Cover-Bild Blut und Seide
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 832
  • Ersterscheinung: 02.11.2015
  • ISBN: 9783426517178
Marita Spang

Blut und Seide

Roman
Ein kluger und spannender historischer Roman über Recht und Unrecht im Mittelalter
Das Jahr 1260. Der junge Simon wird nach dem Raubmord an seinen Eltern als Ziehsohn des Grafen Johann von Sponheim zum Ritter ausgebildet. Heinrich, Johanns jüngerer Bruder, schikaniert ihn von Anfang an. Simon ist machtlos, als die Frau, die er liebt, zur Ehe mit Heinrich gezwungen wird. Verbittert verlässt er die Heimat und kämpft mit dem Habsburger König Rudolf gegen dessen Rivalen Ottokar von Böhmen. Doch die Intrigen der Mächtigen stoßen ihn ab.
Als Heinrich nach Simons Rückkehr eine Fehde gegen seinen Bruder Johann anzettelt, stehen sich die beiden Todfeinde urplötzlich auf dem Schlachtfeld gegenüber.
Ein großer Roman über das Fehdewesen und die Stellung der Frau im Mittelalter

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannendes, unterhaltsames und lehrreiches Lesevergnügen

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Die Gegend um Bad Kreuznach, im 13. Jahrhundert. Bei einem grausamen Überfall wurden Simons Eltern getötet, der kleine Junge ist der einzige Überlebende. Er wächst bei seinem Patenonkel Johann von Sponheim ...

Die Gegend um Bad Kreuznach, im 13. Jahrhundert. Bei einem grausamen Überfall wurden Simons Eltern getötet, der kleine Junge ist der einzige Überlebende. Er wächst bei seinem Patenonkel Johann von Sponheim auf. Johann gewinnt den aufgeweckten kleinen Simon schnell lieb, umso mehr, da er keine eigenen Kinder hat und sein jüngerer Bruder Heinrich sich leider gar nicht so entwickelt, wie Johann das gerne hätte. Zwischen Heinrich und Simon entbrennen immer wieder Streitigkeiten und die Situation wird nicht besser, als sie beide im Rahmen ihrer Ausbildung zum Ritter auf der Burg des Grafen von Katzenelnbogen landen. Heinrich ist schon von Kindheit an mit der Tochter des Grafen verlobt. Christina fühlt sich überhaupt nicht zu dem groben Heinrich hingezogen, mit Simon hingegen freundet sie sich an. Das sorgt natürlich für zusätzlichen Streit zwischen den beiden jungen Männern.

Die Autorin erzählt das Schicksal der Protagonisten über einige Jahre hinweg. Eine entscheidende Rolle spielt hier neben Simon, Christina und Heinrich sowie einigen wichtigen Nebenfiguren insbesondere der treue Knecht Michel, der immer an der Seite von Heinrich und später Simon zu finden ist.

Das Buch war absolut spannend zu lesen und so verflogen die über 800 Seiten nur so. Die Figuren waren interessant gezeichnet und machen glaubwürdige Entwicklungen durch, einzig die Liebesgeschichte zwischen Simon und Christina war mir das eine oder andere Mal zu sehr von Missverständnissen geprägt. Heinrich als absoluter Fiesling war für mich auch eine sehr spannende Figur. Man kann ihn von Anfang an nicht leiden, wartet aber dennoch immer wieder darauf, ob er nicht doch auch positive Seiten haben könnte – die Beantwortung dieser Frage lasse ich hier einmal offen. Bei den anderen Hauptfiguren gibt es mehr schwarz und weiß, gute und schlechte Eigenschaften, Taten sowie Entwicklungen.

Die Handlung hält sich an den historischen Rahmen dieser Zeit, Heinrich gab es tatsächlich und auch der brave Michel ist historisch belegt. Christina von Katzenelnbogen und Simon von Montfort hingegen sind fiktiv, die Gründe erklärt die Autorin ausführlich im Nachwort. Vieles, was den Protagonisten geschieht, könnte sich aber damals so zugetragen haben, man merkt dem Roman die intensive Recherche auf jeden Fall an. Das Mittelalter war in vielen Belangen eine grausame Zeit und auch das wird in der Geschichte immer wieder deutlich. Ich bin keine allzu zartbesaitete Leserin, aber bei einigen Szenen hat es mich doch regelrecht geschaudert! All das macht das Buch für mich aber auch gerade authentisch.

Insgesamt ein spannendes, unterhaltsames und lehrreiches Lesevergnügen und ich freue mich auf weitere Werke der Autorin!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Reise ins 13. Jahrhundert und das Fehdewesen

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„Blut und Seide“ ist ein historischer Roman von Marita Sprang, der die Höhen und Tiefen des Lebens von Simon von Montfort erzählt. Erschienen ist der Roman im Knauer-Verlag im November 2015.

Deutsches ...

„Blut und Seide“ ist ein historischer Roman von Marita Sprang, der die Höhen und Tiefen des Lebens von Simon von Montfort erzählt. Erschienen ist der Roman im Knauer-Verlag im November 2015.

Deutsches Reich um 1260: Simon von Montfort wächst nach dem Mord an seinen Eltern am Hof von Johann von Sponheim auf, der ihn wie seinen eigenen Sohn behandelt. Während seiner Ausbildung zum Ritter verliebt er sich in die Tochter von Graf Eberhard. Doch diese wurde schon als Kind mit Johanns Bruder Heinrich verlobt. Dieser ist von Hass und Missgunst getrieben und hat Simon schon als Kind gequält.
Auch um den Mord an Simons Eltern rankt sich ein dunkles Geheimnis. Der einzige Hinweis auf die Mörder ist ein orientalischer Anhänger.

Mit Blut und Seide ist der Autorin ein interessanter und spannender Roman gelungen. An der Seite von Simon von Montfort erleben wir, was Ehre, Liebe und Verrat im Mittelalter bedeuten.
Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Der Fokus wird hierbei mehr auf das gelegt was passiert. Anstelle von Vergleichen und Metaphern, werden eher Adjektive genutzt um alles zu beschreiben. Die Sprache ist ans Mittelalter angepasst, aber immer noch so gehalten, dass man alles gut verstehen kann.
Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln verschiedener Personen geschildert. Hier merkt man dem Buch auch an, dass die Autorin in Psychologie promoviert hat. Das Innenleben und die Beweggründe der Personen werden gut und ausführlich beschrieben, so dass man deren Verhaltensweisen gut nachvollziehen kann, auch wenn nicht jedes Verhalten immer logisch ist.
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, trotz der teilweise sehr brutalen Szenen, die mich ungläubig innehalten ließen. Dies soll jetzt aber nicht zu dem falschen Eindruck führen, dass das Mittelalter in diesem Roman als sehr brutal dargestellt wird. So ist es definitiv nicht. Aber so wie es auch heute besonders brutale Menschen gibt, deren Taten man kaum fassen kann, so gab es dies natürlich auch im Mittelalter.
Mit den Hauptpersonen Simon, Christina und Michel konnte ich mich gut identifizieren und ich habe sie gerne auf ihrer Reise begleitet. Die Geschichte war spannend, unterhaltsam, man konnte mitfiebern und mit den Hauptpersonen lieben und leiden. Der kleine Funke, der mich vollends von einem historischen Roman überzeugt, hat aber leider gefehlt.
Abgerundet wird der Roman durch Kartenmaterial und ein Personenverzeichnis am Anfang des Buches, sowie einem ausführlichen Nachwort samt Glossar am Ende. Das Nachwort trennt Fiktion von Wahrheit und man merkt hier auch, dass die Autorin gut recherchiert hat. Dennoch wurde für mich persönlich ein bisschen zu viel aufgrund der Dramaturgie geändert.

Fazit: Ein guter historischer Roman mit sympathischen Hauptfiguren, von denen man sich gerne ins 13. Jahrhundert entführen lässt, dem ich 3,5 von 5 Sternen gebe. Sehr empfehlenswert für Leser, die gerne mal eine Geschichte lesen wollen, die sich nicht nur um die großen Namen der Geschichte dreht.