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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Krasse, amüsante und bitterböse Adelsposse

Schund und Sühne
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Prinzessin Seph ist verzweifelt auf der Suche nach einem Prinzen und auch ihr Bruder Valu will das Haus Rosenbrunn um jeden Preis in die nächste Generation hinüberretten, um das elterliche Schloß zu erhalten ...

Prinzessin Seph ist verzweifelt auf der Suche nach einem Prinzen und auch ihr Bruder Valu will das Haus Rosenbrunn um jeden Preis in die nächste Generation hinüberretten, um das elterliche Schloß zu erhalten und um im Adelsverzeichnis Gotha ja nicht zu erlöschen.
Das ist aber auch deren beider einzigstes Lebensziel, wenn man mal von der Jagd oder Ballteilnahme absieht.
Doch dann mischen sich plötzlich zwei Ungeborene, die Groschenroman Autorin Kat und der Rosenzüchter Moritz, in den adeligen Alltag der von Schells….


In ihrem neuen Roman „Schund und Sühne“, widmet sich die aus Essen stammende Ex-Groschenroman Autorin Anna Basener jetzt mehr der gediegeneren Adelsbetrachtung von humoristischer Seite aus.
Ihre Prinzessin Seph träumt zwar noch von Prinz Harry, muss aber den Tatsachen ins Auge sehen, das die Prinzen nicht mehr das sind was sie mal waren, denn sie heiraten mittlerweile Ungeborene. Sollte sie vielleicht auch von ihrem hohen Ross hinabsteigen und sich einen zur Verfügung stehenden Rosenkavalier anlachen!?
Überhaupt scheinen die Charaktere dieser Familie „von Schell“ zuerst einmal zum Brüllen komisch. Da gibt es noch die skurrile Tante, Gräfin Grazie, die auf Groschenromane abfährt. Ihre von Emotionen befreie, immer beige und auf Etikette bedachte Schwester Fürstin Follie und deren Ehegatte der fleischgewordener Weidmann Fürst Fredi; wird ergänzt vom edlen Prinzen Valu, der seinen geheimen Makel verzweifelt zu verstecken sucht.
Diese „adel-edle“ Welt bringt die Autorin auf die köstlichste Art und Weise auf den Punkt und schickt den VONs ihre beiden „ungeborenen“ Störenfriede ins Schloss, die dort unbarmherzig alle verborgenen Schwächen aufdecken. Es werden unglaublich amüsante Episoden geboten, aber auch traurig Schockierende. Der Leser taucht mitsamt all den köstlich charakterisierten Protagonisten, in ein Wechselbad der Gefühle ein und am Ende kommt natürlich auch der ein oder andere Höhepunkt dazu;)

Ein gewollt, mit etlichen Übertreibungen und Metaphern gespickter Schreibstil, lädt zum Amüsieren ein und macht Spaß. Dieser Roman ist zwar rasant übertrieben aber auch wahnsinnig witzig und unterhaltsam! I like:)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Humor
  • Idee
  • Geschichte
  • Figuren
Veröffentlicht am 17.01.2019

Spannender zweiter Fall für Frida und Bjarne

Bluthaus
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Frida Paulsen nimmt gerade eine Auszeit auf dem heimatlichen Apfelhof und ist hin- und hergerissen, ob sie denn wieder ihren Polizeidienst aufnehmen soll. Dort erreicht sie ein Hilferuf von Jo, einer befreundeten ...

Frida Paulsen nimmt gerade eine Auszeit auf dem heimatlichen Apfelhof und ist hin- und hergerissen, ob sie denn wieder ihren Polizeidienst aufnehmen soll. Dort erreicht sie ein Hilferuf von Jo, einer befreundeten Privatdetektivin.
Die alte Freundin hat auf einem verlassenen Gehöft eine tödlich verletzte Frau gefunden und vermutet nun beim zuständigen Mordermittler Bjarne Haferkorn unter Mordverdacht zu stehen. Frida versucht zu vermitteln, aber im Eifer des Gefechts verschwindet Jo plötzlich spurlos. Ist sie doch Schuldig!? Frida versucht ihrer Spur zu folgen und stößt dabei auf ein altes Foto, von einem Ferienhaus an der Ostsee, in dem vor 20 Jahren eine ganze Familie bestialisch ausgelöscht wurde……

Der Kriminalroman „Bluthaus“ von Autorin Romy Fölck, ist der zweite Fall einer spannenden Krimiserie mit der jungen Polizistin Frida Pausen und dem erfahrenen Alt-Ermittler Bjarne Haverkorn. 
Frida will ihrer guten Freundin Jo helfen und beginnt privat zu ermitteln. Dabei stößt sie auf einen alten ungeklärten Fall. Kriminalkommissar Bjarne, dem der aktuelle Fall noch recht rätselhaft ist, wird zudem gerade ein wenig abgelenkt, durch überraschende private Ereignisse.
Die Autorin hat sich wirklich wieder eine verzwickte und aufregende Geschichte ausgedacht, mit vielen unerwarteten Wendungen. Ihre flüssige und anschauliche Erzählweise liest sich großartig und ihre Protagonisten wirken lebendig und sind hervorragend charakterisiert. 
Geschickt eingestreute Rückblenden ergänzen die Geschichte und sorgen für einen kontinuierlichen Spannungsaufbau. 
Die Geschichte ist gekonnt konstruiert und ein spannender Showdown bildet den Abschluss.

Der wirklich spannungsgeladener Regional-Krimi, der mit seinem geschickt eingeflochtenen Cold Case, wieder für ein unterhaltsames Lesevergnügen meinerseits gesorgt hat.

Veröffentlicht am 05.01.2019

Cold Case aus dem Norden, mit neuer heißer Spur

Tödliches Pilsum. Ostfrieslandkrimi
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Ein Auto wird aus dem Ems-Jade-Kanal in Ostfriesland geborgen, es ist der Dienstwagen des seit 5 Jahren vermissten Hamburger Biochemikers Robert Gerber. Kommissar Faber und seinem Team der Kripo Emden ...

Ein Auto wird aus dem Ems-Jade-Kanal in Ostfriesland geborgen, es ist der Dienstwagen des seit 5 Jahren vermissten Hamburger Biochemikers Robert Gerber. Kommissar Faber und seinem Team der Kripo Emden haben die Absicht den Fall neu aufzurollen. Der damals spektakuläre Entführungsfall, verlief nämlich im Sande. Trotz eines medienwirksamen Aufrufs durch seine Frau und Kinder, ist Gerber bislang nicht wieder aufgetaucht. Bei ihren Recherchen, stellt das Team Emden sogleich fest, es gab damals wohl grobe Ermittlungslücken und Fehler der Hamburger Kollegen. Der Fall Gerber führt plötzlich in eine ganz neue Richtung……

Der neue 4. Fall „Tödliches Pilsum“ von Autorin Elke Nansen, lässt die Kripo Emden/Leer mit Chefermittler Richard Faber in einem Alt-Fall ganz neue Erkenntnisse gewinnen! Das sympathische, ambitionierte Team um Faber, findet durch geschickte Kombinationsgabe neue kluge Ansätze, das Geheimnis um einen verschwundenen Familienvater zu lösen.
Trotz anstrengender Ermittlungsarbeit, bleibt im Buch auch etwas Zeit für die persönliche Seite der Kriminalbeamten, es „menschelt“ dabei, würde jetzt der Bayer sagen;)
Opa Knut sorgt dabei, mit seinem plattdeutschen Dialekt, für den nötigen Lokalkolorit im Krimi, damit auch der Humor nicht zu kurz kommt. Die kleinen Kabbeleien zwischen Kriminalhauptkommissar Ferber und seinen Freund Pathologe Dr. Schorlau machen auch richtig Freude und geben dem Krimi nötige Leichtigkeit, als Ausgleich zum Ernst der Handlung, die uns in den medizinischen Bereich führt! Der Fall bietet wirklich eine überraschende ungewöhnliche Auflösung. Er bleibt daher, durch seine aufregenden Wendungen und einen steigenden Spannungsbogen, bis zum Ende kontinuierlich spannend.
Das Buch überzeugt positiv, durch seinen flüssig zu lesenden Schreibstil und bietet einen hervorragend recherchierten Background.
Die Lektüre ist problemlos möglich, auch ohne die Vorgängerfälle zu kennen.

Mein Fazit: Ein klasse Regionalkrimi, mit einem interessanten Thema, großartigen Protagonisten und jeder Menge Spannung. Absolut gelungene kriminelle Unterhaltung, deshalb klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.12.2018

Aufregender spannender Krimi mit tierischen Kronzeugen

Das Extrawurscht-Manöver
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Der Augsburger Privatdetektiv und Ex-Polizist Sven Schäfer bekommt von der steinreichen und bildschönen südafrikanischen Schmuckhändlerin Rebecca Trondhoff den Auftrag ihre verschwundene Assistentin Iris ...

Der Augsburger Privatdetektiv und Ex-Polizist Sven Schäfer bekommt von der steinreichen und bildschönen südafrikanischen Schmuckhändlerin Rebecca Trondhoff den Auftrag ihre verschwundene Assistentin Iris Gulden ausfindig zu machen.

Als Sven schließlich einer Spur folgt, findet er leider nur eine tote Iris vor, einen flüchtigen Mörder, der ihm entwischt und dazu einen tierisch verfressenen Zeugen, einen Mops! Verzweifelt ruft er seine Ex-Kollegin Kommissarin Elsa Dorn um Hilfe…..



Der schwäbische Lokalkrimi „Das Extrawurscht-Manöver“, von Autor Franz Hafermeyer ist schon der dritte Fall für das zwar ungewöhnliche, aber sehr sympathische Augsburger Ermittlerteam Sven Schäfer und Elsa Dorn.

Die beiden haben es mit einem wirklich haarsträubenden Fall zu tun, dessen Weg mit einigen Opfern gepflastert ist. Aber Sven und Elsa kämpfen mit allen Mitteln, um die Wahrheit zu ergründen. Es ist nicht immer leicht, besonders für Elsa mit ihrem kritischen nervigen Chef und ihrer neugierigen Mutter im Nacken.

Ein angenehm flüssig zu lesender Schreibstil, dazu ein kontinuierlich ansteigender Spannungsaufbau, lassen die Zeilen nur so dahinfliegen.

Für Humor ist gesorgt, er kommt in Gestalt eines niedlichen Hundes, dessen Gestalt auch das Cover ziert. Auch die ein oder andere Situationskomik lockert die Geschichte auf. So werden die sehr ernsten Themen um Menschenhandel, Prostitution und mafiöse Strukturen ganz ohne Klamauk gekonnt aufgelockert.



Ein wunderbar rasanter Krimi, mit nur dezentem Lokalkolorit, der mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt hat!

Das tolle Protagonisten-Team Schäfer/Dorn, macht auch Lust auf die Vorgängerbände, die ich mir sicherlich auf meine Wunschliste setzen werde. Großartige spannende Krimi Unterhaltung, die ich wirklich nur empfehlen kann:)

Obacht, die etwas gruseligen Tötungsmethoden sind nicht für schwache Nerven!

Veröffentlicht am 22.12.2018

Historisch bewegender Münchener Krimi, aus den stürmischen 20er Jahren

Herbststurm
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Während der Münchener Kommissär Reitmeyer nach Mördern fahndet, wird sein Schulfreund Rechtsanwalt Sepp Leitner von einer reichen Exil-Russin beauftragt, nach deren Tochter zu suchen. Beide führen ihre ...

Während der Münchener Kommissär Reitmeyer nach Mördern fahndet, wird sein Schulfreund Rechtsanwalt Sepp Leitner von einer reichen Exil-Russin beauftragt, nach deren Tochter zu suchen. Beide führen ihre Recherchen tief in die Abgründe der damaligen politischen Gruppierungen. Revolutionieren Freicorps, Exilmonarchisten und auch linke kommunistische Gruppierungen. In den 20er Jahren ist Politik keine leichte Sache. Sind ihre Fälle etwa miteinander verwoben!?



Der Kriminalroman „Herbststurm“ von Autorin Angelika Felenda ist nach der „Der eiserne Sommer“ und Wintergewitter“ der dritte Band einer Serie mit Kommissär Reitmeyer, der im historischen München der 20er Jahre spielt. Damals keine einfache Zeit, Verschwörungen, Putschversuche und die unterschiedlichsten politisch extremen Richtungen, die allesamt miteinander kollidieren.

Das muss der Kommissär am eigenen Leib erfahren, gerät er doch zunehmend mit der politischen Abteilung im Polizeipräsidium in Konflikt, je tiefer er versucht die Strukturen eines merkwürdigen rechten Bundes „Treu-Oberland“ zu ergründen. Gekonnt sind in der Geschichte Fiktion mit Historie verbunden. Die Protagonisten Reithuber, dessen Freund Sepp Leitner, die Ärztin Caroline und der Kriminalassistent Radler sind wirklich treffend charakterisiert und sehr sympathisch.

Ein flüssig zu lesender Schreibstil unterstützt den Lesefluss, auch der Spannungsbogen bleibt während der Story kontinuierlich angezogen und man muss schon ein wenig aufpassen, während sich die Geschichte entwickelt, da die Verhältnisse nicht gerade unkompliziert sind. Der Leser erfährt viel über die damaligen Verhältnisse, Politik und das Münchener Stadtleben. Auch in den Anmerkungen am Ende kann man noch interessante Informationen zur damaligen politischen Lage lernen.

Als ortskundige und langjährige Münchener Innenstadtbewohnerin lag mein Focus besonders auf den Beschreibungen des damaligen Stadtbildes, eine Zeitreise, die ich wirklich großartig fand.

Als Thriller würde ich das Werk nicht gerade betrachten (wie auf der Rückseite charakterisiert), sondern schon ehr als historischen Kriminalroman, mit ein bisserl Münchener Lokalkolorit und 20er Jahre-Flair gewürzt. Auch ohne seine Vorgänger zu kennen ist das Buch hervorragend zu lesen und hat mich großartig unterhalten.