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Veröffentlicht am 23.01.2019

Verzicht üben

Less Meat, Less Heat – Ein Rezept für unseren Planeten
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Als „eingefleischter“ Vegetarier war ich gespannt auf Paul McCartneys „Less Meat Less Heat“ aus dem Claudius Verlag.

Mich selbst würde ich keineswegs als Beatles-Fan und schon gar nicht als Fan von Paul ...

Als „eingefleischter“ Vegetarier war ich gespannt auf Paul McCartneys „Less Meat Less Heat“ aus dem Claudius Verlag.

Mich selbst würde ich keineswegs als Beatles-Fan und schon gar nicht als Fan von Paul McCartney beschreiben. Auch die Sportkleidungskollektion seiner Tochter Stella konnte mich bisher nicht wirklich überzeugen, dennoch war ich überrascht, so wenig über das Engagement dieses Ausnahmetalentes zu lesen.

McCartney hielt diese Rede 2006 bereits vor den Vereinten Nationen um auf den extrem hohen CO2-Ausstoss der Fleischproduktion hinzuweisen und schaffte es nach und nach, einige „Meatless Mondays“ einzuführen.

Mit großem Engagement und mit klarer Sprache vermittelt er dem Leser den Vorteil des Fleischverzichts, selbst wenn es sich dabei nur um einen Tag in der Woche handelt. Radikale Ausbeutung unserer Natur nur um des guten Steaks Willen verpackt er in Zahlen, Alternativen und sogar noch in drei ausgesuchten Rezepten am Ende seines kompakten Ratgebers.

Man hat als Leser nicht den Eindruck, dass McCartney überzeugte Fleischesser zu völligem Verzicht drängen will. Sondern erhält, mit ausreichenden Fakten hinterlegt, die Möglichkeit, selbst ein wenig zur Verbesserung unseres Klimas beizutragen. Sozusagen McCartneys „Kleiner Schritt für den Menschen….“.

Als langjähriger Vegetarier hat man mit dieser kleinen Brandrede die Möglichkeit, einen kleinen Ratgeber zu verschenken, ohne dabei belehrend zu erscheinen und kann ausreichend mit Fakten und klaren Zahlen argumentieren.

Ein Blick auf seine Aktion "Meatfreemonday" lohnt sich. Hier findet man ausreichend Hintergrundmaterial, Infos zu Herstellern und Alternativen zum Fleischkonsum.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Alles für die Ideologie

Die Schneetoten
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Über Weihnachten habe ich mich bereits mit der kanadischen Krimiszene beschäftig und bin so auch auf Barbara Fradkin gestößen.
Irreführung steht bei Barbara Fradkin ganz groß im Vordergrund. Amanda Doucette ...

Über Weihnachten habe ich mich bereits mit der kanadischen Krimiszene beschäftig und bin so auch auf Barbara Fradkin gestößen.
Irreführung steht bei Barbara Fradkin ganz groß im Vordergrund. Amanda Doucette begibt sich nach einem schweren Trauma mit einer gemischten Gruppe von jugendlichen Flüchtlingen in die tiefste Schneewildnis Kanadas. Dort will sie vor allem zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen und tief verwurzelter Kriegswunden vermitteln.
Als sich kurzfristig ein abgelehnter Schüler aufdrängt, beschließt Amanda, trotz Ablehnung ihres Mitarbeiters, den jungen Kanadier Luc mit auf die Tour zu nehmen.
Als ob die Kälte nicht schon allen zu schaffen machen würde, brodelt es untereinander gewaltig, dennoch gelingt es Amanda und ihren beiden Führern die Jugendlichen in eine wahre Abenteurertruppe zu verwandeln.
Erst als Luc verschwindet, immer mehr Geheimnisse gelüftet werden und dann auch noch Yasmina allein in die Wildnis aufbricht wird Amanda klar, dass hier eigentlich ein ganz anderes Spiel gespielt wird und sie von Anfang an die Regeln nicht verstand.
Mit Hilfe von Amandas Freunden, dem Journalisten und Mitinitiator Matthew sowie dem Mountie Chris, dem Retter aus ihrer letzten brenzligen Situation gelingt es nach und nach, einen perfiden Plan zu durchschauen.
Wer kennt nicht Kanadas unglaubliche schneebedeckten Weiten und diese bezaubernden modernen und offenen Millionenstädte? Doch Barbara Fradkin betrachtet ihr Heimatland von einer ganz anderen Seite. Während Kanada sich als Einwandererland rühmt, scheinen doch die Immigranten auf sich gestellt und ganz besonders die nächste Generation noch mehr mit sich selbst und der Vergangenheit in Konflikt.
Das Land selbst auf eine großartige Zukunft und massenweise Tourismus eingestellt, scheitert an zwei Landessprachen und an einer Polizeiverwaltung, die ein Laie kaum zu verstehen vermag.
Fradkin macht mit "Die Schneetoten" auf die Verletzbarkeit der Natur und dem unnatürlichen Drang der Menschen nach Freiheit aufmerksam. Generationen von Menschen auf der Flucht und dem Wunsch nach Freiheit haben sich allerdings auch in Kanada noch nicht wirklich selbst gefunden.
Da es sich bei "Die Schneetoten" bereits um den 2. Teil der Amanda Doucette Reihe handelt, empfiehlt es sich, zuerst den 1. Band "Die Toten in den Klippen" zu lesen, auch wenn die beiden Krimis sich dennoch unabhängig voneinander lesen lassen.

Veröffentlicht am 21.01.2019

Nachhaltig durchs Jahr

Grüner Faden - Der grüne Jahresplaner für mehr Nachhaltigkeit und ein einfaches Leben
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Der grüne Jahresplaner für ein einfaches und nachhaltiges Leben!
Wenn sich das Jahr zu Ende neigt, begebe ich mich auf die Suche nach einem neuen Jahreskalender. Er darf nicht zu dick sein und schon gar ...

Der grüne Jahresplaner für ein einfaches und nachhaltiges Leben!
Wenn sich das Jahr zu Ende neigt, begebe ich mich auf die Suche nach einem neuen Jahreskalender. Er darf nicht zu dick sein und schon gar nicht zu schwer, ist er doch mein ständiger Begleiter in der sowieso schon überfüllten Handtasche.
Für mich steht sind folgende Dinge bei einem Kalender unabdingbar: Wochenübersicht, Geburtstagsliste, Ferienübersicht, Einsteckfach, verschließbar (mit Gummiband oder mit Magnet).
Letztes Jahr gestaltete sich die Suche als etwas schwierig. Im meinem Buchladen des Vertrauens bin ich trotz riesiger Auswahl nicht fündig geworden und auf den Seiten der Kalenderhersteller hat mir auch nicht wirklich ein Kalender zugesagt.
Eine Woche vor Weihnachten erhielt ich dann den Kalender „Grüner Faden“.
Auf den ersten Blick war er natürlich größer als meine vorherigen Kalender, aber gleich mit zwei Lesebändchen versehen und mit Gummiband als Verschlussmöglichkeit schon ganz respektabel.
Dieser Kalender bietet jedem Nutzer die Möglichkeit, ihn nach Lust und Laune anzupassen. Es gibt ausreichend Platz zum Einkleben von den Dingen, die jedem Nutzer wichtig sind. Somit haben Ferienkalender und Einsteckfach gleich ihren Platz gefunden. Die Geburtstagsliste am Ende ist wirklich einmalig und wer mag, kann den Kalender über mehrere Jahre nutzen.
Nach jeder Woche erhält man noch praktische Tipps für ein nachhaltiges Leben und es finden sich leckere Rezepte, die zum Kochen und Genießen verlocken. Noch mehr Tipps findet man natürlich in den beiden bisher erschienenen Ratgebern „5 Hausmittel ersetzen eine Drogerie“ und „Das Natron-Handbuch“.
Ein passender Bleistift für den praktischen Stiftehalter wurde auch gleich gefunden. Mit der Umschlagfarbe „giftgrün“ musste ich mich allerdings noch ein wenig anfreunden. Mittlerweile genieße ich allerdings diese Farbe, da der Kalender sich auch auf einem vollen Schreibtisch mit Büchern, Aktenordnern und allerlei Papierkram doch schnell finden lässt und dank dem Lesebändchen die richtige Woche zum Eintrag gleich gefunden ist.
Dieser Jahresplaner, bei denen auch DIY-Fans das Herz höher schlagen wird, passt sich seinen Nutzern praktisch, unkompliziert und ohne viel Aufwand an. Was möchte man mehr?

Veröffentlicht am 17.01.2019

Die Wahrheit ruft....

Flavia de Luce 3 - Halunken, Tod und Teufel
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Mord ist Flavias größtes Vergnügen, doch in Bishop´s Lacey stirbt es sich nicht so oft. Vor Langeweile geplagt, beschäftigt sich Flavia dann umso mehr mit diversen Giftmischungen und damit, ihre beiden ...

Mord ist Flavias größtes Vergnügen, doch in Bishop´s Lacey stirbt es sich nicht so oft. Vor Langeweile geplagt, beschäftigt sich Flavia dann umso mehr mit diversen Giftmischungen und damit, ihre beiden älteren und so gut erzogenen Schwestern in den Wahnsinn zu treiben.

Der alljährliche Jahrmarkt steht bevor und die Zelte der Schausteller sprießen wie Pilze aus dem Boden. Natürlich kann Flavia es nicht mehr zuhause aushalten und stürzt sich mit ihrem Fahrrad Gladys ins Getümmel.

Ein Missgeschick Flavias steckt das Zelt der Wahrsagerin in Flammen und die Gerüchteküche brodelt. Vor Jahren warf man der Wahrsagerin Kindesentführung vor und Flavias Neugierde ist geweckt.

Da Flavias Vater nach wie vor jeden nicht vorhandenen Penny umdreht um Hab und Gut zusammenzuhalten, bietet Flavia Fenella als Wiedergutmachung an, die angebliche Kindesentführung aufzuklären.

Flavia wird im dritten Fall der Jugendkrimireihe klar, wie es um ihr Heim in Wahrheit steht. Während ihr Vater begnadet versucht, mit der Auflösung des Haushalts die Mutterlose Familie über Wasser zu halten, kümmert sich einzig der Butler Dodger um Flavias Erziehung. Die Schwestern, geplagt von ihrem Eifer, möglichst reich zu heiraten, tragen Flavia den Tot der gemeinsamen Mutter nach.

Alan Bradley schafft mit Flavia de Luce eine neugierige junge Dame, deren Kreativität in Flüchen, Racheplänen und Giftmischereien keine Grenzen gesetzt sind. Allerdings wird auch deutlich, dass der frühe Tot der so geliebten Mutter auch bei Flavia tiefe Spuren hinterlassen.

Mit Flavia begeben wir uns in kriminelle Situationen, dubiose Mordfälle und auf die Spur von dunklen Machenschaften, die selbst bei dem kriegsversehrten Butler Dodger ab und an nur Kopfschütteln hervorrufen. Flavias großem Herzen zu entkommen, fällt selbst dem hartnäckigsten Krimiverweigerer schwer und man betet inständig darauf, dass die Fortsetzung möglich schnell in die Buchläden kommt.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Ein Klassentreffen mit bitterem Ende

Rache auf leisen Pfoten (Ein Mrs.-Murphy-Krimi 8)
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Der achte Teil der Sneaky Pie Brown Ermittlerserie führt uns wieder in das beschauliche kleine Städtchen Crozet. Hier, wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagen und wo Südstaatenerziehung Voraussetzung ...

Der achte Teil der Sneaky Pie Brown Ermittlerserie führt uns wieder in das beschauliche kleine Städtchen Crozet. Hier, wo sich Fuchs und Hase noch Gute Nacht sagen und wo Südstaatenerziehung Voraussetzung für ein menschliches Miteinander ist, passiert dennoch hin und wieder ein Mord.

Ein Klassentreffen steht an und wer kennt das nicht. Fragen über Fragen überschatten das freudige Ereignis. Düstere Drohbriefe erreichen das Team und Harry, die Postbeamtin mit viel Herzblut gerät in das Visier des Killers.

Nach zwanzig Jahren fällt es selbst Harry schwer, hier Freund von Feind und vermutlichem Killer zu trennen. Doch sie ermittelt natürlich nicht alleine. Tatkräftig wird sie von Mrs. Murphy, Pewter und von dem Corgie Tucker unterstützt, die stets den richtigen Riecher haben.

Rita Mae Browns Krimireihe eignet sich hervorragend für Serienjunkies. Man fiebert von Fall zu Fall mit den Charakteren und gewinnt auch den Südstaatenflair lieb. Man sehnt sich nach einem guten Glas Gin und dem klassischen Bourbon. Mit Harry begibt mach sich mitten hinein in das kleine Städtchen Corzet und somit in die südlichen Ausläufer der Apalachen und den Blue Ridge Mountains.

Eine Reise nach Crozet und Umgebung ist definitiv eine kleine Reise wert und man stellt fest, das Brown sehr wohl die Vorteile einer Südstaatengemeinschaft, egal wie klein diese sein mag, zu schätzen weiß und macht dem Leser schnell klar, das in Virginia das Wort Tradition stets auch immer zu etwas verpflichtet.

Ein weiterer spannender Fall rund um Harry und ihr Fellnasenermittlerteam.