Rasanter Start in die neue Reihe
Die Sünden aus der VergangenheitDie im Francke Verlag erschienene Alaskan Courage Reihe von Dani Pettrey hat mich sehr gut unterhalten. Sie ist eine Mixtur aus Krimi, christlichen Roman und Abenteuerroman und lässt sich schwer in ein ...
Die im Francke Verlag erschienene Alaskan Courage Reihe von Dani Pettrey hat mich sehr gut unterhalten. Sie ist eine Mixtur aus Krimi, christlichen Roman und Abenteuerroman und lässt sich schwer in ein Genre pressen. Die landschaftlichen Beschreibungen von Alaska und die spannende Handlung hat mich damals überzeugt. Deswegen war ich schon sehr auf ihre neue Serie gespannt.
Mit ihrem ersten Band "Die Sünden aus der Vergangenheit" lässt uns die Autorin nicht lange warten und katapultiert den Leser bereits im Prolog mitten ins Geschehen.
Parkranger Griffin McCray überrascht zwei Grabräuber bei den historischen Schlachtfeldern von Gattysburg. Dabei wird eine Leiche gefunden, die erst relativ kurz unter der Erde liegt. Die forensische Anthropologin Dr. Finley Scott wird um Hilfe gebeten. Doch der Täter setzt alles daran die Identifizierung der Toten zu verhindern, die allen Anschein nach von einem professionellen Scharfschützen hingerichtet wurde. Das ruft Declan Gray vom FBI und auch Parker Mitchell, Freunde von Griffin, auf den Plan. Ihre gemeinsame Vergangenheit ist allerdings durch zwei schwere Verluste gekenntzeichnet und hat die Männerfreundschaft schwer beeinträchtigt. Gemeinsam versuchen die drei Männer und Finley die Identität der Toten herauszufinden und den Täter zu finden.
Zu Beginn tat ich mir bei der Zuordnung der vielen Namen etwas schwer. Oftmals hatte ich das Gefühl keinen ersten Band in meinen Händen zu halten, da die Autorin sehr oft Geschehnisse aus der Vergangenheit der beiden Hauptprotagonisten erwähnte. Das ist zwar nichts Ungewöhnliches und im gewissen Rahmen okay, auch wenn es ein Nachfolgeband wäre. Ich hatte jedoch manchmal das Gefühl etwas versäumt zu haben, obwohl es keinen Vorband gibt. Einige Erlebnisse aus der Vergangenheit der beiden Hauptprotagonisten Griffin und Finley wurden noch in diesem Band aufgeklärt, viele aber nicht. Hier hoffe ich auf die Folgeteile dieser neuen Reihe.
Wie schon bei ihrer Alaskan Courage Reihe spielt auch hier der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Figuren eine große Rolle. Waren es in den anderen Büchern vorallem die Familienmitglieder, sind es hier die Freunde, die trotz der großen Verluste zusammenhalten und füreinander da sind. Alle treten bedingungslos für den anderen ein.
Die Charaktere sind sehr authentisch und lebensnah gezeichnet. Alle haben eine etwas schwierige Vergangenheit hinter sich und sind aufrichtige Menschen. Griffin hat seinen ehemaligen Beruf hinter sich gelassen und hat seitdem einen richtigen Schutzwall um sich gebaut. Er lässt niemand an sich ran. Finley ist eine toughe Frau, die eine traumatische Erfahrung hinter sich hat. Declan und Parker haben das Herz auf den rechten Fleck. Zwischen Griffin und Parker gibt es jedoch eine Sache aus der Vergangenheit, die noch nicht bereinigt ist. Mit Avery und Kate kommen noch zwei weitere weibliche Charaktere hinzu, die hier noch eine Nebenrolle spielen, aber wahrscheinlich in den kommenden Büchern mehr in den Vordergrund treten.
Obwohl Dani Pettreys Bücher im christlichen Francke Verlag erscheinen, spielt der Glaube zwar immer wieder eine Rolle, steht aber nicht im Vordergrund. Er wird vorallem durch Gebete und Gedanken der beiden Hauptprotagonisten ausgedrückt, sowie deren Zuversicht, dass alles gut werden wird. Dies tut der Spannung aber keinen Abbruch. Die aufkeimende Liebesgeschichte zwischen Griffin und Finley fand ich wieder perfekt und lockert die Krimihandlung etwas auf - wird aber nicht zu kitschig oder überlagernd. Nach und nach setzen sich alle Puzzleteile zusammen und ergeben zum Ende eine interessante Auflösung, auf die ich nie gekommen wäre. Der Titel ist auf jeden Fall Programm.
Den Spannungslevel fand ich diesmal höher, denn der Krimi ist wirklich temporeich. Dafür waren es mir aber zu wenige Seiten und manchmal zu wenige Informationen.
Schreibstil:
Der gewohnt flüssige und sehr temporeiche Schreibstil lässt einem das Buch schwer aus der Hand legen. Durch die wiederholten Perspektivwechsel lernt der Leser auch die anderen Charaktere besser kennen, die wahrscheinlich in den kommenden Büchern der Reihe abwechselnd die Hauptprotagonuisten sein werden. Doch auch ein Blick hinter die Stirn des Täters lässt uns die Autorin blicken...
Viele überraschende Wendungen und falsche Fährten steigern die Spannung und lassen den Leser lange im Dunkeln tappen. Bildreiche Landschaftsbeschreibungen, wie die in Alaska spielende Vorreihe, habe ich in diesem Reihenauftakt leider vermisst.
Die Kapitel sind eher kurz gehalten.
Fazit:
Wieder ein sehr temporeicher Krimi voller Spannung, bei dem ich jedoch des öfteren das Gefühl hatte, dass mir einige Informationen fehlten. Ein paar mehr Seiten hätten dem Auftakt der neuen Reihe gut getan, ebenso wie eine nicht ganz so schnelle Einführung in die Charaktere.