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Veröffentlicht am 21.01.2019

Sehr starker zweiter Teil

Das Heer des Weißen Drachen
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Der weiße Drache wurde erweckt und ist bereit, sich die Menschheit zu unterwerfen. In einer Welt, die droht auseinander zu brechen, versuchen Clay, Lizanne und Hilemoore ihr möglichstes, um die Katastrophe ...

Der weiße Drache wurde erweckt und ist bereit, sich die Menschheit zu unterwerfen. In einer Welt, die droht auseinander zu brechen, versuchen Clay, Lizanne und Hilemoore ihr möglichstes, um die Katastrophe zu verhindern und den weißen Drachen aufzuhalten. Dabei verschlägt es sie in die entferntesten Winkel der Welt oder auch in das gefürchtetste Gefängnis ihrer bekannten Welt. Aber gibt es überhaupt einen Weg, den Weißen zu stoppen?

Der erste Teil der Draconis Memoria Reihe konnte mich durchweg überraschen und überzeugen und bekam vollkommen verdiente 5 Sterne.
Nach einem so grandiosen Start wartete ich natürlich ganz gespannt auf den zweiten Teil und setze hohe Erwartungen in ihn.
Die Erwartungen wurden vollkommen erfüllt, an etlichen Stellen sogar noch übertroffen.
Gekonnt mischt Ryan wieder Fantasy- und Steampunk-Elemente miteinander und schafft schon wie im ersten Teil eine ganz eigene Atmosphäre.
Die verschiedenen Handlungsstränge verwob er gekonnt miteinander und überrascht sogar noch mit einem weiteren, vollkommen verblüffenden Strang. Die Einbringung von diesem gefiel mir wirklich außerordentlich gut und brachte eine vollkommen neue Perspektive mit in die Geschichte ein.
Der Schreibstil ist auch außerordentlich gut, so eben, wie man es von dem Autor gewohnt ist.
Die Charaktere konnten mich allesamt von sich überzeugen. Keiner ist ein farbloses Blatt, jeder von ihnen detailreich ausgearbeitet und gut beschrieben. Mit Lizanne hat Ryan eine wirklich tolle junge, unabhängige Frau geschaffen, der ich nur zu gerne auf ihrem Weg folgte.
Der Leser erhielt nochmals tiefe Einblicke in die Welt der Drachen und der Verwendung von Produkt. Außerdem erfährt er viel mehr über die Geschichte der Länder und Fragen, die im ersten Band aufgeworfen wurden, werden teilweise nach und nach beantwortet.
Der erste Band fühlte sich mehr nach einer Schatzsuche an, die mich durchweg unterhalten konnte, jedoch auch etliche langatmige Passagen hatte. Auch der zweite Teil enthält solche Passagen, die auf keinen Fall schlecht sind, nur etwas Fahrt aus der Handlung nehmen. Dadurch, dass das Buch nun aber mehr und mehr strategisch wird und die Charaktere allesamt in große Abenteuer verstrickt sind, war das Lesetempo bei diesem Teil ein ganz anderes und ich verkroch mich zwei Tage lang regelrecht in dem Buch. Der Spannungsbogen ist konstant gehalten, nimmt zum Ende hin noch einmal rapide zu und lässt den Leser mit so vielen Plottwists und offenem Mund zurück.

Ich vergebe 4.5 Sterne für diesen sehr starken zweiten Band und fiebere nun dem dritten sehr entgegen.

Veröffentlicht am 23.05.2018

Auschweifende Dekadenz im Kenia der 20er Jahre

Kenia Valley
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Theo verlässt mit seiner Familie Schottland, um nach Kenia zu ziehen, wo sein Vater für die Eisenbahn arbeiten wird. In Kenia angekommen trifft der Vierzehnjährige auf Freddie, einen charismatischen, gutaussehenden ...

Theo verlässt mit seiner Familie Schottland, um nach Kenia zu ziehen, wo sein Vater für die Eisenbahn arbeiten wird. In Kenia angekommen trifft der Vierzehnjährige auf Freddie, einen charismatischen, gutaussehenden und charmanten junger Mann und seine Partnerin Sylvie, die so wunderschön ist und Theo vom ersten Augenblick an verzaubert. Das für Theo exotische Paar führt ihn ein in ihre Welt voller alkoholgetränkten Nächte, berauschenden Partys und moralischer Verwerflichkeit im Happy Valley Set.

Mir hat die Geschichte rund um Theo wirklich gut gefallen.
War das erste Drittel noch voller bunten und berauschenden Partys, die mich an Gatsby erinnerten, so änderte sich der Erzählton im weiteren Verlauf des Buches. Der Erzählton wurde ernster, die Politik nahm eine große Rolle ein. Diese Mischung gefiel mir außerordentlich gut. An sich lese ich in dem Genre nicht sehr viel, umso gespannter war ich natürlich was mir die Geschichte um Theo so erzählen könnte und ob sie mir eventuell das ein oder andere Thema etwas näher erläutern würde. Und ich wurde wirklich nicht enttäuscht.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, obwohl ich in vielen Handlungen und Aussagen mit den meisten nicht übereinstimmen kann. Doch vor allem Sylvie gefiel mir als Kunstfigur außerordentlich gut.
Theo ist kein Held, nicht außergewöhnlich oder hat Rückgrat. Er ist ein Mitläufer, will allen gefallen, lässt sich zu sehr blenden und denkt nicht selber nach. Doch eben dies funktioniert in dieser Geschichte außerordentlich gut. Sympathie habe ich nicht viel für ihn entwickeln können, doch ich wollte seiner Geschichte unbedingt folgen, so berauscht war auch ich teilweise von dem dekadenten Kreis rund um Sylvie und Freddie.
Super sympathisch fand ich hingegen Theos jüngere Schwester Maud, die sich über die Zeit der Geschichte hinweg zu einer starken jungen Damen mausert, die für andere einsteht und gegen die Ungerechtigkeit im Land vorgehen möchte.
Freddie hingegen ist ein Blender. Passagenweise habe ich gedacht, dass dies der interessanteste Charakter in einem Buch ist, das ich dieses Jahr gelesen habe. Nur um dann festzustellen, dass ich hinter Theo her stapfe und mir eigene Gedanken um Freddie machen sollte. Und schon wurde der Schleier gehoben, der Freddie umgab und ich sah seine Handlungen auf eine andere Art und Weise. Großes Lob an der Stelle an die Autorin!
Und dann wäre da natürlich noch Sylvie. Die eigentlich alles im Leben hat und doch nicht genug bekommt. Die ihre eigenen Kinder nicht beachtet, einen sie innig liebenden Mann ignoriert, Chaos stiftet und nur an sich denkt. Und doch ist sie so aufregend, dass ich sie gerne einmal selber getroffen hätte.
Mir war zu Begin nicht bewusst, dass Freddie und Sylvie wohl auf realen Personen existieren. Dies habe ich dank anderer Rezensionen auf der Plattform Goodreads erfahren.
Die Charaktere waren wirklich gut ausgearbeitet. Sie waren nicht flach gestalten, hatten alle Ecken und Kanten, eine gewisse Tiefe, keiner ging je unter. Selbst viele der Nebencharaktere verblassten nicht oder waren nur Mittel zum Zweck.
Kat Gordon hat mit ihrer Art zu schreiben eine ganz zauberhafte Atmosphäre geschaffen. Überall schwang ein bisschen Afrika mit im Hintergrund und ich konnte mich gedanklich absolut in das Setting hineinversetzen.
Auch die 20er Jahre hat die Autorin treffend (zumindest für mich als Laien) beschrieben, sodass ich mich dank des wunderbaren Schreibstils im geschaffenen Bild von Kenia verlieren konnte.
Sehr gut gefallen haben mir auch die vereinzelten Schilderungen von Flora und Fauna, bei denen auch ich als großer Biologiefan etwas lernen konnte, wie zum Beispiel woher das Dikdik seinen Namen hat.
Ich bin kein Coverkäufer, sträube mich auch manches Mal, es überhaupt zu erwähnen. Doch an dieser Stelle muss ich einmal meine Begeisterung über dieses wundervolle Cover zum Ausdruck bringen. Ich finde es einfach traumhaft!

Ich vergebe 4.5 Sterne. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich in einem mal etwas anderen Setting der 20er Jahre verlieren möchte, der ein bisschen Gatsby-Feeling sucht oder der ein bisschen sich in Afrika verlieren möchte.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Familie und Meer

Eine Insel zwischen Himmel und Meer
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Am Strand einer kleinen Insel der Elizabeth Islands vor Cape Cod wird ein Boot angespült. Der einzige Passagier ist ein kleines Baby mit einer Feder als Muttermal auf der Wange. Osh, der auf der Insel ...

Am Strand einer kleinen Insel der Elizabeth Islands vor Cape Cod wird ein Boot angespült. Der einzige Passagier ist ein kleines Baby mit einer Feder als Muttermal auf der Wange. Osh, der auf der Insel lebende Mann, nimmt das Baby auf, gibt ihm den Namen Crow und zieht das Mädchen als seine Tochter groß.
Mit inzwischen zwölf Jahren hat Crow von Osh alles gelernt, um sich selber ernähren auf und von der Insel zu können und sich im Leben zu behaupten. Doch sie weiß, dass Osh nicht ihr leiblicher Vater ist und so versucht sie zu erfahren, woher sie eigentlich kommt.


Es könnte nur eine Geschichte sein, in der es um die Identitätssuche von Crow geht. Doch im Hintergrund steht noch so viel mehr, was auf vergleichsweise wenig Seiten untergebracht wurde.
Unter den Inselbewohnern kam schon bei Crows Ankunft der Verdacht auf, sie würde von Penikese – einer weiteren Insel der Elizabeth Islands - stammen und behandelten Crow wie eine Aussätzige. Denn auf Penikese wurde Anfang des 20. Jahrhunderts eine Leprastation errichtet. Ganz wunderbar hat die Autorin diese unterschwellige Abneigung eingeflochten nd zeigt dem Leser, wie sehr die Abneigungen Einzelner zu einer gemeinsamen Abneigung anschwillt, so dass jeder Crow meidet. Und wie sehr kleinere Schmerzen zusammengenommen einen großen ergeben. So schwingt im Hintergrund immer eine gewisse Form der Gesellschaftskritik mit.
Außerdem handelt die Geschichte von der (für mich) wichtigsten Sache im Leben: Familie.
Denn eine Familie muss nicht immer aus den leiblichen Verwandten bestehen. Es ist wie auch Heimat ein Gefühl. Und dieses Gefühl spürte ich in jeder Zeile.


Die Charaktere muss man einfach lieben. Sie wurden alle so wunderbar liebevoll von der Autorin gestalten und haben sich schon nach wenigen Seiten in mein Herz geschlichen.
Allen voran natürlich Crow, die einfach durch und durch ein so guter Mensch ist, dass man sich wahrlich eine Scheibe von ihr abschneiden kann. Doch Crow ist auch mutig, wissbegierig, erfindungsreich. Ohne je zu dick aufzutragen, gelingt es der Autorin dem Leser dies alles glaubwürdig zu präsentieren.
Osh und Miss Maggie sind die besten Begleiter, die sich ein Leser nur wünschen kann. Sie sind interessante Nebencharaktere mit ihren eigenen Macken und eigenen Geheimnissen. Ich wollte immer mehr und mehr von ihnen erfahren.
Auch die weiteren eher im Hintergrund stehenden Nebencharaktere waren nie farblos und blass, sondern besaß eine ganz eigene Ausstrahlung. Was auf so wenig Seiten bezogen wahrlich ein kleines Meisterwerk ist.


Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Phasenweise stimmte er mich sehr melancholisch und ließ mich mich selber wegträumen. Hin ans Meer auf eine kleine Insel mit salzverkrusteten Haaren und Sand zwischen den Zehen. Dann jedoch lockte er mich wieder fort und fesselte meine Aufmerksamkeit auf Feinheiten, die zusammengenommen auf ein großartiges Finale hoffen ließen.
Nie war der Erzählstil zu schnell, dass man nicht mehr hinterherkam bei all der Spannung, noch war er zu langsam, dass man das Buch aus der Hand hätte legen wollen. Das Buch hatte eine sehr angenehme Länge und ich konnte es in einem zügigen Tempo beenden. Dabei jedoch bin ich nie durch die Geschichte gerast, denn der Schreibstil fesselte mich wirklich so, dass ich der Geschichte nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch meine volle Konzentration schenken konnte.


Ich vergebe 4.5 Sterne. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten können, hat mir Platz gegeben, um dem Alltag zu entfliehen und mit Crow das Salzwassser auf der Haut und den Wind in den Haaren zu spüren. Empfehlen kann ich dieses Buch nicht nur jungen Lesern, sondern auch Erwachsenen, die eine Geschichte um eine starke, unabhöngige Protagonistin schätzen.

Veröffentlicht am 18.12.2017

Fesselnder Reihenauftakt

Das Erwachen des Feuers
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Drachenblut verleiht einigen Ausgewählten, Blutgesegnete genannt, Fähigkeiten, von denen manche nur zu träumen wagen. Drachenblut kann heilen, die Sicht verbessern, es kann zum Kämpfen eingesetzt werden ...

Drachenblut verleiht einigen Ausgewählten, Blutgesegnete genannt, Fähigkeiten, von denen manche nur zu träumen wagen. Drachenblut kann heilen, die Sicht verbessern, es kann zum Kämpfen eingesetzt werden oder aber eine Trance-Verbindung zwischen zwei Blutgesegneten möglich machen.
Es existieren grüne, rote, blaue und schwarze Drachen, deren Blut diese unterschiedlichen Eigenschaften durch das Trinken hervorrufen kann. Doch Drachen werden immer seltener und als das Gerücht eines weißen Drachens die Runde macht, beginnt ein spannendes Abenteuer für die drei Hauptcharaktere.

Lizanne, Agentin des Syndikats und Blutgesegnete, die auf eine Mission ausgeschickt wird, die sie selber verändern wird.
Clay, aufgewachsen auf der Straße und ein nicht registrierter Blutgesegneter, gerät in Schwierigkeiten, bekommt jedoch die Chance, sich aus diesen zu befreien. Unter der Voraussetzung, dass er sich mit einer Gruppe von Abenteurern auf den beschwerlichen und gefährlichen Weg ins Inland begibt, um den legendären weißen Drachen zu finden.
Hilemore, Leutnant auf einem Schlachtschiff, der auf See viele Schlachten zu kämpfen hat und von Schlacht zu Schlacht besser versteht, dass es um mehr gehen muss.

Die Aufteilung in drei Handlungsstränge hat mir sehr gut gefallen. Durch die somit zahlreichen und unterschiedlichen Informationen ist es dem Leser möglich, schon während des Lesens eigene Ideen zum Fortlauf der Handlung zu spinnen.
Mir fiel es überhaupt nicht schwer, die Charaktere voneinander zu unterscheiden, da diese sehr gut schon zu Beginn des Buches charakterisiert wurden und jedes Kapitel mit einer weiteren Überschrift versehen war, welcher der drei der im folgenden Kapitel handelnde ist.
Außerdem wechselten sich die Kapitel über die drei sehr gut ab, sodass Mini-Cliffhanger nach nur maximal zwei Kapitel weitergeführt wurden. Dies steigerte den Anreiz weiterzulesen immer mehr, sodass ich ab dem ersten Drittel das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Die Charaktere haben mir allesamt sehr gut gefallen. Auch erschien mir kaum einer der Nebencharaktere flach, sondern auch diese wurden vom Autor so ausgebaut, dass der Leser auch zu eher unwichtigeren Charakteren eine Beziehung aufbauen, mitfieberen oder trauern konnte
Das Worldbuilding ist dem Autor ganz wunderbar gelungen. Ich konnte mir beim Lesen genau vorstellen, wie die Handlungsorte aussahen, was von den im Buch abgedruckten Karten noch unterstützt wurde. Ich liebe Karten in Bücher, vor allem, wenn die Geschichte an mehreren Orten spielt und man sich einen gewissen Überblick verschaffen möchte. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte wirklich komplex, erfordert manches Mal ein gewisses Maß an Konzentration und ist an einigen wenigen Stellen etwas langatmig.
Die Drachen fand ich wirklich ausgezeichnet. Eine solche Umsetzung habe ich bisher in keinem Buch gelesen und finde sie sehr erfrischend.
Mir gefiel dieser erste Band, dieses Dschungelabenteuer-Agenten-Drachen-Feuerwerk, der geplanten Trilogie sehr gut, sogar noch besser als die „Rabenschatten“-Trilogie des Autors. Ich werde diese Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen und freue mich schon auf die Nachfolgebände. Vor allem, da ich mir zu einzelnen Punkten, die jedoch hier spoilern würden, noch immer Gedanken mache und mir etwas Klärung wünsche. Ich habe aber vollstes Vertrauen in den Autor, das er dies im weiteren Verlauf der Geschichte tun wird.

Ich wollte High Fantasy und bekam obendrein noch eine wunderbare, interessante Geschichte über Drachen, die es in dieser Form (meiner Meinung nach) noch nicht auf dem Markt gibt.
Von daher vergebe ich 4.5 Sterne, in diesem Fall aufgerundet auf 5 Sterne. Jedem High Fantasy Liebhaber kann ich dieses Prachtstück wirklich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 12.07.2024

Entschuldige, störe ich gerade?

Sorry, aber ...
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Ich mag Taras Content auf Instagram sehr gerne und finde es immer wieder erfrischend, wenn mir ihre Inhalte ausgespielt werden. Ihren Humor finde ich teils sehr witzig und die Art, ernsthafte Thematiken ...

Ich mag Taras Content auf Instagram sehr gerne und finde es immer wieder erfrischend, wenn mir ihre Inhalte ausgespielt werden. Ihren Humor finde ich teils sehr witzig und die Art, ernsthafte Thematiken mit der genaue richtig dosierten Spitze an Ironie und Sarkasmus zu vermitteln, einfach hervorragend.
Nur ein geschriebenes Werk habe ich von Tara bisher nicht gelesen, deswegen war ich doch schon sehr gespannt auf "Sorry, aber". Auch, weil ich selber mich viel zu häufig für viel zu viele Dinge entschuldige.
Das Buch hat mich an etlichen Stellen zum Nachdenken angeregt und ich habe mich in vielen Dingen gespiegelt gefühlt. Vor allem das obligatorische "Störe ich gerade?" beim Anrufen ist für mich eine solche Verständlichkeit gewesen, die ich vorher nie hinterfragt habe.

Und auch wenn ich Taras Art wirklich gerne mag, war mir in diesem Werk der Stil etwas zu autobiographisch. Ich fand viele der Anekdoten aus Taras Leben wirklich interessant und gut als Aufhänger für Themen, die sie danach abhandelte. Aber ich hatte einfach nicht mit einem so persönlichen Stil gerechnet, was ich dem Klappentext zuschreibe. Meine Erwartungshaltung war einfach eine andere und ich finde es zwar auf der einen Seite toll, dass ich so mit vielen Berichten eine (vielleicht) bessere Verbindung zu den Themen herstellen konnte, aber auf der anderen Seite verschob sich dann doch manchmal der Fokus ein bisschen zu sehr auf dem persönlich Erlebten.

Ich habe sowohl das Buch als eBook gelesen, als auch unterwegs das von Tara selber eingesprochene Hörbuch über Spotify gehört. Und gerade das Hörbuch kann ich doch noch ein wenig mehr empfehlen. Ich mag Taras Stimme gerne, aber eigentlich ist es vor allem durch die kleinen Lacher zwischendurch oder gekonnt gesetzten Pausen, bei denen man die erhobenen Augenbrauen quasi vor dem inneren Auge sehen konnte, einfach ein tolles Hörerlebnis und gibt dem gesamten Werk nochmals eine andere Nuance.

Alles in allem ein wirklich gutes Buch, das kurzweilig ist und trotz ernsterer Thematik auch unterhaltsam.