Gasperlmaiers 6. Fall
Letzter FaschingIm Ausseerland herrscht Ausnahmezustand – es ist Faschingszeit und landauf landab regieren die Narren. Kurz vor dem großen Umzug erhält die Traditionsgruppe der Trommelweiber, unter deren Kitteln sich ...
Im Ausseerland herrscht Ausnahmezustand – es ist Faschingszeit und landauf landab regieren die Narren. Kurz vor dem großen Umzug erhält die Traditionsgruppe der Trommelweiber, unter deren Kitteln sich ausschließlich g’standene Mannsbilder verstecken, einen Drohbrief. Der Obmann befürchtet einen Mord. Gasperlmaier soll, obwohl er kein Mitglied ist, als Trommelweib getarnt mitmarschieren.
Leider kann er den Mord an Kurt Sagleitner, dem Chefkoch des Bio-Hotels nicht verhindern. Die Vernehmungen der anderen Trommelweiber gestalten sich als schwierig, weil kaum jemand nüchtern genug ist, der Polizei Rede und Antwort zu stehen. Auch das berufliche Umfeld des Toten lässt auf Verbotenes schließen. Daher wird es Gasperlmaier bald wieder zuviel und Frau Chefinspektor Dr. Kohlross vom Bezirkskommando Liezen übernimmt die Leitung der Ermittlungen.
Während Gaspermaier und Kohlross noch jeder kleinen Spur nachgehen, gibt es den nächsten Toten. Nichts ist, wie es scheint und so dauert es eine Menge Schnaps und Leberkäsesemmeln bis die losen Enden zusammengefügt werden können.
Meine Meinung:
Wie gewohnt ist der Krimi wieder in die Gemeinde Altaussee eingebettet. Schrullige und boshafte Dorfbewohner geben sich ein Stelldichein. Der Fasching ist eine Zeit in der viele ungestraft, weil unerkannt, ihre kleinen oder größeren Fehden ausführen können. Ganz nebenbei erfahren wir einiges über die lokalen Bräuche, die bisweilen archaisch anmuten und aus Tradition (?) nur Männern vorbehalten sind. Der emanzipatorische Versuch von Gasperlmaiers Tochter mit der letzten Männerbastion, den Trommelweibern, brechen zu wollen, löst einen ziemlichen Aufruhr aus.
Wie üblich hantelt sich Gasperlmaier von Leberkäsesemmel zu Leberkäsesemmel und muss sich zu Hause mehrfach mit veganem Essen zufrieden geben. Auch Maggy, die unvermeidliche Reporterin der Schilling-Zeitung findet ihren Platz.
Alles so wie immer? Nein, nicht ganz! Denn der Fall präsentiert sich als ein wenig komplizierter als gedacht. Herbert Dutzler ist es gelungen, durch verblüffende Wendungen und falsche Spuren den wahren Täter samt seinem Motiv recht lange zu verschleiern.
Fazit:
Ein gut gelungener Krimi aus dem steirischen Altaussee. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.