Traumhafte Pferdegeschichte mit etwas zu viel Glück
MarwaniKlapptext
„Mira ist stark. Stärker als jeder andere. Sie hat es nur vergessen.“ Seit Mira im Rollstuhl sitzt, hat sie jegliche Freude verloren. Und dass ihre Eltern auch noch ein Haus direkt neben einem ...
Klapptext
„Mira ist stark. Stärker als jeder andere. Sie hat es nur vergessen.“ Seit Mira im Rollstuhl sitzt, hat sie jegliche Freude verloren. Und dass ihre Eltern auch noch ein Haus direkt neben einem Pferdehof kaufen, bringt das Fass zum Überlaufen: Weder mag Mira Pferde noch wird sie hier jemals neue Freunde finden, denn ihre alten sind natürlich in der Heimat geblieben. Doch dann galoppiert Marwani in ihr Leben. Die Schimmelstute ist wild, temperamentvoll, selbstbewusst und ungezähmt – genau wie Mira sich früher auch gefühlt hat, bevor sie den Unfall hatte. Mit der Zeit stellt Mira fest, dass sie und Marwani mehr gemeinsam haben, als sie denkt. Außerdem hat es ihr Dan, der etwas schüchterne aber talentierte Stalljunge, ebenfalls angetan. Und wer weiß, vielleicht gibt es ja doch Wunder ...
(Quelle: Thienemann-Esslinger Verlag GmbH)
Eigene Meinung
Dieses Buch überzeugt mit einem sehr bewegenden Einstieg, der tragischer nicht sein könnte. Jeder Satz geht dabei unter die Haut und man taucht ein in Miras neues Leben, das so anders ist als zuvor. Auf einmal muss sie ihr Leben im Rollstuhl bestreiten und als ob dies alleine nicht schon schwer genug wäre, kehren ihre alten Freunde ihr auch noch den Rücken zu und ein Umzug wirft Mira komplett aus ihrem gewohnten Umfeld.
Miras Verzweiflung und Traurigkeit ist in jedem Satz deutlich zu spüren und sie tut einem einfach so sehr leid. Umso schöner ist das Buch zu lesen, als die Stute Marwani und der Stalljunge Dan in Miras Leben treten. Endlich gibt es einen Lichtblick in der gefühlten trostlosen Welt von Mira.
Besonders herrlich zu lesen ist dabei die Annäherung zwischen Mira und Marwani. Schnell wird klar, dass die beiden mehr verbindet als gedacht und nur so ist es Mira möglich einen enge Verbindung mit der Stute aufzubauen, die sonst niemanden an sich heranlässt. Durch diese Stute und dem Stalljungen Dan schöpft Mira schnell wieder Lebensmut und Lebensfreude und macht grandiose Fortschritte mit vielen Erfolgserlebnissen.
Und genau hier liegt für mich ein Schwachpunkt in dieser Geschichte. Es ist zwar durchaus möglich, dass alles so geschehen kann wie in diesem Buch. Allerdings müssten dann schon sehr viele Wunder auf einmal geschehen. Mira erlebt grundsätzlich kaum Rückschläge und alles gelingt sofort. Selbst den talentiertesten Reitern dürfte dies schwer fallen und für jemanden, der bisher nie etwas mit Pferden am Hut hatte und zudem seine Beine nicht bewegen kann, müsste dies eigentlich ein kaum überwindbares Hindernis sein. Dennoch habe ich Mira gerne auf ihrem erfolgreichen Weg begleitet. Und wollen wir nicht alle einmal ein bisschen Träumen? Und genau dafür ist dieses Buch perfekt gemacht und besonders pferdeverrückte Teenager dürften viel Spaß mit dieser Lektüre haben, auch wenn ich mir persönlich ein paar Rückschläge gewünscht hätte.
Dafür überzeugen die einzelnen Charaktere mit ihrer vielschichtigen Persönlichkeit und wachsen einen im Verlauf des Buches richtig ans Herz. Und auch die Spannung am Ende des Buches kann sich auf jeden Fall sehen lassen und lässt stellenweise das Herz vor Aufregung schneller schlagen.
Fazit
In diesem Buch begleitet man Mira auf dem schwierigen Weg wieder Lebensmut und Lebensfreude zu finden und grade dies dürfte nicht nur betroffenen Lesern mit gleichem Schicksal Mut machen.
Mit dem Buch „Marwani“ findet man eine Geschichte zum Träumen verpackt in einer wundervollen Pferdegeschichte, die unter die Haut geht. Auch wenn hier geschichtlich alles etwas zu gut verlaufen ist, empfehle ich dieses wunderbare Buch gerne weiter.