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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.01.2019

Gemütlicher Cosy Crime

Todesklang und Chorgesang
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Bee Merryweather singt leidenschaftlich gern im Chor mit, auch wenn der Chorleiter Peter Bartholomew manchmal sehr barsch ist mit seinen Sängern. Doch plötzlich ist er tot. Bees Neugier ist bald geweckt, ...

Bee Merryweather singt leidenschaftlich gern im Chor mit, auch wenn der Chorleiter Peter Bartholomew manchmal sehr barsch ist mit seinen Sängern. Doch plötzlich ist er tot. Bees Neugier ist bald geweckt, als klar wird, dass Peter vergiftet wurde. Wer hatte einen Grund, ihn zu töten?

Ein beschauliches, ja fast langweiliges Dorf ist dieses South Pendrick, scheinbar idyllisch mit seinem verarmten Landadel, seinem kuscheligen Dorfladen und all den Bewohnern, von denen jeder etwas zu verbergen hat. Dabei sind alle Protagonisten sehr liebevoll ausgearbeitet, und je mehr die Lektüre voranschreitet, umso mehr erfährt man von den kleinen Marotten der Bewohner. Umso spannender ist es, mit Bee zu ermitteln und dabei noch ein paar kleinere und größere Geheimnisse herauszufinden. Bis dahin, dass sie nicht merkt, ab wann es für sie gefährlich wird mit all diesen Geheimnissen, denen sie auf die Spur gekommen ist. Geschickt führt die Autorin den Leser immer wieder auf falschen Fährten, der Reigen der Verdächtigen wird immer neu angestoßen.

Eine Geschichte in der Tradition der englischen Krimis, eher unblutig, dafür mit viel Lokalkolorit. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Amüsante Mischung aus Humor und Krimi

Liebe, Tod und Tofu
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Fernsehköchin Francesca Carlotti freut sich auf ein heimliches Liebeswochenende mit ihrem neuen Lover, doch da kommt alles ganz anders: Nach einem Murenabgang ist ihr Hotel von der Umwelt abgeschnitten, ...

Fernsehköchin Francesca Carlotti freut sich auf ein heimliches Liebeswochenende mit ihrem neuen Lover, doch da kommt alles ganz anders: Nach einem Murenabgang ist ihr Hotel von der Umwelt abgeschnitten, ihr Lover ist verhindert. Stattdessen trifft sie dort unversehens den Rest ihrer Familie: Noch-Ehegatte Giancarlo ist mit seiner neuen Flamme angekommen, Tochter Carla als Sportreporterin unterwegs, Sohn Cosimo seiner Mutter nachgereist. Zu allem Überfluss gibt es an einem völlig verregneten Abend einen Mord, und verdächtig sind plötzlich alle Anwesenden…

Gibt es irgendein Klischee, das die Autorin Margot Jung nicht genüsslich in die Geschichte verpackt und dabei durch den Kakao zieht? Da wird es schnell turbulent, denn während sich einige bemühen, den Täter zu finden, gibt es Zickenkrieg zwischen allen Beteiligten, alte und neue Liebschaften, die funktionieren oder auch nicht, einen Unbekannten, der Erpresserbriefe verteilt und natürlich den Täter, der versucht, inkognito zu bleiben. Eine brisante Mischung also, die den Krimi auf amüsante Weise vorantreibt und beim Lesen die Lachmuskeln strapaziert. Lediglich das Kochen kam mir ein bisschen zu kurz, vielleicht darf Francesca in der Fortsetzung etwas anspruchsvoller tätig werden als in diesem Band. Als kleines Appetithäppchen gibt es allerdings noch ein paar von Francescas Rezepten im Anschluss an die Geschichte selbst.

Schon das Coverbild lässt erahnen, dass dieser Krimi sich selbst nicht ganz ernst nimmt, weitere Illustrationen lassen weitere Bilder über die unfreiwillig Eingeschlossenen entstehen.
Mit viel Augenzwinkern vermischt die Autorin diese Zutaten zu einer amüsanten, aber auch gut gewürzten Mischung aus Humor und Krimi. Sehr gerne empfehle ich diese weiter und bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Böses hinter frommen Fassaden

Sühneopfer
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Matt Hunter, Ex-Pastor und inzwischen als Professor tätig, arbeitet immer wieder mit der Polizei bei religiös motivierten Verbrechen zusammen. Doch nun hat er sich eine Auszeit genehmigt, um ein Buch zu ...

Matt Hunter, Ex-Pastor und inzwischen als Professor tätig, arbeitet immer wieder mit der Polizei bei religiös motivierten Verbrechen zusammen. Doch nun hat er sich eine Auszeit genehmigt, um ein Buch zu schreiben. Da passt es, dass seine Frau Wren sich als Architektin für die Renovierung einer Kirche beworben hat und die ganze Familie nun in einen Kurzurlaub nach Hobbs Hill aufbricht. Der dortige Pfarrer stellt sich als ehemaliger Studienkollege dar, der es sehr schade findet, dass Matt seinen Glauben verloren hat. Als mehrere Frauen spurlos verschwinden, bietet Matt der örtlichen Polizei Hilfe bei den Ermittlungen an. Doch schon bald scheint es, als würden sich Gegenwart und Vergangenheit vermischen, das Böse scheint sich Bahn brechen zu wollen.

Mit der sympathischen Familie Hunter, die so gar nicht religiös in einem äußerst gottesfürchtigen Nest landet, ist dem Autor Peter Laws eine interessante Familie aus der Schreibfeder entsprungen. Die Eltern Matt und Wren sowie deren Kinder Lucy und Amelia müssen sie sich einem Abenteuer stellen, das so gar nicht geplant war und ihnen bald gefährlich wird. Der Leser schlägt sich mit ihnen in diesem undurchsichtigen Dickicht aus religiösem Wahn und Glauben durch und überlegt dabei immer wieder, was dahinterstecken könnte. Geht es hier überhaupt so sehr um Wrens Auftrag? Und wer lässt die Frauen verschwinden, welches Motiv verbindet diese Taten? Bald scheint der Aufenthalt in Hobbs Hill äußerst gefährlich zu werden für die Familie Hunter. Sehr subtil schimmert diese Gefahr anfangs durch die Zeilen durch, um immer präsenter zu werden, wiewohl immer noch nicht richtig greifbar. Geschickt werden Hinweise gestreut, der Leser überlegt gerne mit, und doch scheint alles nicht wirklich zusammenzupassen… Im Nu sind die gut 500 Seiten des Buches inhaliert, denn der Spannungsbogen ist so straff, dass man immer weiterlesen möchte.

Insgesamt ein Buch, das mich sehr schnell in seinen Bann gezogen hat, die unerwarteten Wendungen der Geschichte sowie das spannende Mitraten haben mir sehr gut gefallen. Ob es wohl eine Fortsetzung gibt? Ich würde sie sehr gerne lesen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Spannender Mix aus historischem Roman und Krimi

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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Im Sommer 1947 ermittelt Friederike Mathée von der Weiblichen Kriminalpolizei zum Mord an einer ehemaligen Kollegin. Die Täterin scheint festzustehen, wurde doch eine junge Frau mit einer Waffe in der ...

Im Sommer 1947 ermittelt Friederike Mathée von der Weiblichen Kriminalpolizei zum Mord an einer ehemaligen Kollegin. Die Täterin scheint festzustehen, wurde doch eine junge Frau mit einer Waffe in der Hand bei der Toten aufgefunden. Friederike vermutet, dass diese Beweisführung zu kurz greift, sie ahnt, dass hier ganz andere Beweggründe vorliegen und die angebliche Täterin bereits viel zu früh in ihrem Leben abgestempelt wurde. Überrascht ist Friederike, als Richard Davies wieder in Köln erscheint, wollte er doch in England den Dienst bei der Royal Military Police kündigen. Werden die beiden zusammen die Lösung in diesem verzwickten Fall finden? Wie wird überhaupt ihre Zusammenarbeit sein, wenn sie beide ihre Liebe zueinander nicht gestehen können?

Bereits der Vorgänger dieser Geschichte, „Echo der Toten“, hat mich als Leserin sehr schnell in die von Hunger geprägte Atmosphäre des Winters 1947 entführen können. An diese Geschichte knüpft die Autorin Beate Sauer in dieser Fortsetzung an, und auch hier fühlt man sich sofort in den bedrückend heißen Sommer 1947 versetzt, wo Bruchstücke aus der kriegsbedingten Vergangenheit bei einem scheinbar klaren Mordfall hineinwirken. Sehr authentisch erscheint die Darstellung der örtlichen und zeitlichen Gegebenheiten, als Leser findet man sich gut zurecht in der Erzählung. Deshalb rätselt man gern mit den beiden Ermittlern über die wahren Schuldigen. Auch wenn ich nicht immer die Motivationen der Protagonisten nachvollziehen konnte, erscheinen sie sehr authentisch und in die damalige Zeit eingebettet. Ein gut vorbereiteter Showdown rundet den Spannungsbogen dieser Erzählung hervorragend ab.

Erneut konnte mich die Autorin mit diesem Mix aus historischem Roman und Krimi faszinieren, deshalb empfehle ich das Buch gerne weiter und vergebe vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Berührende Geschichte

Die Unsterblichen
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Im Sommer 1969 machen sich die vier Geschwisterkinder Gold auf zu einer Wahrsagerin, die ihnen ihr genaues Todesdatum voraussagt. Die Kinder wissen zunächst nicht genau, was sie damit anfangen sollen. ...

Im Sommer 1969 machen sich die vier Geschwisterkinder Gold auf zu einer Wahrsagerin, die ihnen ihr genaues Todesdatum voraussagt. Die Kinder wissen zunächst nicht genau, was sie damit anfangen sollen. Jeder für sich geht mit diesem Wissen sehr besonders um: Simon, der Jüngste, geht nach San Francisco, um aus dem Leben alles herauszuholen. Klara tritt in die Fußstapfen ihrer Großmutter und wird zu einer Zauberkünstlerin. Daniel landet als Arzt in der Army. Varya geht in die Forschung. Welchen Einfluss wird das exakte Datum aus dem Mund der Wahrsagerin auf ihr Schicksal haben?

Mit den vier Kindern verfolgt der Leser ihren weiteren Lebensweg, zunächst den von Simon, dem jüngsten der vier Kinder, bis hin zur Ältesten, zu Varya. Über all ihrem Handeln schwebt immer unbewusst die Vorhersage der Wahrsagerin. Und sicherlich wird sich bei der Lektüre jeder selbst an die Nase fassen: Hätte ich an dieses Datum geglaubt? Wie würde ich mein Leben verändern, wenn ich wüsste, wann es zu Ende ist?

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, schnell ist der Leser in der Lektüre versunken und möchte wissen, was das Leben für die vier Kinder bereit hält. Immer mit der großen Frage: Trifft das Datum zu, und wenn ja, warum? Bis sich dann zum Schluss der Kreis schließt und der Leser nachdenklich zurück bleibt, während er die Buchdeckel wieder schließt.

Eine solch berührende Geschichte möchte ich sehr gerne weiter empfehlen und vergebe vier von fünf Sternen.