Cover-Bild Hoffnungsschimmer in Trümmern
10,50
inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 09.10.2018
  • ISBN: 9783746768816
Pia Wunder

Hoffnungsschimmer in Trümmern

Eine Liebe in Zeiten des Krieges
Pia Wunder hält in dieser biografischen Erzählung die Erinnerungen ihrer Großmutter und Mutter an eine Liebe in Zeiten des 2. Weltkrieges fest.
Posen, 1945
»Tante Klara aus Köln möchte so gerne unsere kleine Tochter kennenlernen…« Sie hatten keine Verwandtschaft in Köln. Doch Grete verstand die versteckte Botschaft ihres Verlobten Ludwig, dessen Briefe von der Front im Osten immer seltener wurden. Schnellstmöglich musste sie die kleine Ilse vom Hof der Eltern in Bernstein abholen und mit ihr in den Westen flüchten.
Doch würde sie es schaffen, dort anzukommen, bevor die russischen Soldaten den Hof eingenommen hatten? Und niemals ginge sie ohne ihre Zwillingsschwester Ida.
Wenn sie Köln denn tatsächlich lebend erreichten - würde Ludwig sie im Rheinland finden?
Die bevorstehende Flucht bereitete der jungen Frau große Angst. Dennoch war sie bereit, alles auf eine Karte zu setzen und für ihr Überleben und ihr Glück zu kämpfen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2019

Aufgeben ist keine Option

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Aufgeben ist keine Option

Niemals, unter keinen Umständen, die Hoffnung aufzugeben, ist das Lebensmotto von Grete aus Posen. Dieser felsenfesten Überzeugung ist es zu verdanken, dass die starke und tapfere ...

Aufgeben ist keine Option

Niemals, unter keinen Umständen, die Hoffnung aufzugeben, ist das Lebensmotto von Grete aus Posen. Dieser felsenfesten Überzeugung ist es zu verdanken, dass die starke und tapfere junge Frau all ihren Mut zusammennahm und sich mit ihrer kleinen Tochter Ilse auf den gefährlichen Weg in die Freiheit aufmachte.

Im vorliegenden Roman erzählt die Autorin Pia Wunder die tief bewegende Geschichte ihrer Großmutter. Sie beginnt dabei mit den Ereignissen im Jahre 1942 in Posen, wo die ledige junge Grete ein kleines Mädchen zur Welt brachte. Da ihr Verlobter kurz vor der geplanten Hochzeit an die Front versetzt wurde und ihre Familie weit entfernt von ihr lebt, ist Grete völlig auf sich alleine gestellt. Doch mit ihrem unglaublichen Mut und Überlebenswillen sowie einer felsenfesten Hoffnung auf ein glückliches Leben mit ihrem geliebten Ludwig nach Kriegsende schafft sie es, nach einer dramatischen Flucht die Reise voller Gefahren und Hindernisse in die Freiheit mit ihrer kleinen Tochter anzutreten.

Pia Wunder hat mich mit ihrer biografischen Erzählung über die Geschicke ihrer Großmutter Grete und ihrer Mutter Ilse tief beeindruckt. Die Kriegsereignisse und deren furchtbare Auswirkungen auf die Bevölkerung als stete Rahmenhandlung vor Augen zeichnet sie ein anschauliches Bild dieser beiden starken Frauen, erlaubt dem Leser auch Einblicke in deren Gefühls- und Gedankenwelt. Grete brachte ihrer Tochter bei, niemals über ihr Schicksal zu hadern, sondern vielmehr stets dankbar dafür zu sein, was sie hat. Sie ermöglichte Ilse als ledige und alleinstehende Mutter trotz aller Armut und Einschränkungen ein Aufwachsen in einem liebevollen Zuhause voller Wärme und Glück. Jenes Glück, welches diese bewundernswerte Frau in den kleinsten Dingen fand, eine Lebenseinstellung, die sie auch ihrer Tochter vermittelte.

Der einnehmende und flüssige Schreibstil sowie die Neugier auf den Fortgang dieser Schicksale brachten mich dazu, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. „Hoffnungsschimmer in Trümmern“ war eine Lektüre, die mich stark bewegt und sehr nachdenklich zurückgelassen hat. Ich finde es großartig, dass Pia Wunder mit diesem Buch dafür sorgte, die Geschichte ihrer beiden mutigen Vorfahren auch für die Nachwelt zu erhalten und sie es ihren Lesern darüber hinaus auch gestattete, durch ihr Buch ebenfalls Anteil an den damaligen Ereignissen zu nehmen.

FAZIT: Absolut lesenswert, unglaublich berührend und mit ihrem Porträt dieser beiden starken Frauen darüber hinaus auch sehr überzeugend!

Veröffentlicht am 20.12.2018

Die Hoffnung stirbt zuletzt

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Dieses Buch ist sehr berührend für jeden Leser, denn es bringt all jenen, die den schrecklichen letzten Krieg in Deutschland nicht mehr erlebt haben, die unfassbar harte Zeit näher. Für Menschen, die ...

Dieses Buch ist sehr berührend für jeden Leser, denn es bringt all jenen, die den schrecklichen letzten Krieg in Deutschland nicht mehr erlebt haben, die unfassbar harte Zeit näher. Für Menschen, die den Zweiten Weltkrieg und seine schweren Folgen leider noch selbst erleben mussten, ruft es wieder sämtlicher Erinnerungen wach.
Wie den leidgeprüften Protagonistinnen in der Geschichte erging es so vielen unschuldigen Menschen. Sie wurden für einen sinnlosen Krieg bestraft, den sie nie wollten oder freiwillig unterstützt haben.
Die kleine Ilse muss sich mit ihrer Mutter, und später auch zusammen mit deren Zwillingsschwester, mühevoll durchschlagen, denn einen Vater gibt es nicht mehr. Aber die starken Frauen halten fest zusammen und geben sich gegenseitig Halt. Allmählich verbessert sich ihre Situation. Sie sehen das Licht am Ende des Tunnels aus Verzweiflung, Hunger, Kälte und Trauer.
Das alles ist sehr gut beschrieben. Ein Buch gegen das Vergessen, denn diese Grausamkeiten dürfen sich nicht mehr wiederholen.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Persönliche und berührende Geschichte eines Nachkriegsschicksales

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Pia Wunder setzt mit diesem Buch ihrer Großmutter und Mutter ein Denkmal. "Jede Familie hat ihre einzigartige Geschichte" ist der erste Satz, und es gelingt der Autorin gut, diese einzigartige Geschichte ...

Pia Wunder setzt mit diesem Buch ihrer Großmutter und Mutter ein Denkmal. "Jede Familie hat ihre einzigartige Geschichte" ist der erste Satz, und es gelingt der Autorin gut, diese einzigartige Geschichte ihrer Familie zu erzählen. Damit erzählt sie auch ein Stück Zeitgeschichte, denn die Todesangst während des Krieges und auch der ersten Nachkriegszeit, die unglaublichen Leiden von Vertreibung, Flucht, Willkür einiger Besatzer sind ein Teil vieler europäischen Familienerinnerungen.

Pia Wunder erwähnt im Vorwort, daß in ihren Gesprächen mit Großmutter und Mutter einige Taschentücher verbraucht worden seien, und das kann ich gut verstehen, denn sogar als reine Leserin gab es einige Stellen, an denen mir die Tränen in die Augen stiegen. Die grausame Vergewaltigung einer 14jährigen (sehr dezent im Buch dargestellt) durch Besatzungssoldaten, das Leiden ihrer Eltern, deren Behandlung - das hat mich noch tagelang beschäftigt, ebenso wie überhaupt das Ausgeliefertsein an die Soldaten. Dagegen war die Schilderung des ersten Nachkriegsweihnachtsfestes, bei dem sich unerwartet Gutes ereignete, auf ganz andere, positive Weise anrührend. Die Großmutter der Autorin, Grete, hat viel durchgemacht. Direkt vom Anfang des Buches an hat sie es mit gedankenlosen, teils bösartigen Menschen zu tun, muß fast ständig auf sich selbst gestellt kämpfen. Es ist unglaublich, was diese zarte, aber offensichtlich zähe kleine Person alles erduldet und geleistet hat. Gretes Schicksal hat mich von Anfang an berührt. Die Leiden der letzten Kriegsmonate und der Flucht werden deutlich und eindringlich geschildert. Das Verhalten der Menschen wird hier ebenfalls gut dargestellt - die meisten sind sich selbst die Nächsten, das aber nicht aus reiner Bequemlichkeit oder Bosheit, sondern weil es um das nackte Überleben geht. Wenn es an diesen Urinstinkt, diese Urangst geht, dann treten andere menschliche Gefühle schnell weit in den Hintergrund. Dadurch sind die von der Autorin geschilderten wenigen Ausnahmen besonders eindringlich. Dieser erste Teil des Buches ist der packendste und der, der einen Leser auch nachher noch gedanklich beschäftigt.

Pia Wunder berichtet die Geschichte ihrer Großmutter und Mutter im Romanstil, eine gute Idee. Der Schreibstil liest sich flüssig, er ist einfach (an manchen Stellen für meinen Geschmack zu einfach) und schnörkellos. Ab und an fand ich einige Formulierungen etwas ungeschickt, oder Worte falsch gewählt (zB "linkisch" statt "link").
An mehreren Stellen hätten ein oder zwei erklärende Sätze das Verständnis erheblich erleichtern können, hier fehlten mir doch recht relevante Hintergrundinformationen.

Während der erste Teil des Buches (ca 60 %) sich auf Grete konzentriert und aus ihrer Perspektive berichtet, wechselt diese Perspektive im zweiten Teil zu ihrer Tochter Ilse und erzählt hauptsächlich deren Geschichte. Diese ist naturgemäß weniger dramatisch als die direkten Kriegs- und Nachkriegsjahre. Während ich es gut fand, daß wir auch Ilses Weg weiterverfolgen konnten, war mir hier einiges zu detailliert berichtet und ich habe einige Abschnitte eher überflogen. Hier hätte man meiner Meinung nach wesentlich straffen können, das mag aber auch rein persönliche Präferenz sein.

Es ist der Autorin gelungen, die Geschichte ihrer Großmutter und Mutter mitreißend zu erzählen, zu zeigen, wie wichtig der Familienzusammenhalt war, welche Nachwirkungen die schwierigen Jahre später in der Mutter-Tochter-Beziehung oder auch sogar bei der Berufswahl der Tochter hatten. Mit wenigen Worten wird aufgezeigt, daß die Traumata der Kriegs- und Nachkriegszeit bei den betroffenen Generationen fortwirken.

Es ist ein lesenswertes Buch, das eine katastrophale Epoche unserer Geschichte beleuchtet und mit persönlichen Schicksalen verknüpft.

Veröffentlicht am 14.12.2018

Bewegender biografischer Roman über die Zeit des 2. Weltkrieges

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Pia Wunder hat ihren Großvater nie kennengelernt. Irgendwann hat sie ihren Mut zusammengenommen und ihre Großmutter und ihre Mutter zu deren Vergangenheit befragt. Daraus entstand eine bewegende, biografische ...

Pia Wunder hat ihren Großvater nie kennengelernt. Irgendwann hat sie ihren Mut zusammengenommen und ihre Großmutter und ihre Mutter zu deren Vergangenheit befragt. Daraus entstand eine bewegende, biografische Geschichte über eine Zeit, die in vielen Familien so tabuisiert ist, dass Nachfahren oft nur wenig erfahren über diese furchtbare Zeit. Dabei wäre es so wichtig viele Zeitzeugenberichte zu haben, damit sich die Geschichte nie mehr wiederholt.

Der Roman nimmt seinen Anfang 1942 in Posen, wo die unverheiratete Grete kurz vor der Niederkunft ihrer Tochter Ilse steht. Die Hochzeit war schon geplant, da kamen Grete und ihrem Liebsten Ludwig der Krieg dazwischen, und so musste sich Grete allein durchschlagen, wie so viele Frauen in dieser Zeit. Wunderbar einfühlsam berichtet die Autorin von der sicher schwersten Entscheidung in Grete's Leben, ihre kleine Tochter nach der Geburt in ein Waisenhaus geben zu müssen, um arbeiten gehen zu können. Die Alternative, die kleine Tochter bei den Eltern und der großen Schwester in Mark Brandenburg, wo es leider keine Arbeit für Grete gab, aufwachsen zu lassen, bedeutete eine weitere Trennung für Grete von ihrem geliebten Kind, war aber letztendlich die bessere Entscheidung.

Der Leser erfährt in der Folge über die dramatische Flucht ins Rheinland, über das Schicksal der Eltern und ihrer Schwestern, insbesondere das ihrer Zwillingsschwester Ida. Der Schreibstil der Autorin ist einfach und flüssig, und ich habe oft mit Grete und der kleinen Ilse mitgefiebert. Man spürt in jeder Zeile die große Zuneigung der Autorin zu ihrer Großmutter und auch ihrer Mutter.

Was mich gewundert hat, ist das das Schicksal der Juden nur sehr zaghaft erwähnt wurde. Ich kann nicht beurteilen, ob die Menschen damals einfach die Augen verschlossen haben, weil sie gar nicht wissen wollten was dort geschehen ist oder ob es tatsächlich möglich ist das sie die ganze Wahrheit nicht kannten. Grete trifft auf ihrer Flucht einen Juden, der nach seiner Familie sucht. Die Beiden helfen sich so gut sie können, bevor sie sich wieder trennen um sich alleine weiter durchzuschlagen.

Ich kann das Buch auf jeden Fall von Herzen empfehlen. Einen kleinen Stern habe ich abgezogen, da mir zwischendurch einige wenige Rechtschreibfehler aufgefallen sind.

Ich bedanke mich für das Buch, das mir freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde.