential.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Gelungener Thriller um eine Formel für eine gerechtere Welt, der trotz leichter Schwächen überzeugt

Das Erwachen der Formel
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Wer träumt nicht davon, unsere Welt ein Stück weit besser und gerechter machen zu können ?
Der Autor Julius van Caspar entwickelt aus dieser Frage einen Thriller, der mich trotz leichter Schwächen insgesamt ...

Wer träumt nicht davon, unsere Welt ein Stück weit besser und gerechter machen zu können ?
Der Autor Julius van Caspar entwickelt aus dieser Frage einen Thriller, der mich trotz leichter Schwächen insgesamt doch überzeugen konnte.

Als der Videoblogger Felix Ballhorn vor laufender Kamera ermordet wird, findet die Polizei in seinen Händen ein Manifest, in dem es um die Formel für den perfekten Staat mit einer globalen Ordnung über das Internet geht.
Derweil will Hanne Bergstrom, die Autorin dieses Manifestes, mit einer Gruppe von Hackern die Voraussetzungen für die Umsetzung dieser Formel schaffen und baut das Ganze dabei nach und nach zu einer gewaltigen Bewegung aus.
Doch ist sie oder jemand aus ihrem Team für diese Formel vielleicht sogar zum Mörder geworden ?

Mit einem packenden Schreibstil und viel Liebe zum Detail entwirft der Autor hier ein faszinierendes Szenario und reichert es mit einer Riege von vielschichtig angelegten und gut gezeichneten Charakteren an. Echte Sympathieträger sucht man dabei aber lange Zeit vergebens, allerdings funktioniert die Geschichte auch so ganz hervorragend und konnte mich daher schnell in ihren Bann ziehen.
Dabei braucht es aber doch ein wenig, bis endlich echte Thrillerspannung aufkommt, auch wenn auch vorher zu keinem Zeitpunkt so etwas wie Langeweile aufkommt, da der Autor immer wieder mit überraschenden Wendungen und Einfällen zu überzeugen weiß.
Das Ende ist dann konsequent, wirkt aber auch ein wenig abgehackt, manches wird dabei etwas zu schnell abgehandelt, auch wenn am Ende keine wesentlichen Fragen offen bleiben.

Insgesamt ein gelungener Thriller mit einer interessanten Grundidee, aus der man aber meiner Meinung nach dennoch sogar noch etwas mehr hätte machen können.

Veröffentlicht am 03.12.2018

Abwechslungsreiche und alles andere als besinnliche Weihnachts-Krimis aus dem Ruhrgebiet

Zechen, Zoff und Zuckerwerk
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Nach "Killer, Kerzen, Currywurst" im letzten Jahr legen der Prolibris-Verlag und Almuth Heuner als Herausgeberin nun zum zweiten Mal eine mehr als gelungene Sammlung von alles andere als besinnlichen Kurz-Krimis ...

Nach "Killer, Kerzen, Currywurst" im letzten Jahr legen der Prolibris-Verlag und Almuth Heuner als Herausgeberin nun zum zweiten Mal eine mehr als gelungene Sammlung von alles andere als besinnlichen Kurz-Krimis zum Thema Weihnachten im Ruhrgebiet vor.
In den 14 Geschichten des Buches sind einige illustere Autoren aus der Region vertreten und bieten eine abwechselungsreiche Mischung an Geschichten von erstaunlicher Bandbreite.
Neben dramatischen (z. B. von Irene Scharenberg und Ursula Sternberg), humorvollen (z. B. von Klaus Stickelbroeck und Herbert Knorr) und etwas abgedrehten (Klaus Märkert) Geschichten, bietet die Story von Christiane Bogenstahl sogar einen kleinen Abstecher in den Horrorbereich.
Wie bei Anthologien üblich, konnte mich zwar nicht jede der Geschichten gleichermaßen überzeugen, echte Ausreißer nach unten gab es hier aber auch nicht, da jede Story ihren ganz eigenen Reiz verströmt.

Hier sollte jeder Krimi-Liebhaber die eine oder andere Geschichte nach seinem Geschmack finden, mich konnte diese Sammlung auf jeden Fall sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Gelungener Auftakt der Prequel-Reihe zur postapokalyptischen Erzählung "Z"

Z: Der Anfang vom Ende / Z: Bluttage
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Mit diesem Buch liefert der Autor Michael Haag den ersten Band seiner Prequel-Reihe zur postapkalyptischen Erzählung "Z", den man aber auch durchaus unabhängig zur Hauptserie lesen und verstehen kann. ...

Mit diesem Buch liefert der Autor Michael Haag den ersten Band seiner Prequel-Reihe zur postapkalyptischen Erzählung "Z", den man aber auch durchaus unabhängig zur Hauptserie lesen und verstehen kann. Wie schon die Hauptserie ist auch diese Reihe auf mehrere Bände angelegt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein namenloser Ich-Erzähler, der uns vom Beginn der Zombie-Seuche, den sogenanten Bluttagen, berichtet. Zunächst beobachtet er die Geschehnisse nur von seiner Wohnung aus, bis er sich dann dazu entschließt, einen Weg aus der Stadt heraus zu finden. Schnell findet er ein paar Mitstreiter und beginnt mit den Vorbereitungen der Flucht.

Wer den ersten Band der Hauptserie bereits gelesen hat, kommt schnell zu dem Schluß, das es sich beim Erzähler um den Zombiejäger Zed handeln dürfte und seine Geschichte mit den Aufzeichnungen in dem geheimnisvollen Buch, das er Lydia zu lesen gibt, identisch ist.

Mit seinem packenden Schreibstil schafft es der Autor auch auf den hier nur 80 Seiten schnell Spannung zu erzeugen. Insgesamt ist die Geschichte gegenüber der Hauptserie doch ein wenig actionlastiger, lässt dabei aber auch den Protagonisten noch ausreichend Raum zur Entfaltung.

Gelungener Auftakt einer Reihe, die eine gute Erzänzung zur Hauptserie darstellt und für die Folgebände noch einiges erhoffen lässt.