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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2016

Grausam und spannend bis zum Schluss

Böser Wolf (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 6)
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In dem Buch ‚Böser Wolf’ von Nele Neuhaus – welcher auch der sechste Band der bekannten ‚Kirchhoff-Bodenstein’ -Reihe ist - geht es um eines der mitunter heikelsten Themen unserer heutigen Gesellschaft ...

In dem Buch ‚Böser Wolf’ von Nele Neuhaus – welcher auch der sechste Band der bekannten ‚Kirchhoff-Bodenstein’ -Reihe ist - geht es um eines der mitunter heikelsten Themen unserer heutigen Gesellschaft (möchte jedoch nicht weiter ins Detail gehen, da man sonst bereits jetzt das Ende erahnen kann, und die Spannung und Leselust will ich keinem schon vorab nehmen).

Es gab Stellen, die mich fast hinderten weiter zu lesen – nicht hinsichtlich des Schreibstils oder der Spannung wegen – nein, weil das Thema selbst mich so berührte, weil man es nicht wahrhaben möchte, weil man oftmals selbst nichts dagegen machen kann und hilflos ist, einfach nicht helfen kann...weil es passiert bzw. überall passieren kann – in der Nachbarschaft oder sogar im Freundes- und Bekanntenkreis, wenn nicht sogar in der eigenen Familie…weil man es oftmals nicht erkennt oder eben die Decke des Ignorierens darüber gelegt wird…weil…es einfach schrecklich und demütigend ist, und die betroffenen Personen, sprich die Opfer meist ein Trauma erleiden und nicht daraus entfliehen können.

Nele Neuhaus hat einfach eine Art an sich, die einen einfach packt und mitreißt, die Spannung bis nahezu am Schluss aufrecht erhält – auch wenn man hier es schon relativ früh erahnen hat können, auf was es hinauslaufen wird, war man voller Euphorie, ob man sich nicht doch geirrt haben mag bzw. ob man hier helfen kann und es tatsächlich ein Happy-End geben könnte…

Der Aufbau in Tagebuch-Form, ich nenne es mal so, da bei den Kapiteln mit Datum gearbeitet wird, finde ich gut, da man sich somit genau in der richtigen Zeit gedanklich bewegen kann, als wenn geschrieben wird: im Herbst, im Februar 2013, etc. Auch die Begleithandlungen, die Frau Neuhaus immer einpflückt, wie hier diesmal das Treffen mit der hochschwangeren ehemaligen Schulfreundin Emma, finde ich gekonnt und auflockernd eingearbeitet.

So grausam das Buch auch gewesen ist, es war jedoch die Stunden des Lesens auf alle Fälle wert…

Veröffentlicht am 22.09.2016

So grausam - so düster - HADES

Hades
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Das Cover ist allein schon ein Hingucker: es erzählt auf der einen und verschweigt auf der anderen Seite wiederum sehr viel; genau das, was einen Thriller-Fan anzuziehen vermag. Hades in der Mitte, umringt ...

Das Cover ist allein schon ein Hingucker: es erzählt auf der einen und verschweigt auf der anderen Seite wiederum sehr viel; genau das, was einen Thriller-Fan anzuziehen vermag. Hades in der Mitte, umringt von seinen erschaffenen Kreaturen - gebieterisch blickend hinunter auf die Stadt des 'Bösen' vom Berg des Todes, sei es in Form von weggeworfenem Habseligkeiten oder Leichen...unliebsame Ob-(bzw. Sub-)jekte.

Die Geschichte selbst fasziniert mich allein schon wegen der verschiedenen sich abwechselnden Erzähl-Sichten: die Zeitsprünge von Eden und Eric's Kindheit (aus der Sicht eines neutralen Betrachters) zum Jetzt (aus der Sicht von Frank, eines Kollegen der beiden), als auch die Handlung und Beweggründe von Jason...das Springen von den verschiedenen Schauplätzen aus unterschiedlicher Sicht ist überwältigend und reißt einen förmlich dazu, immer weiterlesen zu wollen. Ich hatte das Buch tatsächlich in zwei Tagen durch...und freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil der Trilogie: Eden!!!!

Veröffentlicht am 22.09.2016

Der 3. Frühling?!

Kreuzfahrt
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Zunächst hat es mich ehrlich gesagt schon etwas genervt, dass das Buch im Briefstil verfasst wurde…aber bekanntlich gewöhnt man sich ja mit der Zeit an alles!  So auch hier – nur verwunderte mich es immens, ...

Zunächst hat es mich ehrlich gesagt schon etwas genervt, dass das Buch im Briefstil verfasst wurde…aber bekanntlich gewöhnt man sich ja mit der Zeit an alles!  So auch hier – nur verwunderte mich es immens, warum die Protagonistin einen Brief an ihren Geliebten schreibt…so detailliert, so gefühlsbetont…nach und nach hatte kam ich zu der Überzeugung, dass er sich letztendlich wieder seiner Frau zugewandt hat und diese Affäre lediglich als Anstoß bzw. Aufschrei verwendet hat, seine Frau wach zu rütteln, um ihr wieder näher zu sein, um seine langjährige Ehe zu retten und um den beiden eigenen Kindern eine schöne Kindheit zu garantieren.
Mit dem wahren Grund habe ich nicht gerechnet, aber genau das macht ein gutes Buch für mich aus: wenn man das Ende nicht vorhersehen kann, denn dieses Leid habe ich eben bei vielen Büchern oder Filmen. Dieses hier übertrifft meine Erwartungen…gut, am Anfang fing ich mit gemischten Gefühlen an zu lesen, denn wer mag es schon, wenn man betrogen wird?! Aber hier erkennt man leider, dass sich eben tatsächlich wohl in vielen Familien es sich so begibt, dass man in getrennten Zimmern als Ehepartner schläft und eben nur noch funktioniert, aber nicht mehr leben und liebt. Dabei ist das mitunter doch der Sinn des Lebens…glücklich zu sein und das Leben mit jeder Faser zu erleben. Kein Wunder, dass man da ausbrechen will bzw. muss…und genau das hat die Protagonistin erlebt und die Autorin mit ihrer metaphorischen und malerischen Sprache zu Papier gebracht. Der Stil war hervorragend und die Zeilen zu lesen war ein wahrer Genuß.
Der Titel wurde meiner Meinung nach in doppelte Hinsicht erstklassig gewählt, da Meret beginnt von Gaia und ihrer Kreuzfahrt zu erzählen…doch auch hier sehe ich die Anstoß, dass Meret Gaia’s Geschichte zu ihrem Handeln teilweise animiert hat, nämlich auszubrechen aus ihrer Ehe, wenn auch nur für einen kurzen Zeitraum…und wieder atmen zu können…und zu leben: sozusagen scheppert sie von Dres zu Jan…kann aber auch mental nicht von Romy genug bekommen...und kann sich nicht von Dres trennen, er er ihre große Liebe war und eigentlich immer noch ist, sie sich jedoch mitunter wegen der Kinder auseinander gelebt haben.
Das Cover ist schön und schlicht gestaltet worden, und genau dadurch wird die Kreuz- bzw. Irrfahrt der Beteiligten gut veranschaulicht.
Alles in allem ein lesenswertes, fesselndes Buch der anderen Art.

Veröffentlicht am 22.09.2016

Die Liebe kann dich IMMER erwischen...

Für einen Sommer und immer
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Das Buch selbst wirkt vom Cover her eher unspektakulär…und wenn schon auf der Rückseite vom Cover steht, dass es einen zum Weinen bringt…äh, okay!
Mich hat bis jetzt noch nie ein Buch zum Weinen gebracht…nie…bis ...

Das Buch selbst wirkt vom Cover her eher unspektakulär…und wenn schon auf der Rückseite vom Cover steht, dass es einen zum Weinen bringt…äh, okay!
Mich hat bis jetzt noch nie ein Buch zum Weinen gebracht…nie…bis eben heute! Ich habe das Buch eben beendet und hatte tatsächlich Tränen in den Augen, so herzzerreißend war der Roman an der Stelle, als sie zu ihrer Mutter aufbricht um ihr beizustehen…Samuel verlässt um für die Frau da zu sein, die ihr das Leben geschenkt hat. Ich bin beeindruckt…mein höchster Respekt dafür, dass ein Buch mich nicht nur so berührt hat in Form einer Liebesgeschichte wie üblich, sondern dass hier einen gekonnte Mischung von Tragödie mitschwingt, so geschrieben, dass man tief in sich selbst blickt.

Aber eben nicht nur das allein war faszinierend….nein, die Geschichte selbst hat ihren Flair – auch wenn sie ein Stück weit zu fantastisch zu sein scheint, denn bis zu dem Punkt, dass sie mit wehenden Fahnen abreist und ihren Kummer hinsichtlich der sterbenden Mutter und der verlorenen Liebe, wirkt für mich alles noch realistisch…doch dass ihr Samuel tatsächlich nach Deutschland nachreist und de Protagonistin bittet, ihnen bzw. ihm eine Chance zu geben, da er ohne sie nicht Leben kann/ will…naja, man erhofft sich so sehr, dass es so was wirklich gibt – und nicht nur in der Phantasie oder Traum einer jeden Frau. Welcher Frau gefiele so was nicht…ein kleiner Seelenstreichler sozusagen! 
Das Buch ist zusammengefasst die Empfehlung für jeden, der ‚lebt’ oder gar ‚wieder leben will’…denn, ich wurde irgendwie dadurch wachgerüttelt. Beim Zuklappen des Buches war ich so überwältigt, dass man sich ein Stück weit in mit der Protagonistin identifizierte: man arbeite nämlich wirklich viel zu viel und versucht es allen anderen Recht zu machen…und genau dann, wenn du alles tust, dass andere zufrieden und glücklich sind, erkennst du, dass du nicht alle glücklich machst, denn einer bleibt leider auf der Strecke: du selbst! Und da fragt man sich schon, ob man selbst glücklich/ zufrieden ist…und ich habe erkannt, ich muss etwas aus meiner Rolle ausbrechen! Ich muss nicht immer funktionieren (so wie andere wollen)…ich bin auch nur ein Mensch und habe nur ein leben…und zu leben fange ich gleich heute an!
Danke für dieses herrliche Buch…

Veröffentlicht am 22.09.2016

So wüst und schön war noch kein Buch...

So wüst und schön sah ich noch keinen Tag
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Ich muss sagen: Ich bin schwer beeindruckt…es war ja bis zum Schluss keineswegs ersichtlich, wie der Albino Tim und Duncan zueinander stehen/ standen…und auch nicht, um welche Tragödie es sich im Vorjahr ...

Ich muss sagen: Ich bin schwer beeindruckt…es war ja bis zum Schluss keineswegs ersichtlich, wie der Albino Tim und Duncan zueinander stehen/ standen…und auch nicht, um welche Tragödie es sich im Vorjahr gehandelt hat/ hatte…und wenn man bedenkt, es ist ein Jugendbuch ohne Action wie ein Krimi/ Thriller, hat die Autorin es geschafft, mich zu fesseln und die Spannung tatsächlich bis zum Schluss hoch zu halten, ohne es jedoch zwischendrin langweilig werden zu lassen. Liegt mitunter wohl auch daran, dass die Geschichte auf zwei Ebenen verläuft: das Jetzt und Hier, verkörpert durch Duncan…sowie das Erlebnis vom Vorjahr, erzählt aus der Sicht von Tim. Durch den regelmäßigen Wechsel von Realität und Vergangenheit bleibt das Buch interessant, da man sich so sehr gut alles vorstellen und die jeweiligen Stränge komplettieren kann.
Die Schüler jedes Abschlussjahres müssen einen Aufsatz zum Thema ‚Tragödie’ schreiben: Ordnung – Chaos – und wieder zurück zur Ordnung. Diese Vorgabe zieht sich nicht nur auch durch das gesamte Buch, sondern auch separat durch beiden Handlungsstränge.

Handlungsstrang 1:
Duncan ist in der Abschlussklasse in einem Internat und erhält das traditionelle Geschenk von dem vorherigen Zimmerbewohner Tim seiner neuen Bleibe: besprochene CD’s. Duncan hört in die 1. CD hinein, obgleich er dies mit gemischten Gefühlen macht, da er eigentlich ungern an das vergangene Schuljahr mit dem darin beinhalteten Unglücksfall erinnert werden möchte. Die Neugierde ist jedoch stärker…

Handlungsstrang 2:
Tim erzählt seine eigene Geschichte: warum er ins Internat ging, seine faszinierende Anreise, wie er Vanessa kennen und lieben lernt, wie sein Schuljahr bis zu diesem fürchterlichen Moment verlief (und auch drüber hinaus), etc.
Tim fühlt sich sehr als Außenseiter und zieht sich stark zurück, wobei ihm die Schüler des Internats sehr positiv entgegen treten…sogar Patrick, beliebtester Schüler und zugleich Freund von Vanessa (wobei man hier bis zuletzt nicht weiß, ob er mit Tim nur spielt oder ihn tatsächlich als Kumpel haben will). Lediglich beim Gedanken an Vanessa oder in ihrer Gegenwart blüht Tim förmlich auf, was einem wieder zeigt, was die Liebe alles zu bewegen vermag – denn allein mit einer flüchtigen Berührung erhellt sie seinen gesamten Tag.

Da sich beide Erzähl-Stränge abwechseln, erfährt man auch von Daisy…wie sie und Duncan sich annähern, zusammen kommen und auch schwierige Zeiten meistern (die Erzählung von Tim zeigt ihm nämlich nicht nur auf, wie es zum schrecklichen Ereignis kam, sondern suggeriert ihm auch, welche Fehler Duncan nicht machen darf und wie er sich mitunter hinsichtlich der Liebe verhalten sollte: miteinander reden und ehrlich sein…und das tut Duncan…)

Alles in allem ein gelungenes Werk, welches ich gern weiterempfehle…deswegen auch 5 Sterne.