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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mehr Liebesdrama als historische Fakten

An einem Tag im Mai
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Amerika, Anfang der 30er Jahre. Iris MacIntosh hat alles verloren, ihre Familie, ihre Zuhause, ihren Beruf. Mitten in der Weltwirtschaftskrise reist sie durchs Land, ohne wirkliches Ziel vor Augen und ...

Amerika, Anfang der 30er Jahre. Iris MacIntosh hat alles verloren, ihre Familie, ihre Zuhause, ihren Beruf. Mitten in der Weltwirtschaftskrise reist sie durchs Land, ohne wirkliches Ziel vor Augen und ohne einen Plan, was nun aus ihrem Leben werden soll. An einer Tankstelle begegnet sie zufällig Eleanor Roosevelt, der Frau des Präsidenten. Mrs. Roosevelt bietet Iris Hilfe und eine Stelle im Weißen Haus an. Nach kurzer Überlegung ergreift Iris die Chance und befindet sich damit auf einmal mitten in der Schaltzentrale der Macht. Zuerst ist sie nur Sekretärin, doch sowohl Eleanor als auch ihr Mann erkennen das Potential der intelligenten, ehrgeizigen jungen Frau. Iris erhält ungeahnte Chancen und ihr Leben entwickelt sich in eine Richtung, die sie sich nie erträumt hätte. Auch ihr Privatleben wird spannend, als sie nicht nur einen, sondern gleich zwei interessante Männer kennenlernt, zwischen denen sie sich eines Tages vielleicht entscheiden muss.

Ich muss gestehen, ich habe zwei Anläufe gebraucht, um das Buch zu lesen. Die ersten Seiten machen den Einstieg nicht unbedingt leicht, hier springt die Erzählung zwischen Zeiten und den noch unbekannten Figuren hin und her und man kann sich auf vieles erstmal keinen Reim machen. Das erste Drittel empfand ich so als ziemlich zäh, aber irgendwann habe ich mir die Zeit genommen und das Buch dann in einem Rutsch durchgelesen, weil es eben doch irgendwie interessant und spannend ist. Über Amerika in den 30er Jahren habe ich bisher noch nicht viel gelesen und die Roosevelts waren mir zwar ein Begriff, er als Präsident des New Deal und natürlich während des Zweiten Weltkriegs, sie als vielseitig engagierte First Lady. Aber wirklich viel wusste ich nicht über die beiden, ihre Ehe, die politischen Umstände und die Zeit damals allgemein in den Vereinigten Staaten.

Durch die fiktive Figur Iris erfährt der Leser all das. Natürlich ist manches hierbei auch der Phantasie der Autorin entsprungen, im Nachwort geht sie aber auch darauf ein, dass sie die realen Personen möglichst originalgetreu gemäß der Quellen geschildert hat. Allerdings bleibt das Weiße Haus im Roman streckenweise eher der Rahmen und spielt zwar eine wichtige, aber nicht ganz so große Rolle, wie ich erwartet hatte. Iris‘ persönliches Schicksal zeigt viel über die damaligen Verhältnisse, teilweise stand mir aber ihr Liebesleben zu sehr im Vordergrund und ihre diesbezüglichen Entscheidungsschwierigkeiten fand ich irgendwann ziemlich nervig. Viel spannender fand ich da eben die Szenen im Weißen Haus und dessen Umgebung. Die Autorin zeigt das schwierige Verhältnis der Roosevelts recht ausführlich, geht aber leider eher knapp auf die interessanten Figuren im persönlichen Umfeld des Paares ein. Sie schildert die politischen Verhältnisse und wie so manche Entscheidung getroffen und durchgesetzt wurde. Obwohl es natürlich ein Roman ist und kein Geschichtsbuch, hätte ich mir hiervon mehr gewünscht.

Da ich beim Lesen oft dazu neige, Überschriften zu ignorieren, waren für mich die häufigen Zeitsprünge im Buch etwas schwierig. Auch werden immer wieder Zwischenkapitel eingeschoben, in denen Henriette Nesbitt, die damalige Haushälterin und Köchin im Weißen Haus, von der Zeit der Roosevelts erzählt. So ganz erschlossen hat sich mir der Sinn dieser Einschübe nicht, außer natürlich, um noch eine andere Perspektive zu zeigen. Die Geschichte hätte für mich aber auch ohne diese Kapitel funktioniert, sie haben mich besonders zu Beginn eher irritiert. Später störten sie mich zwar nicht mehr, aber sie waren für mich eben auch nicht nötig.

Insgesamt bin ich ein wenig zwiespältig, nach dem schwierigen Start hat sich das Buch durchaus gut lesen lassen, inhaltlich war ich allerdings etwas enttäuscht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Weder Elfe noch Mensch...

Divinitas
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Fye lebt seit dem Tod ihrer Ziehmutter vor mehr als zehn Jahren alleine in einer Hütte im Wald. Als Halbelfe wird sie sowohl von Menschen als auch von Elfen gehasst, gefürchtet und verfolgt, weswegen sie ...

Fye lebt seit dem Tod ihrer Ziehmutter vor mehr als zehn Jahren alleine in einer Hütte im Wald. Als Halbelfe wird sie sowohl von Menschen als auch von Elfen gehasst, gefürchtet und verfolgt, weswegen sie ein Leben in Abgeschiedenheit vorzieht. Doch eine Missernte und der drohende Winter bringen sie dazu, ins nächstgelegene Dorf zu gehen, um Vorräte einzukaufen. Obwohl sie ihre verräterischen Ohren bestmöglich versteckt, wird sie durch einen dummen Zufall dennoch enttarnt und gefangengenommen. Sie wird an den Königshof gebracht und soll hingerichtet werden. Doch ein geheimnisvoller Retter verhilft ihr zur Flucht. Wer ist derjenige und warum steht er Fye bei?

Hinter dem wunderschönen Cover steckt eine spannende, unterhaltsame und abwechslungsreiche Geschichte. Einige Dinge lassen sich schnell erraten, aber immer wieder gibt es überraschenden Wendungen und die Handlung entwickelt sich dann doch wieder anders als vermutet. An einigen Stellen fand ich diese Wendungen fast ein wenig zu abrupt und hätte mir vielleicht etwas sanftere Übergänge gewünscht, aber so bleiben auf jeden Fall das Tempo und der Überraschungsfaktor hoch!

Fye ist eine liebenswerte Protagonistin. An einigen Stellen musste ich etwas den Kopf über ihr Verhalten schütteln, das mir manchmal sehr naiv und weltfremd vorkam. Aber wenn man darüber nachdenkt, dass sie jahrelang ohne soziale Kontakte gelebt hat, ergibt genau dieses Verhalten wieder Sinn.

Die Nebenfiguren blieben mir teilweise etwas zu blass. Fyes männlicher Gegenpart, Prinz Vaan, wird hier noch am besten dargestellt, aber auch bei ihm habe ich nicht immer komplett nachvollziehen können, warum er etwas tut oder auch nicht tut. Die Perspektive wechselt später auch ab und an zu ihm, seine Kapitel haben mir aber weniger gefallen als die von Fye. Die weiteren Nebenfiguren haben mich nicht so richtig überzeugen können, hier waren mir die Motive und Gefühle einfach oft zu unklar und zu wenig nachvollziehbar.

Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, aber die ganz große Begeisterung konnte das Buch bei mir leider nicht wecken. Dennoch bin ich neugierig auf „Falkenmädchen“, das die Geschichte einer der Nebenfiguren dieses Buches ausführlicher erzählen wird. „Divinitas“ ist eine in sich abgeschlossene Geschichte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Handel mit Erinnerungen

Alba & Seven
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London ist aufgeteilt in Nord und Süd. Im Norden leben die Reichen und Mächtigen, im Süden nur der Abschaum. So zumindest hat es Alba von klein auf gelernt. Ihr Vater ist als Staatsanwalt einer der mächtigsten ...

London ist aufgeteilt in Nord und Süd. Im Norden leben die Reichen und Mächtigen, im Süden nur der Abschaum. So zumindest hat es Alba von klein auf gelernt. Ihr Vater ist als Staatsanwalt einer der mächtigsten Männer in dieser Gesellschaft. Das Verhältnis zwischen Alba und ihrer Mutter ist ziemlich unterkühlt. Ihre engste Gesellschafterin und Vertraute ist ihre Zofe.

Eines Nachts, als Alba nicht schlafen kann, überrascht sie einen Einbrecher und Dieb. Seven stammt aus dem Süden der Stadt und ist darauf spezialisiert, in die Häuser im Norden einzubrechen und dort Erinnerungen zu stehlen. Denn darauf basiert das Wirtschaftssystem dieser Gesellschaft: Erinnerungen werden auf Discs gespeichert, die man mit entsprechenden Geräten „surfen“, also erneut erleben kann und mit diesen Erinnerungen wird gehandelt. Dieses System klingt relativ ungewohnt und wird auch nicht allzu detailliert beschrieben, dennoch kann man sich ungefähr vorstellen, wie wichtig die Erinnerungsdiscs sind.

Alba sehnt sich danach, aus ihrem goldenen Käfig auszubrechen und so kommt ihr diese nächtliche Begegnung gerade recht. Sie verspricht Seven, ihn nicht zu verraten, dafür muss er sie mit in den Süden nehmen und sie eine Erinnerung surfen lassen. Zähneknirschend stimmt er zu. Für beide ist es eine völlig neue Erfahrung, so eng mit jemandem von der anderen Seite der Stadt zusammen zu sein. Und beide müssen zumindest teilweise ihre Sicht der Dinge überdenken.

Die Geschichte klang sehr interessant, konnte mich aber in der Umsetzung nicht so ganz überzeugen. Die Liebesgeschichte zwischen Alba und Seven ist recht vorhersehbar, beide sind auch durchaus sympathisch, die heftigen Gefühle zwischen den beiden kamen bei mir als Leserin allerdings nicht so ganz an.

Die Welt, in der diese Geschichte spielt, wurde mir zu wenig beschrieben. Es gibt nur Nord und Süd, sowie vage Erklärungen zum Handel mit den Erinnerungen, aber für mich blieb da zu viel im Unklaren und mir fehlte ein wenig der rote Faden in der Handlung.

Gegen Ende wird es dann sehr dramatisch und es passiert sehr viel auf einmal.

Soweit ich das bisher erkennen kann, handelt es sich um einen Einzelband, das Ende ist auch in sich abgeschlossen, bietet aber möglicherweise Raum für eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für mich eher unbefriedigender letzter Teil der Trilogie

Das Pestdorf
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Mit dem dritten Band der Pest-Trilogie kehren wir zurück nach Trier, wo Urs und seine Frau Susanna mit ihrer Familie leben. Die schreckliche Pestepidemie liegt lange zurück und der Familie geht es gut. ...

Mit dem dritten Band der Pest-Trilogie kehren wir zurück nach Trier, wo Urs und seine Frau Susanna mit ihrer Familie leben. Die schreckliche Pestepidemie liegt lange zurück und der Familie geht es gut. Urs arbeitet in seinem Lazarett und Susanna hat einen gutgehenden Handel aufgebaut. Tochter Gritli weiß noch nicht so recht, in welche Richtung ihr Leben gehen soll, aber sie ist auch noch jung und hat etwas Zeit. Sohn Michael war eine Zeitlang in Italien, um dort das Handelshandwerk zu lernen und ist gerade zurückgekehrt. In Italien hat er sich verliebt, doch diese Liebe hat keine Zukunft.

Parallel zur Geschichte der Familie begleiten wir noch einen Mann namens Urban Griesser, der fest entschlossen ist, endlich zu Reichtum zu kommen. Er glaubt fest an die Legende eines sogenannten Geldmännchens, eine kleine Figur, die das Geld ihres Besitzers über Nacht vermehrt.

Im Dorf Piesport an der Mosel mehren sich die Anzeichen einer drohenden Gefahr. Und genau dort werden die Handlungsstränge zusammenlaufen!

Nachdem mir die ersten beiden Bände gut gefallen hatten, war für mich klar, dass ich auch diesen dritten und letzten Teil der Trilogie unbedingt lesen will. Leider stellte sich hier bei mir keine so große Begeisterung mehr ein, die Handlung konnte mich einfach nicht mehr mitreißen. Der Handlungsstrang um Urban Griesser wirkte auf mich etwas aufgesetzt. Die Autorin erklärt im Nachwort, wie es dazu kam, dass sie diese Geschichte mit eingeflochten hat, aber für mich passte es dennoch nicht so, auch wenn ich diesen Handlungsteil für sich durchaus spannend fand. Auch das Ende in Bezug auf Michael hat mich ziemlich irritiert, auch wenn es nach längerem Nachdenken wohl die einzig mögliche Lösung für seine Figur war.

Für mich persönlich wäre die Geschichte der Familie wohl gut nach dem zweiten Band beendet gewesen, dieser dritte Aufguss konnte mich leider nicht mehr überzeugen

Veröffentlicht am 15.09.2016

Perfekte Sprecherin für diese Rolle

Mördermädchen
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Jane Jenkins, reiches It-Girl in L.A., soll ihre Mutter umgebracht haben. Sie wurde verurteilt und saß mehr als 10 Jahre im Gefängnis. Nun wird sie entlassen, da es Zweifel an den Beweismitteln gab. Jane ...

Jane Jenkins, reiches It-Girl in L.A., soll ihre Mutter umgebracht haben. Sie wurde verurteilt und saß mehr als 10 Jahre im Gefängnis. Nun wird sie entlassen, da es Zweifel an den Beweismitteln gab. Jane gilt offiziell als unschuldig, doch vielen Menschen sind weiterhin von ihrer Schuld überzeugt. Jane selbst weiß es nicht. Sie kann sich nicht an die Mordnacht erinnern. Ein gutes Verhältnis hatte sie zu ihrer Mutter nie, doch hat sie sie wirklich ermordet? Und wenn nicht, warum hat ihre Mutter dann ausgerechnet das Wort „Jane“ mit letzter Kraft in ihr eigenes Blut geschrieben?

Jane ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden. Schon im Gefängnis hat sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten recherchiert und selbst die kleinsten Hinweise und Anhaltspunkte berücksichtigt. Durch Zufall ist sie so auf den Namen einer Frau und einer kleinen Stadt in South Dakota gestoßen und macht sich nun unter falscher Identität auf den Weg dorthin.

Nora Tschirner liest die Rolle der Jane wirklich perfekt. Sie wirkt oft wie ein trotziger Teenager und immer wieder musste ich mir bewusst machen, dass Jane eigentlich eine erwachsene Frau von 27 Jahren ist. In ihrer Entwicklung wirkt sie allerdings oft mehr wie der rebellische Teenager, der sie damals vor dem Mord und ihrer Verhaftung war. Ich fand ihre markigen Sprüche teilweise etwas übertrieben, aber dennoch passten sie auch irgendwie gut zu ihr.

Bei Hörbüchern mit vielen Figuren habe ich oft Probleme, mir die Personen vorzustellen und zu merken. Komischerweise fällt mir das viel leichter, wenn ich selber lese. So war auch dieses Hörbuch mit den vielen Kleinstadt-Beziehungen und Verwicklungen für mich eine ziemliche Herausforderung.

Die Handlung entwickelt sich zu Beginn eher schleppend, wirkliche Spannung kam bei mir lange nicht auf, langweilig war es aber auch nicht direkt. Erst gegen Ende nimmt das Tempo zu. Der Showdown wurde mir dann allerdings wieder zu sehr zelebriert und dauerte zu lange.

Unterhaltsame Geschichte mit interessantem Ansatz und großartiger Sprecherin! Inhaltlich nicht ganz mein Fall, aber beim nächsten Buch der Autorin werde ich ihr auf jeden Fall noch eine Chance geben und sehen, wie ich sie als Leserin beurteilen werde!