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Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein typischer Nabb

Tod im Herbst
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Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Diogenes (1990)
ISBN-13: 978-3257218695
Originaltitel: Death in Autumn
Übersetzung: Matthias Fienbork
Preis: 12,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein typischer ...

Taschenbuch: 224 Seiten
Verlag: Diogenes (1990)
ISBN-13: 978-3257218695
Originaltitel: Death in Autumn
Übersetzung: Matthias Fienbork
Preis: 12,00 €
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

Ein typischer Nabb

Inhalt:
Aus dem Arno wird eine Frauenleiche geborgen, mit nichts als einem Pelzmantel bekleidet. Gegen den anfänglichen Selbstmordverdacht spricht einiges. Maresciallo Guarnaccia beschäftigt sich widerwillig mit dem Fall. Es kommen immer mehr Details über die zurückgezogen lebende Frau zum Vorschein. Mysteriös ist vor allem, dass sie erst kürzlich von fremden Männern aufgesucht worden war.

Meine Meinung:
Ich mag die ruhigen, beschaulichen Krimis von Magdalen Nabb. Sie wirken alltäglich und authentisch, so auch der 4. Band dieser Reihe. Der Plot ist wenig reißerisch und wenig blutig, dafür aber atmosphärisch. Florenz baute sich in meinem Kopfkino auf und ich hatte stets ein klares Bild vor Augen, von den Plätzen, von den beschriebenen Gebäuden und von den Personen.

Die chronologische Erzählung konnte mich von Anfang bis Ende fesseln, obwohl nicht wirklich etwas Hochspannendes passiert. Viel tragen hier sicher die angenehme Sprache und die interessanten Charaktere bei.

Die Guarnaccia-Reihe:
1. Tod eines Engländers
2. Tod eines Holländers
3. Tod im Frühling
4. Tod im Herbst
5. Tod in Florenz
6. Tod einer Verrückten
7. Tod einer Queen
8. Tod im Palazzo
9. Geburtstag in Florenz
10. Das Ungeheuer von Florenz
11. Alta moda
12. Nachtblüten
13. Eine Japanerin in Florenz
14. Vita nuova

★★★★☆

Veröffentlicht am 30.01.2019

Sprachlich herausragend

Schwarze Seele
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Taschenbuch: 379 Seiten
Verlag: Insel Verlag (14. Januar 2019)
ISBN-13: 978-3458363835
Preis: 10,95 €
auch als E-Book erhältlich

Sprachlich herausragend

Inhalt:
Ein Ire ist im Schwabinger Bach im Englischen ...

Taschenbuch: 379 Seiten
Verlag: Insel Verlag (14. Januar 2019)
ISBN-13: 978-3458363835
Preis: 10,95 €
auch als E-Book erhältlich

Sprachlich herausragend

Inhalt:
Ein Ire ist im Schwabinger Bach im Englischen Garten ertrunken. Alles deutet auf einen Unfall hin. Doch die deutsch-irische Kommissarin Patsy Logan vom K11 in München vertraut ihren Instinkten und stößt auf einige Verdächtige und noch mehr Motive …

Meine Meinung:
„Schwarze Seele“ ist der 2. Band der Patsy Logan-Reihe. Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen, das Drumherum nicht. Man braucht nicht unbedingt Vorkenntnisse, diese erhöhen aber das Lesevergnügen noch, weil man sich mit dem Beziehungsgeflecht und Patsys Charakter etwas leichter tut.

Was diesen Kriminalroman so besonders macht, ist Ellen Dunnes Schreibstil. Längere Sätze mit unheimlich vielen tollen Bildern und Vergleichen schaffen Atmosphäre. Im Kontrast dazu spiegeln kurze, abgehackte Sätze perfekt Patsys innere Unruhe und Zerrissenheit wider, ihren Spagat zwischen Karriere und Familie. Auf der einen Seite kriselt es in der Ehe wegen unerfülltem Kinderwunsch samt Nebenwirkungen der Hormonbehandlungen. Auf der anderen Seite hat Patsy mit ihrem Taugenichts-Bruder Robbie noch eine Rechnung offen. Keine guten Voraussetzungen, um sich konzentriert den Ermittlungen im Fall Donal McFadden zu widmen.

Die Erzählperspektive wechselt immer wieder zwischen Patsy (Ich-Form) und anderen Protagonisten (3. Person). Gerade Patsy kommt man dadurch sehr nahe, aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben. Hier zeigt Ellen Dunne eine gute Beobachtungsgabe und ein Gespür für Menschen. Viele kleine Details setzen sich zu einem vollständigen Bild einer Person zusammen.

Zuweilen rückt der Kriminalfall zugunsten des Privaten ein wenig in den Hintergrund - für mich war es aber noch absolut im Rahmen.

Fazit:
Vielleicht ist „Schwarze Seelen“ nicht der spannendste Krimi aller Zeiten, aber er besticht durch eine tolle Sprache und fein ausgearbeitete Charaktere. Ich freue mich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit Patsy Logan im 3. Band.

Die Reihe:
Harte Landung
Schwarze Seele

★★★★☆

Veröffentlicht am 26.01.2019

Unterhaltsam und lehrreich

Homers letzter Satz
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Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. April 2015)
ISBN-13: 978-3423348478
Originaltitel: The Simpsons and their Mathematical Secrets
Übersetzung: Sigrid Schmid
Preis: 9,90 € auch ...

Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. April 2015)
ISBN-13: 978-3423348478
Originaltitel: The Simpsons and their Mathematical Secrets
Übersetzung: Sigrid Schmid
Preis: 9,90 € auch als Gebundenes Buch und als E-Book erhältlich

Unterhaltsam und lehrreich

Wer kennt sie nicht, die gelben Zeichentrickfiguren aus Springfield? Man muss nicht unbedingt ein Fan dieser erfolgreichen Serie sein, aber es erhöht das Lesevergnügen bei diesem Buch doch sehr. Auch ein gewisses Grundverständnis, wenn nicht gar Faible, für die Mathematik sollte man haben, um die Lektüre voll und ganz genießen zu können. Zwar kommen sicher auch alle anderen Lesenden mit diesem Buch klar, werden aber bei Weitem nicht so viel Spaß dabei haben.

Simon Singh lässt uns Lesende hinter die Kulissen der Fernsehserien „Die Simpsons“ und „Futurama“ schauen, erzählt über die Autoren, von denen viele begeisterte Mathematiker sind und die deshalb auch immer wieder die Mathematik in eine Episode einfließen lassen - in verschiedensten Formen. Singh erklärt die Zusammenhänge, die sich für den „normalen“ Simpsons-Fan nicht unbedingt von selbst ergeben, geschweige denn immer sichtbar sind. So wurden viele mathematische Details als sogenannte Standbild-Gags eingebaut, die viel zu schnell vorbei sind, als dass man sie beim normalen Filmschauen erkennen kann. Erst in der Zeitlupe bzw. im Standbild kommen sie zum Vorschein. Dann ist es nur eine Spielerei der Autoren, die für die eigentliche Handlung nicht notwendig ist.

„… keinerlei Auswirkung auf die Handlung und kommt nur vor, weil die Autoren ein bisschen Spaß mit Zahlen haben wollten.“ S. 229

Aber natürlich gibt es auch Folgen, in denen ein Aspekt der Mathematik eine tragende Rolle spielt.

Ich muss gestehen, mir ist es bisher nicht aufgefallen, wie viel geballte Mathematik sich in diesen Serien verbirgt. In Zukunft werde ich sicher genauer hinschauen

★★★★☆

Veröffentlicht am 25.01.2019

Sehr emotional und bedrückend

Liebeskinder
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Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Arena (5. Januar 2015)
ISBN-13: 978-3401067872
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Taschenbuch erhältlich

Sehr emotional und bedrückend

Inhalt:
1970er ...

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Verlag: Arena (5. Januar 2015)
ISBN-13: 978-3401067872
empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Preis: 16,99 €
auch als E-Book und als Taschenbuch erhältlich

Sehr emotional und bedrückend

Inhalt:
1970er Jahre. Kenzie und Janis wachsen bei zwei Müttern auf. Obwohl Kenzie die Ältere ist, steht sie immer im Schatten ihrer quirligen schönen Schwester. Dies ändert sich, als Kenzie zum Studieren nach London geht und dort Amos kennenlernt, der sie so nimmt, wie sie ist.

2013. Der siebzehnjährige Zadoc lebt bei seiner Mutter. Er ist ein Außenseiter, ein Spinner, vielleicht sogar gefährlich? Außer dem Nachbarsmädchen Ivory hat er keine Freunde.

Meine Meinung:
Jana Frey braucht für meinen Geschmack etwas zu lange, um zur Sache zu kommen. Am Anfang wird sehr detailliert erzählt, wobei nicht alles für die Handlung nötig wäre. Zumindest ich hätte nicht so viele Details gebraucht, um mich mit den Protagonisten vertraut zu machen und sie einschätzen zu können. Besonders die Mütter von Kenzie und Janis nehmen einen zu großen Raum ein. Dabei spielt ihre Homosexualität aber für die Entwicklung der Geschichte nicht wirklich eine Rolle.

Die Erzählung wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wobei mir die Passagen in der Gegenwart besser gefielen. Hier konnte ich mich mit beiden Protagonisten identifizieren, beide waren mir sympathisch und lagen mir am Herzen. Vor allem fand ich es wunderschön, wie innig die Freundschaft zwischen den beiden ist, obwohl ihnen von außen immer wieder Knüppel zwischen die Beine geworfen werden in Form von Mobbing oder Besuchsverbot.

Kenzie mochte ich dagegen nicht wirklich. Es war für mich absolut verständlich, dass ihre kleine Schwester bei den Mitmenschen besser ankommt. Trotzdem freute ich mich für Kenzie, als sich schließlich Amos in sie verliebt und sie sich in ihn. Doch zu früh gefreut! Was nun endlich hätte gut werden können, nimmt eine hochdramatische Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe.

Jana Frey schreibt lebendig und fesselnd. Nach den Anfangsschwierigkeiten wollte ich das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen. Auch wenn nicht unbedingt alles einer Plausibilitätsprüfung standhalten würde, hat mich der Roman letztendlich doch begeistert, denn die Autorin hat mich an der Seite der Protagonisten eine ganze Palette von Gefühlen durchleben lassen: Liebe, Hass, Neid, Angst, Verzweiflung und vieles mehr.

★★★★☆

Veröffentlicht am 22.01.2019

Ein Mutmachbuch

Norbert Nobody oder Das Versprechen
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Broschiertes Taschenbuch: 248 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. November 2002)
ISBN-13: 978-3423707329
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Originaltitel: Feather Boy
Übersetzung: Uwe-Michael ...

Broschiertes Taschenbuch: 248 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft (1. November 2002)
ISBN-13: 978-3423707329
Vom Hersteller empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Originaltitel: Feather Boy
Übersetzung: Uwe-Michael Gutzschhahn
Preis: 9,95 €

Ein Mutmachbuch

Inhalt:
Robert wird von allen nur Norbert Nobody oder noch Schlimmeres genannt und hat sich mit seiner Rolle als Versager schon fast abgefunden. Immer wieder muss er Sticheleien und Pöbeleien seiner Mitschüler über sich ergehen lassen. Und auch Kate, auf die er ein Auge geworfen hat, scheint sich mehr für seinen Erzfeind Niker zu interessieren.

Alles ändert sich, als die Klasse ein Projekt in einem Altenheim durchführt und Norbert Nobody der alten Edith Sorrell zugeteilt wird. Die schrullige Dame ringt dem Jungen das Versprechen ab, Chance House zu besuchen, auch wenn er nicht weiß, was er dort soll. Doch nach und nach kommt er dahinter …

Meine Meinung:
Die ersten fünfzig Seiten fand ich etwas langatmig, hier passiert noch nicht allzu viel. Doch dann konnte mich die Geschichte immer mehr fesseln. Gemeinsam mit Robert bekam ich heraus, was in dem alten, verfallenen Haus vor langer Zeit passiert ist. Und es war toll mit anzusehen, wie aus dem Außenseiter eine starke Figur wird, denn Robert entwickelt sich im Lauf der Zeit sehr positiv. Er lernt, sich seinen Ängsten zu stellen und für sich und Edith einzutreten. Dies läuft nicht immer ohne Probleme ab, denn oft fehlen ihm die Worte, um zum Beispiel seiner Mutter oder seinen Lehrern zu erklären, warum er etwas Bestimmtes tun muss.

Das Buch ist in der Ich-Form aus der Perspektive des Protagonisten geschrieben. Dadurch ist man als Leser ganz nah an diesem Charakter dran, kann an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben und versteht so natürlich auch seine gegenüber Außenstehenden zum Teil abstrus anmutenden Verhaltensweisen.

Auch wenn am Ende nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist, kann dieses Buch Mut machen, denn es zeigt auch, dass nicht immer alles perfekt sein muss, um gut zu sein.

★★★★☆