+Rezensionsexemplar+
Wie ihr wahrscheinlich schon wisst, gehöre ich zu der Fraktion Mensch, die das Buch liest, bevor sie den dazugehörigen Film guckt. Am 20. September 2018 ist Das Haus der geheimnisvollen Uhren in den Kinos gestartet. Zehn Tage zuvor, nämlich am 10. September ist das dazugehörige Buch bei heyne>fliegt erschienen. Es ist eine Neuauflage mit dem Cover passend zum Film, denn das Buch ist das erste Mal bereits 1977 im Diogenes Verlag unter dem Titel Das Haus, das tickte veröffentlicht worden.
Aus der Erzählerperspektive begleiten wir in diesem Buch den 10-jährigen Lewis, der seine Eltern bei einem Unfall verloren hat und daraufhin bei seinem Onkel Jonathan einzieht. Der lebt in einem uralten Haus mit vielen verwinkelten Fluren, versteckten Zimmern und Geheimgängen. Dazu ist er auch noch ein Zauberer! Tief in den Mauern des Hauses hat der Vorbesitzer, ein böser Zauberer, eine Uhr versteckt. Als sein neuer Freund ihm all das nicht glauben will, fängt Lewis selbst an zu zaubern. Mit fatalen Folgen …
„»Ich wollte nur sagen, ich hörte es zum ersten Mal in diesem Zimmer. Es tickte überall in den Wänden.« … Lewis stand auf und ging zu der Bücherwand. Er legte sein Ohr an eine Reihe in schwarzes Leder gebundene Bände und lauschte. Plötzlich weiteten sich seine Augen.“ S. 51
Der Schreibstil von John Bellairs ist sehr speziell und gewöhnungsbedürftig. Ich hatte Probleme in das Buch hineinzukommen und auch während des gesamten Lesens. Und das obwohl das Buch nur 224 Seiten hat. Die Sprache ist sehr abgehackt, was ein flüssiges Lesen verhindert und es schwierig macht der Handlung zu folgen.
So richtig spannend wird es auch erst ab ungefähr der Hälfte des Buches, aber ab da hält sich der Spannungsbogen kontinuierlich aufrecht. Davor wird man als Leser sehr seicht in Lewis neues Leben eingeführt und durchläuft einige normale Tage mit ihm, lernt das mysteriöse Haus und Onkel Jonathan, ein paar Zauber, die Nachbarin Mrs. Zimmermann und Lewis neuen und einzigen Freund Tarby kennen. Der Autor verliert sich dabei regelmäßig in viel zu langen und unwichtigen langen Dialogen zwischen Jonathan, Mrs. Zimmermann und Lewis und sehr ausführlichen Beschreibungen des Hauses, die einige Passagen unnötig in die Länge ziehen.
Durch die wenige Seitenanzahl ist auch eine tiefgehende Ausarbeitung der Charaktere nicht möglich. Man lernt alle Personen nur oberflächlich kennen. Gerademal so viel, dass man weiß, dass Lewis ein kleiner, moppeliger und unsicherer Junge ist, der gemocht werden möchte. Onkel Jonathan wirkt ein wenig geheimnisvoll, ist aber ein liebevoller Mensch, genauso wie Mrs. Zimmermann, die ich aber überhaupt nicht einschätzen konnte.
Auch, wenn mich Das Haus der geheimnisvollen Uhren nicht abholen konnte, ist es meiner Meinung nach gut für Kinder ab 8 Jahre gut geeignet. Es ist ein wenig gruselig und wird die Fantasie der Kinder ins Rollen bringen. So steht der Suche nach der geheimnisvollen Uhr in der Wand nichts mehr im Wege.
Fazit:
Für Das Haus der geheimnisvollen Uhren gebe ich eher eine Leseempfehlung für Kinder als für Erwachsene. Der Schreibstil ist zu kantig und der Plot nicht tiefgehend genug ausgebaut, als das ich mich in dem Buch verlieren konnte. Deshalb vergebe ich hier 3 Schmetterlinge.