Cover-Bild Anansi Boys
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783847906506
Neil Gaiman

Anansi Boys

Karsten Singelmann (Übersetzer)

Fat Charlie Nancy lebt in London, arbeitet als Buchhalter, ist nicht besonders beliebt, nicht besonders gutaussehend, nicht besonders witzig.
Sein überschaubar spannendes Leben nimmt eine rasante Wendung als Charlies Bruder auftaucht. Spider ist das krasse Gegenteil zu Fat Charlie. Gutaussehend, witzig, überheblich, selbstverliebt, und er hat die göttlichen Fähigkeiten ihres gemeinsamen Vaters Anansi geerbt.

Eine Brüdergeschichte, eine Göttergeschichte, eine Geschichte über Träume und Märchen, voller schräger Wendungen und ungeheuerlichen Begebenheiten. Und eine Geschichte über Familienbande, Freundschaft und Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2019

Mega

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Am Anfang habe ich mich etwas schwer getan. Fat Charlie ist zwar ein sehr sympathischer Charakter, jedoch hat es eine ganze Weile gedauert bis ich ihn wirklich in mein Leserherz lassen konnte. Bei seinem ...

Am Anfang habe ich mich etwas schwer getan. Fat Charlie ist zwar ein sehr sympathischer Charakter, jedoch hat es eine ganze Weile gedauert bis ich ihn wirklich in mein Leserherz lassen konnte. Bei seinem Bruder war wohl ein Zauber am Werk, ihn mochte ich gleich und es viel mir sehr schwer mich nicht auch noch in diesen gemeinen Hund zu verlieben ;)
Der Schreibstil ist teilweise sehr ausladend, aber jeder der mich kennt weiß, dass ich gute Schachtelsätze durchaus zu würdigen weiß. Dennoch war es an der ein oder anderen Stelle einen Tick zu viel und hat die Story an sich etwas ausgebremst.
An dieser habe ich mal so gar nichts auszusetzen, ich bin durch geflogen und wurde so oft überrascht, dass mir ziemlich der Kopf schwirrte. Wer irre Storys mag und den Fokus nicht nur auf eine Lovestory legt, wir mit den göttlichen Jungs auf jeden Fall seinen Spaß haben!
Von mir eine Empfehlung!

Veröffentlicht am 20.01.2019

Ein göttlicher Lesespaß

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Fat Charlie Nancy lebt in London und arbeitet als Buchhalter. Als sein Bruder Spider auftaucht, ist es mit seinem langweiligen Leben schlagartig vorbei. Denn Spider ist das krasse Gegenteil zu Fat Charlie. ...

Fat Charlie Nancy lebt in London und arbeitet als Buchhalter. Als sein Bruder Spider auftaucht, ist es mit seinem langweiligen Leben schlagartig vorbei. Denn Spider ist das krasse Gegenteil zu Fat Charlie. Gutaussehend, witzig, überheblich und er hat die göttlichen Fähigkeiten ihres gemeinsamen Vaters Anansi geerbt...

Neil Gaiman ist ein grandioser Geschichtenerzähler, so sprudelt auch Anansi Boys über vor fantastischer Ideen, schräger Figuren und aberwitzigen Szenen. Eine herrlich skurrile Familiengeschichte, in der sich die Ereignisse überschlagen, manch seltsame Wendung nehmen und sich am Ende zu einem gelungenen Ganzen verbinden, denn Gaiman beherrscht die Dramaturgie und lockt den Leser mit originellen Einfällen von Kapitel zu Kapitel.

Ein wunderbar schräger Roman, humorvoll, einfallsreich und einfach göttlich. Wer Gaimans überbordende Fantasie mag, wird diese Geschichte lieben. Ein genialer Lesespaß.

Veröffentlicht am 04.12.2018

Abgedrehte Einfälle, skurrile Charaktere

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'Anansi Boys' war mein erster Neil Gaiman Roman. Ich kannte seine Werke nur vom Hören Sagen und der Radio Reihe 'Neverwhere' der bei BBC Radio vertont wurde (u.a. mit den Stimmen von Benedict Cumberbatch ...

'Anansi Boys' war mein erster Neil Gaiman Roman. Ich kannte seine Werke nur vom Hören Sagen und der Radio Reihe 'Neverwhere' der bei BBC Radio vertont wurde (u.a. mit den Stimmen von Benedict Cumberbatch als Engel Islington). Aber gelesen habe ich, wie schon geschrieben noch nichts von dem Autoren. Wie konnte so ein Autor an mir vorbei gehen? Diese Frage kann ich nicht beantworten.

Seine Schreibweise ist komplex und doch kommt keine Langeweile auf. Das Buch ist eine indirekte Fortsetzung von 'American Gods' aber ich hatte keine Probleme in die Geschichte rein zu finden. Daher kann ich sagen, dass man 'American Gods' nicht gelesen haben muss.

Mir hat diese Geschichte unheimlich viel Spaß gemacht. Eine Abgedrehte Geschichte jagt die Nächste. Skurrile Ideen, schrullige Charaktere und eine fesselnde Geschichte.

Es ist vielleicht mein erster Gaiman, aber garantiert nicht mein letzter.

Bewertung:

Skurrile Geschichte, abgedrehte Ideen, toller, aber komplexer Schreibstil. Selten hat mich ein Buch so unterhalten und verblüfft zurück gelassen. So muss gute Unterhaltung sein.

Ich kann 'Anansi Boys' sehr gerne weiterempfehlen und daher bekommt das Buch von mir 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Ein Gott zum Vater, ein Halbgott zum Bruder

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Das Schlimmste an Fat Charlies Vater war schlicht und einfach dies: Er war peinlich.
Nun sind natürlich alle Eltern peinlich. Das liegt in der Natur der Sache. Eltern sind peinlich einfach dadruch, dass ...

Das Schlimmste an Fat Charlies Vater war schlicht und einfach dies: Er war peinlich.
Nun sind natürlich alle Eltern peinlich. Das liegt in der Natur der Sache. Eltern sind peinlich einfach dadruch, dass sie existieren, während Kinder ab einem bestimmten Alter von Natur aus nicht anders können, als im Boden zu versinken vor Verlegenheit, Scham und Schmach, sofern sie mit ihren Eltern auch nur zusammen auf der Straße gesehen werden.
Fat Charlies Vater aber hatte all dies zu einer Kunstform erhoben, und er erfreute sich daran [...].
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INHALT:
Seit Fat Charlie Nancy denken kann, ist ihm sein Vater unfassbar peinlich. So peinlich, dass er lieber nach England gezogen ist, als mit ihm weiter das Land zu teilen. Vielleicht hängt das auch damit zusammen, dass er selbst im Allgemeinen kein besonders charmanter und beliebter Mensch ist - im Gegensatz zu seinem Vater, dem alles zuzufliegen scheint. Bis dieser stirbt und Fat Charlie nach der Beerdigung nicht nur erfährt, dass sein Vater ein Gott war, sondern auch den Tipp erhält, auf absurde Weise einen ihm bisher vollkommen unbekannten Bruder zu kontaktieren. In angetrunkenem Zustand geht er dem nach - aber wie hätte er ahnen sollen, dass dies sein gesamtes Leben durcheinander bringen würde? Denn kurz darauf steht Spider vor der Tür, der, wie sich herausstellt, die göttlichen Fähigkeiten ihres gemeinsamen Vaters geerbt hat. Und der sich nicht nur an Charlies Verlobte heranmacht, sondern ihm auch deutlich gefährlichere Probleme bereitet...

MEINE MEINUNG:
Momentan scheint eine Hoch-Zeit zu sein für Fantasy- und Science-Fiction-Autoren, deren Bücher zu Serien verfilmt werden. Nicht nur Stephen Kings und Margaret Atwoods Stoffe werden adaptiert, auch hinter den Geschichten von Neil Gaiman ist man seit einiger Zeit vermehrt her. "American Gods" habe ich letztes Jahr begeistert geschaut, "Good Omens" gibt es in den nächsten Monaten - "Anansi Boys", lose verknüpft mit ersterem, erwartet bisher aber keine Adaption. Meine Chance also, endlich mal die Lektüre vorher zu schaffen. Und das lohnt sich: Denn es sind nicht nur die Ideen des Autors, die zu überzeugen wissen, sondern auch sein unverwechselbarer Stil voller Wortwitz, kleiner Anekdoten, Geschichten über die Götter, und skurriler Dialoge.

Und natürlich, ganz besonders, seine Charaktere. Da ist zum einen Protagonist Fat Charlie, der eigentlich gar nicht dick ist, nur blieb der Name in seiner Kindheit hängen. Er ist ein sehr weicher Kerl ohne rechtes Selbstbewusstsein und ohne den Mut, für sich einzustehen. Sein Bruder bringt zwar sein komplettes Leben durcheinander, hilft ihm aber auch, seine Schwächen zu sehen und daran zu arbeiten. Spider ist nämlich das genaue Gegenteil: Gutaussehend, arrogant und gesegnet mit göttlichen Fähigkeiten kann er Menschen ganz einfach dazu bringen, zu tun, was er will. Lange hat ihm das nichts ausgemacht - aber vielleicht entdeckt er ja doch sein Gewissen? Zusätzlich zu den beiden tauchen in der Geschichte nicht nur zwei junge Damen auf (von der ich aber nur eine interessant fand), sondern auch vier deutlich ältere, die manchmal hilfreich sind, Charlie sehr oft aber auch Steine in den Weg legen. Und dann sind da natürlich noch die Götter. Anders als in "American Gods" sind diese hier Tierwesen: Manche verschmitzt und listig, andere hasserfüllt und auf Rache sinnend. Sie nehmen gar keinen besonders großen Raum ein, wissen aber in ihren jeweiligen Momenten zu begeistern.

Im Gegensatz zu "American Gods" - oder sagen wir, der Serien-Form davon - wirkt das Umfeld der Protagonisten deutlich weniger düster. Es gibt zwar mindestens einen Antagonisten, der auch vor Gewalttaten nicht zurück schreckt, und einige der Götter hegen keine guten Absichten, inhaltlich dreht alles sich aber viel mehr um die schwierige Beziehung der Brüder zueinander und Charlies Entwicklung zu einem stärkeren Selbst. Versöhnung und Familie nehmen goße Parts der Handlung ein, wunderbar unterlegt von passendem Humor. Zwischenzeitlich hätte der Bezug auf die Götter ein bisschen größer sein können, und der permanente Wechsel zwischen Präsens und Präteritum in den Erzählungen über diese hat mich doch sehr irritiert. Dafür entschädigen allerdings die letzten 100 Seiten, auf denen sich die Ereignisse überschlagen, alle Charaktere zusammen geführt und einige Geheimnisse enthüllt werden. Zuletzt endet die Geschichte sehr zufrieden stellend - aber ich hätte dennoch Lust, noch einmal in die Welt zurück zu kehren.

FAZIT:
"Anansi Boys" spielt in derselben Welt wie auch "American Gods", die beiden hängen - nach meinem Verständnis - aber nur sehr lose zusammen. So ist es kein Problem, das eine ohne das andere zu lesen. Neil Gaimans Schreibstil ist ein Genuss und voller humorvoller Details, seine Charaktere sind liebenswert und voller Fehler. Ein wenig mehr noch hätte es sich um die Götter drehen können, aber so ist das Ganze eine überzeugende Geschichte um zwei Brüder, die ungewollt zusammen arbeiten müssen. Lesenswert! 4 Punkte.

Veröffentlicht am 29.11.2018

Vollkommen abgedrehte Göttergeschichte

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Ein ganzer Ozean, mehr als 6000 Kilometer tiefblaues Wasser trennen Fat Charlie Nancy von seinem Vater, der ihn in seiner Kindheit häufig blamiert hat. In London führt Charlie ein geordnetes Leben, nicht ...

Ein ganzer Ozean, mehr als 6000 Kilometer tiefblaues Wasser trennen Fat Charlie Nancy von seinem Vater, der ihn in seiner Kindheit häufig blamiert hat. In London führt Charlie ein geordnetes Leben, nicht besonders spektakulär, eigentlich sogar ziemlich langweilig. Genauso wie Charlie selbst. Als er der Versuchung nicht wiederstehen kann und einer Spinne eine Nachricht für seinen Bruder ins Ohr flüstert, ahnt er nicht, dass mit Spider das Chaos in sein Leben Einzug hält. Denn Spider ähnelt stark ihrem Vater, dem Spinnengott Anansi. Er verfügt über gewisse göttliche Fähigkeiten, ist überheblich, selbstverliebt, charmant… all das, was Charlie nicht ist. „Anansi Boys“ erzählt die Geschichte eines stinknormalen, langweiligen Typen, in dessen Leben plötzlich mehrere Götter mitmischen.

Der Vorläufer dieses Buches heißt „American Gods“. Darin spielt Anansi bereits eine wichtige Nebenrolle. Man kann „Anansi Boys“ jedoch lesen, ohne den Vorgänger zu kennen. Das Buch ist allein schon deshalb lesenswert, weil es von Neil Gaiman ist. Setzt aber voraus, dass man Neil Gaiman und seinen Stil mag. Die Handlung ist ziemlich verworren und komplex. Es geht um Götter und Ursprungsmythen aus der westafrikanischen Mythologie, die vielen vermutlich unbekannt sein dürfte und die auch im Buch nicht groß erklärt wird. Anansi ist ein Gott des Schabernacks, gerissen und listig. Er spinnt den Sagenschatz der Welt, was hier von Neil Gaiman aufgenommen und modern aufgearbeitet wurde. Es geht um die Macht von Geschichten und Liedern.

Gaimans Figuren sind typische Antihelden, mit denen man nur durch ihre Schwächen sympathisieren kann. Sie geraten in aberwitzige Situationen, die nicht immer logisch sind. Aber der Ideenreichtum ist einfach grandios. Man muss Gaimans bizarren Einfallsreichtum zu schätzen wissen, andernfalls wird man mit seinen Büchern wohl nicht glücklich.