Profilbild von Zeilenliebe

Zeilenliebe

Lesejury Star
offline

Zeilenliebe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Zeilenliebe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2019

Ein Muss für jeden Fantasyliebhaber!

Fauler Zauber
0

Allgemeines:

Fauler Zauber ist am 11.01.2019 als Taschenbuch bei Knaur erschienen. Die Klappenbroschur hat 420 Seiten und stammt aus der Feder der vielfach ausgezeichneten Autorin Diana Wynne Jones. 2007 ...

Allgemeines:

Fauler Zauber ist am 11.01.2019 als Taschenbuch bei Knaur erschienen. Die Klappenbroschur hat 420 Seiten und stammt aus der Feder der vielfach ausgezeichneten Autorin Diana Wynne Jones. 2007 erhielt Jones den World Fantasy Award für ihr Lebenswerk. Sie verstarb im Jahr 2011 in hohem Alter.

Die englischsprachige Ausgabe von Fauler Zauber erschien bereits im Jahr 1998. Jones lieferte mit Sophie im Schloss des Zauberers die Vorlage für den berühmten Film Das wandelnde Schloss. Das Buch muss ich unbedingt bald lesen. Kennt ihr es?

Inhalt:

„Ausnahmslos alle – die Zauberer, Soldaten, Bauern, Drachen und Elfen – haben die Nase voll von Mr. Chesneys „Pilgerfahrten“. Jahr für Jahr fallen Touristengruppen aus der benachbarten Welt ein, um ein klassisches Fantasy-Abenteuer zu erleben – mit allem, was dazu gehört: bösen Magierinnen, gefährlichen Drachen und dem furchteinflößenden Dunklen Fürsten. Stets werden andere Bewohner des Reiches dazu auserwählt, diese Rollen zu übernehmen.
Aber dieses Jahr reicht es den Leuten. Mr. Chesney mag einen mächtigen Dämon an seiner Seite haben, doch ein Orakel weiß Rat. Nun ist es an Zauberer Derk und seiner Familie aus Menschen und Greifen, den Verwüstungen Einhalt zu gebieten und ihre Welt zu retten.“ (Quelle: Knaur Taschenbuch)

Meine Meinung:

Was wäre, wenn die Charaktere all der fantastischen Welten, die wir regelmäßig besuchen, seit 40 Jahren in andere Rollen schlüpften – und das nur, weil die Menschen sie besuchen? Was wäre, wenn es tatsächliche organisierte Pilgerfahrten in fantastische Welten geben würde? Fahrten, auf denen gewöhnliche Menschen Abenteuer erleben wollen, die nur fantastische Gestalten, durch einen Knebelvertrag dazu gezwungen, ihnen bieten können? Und was wäre, wenn die Zauberer, Hexen, Werwölfe und Greife keine Lust mehr dazu hätten? Schließlich zerstören die Touristen regelmäßig große Teile ihrer Welt und sie verdienen daran nicht einmal genug Geld! Es gibt bei jeder Pilgerfahrt mehrere 100 Tote, von den Verlusten bei den Pferden ganz zu schweigen. Die Arbeitsbedingungen sind nicht länger auszuhalten, jeder möchte endlich wieder seinem richtigen Beruf nachgehen und sein Leben nicht länger nach faulem Zauber inszenieren. Das könnte niemand länger erdulden. Oder?

Diese Rezension einleitend, habe ich versucht die Gefühle der Protagonisten zu beschreiben, die zu Beginn der Lektüre geschildert worden sind. Als Leser fühlt man sich sogleich wie ein Teil ihrer Welt. Man regt sich mit ihnen zusammen über die Touristen auf, die regelmäßig ihre Welt besuchen. Und das liegt zu einem sehr großen Teil an den besonderen Protagonisten dieses Buches. Bevor die eigentlichen Abenteuer des Buches beginnen, wird ein ernüchterndes und erschütterndes Bld gezeichnet. Die Welt ist in großen Teilen zerstört, schafft es kaum, sich von Jahr zu Jahr zu erholen. Man beginnt, mit den Menschen zu fühlen und sich über die herrschenden Ungerechtigkeiten zu empören.

Jones ist es gelungen, eine so skurrile wie sympathische Familie zu erschaffen, die im Mittelpunkt der Geschehnisse stet. Und das nur, weil der Vater der Familie in diesem Jahr an der Reihe ist, den Dunklen Fürsten der Pilgerreisen zu spielen. Alle Familienmitglieder werden in die Planung der Reisen involviert. Seine Frau, seine menschlichen Kinder und seine Greifenkinder. Denn Derks Leidenschaft als Hexenmeister ist das Experimentieren mit verschiedenen genetischen Veränderungen. Somit kreierte er nicht nur denkende und sprechende Greifen, die als Familienmitglieder in seiner Familie leben. Nein, er hat auch fliegende Schweine, unsichtbare Katzen, ein ungestümes fliegendes Pferd namens Niedlich (und natürlich seine Mutter – Schönste) erschaffen. Gehässige Gänse, die mit Vorliebe Menschen angreifen und genau wissen, wie sie sie am besten ärgern können und so einige andere intelligente Gestalten sind ebenfalls mit von der Partie. Insgesamt bildet diese ganz besondere Familie den Ausgangspunkt für die Organisation vieler wichtiger Ereignisse der Pilgerreisen. Und die haben es in sich. Sie haben beinahe eine Art Drehbuch und sind sehr eng getaktet. Ihr könnt euch mit Sicherheit vorstellen, dass das Ganze ziemlich chaotisch wird, oder?

Selbstredend bleibt es nicht dabei, dass nur Hexenmeister eine Rolle spielen. Ein fürstlicher Drache, fleischfressende Schafe, eine Menge Zwerge und einige ruhmreiche Elfen werden ebenfalls auftauchen. Eben all die Gestalten, die in so einer Fantasywelt leben. Und all diese Gestalten versuchen, sich gegen Mr. Chesney, den Organisator der Pilgerreisen, zur Wehr zu setzen. Werden sie es schaffen, dem Knebelvertrag zu entkommen?

Fazit:

Jones ist es gelungen, eine zugleich humorvolle und düstere Geschichte zu schreiben, die ich so noch nie gelesen habe. Ich habe sie genossen, ich bin in ihr verschollen und wäre am liebsten gar nicht mehr herausgekommen. Die Autorin hat mich an vielen Stellen der Handlung überrascht. Aber auch Fauler Zauber war leider irgendwann zu Ende. Ich freue mich, dass dieses Buch für uns übersetzt worden ist und möchte es jedem Fantasyliebhaber ans Herz legen.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Eine fantastische Heimkehr

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
0

Allgemeines:

Am 21.01.2019 hat ein historisches Ereignis stattgefunden: Paolinis neues Buch ist erschienen! Eragon-Fans werden wissen, von wem ich spreche. Für alle anderen: Im Jahr 2004 ist der erste ...

Allgemeines:

Am 21.01.2019 hat ein historisches Ereignis stattgefunden: Paolinis neues Buch ist erschienen! Eragon-Fans werden wissen, von wem ich spreche. Für alle anderen: Im Jahr 2004 ist der erste Band von Christopher Paolinis epischer Fantasyreihe um den jungen Drachenreiter Eragon veröffentlicht worden. Wenn ihr die Reihe noch nicht kennt, habt ihr einiges aufzuholen und solltet schnellstmöglich die alten, wunderschönen und gebundenen Ausgaben ergattern!

Aber nun zum Wesentlichen… Der neue Roman trägt den etwas sperrigen Titel: Die Gabel, die Hexe und der Wurm – Geschichten aus Alagaësia, Band 1: Eragon.

Wie mein Ausflug an die Grenze Alagaësias genau war und wem ich dabei begegnet bin, werde ich euch in meiner Rezension verraten. Eins ist aber sicher: Es lohnt sich. Wenn euch einige Dinge nicht mehr im Gedächtnis sind, findet ihr hier eine großartige Übersicht über die Begriffe und Ausdrücke, deren Verständnis in Eragons Welt eine entscheidende Rolle spielt.

Inhalt:

„Ein Wanderer und ein verfluchtes Kind. Zaubersprüche und Magie. Und natürlich Drachen. Willkommen zurück in Eragons Welt!

Es ist ein Jahr her, dass Eragon aus Alagaësia aufgebrochen ist auf der Suche nach dem geeigneten Ort, um eine neue Generation Drachenreiter auszubilden. Jetzt kämpft er mit unendlich vielen Aufgaben: Er muss einen riesigen Drachenhorst bauen, Dracheneier bewachen und mit kriegerischen Urgals, stolzen Elfen und eigensinnigen Zwergen zurechtkommen. Doch da eröffnen ihm eine Vision der Eldunarí, unerwartete Besucher und eine spannende Legende der Urgals neue Perspektiven.

Dieser Band enthält drei neue Geschichten aus Alagaësia und führt Eragon an den Beginn eines neuen Abenteuers. Außerdem enthüllt das Buch Auszüge aus der Biografie der unvergesslichen Kräuterhexe und Weissagerin Angela … geschrieben von Angela Paolini, der Schwester des Autors, die ihn zu dieser Figur inspiriert hat. Illustriert mit vier neuen Originalzeichnungen des Autors!“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Manchmal braucht das Herz etwas zum Träumen. Eine Art Heimkehr zu altbekannten Protagonisten, in deren Herzen man wiederum bereits häufiger geblickt hat. Das eigene Herz kehrt zu Altbekanntem heim, freut sich aber auch darauf, neue Dinge zu erleben. Und verlässt die Welt nach einiger Zeit wieder. Schwer und kummervoll. Aber gleichzeitig so beglückt, wie es zu sein vermag. Dem Herzen fällt es schwer, für seine Gefühle die richtigen Worte zu finden. So ist es doch noch zu überwältigt von den Einblicken, die es erhaschen durfte. Einblicke, die ihm innerhalb von drei Kurzgeschichten einiges über verschiedene Charaktere verraten haben. Einblicke in eine Rahmenhandlung, die es zu Eragon selbst zurückgebracht hat.

Und wie schön es dort war! Wie viel es erfahren durfte über das Leben Eragons. Und wie wenig. Denn Eragons Passagen waren kurz, bildeten sie eben doch nur die Rahmenhandlung. Alle Kurzgeschichten waren jedoch so einzigartig, dass das Herz darüber hinwegsehen konnte. Also träumte es von einer Gabel, magisch verzaubert und von einem altbekannten Protagonisten verwendet, der bereits schmerzlich vermisst wurde. Von einer Hexe, die weiser und verrückter zugleich nicht sein könnte. Und von einer tapferen Urgalfrau, die sich gegen den Wurm Kulkaras zur Wehr setzte. Alle drei Geschichten nehmen innerhalb des Büchleins unterschiedlich viel Platz ein. Aber allen gelingt es, das Herz mit Bildern zu füllen. Vor allem die Geschichte über den Wurm hat es ihm angetan.

Nach acht langen Jahren endlich wieder einen Fuß in die Welt von Eragon setzen dürfen, das war gleichzeitig grandios und angsterfüllend. Würde Paolini an die hohen Erwartungen, die er sich selbst durch seine bisherigen Erscheinungen auferlegt hat, erfüllen? „Oh, ja! Danke!!! Er hat es geschafft“, jubelt das Herz. Es ist nachhaltig beeindruckend, wie Paoloni seine Leser mit wenigen Worten verzaubern kann.

Das Herz neigt dazu, sich vorzustellen, dass es noch mindestens zwei weitere Bände voller Kurzgeschichten geben wird. Möglicherweise über das, was Nasuada und Arya erleben? Ein fünfter „richtiger“ Eragonband ist ebenfalls angekündigt. Erscheinungsdaten sind jedoch noch nicht veröffentlich worden. Sind wir also weiterhin mit dem Herzen zusammen gespannt!

Fazit:

Die Gabel, die Hexe und der Wurm bringen euch das Gefühl und die Welt zurück, mit der Paoloni euch vor Jahren zurückgelassen hat.

Vielen Dank für die Möglichkeit, endlich wieder nach Alagaësia reisen zu dürfen. Es war viel zu schnell vorbei und mein Herz wartet sehnsuchtsvoll auf alles, was da noch kommen mag.

Veröffentlicht am 20.01.2019

Dranbleiben, lesen, Spaß haben!

Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O.
0

Allgemeines:

Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O. ist am 10. Dezember 2018 bei Goldmann erschienen. Es handelt sich um ein gebundenes Buch von schwerem Format: 864 Seiten haben die beiden Autoren Neal Stephenson ...

Allgemeines:

Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O. ist am 10. Dezember 2018 bei Goldmann erschienen. Es handelt sich um ein gebundenes Buch von schwerem Format: 864 Seiten haben die beiden Autoren Neal Stephenson und Nicole Galland für ihre Leser geschrieben. Aus dem Amerikanischen wurde der Roman von Juliane Gräbener-Müller übersetzt.

Wenn ich den Roman einem Genre zuordnen sollte, wäre es am ehesten die Fantasy. Mir persönlich ist D.O.D.O. in der Buchhandlung durch sein Cover aufgefallen. Irgendwie ein Hingucker, oder?

Inhalt:

„D.O.D.O. – das Department of Diachronic Operations – ist eine Geheimorganisation der amerikanischen Regierung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, mittels Zeitreise die Magie in unsere Welt zurückzuholen. Denn selbst wenn Zauberei in der Gegenwart nur noch Stoff für Märchen und Mythen sein mag, so war sie doch real, bis sie im Jahr 1851 durch ein schicksalhaftes Ereignis für immer verschwand. Tatsächlich gelingt es, in die Vergangenheit zu reisen. Doch es ist ein riskantes Unterfangen mit ungewissem Ausgang, da niemand zu sagen vermag, welche Zukunft die Zeitreisenden bei ihrer Rückkehr erwarten wird …“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

„Ich heiße Melisande Stokes, und das ist meine Geschichte. Ich schreibe sie im Juli 1851 (christlicher Zeitrechnung oder – machen wir uns nichts vor – Anno Domini) im Gastzimmer eines bürgerlichen Hauses in Kensingtion, London, England. Eigentlich gehöre ich aber weder an diesen Ort noch in diese Zeit.“ (S. 13)

Zu Beginn der Lektüre gibt es eine Anmerkung der Autoren, dass sich im hinteren Teil des Buches ein Personenverzeichnis und ein Glossar befinden. Mit Sicherheit haben viele Leser von D.O.D.O. diese beiden Verzeichnisse arg nötig. Leider wird aber auch direkt der Hinweis gegeben, dass die Listen viele Spoiler enthalten. Aus diesem Grund habe ich sie während des Lesens nicht genutzt. Und ja, sie enthalten Spoiler. Aber vor allem das Glossar empfehle ich mit fortschreitender Handlung doch einmal anzusehen…

Nun aber die alles entscheidende Frage: Was ist D.O.D.O. für ein Roman?

Eine Erzählung. Melisande Stokes erzählt den Lesern die Geschichte vom Aufstieg und Fall des D.O.D.O. – und das von Anfang an. Mit fortschreitender Handlung wird die Geschichte ihrer Diachronik immer komplexer und erfordert sehr aufmerksame Leser. Wenn man nicht aufpasst (und das Glossar nicht nutzt), fragt man sich sonst irgendwann mit Sicherheit, was zur Hölle eine MUON ist, die jemandem zu einem BZO schickt, welche Rolle dabei der DO spielt und warum es eigentlich die WAFADEUNARDOT gibt. RUELPS ist vielleicht auch mit von der Partie. Tatsächlich ist es mir relativ leicht gefallen, die unzähligen Abkürzungen auseinanderzuhalten. Mir gefällt eine hohe Komplexität und ein gewisses Maß an Eigenleistung bei einer Lektüre eines Buches aber auch sehr. Da muss jeder für sich den richtigen Weg finden. Insgesamt schränkt die Komplexität mit Sicherheit aber auch den Kreis der potentiellen Leser ein. Wer sich nur berieseln lassen will, hat mit D.O.D.O. nicht das richtige Buch in der Hand.

Melisandes Erzählungen innerhalb der Diachronik werden angenehm von diversen Protokollen, Tagebucheinträgen und Briefen unterbrochen. Manchmal tauchen auch Chatverläufe oder andere Dinge auf. Mir hat dieser Aufbau gut gefallen. Erfahren wir so geschickt aus verschiedenen Perspektiven alles, was wir wissen müssen, um die Situation rund um die ODEK einschätzen zu können. Obwohl es einen solchen Aufbau gibt, sind die Protagonisten mitnichten platt oder eindimensional entworfen. Vor allem Melisande, Tristan und Erszebet haben es mir angetan. Aber auch die Odas und der ein oder andere Nebencharakter waren für mich positiv herausstechend. Alles in allem stehen auch die Charaktere in ihrer Komplexität der Geschichte in nichts nach. So werden schnell viele unterschiedliche Handlungsebenen gebildet, die so rasant wachsen, wie das D.O.D.O. aufsteigt.

Anders als man es bei vielen anderen Büchern bemerkt, wird der Lesefluss nicht dadurch gestört, dass an D.O.D.O. zwei Autoren geschrieben haben. Um genau zu sein, ist es mir beim Lesen gar nicht aufgefallen. Obwohl das brisante Thema des Zeitreisens eine allumfassende Rolle in D.O.D.O. spielt, gelingt es den Autoren, die Details der Geschichte im Blick zu behalten. Zeitreisen haben es so an sich, dass sie den Protagonisten irgendwann um die Ohren fliegen. Zu sensibel ist die Thematik, zu einfach ist es, im Umgang mit historischen Ereignissen Fehler zu machen. Auch das ist den beiden Autoren gut gelungen. Manchem mögen einige Details zu detailliert erscheinen. Ja, ihr solltet nicht zu müde sein und den Roman nicht über mehrere Wochen hinweg lesen. Wenn ihr dranbleibt, schafft ihr es in ein paar Tagen und verliert auch nicht den Überblick. Nein, dann habt ihr mit D.O.D.O. einen wahrhaftigen Schmöker in Händen, der es ins sich hat. Viel Spaß damit!

Fazit:

Obwohl es bereits genauso in den letzten Sätzen meiner Rezension steht: Dranbleiben, lesen, Spaß haben! Und wer weiß… vielleicht lesen wir ja irgendwann einen zweiten Band?

Veröffentlicht am 13.01.2019

Leseempfehlung

Der 1000-jährige Junge
0

Allgemeines:

Vor wenigen Tagen ist Der 1000-jährige Junge im Coppenrath Verlag erschienen. Das Buch reiht sich wunderbar in die Kinderromane des Autors Ross Welford ein, die in den beiden vorhergehenden ...

Allgemeines:

Vor wenigen Tagen ist Der 1000-jährige Junge im Coppenrath Verlag erschienen. Das Buch reiht sich wunderbar in die Kinderromane des Autors Ross Welford ein, die in den beiden vorhergehenden Jahren ihren Weg in meine Bücherregale gefunden haben. Die Bücher sind unabhängig voneinander zu lesen und bilden in sich abgeschlossene Geschichten mit völlig verschiedenen Protagonisten.

Das mit viel Liebe zum Detail gestaltete Hardcover hat einen orangefarbenen Buchschnitt und 384 Seiten.

Der Kinderroman wird ab einem Lesealter von 10 Jahren empfohlen. Für so kleine Leser ist die Geschichte durchaus geeignet. Sie sollten aber große Lesemotivation mitbringen!

Meine Rezensionen zu Zeitreise mit Hamster und Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist findet ihr hier und hier.

Inhalt:

„Der Wunsch nach ewigem Leben ist so alt wie die Menschheit – aber nach tausend Jahren muss es auch mal genug sein, findet Alfie Monk.
Die Wikinger in England? Alfie erinnert sich, als wäre es gestern gewesen. In den letzten tausend Jahren hat er als ewig Elfjähriger so einiges erlebt. Doch als seine Mutter, eine Nimmertote wie er, bei einem tragischen Unfall doch stirbt, muss er sein abgeschottetes Leben aufgeben und sich der modernen Welt stellen – inklusive Smartphones und Schulfieslingen.
Zum Glück kann er sich auf seine neuen Freunde Aidan und Roxy verlassen, denn die Mission, die nun auf ihn wartet, birgt jede Menge Abenteuer: Er muss einen Weg finden, sein ewiges Leben loszuwerden.“ (Quelle: Coppenrath Verlag)

Meine Meinung:

„Möchtet ihr ewig leben? Ich kann es leider nicht empfehlen. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt mir ist natürlich klar, dass es etwas Besonderes ist. Bloß will ich es nicht mehr. Ich möchte älter werden, genau wie ihr. Das ist meine Geschichte. Ich heiße Alve Einarsson und ich bin tausend Jahre alt. Über tausend sogar. Wollen wir Freunde sein? Dann nennt mich doch Alfie. Alfie Monk.“ (S. 7)

Ich will noch viel, viel mehr über den überaus sympathischen alten und gleichzeitig jung gebliebenen Alfie Monk lesen! Sofort!

Der 1000-jährige Junge ist eine wahrhaftige Geschichte. Eine Geschichte voller Wahrheiten, Träume, Wünsche, Bedürfnisse und vor allem voller Freundschaft. Wenn das Thema der Geschichte nicht so grundlegend und ernst wäre, könnte man den Kinderroman beinahe als Abenteuerroman bezeichnen. Denn genau das erlebt Alfie Monk mit zwei anderen Kindern: ein großes Abenteuer. Dieses Abenteuer stellt die drei Kinder vor viele Herausforderungen, die sie nur zusammen meistern können.

Im Laufe der spannenden Geschichte erfahren wir als Leser immer mehr über die Umstände, unter denen Alfie Monk zu einem Unsterblichen, einem Nimmertoten geworden ist. Natürlich hat dieser Zustand Vorteile. Aber mal ehrlich, für immer im Körper eines 10-jährigen gefangen zu sein – das ist nicht erstrebenswert. Und so denkt auch Alfie, nachdem sein Leben durch einen schweren Schicksalsschlag erschüttert worden ist. Seine Person ist mir sehr sympathisch. Gleichzeitig besteht für mich teilweise eine Diskrepanz zwischen seinem Verhalten und seinem tatsächlichen Alter. Vieles würde ein 1000-jähriger Junge bereits wissen oder nicht tun. Aber da wir uns in den Genregrenzen eines Kinderbuches befinden, ist auch dieser Umstand völlig in Ordnung und tut der Qualität der abenteuerlichen Geschichte mitnichten einen Abbruch. Es ist schön, davon zu lesen, was der liebe Alfie schon alles erlebt hat. Einige historische Ereignisse (und ein paar ganz besondere Bücher) werden auch eine Rolle spielen – eine kleine aber feine Geschichtsreise durch die Welt zieht sich somit durch die Handlung und sorgt für die ein oder andere lustige Anekdote.

Auch die beiden Kinder, mit denen er sich anfreundet, sind großartig. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie alle vereint der Umstand, Freunde zu suchen und zu brauchen. Das ist ihnen nicht wirklich bewusst und ist mit Sicherheit eher für einen älteren Leser aus der Geschichte herauszulesen.

Fazit:

Ein gleichzeitig ernstes und lustiges Kinderbuch voller Abenteuer, das ihr unbedingt lesen solltet!

Veröffentlicht am 03.01.2019

Erwartungen übertroffen!

Die Todeskönigin
0

Allgemeines:

Die Todeskönigin ist der zweite Band in der Trilogie um die Königinnen von Rhentia. Das Paperback wurde von Michaela Link aus dem Amerikanischen übersetzt. Der Originaltitel lautet The reluctant ...

Allgemeines:

Die Todeskönigin ist der zweite Band in der Trilogie um die Königinnen von Rhentia. Das Paperback wurde von Michaela Link aus dem Amerikanischen übersetzt. Der Originaltitel lautet The reluctant queen.

Die deutsche Ausgabe hat 560 Seiten und ist am 26. November 2018 erschienen. Sie ist dem ersten Teil sehr ähnlich gestaltet und macht sich gut neben ihm im Regal. Auch hier beherrschen Grautöne das Cover und machen durch Abbildungen die Vorherrschaft der Natur innerhalb der Geschichte deutlich.

Meine Rezension zum ersten Teil findet ihr hier.

Inhalt:

„Naelin weiß, was sie sich vom Leben wünscht: Familie, Kinder und ein ruhiges, glückliches Leben. Auf gar keinen Fall will sie Königin von Aratay werden. Sie scheut sowohl die Verantwortung als auch die damit verbundene Gefahr für ihr Leben und das Leben ihrer Kinder. Doch kann sie sich dieser Bürde entziehen, wenn ihre Weigerung jeden einzelnen Menschen in Aratay in tödliche Gefahr bringt? Denn in ihrem Land ist die Königin der einzige Schutz des gewöhnlichen Volks vor den Geistern, und Naelin ist die einzige mögliche Erbin der todgeweihten Königin Daleina. Wem gilt ihre größere Pflicht – ihren eigenen Kindern oder einem ganzen Volk …?“ (Quelle: Verlagsgruppe Random House)

Meine Meinung:

Allem wohnt ein Geist inne: der Weide mit ihren Blättern, die sachte über die Oberfläche des Teiches streifen, dem Bach, der den Fluss speist, dem Wind, der den Geruch nach frischem Schnee mit sich bringt … Und diese Geister wollen dich töten.“ (S. 7)

Sarah Beth Durst ist das gelungen, was so vielen Autoren misslingt. Sie hat es geschafft, einen zweiten Band zu schreiben, der lesenswert ist. Die Todeskönigin ist nicht etwa ein Zwischenband, der das Worldbuilding ein wenig unterstützt, die Charaktere ein paar interessante Dinge erleben lässt und lediglich auf den dritten Band vorbereitet. Nein, im Grunde genommen ist er sogar fast besser als der erste Band. Eigentlich hat der erste Band, von dem ich bereits so viel gehalten habe, wahrhaftig auf den zweiten vorbereitet. Obwohl meine Erwartungen nach dem ersten Band enorm hoch waren, wurden sie in Die Todeskönigin weit übertroffen… Und so soll es doch auch sein, oder? Selbstredend ist es unerlässlich, den ersten Teil zu kennen, um den zweiten genießen zu können. Aber in welcher guten Reihe ist das nicht so?

Als Leser lernt man im zweiten Band Protagonistin Naelin kennen. Naelin, die eigentlich am liebsten gar nicht in diesem Buch mitspielen möchte. Und genau aus diesem Grund habe ich sie sofort ins Herz geschlossen. Wirkt sie anfangs unnahbar, so liefert sie für ihr Verhalten gute Gründe: zwei zuckersüße Kinder. Mir ist sehr positiv aufgefallen, dass diese beiden Kinder sich im Laufe der Geschichte auch genau so verhalten wie Kinder eben sind. Dadurch wird die inhaltlich doch recht hart anmutende Handlung in dieser beinahe alptraumhaften Welt hin und wieder durch echtes Kinderhandeln unterbrochen. Ein sehr selten in der Fantasy auftauchendes und gut gemachtes Detail. Die Kinder fungieren zudem sozusagen als Bindeglied zwischen verschiedenen Protagonisten und spielen für den Erfolg der Geschichte noch eine wichtige Rolle…

Wie wird Naelin sich entscheiden? Muss sie Renthia wirklich retten? Gibt es niemanden sonst, der das tun kann? Wer wird Königin sein?

Fragen über Fragen. Vor allem zum Ende der Handlung hin werden einige Andeutungen gemacht, die mich kaum ruhig auf den dritten Band warten lassen. Ich war so überrascht und möchte auf der Stelle Erklärungen haben! Ich muss sofort wissen, wie es weitergeht. Kennt ihr dieses Gefühl?

Fazit:

Sarah Beth Durst steht für gute Fantasybücher. Sie hat mir inzwischen mehrfach bewiesen, was sie kann. Ich freue mich auf den dritten Band der Reihe und habe auch schon ein weiteres neues Buch von ihr bei mir stehen. Worauf wartet ihr?