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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2019

Packender 9. Band

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Ein alter Mann stirbt, wird erst einige Tage später entdeckt, und das führt zum Fund weiterer Leichen. War der alte Mann ein Serienmörder? Oder hat eines seiner Pflegekinder das Anwesen genutzt, um Mordopfer ...

Ein alter Mann stirbt, wird erst einige Tage später entdeckt, und das führt zum Fund weiterer Leichen. War der alte Mann ein Serienmörder? Oder hat eines seiner Pflegekinder das Anwesen genutzt, um Mordopfer zu vergraben? Einmal mehr deckt ein Fall, den Pia Sander und Oliver von Bodenstein bearbeiten, Abgründe auf und wirft ein neues Licht auf manche Menschen.

Hatte der letzte Fall der Reihe noch Oliver persönlich betroffen – er hätte fast seinen Job an den Nagel gehängt – so ist es hier Pia Sander, die letztlich mehr betroffen ist, als zunächst gedacht. Nicht nur ihre Rückenschmerzen machen Sorgen und man kann gespannt sein, wie man sie im nächsten Band wiedertrifft. Ich mag Krimireihen vor allem auch deshalb, weil ich die Charaktere auf ihrem Lebensweg begleiten kann, und was das angeht, bietet mir diese Reihe sehr viel.

Aber auch sonst hat die Reihe um die beiden Taunus-Ermittler viel zu bieten, die Fälle sind immer sehr interessant, und man kann als Leser so schön miträtseln (wobei die Ermittler sich hier nicht gerade mit Ruhm bekleckern, als es darum geht, das Motiv des Täters zu entschlüsseln, am liebsten hätte ich es ihnen zugerufen). Und am Ende erhält man, wie hier auch, in der Regel eine nachvollziehbare und zufriedenstellende Auflösung, auch wenn der Showdown in diesem Roman etwas übertrieben wirkt. Nele Neuhaus hat ein Talent, den Leser in ihre Geschichte zu ziehen, sie erzählt bildhaft, das Kopfkino läuft schnell an, und die Charaktere sind alle nachvollziehbar gezeichnet.

Mir gefällt gut, dass man einmal hinter die Maske Nicola Engels, Pias und Olivers Chefin blicken kann, auch hier kann man gespannt sein, wie sich die Beziehung zwischen ihr und den beiden Ermittlern weiter gestalten wird. Ich persönlich komme übrigens mit der Anzahl der Personen gut klar, wenn aber jemand Probleme damit haben sollte: Es gibt ein Personenregister. Die Nebenstory um die Schweizerin Fiona gibt zunächst ein paar Rätsel auf, und der Leser ist gespannt wie sie sich in die Hauptstoryline eingliedern wird. Am Ende passt sie perfekt.

Nele Neuhaus hat mich auch mit dem 9. Band ihrer Reihe wieder schnell gepackt und mir spannende Lesestunden beschert, hier und da fand ich es aber etwas übertrieben und die Ermittler etwas zu begriffsstutzig. Wer die Reihe mag, wird wohl sowieso zugreifen, allen anderen Krimifans kann ich sie ans Herz legen.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Vielversprechender Serienauftakt

Codename E.L.I.A.S. – Kaltgestellt
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Bei einem missglückten Einsatz verletzt, landet der CIA-Agent Michael Cavanaugh im Krankenhaus. Dort stellt er fest, dass man seine sämtlichen Daten gelöscht hat, seine Bankkonten sind aufgelöst und bei ...

Bei einem missglückten Einsatz verletzt, landet der CIA-Agent Michael Cavanaugh im Krankenhaus. Dort stellt er fest, dass man seine sämtlichen Daten gelöscht hat, seine Bankkonten sind aufgelöst und bei der CIA will ihn keiner kennen – er wurde kaltgestellt. Gestrandet in seiner Heimatstadt L. A., muss er sich nun auf die Menschen verlassen, zu denen er schon vor Jahren den Kontakt abgebrochen hat. Seine dringendste Frage ist, warum er kaltgestellt wurde. Zunächst aber braucht er Arbeit und eine Wohnung, gar nicht so einfach für einen Mann, der offiziell nicht existiert …

Mila Roths zweite Serie basiert wieder auf einer Fernsehserie, dieses Mal hat sie sich „Burn Notice“ vorgenommen. Mit dem ersten Band steigt sie direkt voll ein und bietet eine ganz eigene Interpretation des Stoffes. Wer die Serie kennt, wird sich zunächst an Vieles erinnert fühlen, aber spätestens mit dem Cliffhanger am Ende des Bandes zeigt sich, dass es hier in eine ganz andere Richtung gehen wird.

Schon in diesem ersten Band erfährt man Einiges über die Charaktere, es bleibt aber genug offen, um neugierig zu machen. Die Charaktere wirken interessant und haben sicher viel zu bieten, viele Geschichten und manche Überraschungen.

Mir hat dieser erste Band gut gefallen, die Geschichte bietet viel Potential für spannende Geschichten. Auch bin ich sehr gespannt, welche Lösung die Autorin für die Frage zu bieten hat, warum Michael kaltgestellt wurde. Ich wünsche der Serie viele Fortsetzungen und kann sie uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 13.01.2019

Man sollte sich von der Versform nicht abschrecken lassen

Deutschland. Ein Wintermärchen
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Nach Jahren im Exil reist Heinrich Heine nach Deutschland und berichtet in Form eines satirischen Versepos über diese Reise. Man merkt dabei, dass Heine sein Vaterland zwar liebt und vermisst hat, aber ...

Nach Jahren im Exil reist Heinrich Heine nach Deutschland und berichtet in Form eines satirischen Versepos über diese Reise. Man merkt dabei, dass Heine sein Vaterland zwar liebt und vermisst hat, aber auch vieles kritisch sieht.

Ich selbst bin so gar nicht der Typ, der Gedichte u. ä. mag, Epen sprechen mich noch am ehesten an. Ein erster Blick in die Deutschlandreise Heines hätte mich auch fast abgeschreckt, da ich aber innerhalb einer Leserunde lesen wollte, habe ich es dennoch gewagt, weiter zu lesen – und es hat mich ziemlich schnell gepackt, da mich Heines bissiger Humor anspricht.

Ein bisschen Hintergrund sollte man schon kennen, sowohl den politisch-sozialen und kulturellen des Deutschlands jener Zeit, als auch Heines persönlichen, um wenigstens im Groben zu verstehen, was er sagen will. Während des Lesens habe ich nahezu vergessen, dass ich etwas in Gedichtform lese – für mich sehr vorteilhaft.

Auch wer es, wie ich, nicht so mit Versen hat, dafür aber satirischen Humor mag, sollte Heines Werk nicht gleich wieder weglegen, sondern zumindest ein paar Seiten lesen. Ich fühlte mich gut unterhalten, habe ein bisschen dazugelernt und kann „Deutschland. Ein Wintermärchen“ empfehlen.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Atmosphärisch und sprachlich gelungen

Bergkristall
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Am Weihnachtstag verirren sich zwei Kinder in den österreichischen Bergen. Adalbert Stifter macht daraus eine schön, sehr atmosphärisch und bildhaft erzählte Geschichte, die auf ein Weihnachtswunder hoffen ...

Am Weihnachtstag verirren sich zwei Kinder in den österreichischen Bergen. Adalbert Stifter macht daraus eine schön, sehr atmosphärisch und bildhaft erzählte Geschichte, die auf ein Weihnachtswunder hoffen lässt.

Sehr gelungen erscheint mir der erste Teil der Geschichte, in der der Autor erst vom Weihnachtsfest erzählt, und dann die Landschaft beschreibt, und dabei immer mehr ins Einzelne geht, bis er bei der Familie des Schusters im Dörfchen Gschaid angelangt ist, der eine Frau aus dem Nachbarort heiratete, so dass deren beider Kinder nun immer über den Berg müssen, wollen sie ihre Großeltern besuchen. So auch an diesem Tag, an dem sie dann aber starker Schneefall vom Weg abbringt.

Der zweite Teil, der den Irrweg der Kinder beschreibt, hat mich nicht ganz so gepackt, obwohl man sich gut hineinversetzen kann, ein bisschen fehlt es mir hier aber an Emotionen. Die kamen dann am Ende, das die Geschichte gelungen abschließt.

Vor allem sprachlich und mit ihrer gelungenen Atmosphäre konnte die Geschichte mich überzeugen, wer gerne klassische Weihnachtsgeschichten liest, sollte einen Blick riskieren.

Veröffentlicht am 17.12.2018

Für Anne-Perry-Fans

Der Weihnachtsverdacht
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Henry Rathbone wird von einem alten Freund gebeten, dessen Sohn Lucien zu suchen. Lucien ist in schlechte Gesellschaft geraten und verschwunden. Mit der Hilfe Squeakys, Hester Monks Buchhalter, des „Fast-Arztes“ ...

Henry Rathbone wird von einem alten Freund gebeten, dessen Sohn Lucien zu suchen. Lucien ist in schlechte Gesellschaft geraten und verschwunden. Mit der Hilfe Squeakys, Hester Monks Buchhalter, des „Fast-Arztes“ Crow und des Mädchens Bessie macht sich Henry auf in die tiefsten Abgründe Londons.

„Der Weihnachtsverdacht“ ist ein weiteres Weihnachtsbuch der Autorin, in der sie ihre Nebencharaktere zu Protagonisten macht, hier Henry Rathbone, aber vor allem Squeaky, der sich in Londons unterster Schicht auskennt und an dessen Gedanken der Leser oft teilnehmen kann. Mir hat es gut gefallen, diesen Charakter im Mittelpunkt der Geschichte zu sehen. Henry Rathbone mag ich sowieso und auch Crow und Bessie sind Charaktere, von denen man gene noch mehr lesen würde.

Auch der Leser wird entführt in diese Abgründe, und obwohl die Autorin selten explizit wird, kann man sich die Örtlichkeiten und Situationen gut vorstellen. Wirklich weihnachtlich ist der Roman dadurch nicht, aber Anne Perry ist ja für ihre gesellschaftskritischen Romane bekannt, und es bleibt immer die Hoffnung auf ein weihnachtliches Happy End, spielt das Ganze doch in der Vorweihnachtszeit und endet am Weihnachtsabend.

Obwohl die Autorin ihre Reihenprotagonisten, allen voran Hester Monk, öfter erwähnt, ist der Roman auch ohne Vorkenntnisse verständlich, schöner zu lesen ist er aber natürlich schon, wenn man die Buchreihe um Monk und Hester kennt. Ich habe große Lust bekommen, wieder einmal einen Roman der Reihe zu lesen. So kann ich „Der Weihnachtsverdacht“ vor allem den Fans der Autorin empfehlen, andere greifen besser zu den jeweils ersten Bänden der Buchreihen.