Wenn die Idylle zum Horror wird
MilchsblutElvira lebt mit ihrer Familie, ihrem Vater, Mann und Sohn, recht zurückgezogen auf einem Bauernhof in einem kleinen abgeschiedenen Dorf in den Bergen. Ihr Leben verläuft ruhig und meist eher eintönig, ...
Elvira lebt mit ihrer Familie, ihrem Vater, Mann und Sohn, recht zurückgezogen auf einem Bauernhof in einem kleinen abgeschiedenen Dorf in den Bergen. Ihr Leben verläuft ruhig und meist eher eintönig, ein wenig Abwechslung bringen die Feriengäste, an die sie vermieten. Normalerweise haben sie nur im Sommer Gäste, doch dieses Jahr bringt ihnen der schöne Herbst noch einen späten Besucher, der die Ruhe und Idylle der Berge genießen will.
Doch dann geschieht eines Tages etwas Grauenvolles. Elvira will ihre Nachbarin besuchen, doch diese ist unerwarteter Weise nicht zu Hause. Sie sucht Resi bei deren Bruder und findet den alten Mann bestialisch ermordet vor. Wer tut so etwas und vor allem: warum?
Die wenigen Einwohner können sich keinen Reim auf die Ereignisse machen. Die Ermittlungen der Polizei verlaufen schleppend und es geschieht ein weiterer Mord!
Ein Wintereinbruch mit heftigem Schneefall und Stromausfall sorgt dafür, dass Elviras Hof von der Außenwelt abgeschnitten wird und sie auf sich allein gestellt sind. Sind sie damit sicher vor dem Mörder oder befindet er sich ganz in ihrer Nähe?
Das Buch beginnt mit einigen blutigen und schockierenden Szenen, lebt aber insgesamt eher von der düsteren Atmosphäre und unheimlichen Stimmung, die sich immer mehr ausbreitet.
Zu Beginn sind alle verdächtig und ich war mir auch lange unsicher, wen ich für den Mörder halten soll. Eine Theorie bezüglich Täter und Motiv hatte ich zwar irgendwann, die genauen Zusammenhänge erschließen sich aber erst gegen Ende und da gibt es noch die eine oder andere Überraschung, so dass die Spannung bis zum Schluss gehalten wird.
Die Beschreibungen des kleinen Dorfes, das wohl in vielen Berggegenden liegen könnte, und seiner Anwohner sind gut gelungen und wirken ziemlich authentisch. Elvira ist eine interessante Hauptfigur, ganz sicher keine klassische Heldin oder mutige Ermittlerin, sondern im Gegenteil eine introvertierte, unauffällige Frau, die sich in gewohnter Umgebung, mit immer gleichen Abläufen und möglichst wenig Menschen um sich herum am wohlsten fühlt. Ihre Art irritiert den Leser streckenweise, aber am Ende gibt es auch hierfür eine Erklärung. Diese psychologischen Aspekte im Kriminalroman haben mir gut gefallen.
Insgesamt konnte mich dieser Debutkrimi auf der ganzen Linie überzeugen und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin, die ich sofort lesen würde!