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Veröffentlicht am 31.01.2019

Die Klinge

Nevernight - Das Spiel
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Nur um eine Möglichkeit zu haben, ihre Erzfeinde zu töten, begibt Mia Corvere in die Sklaverei. Sie will an den großen Spielen teilnehmen, in denen dem Sieger in die unmittelbare Nähe von Kardinal Duomo ...

Nur um eine Möglichkeit zu haben, ihre Erzfeinde zu töten, begibt Mia Corvere in die Sklaverei. Sie will an den großen Spielen teilnehmen, in denen dem Sieger in die unmittelbare Nähe von Kardinal Duomo und Konsul Scaeva gelangt. Das wären zwei auf einen Streich und Mia wäre endlich frei. Doch bevor sie ihren großen Kampf antreten kann, muss Mia durch die harte Schule der Sklaverei gehen und mehrere kleine Kämpfe bestehen. Dabei stellt sie fest, dass unter den Sklaven Menschen sind, denen sie nur Gutes wünschen würde. Sie wird es nicht verhindern können, gegen eben diese lieb gewonnenen Menschen anzutreten.

Die Geschichte geht weiter in diesem zweiten Band der Trilogie um Mia Corvere. Neben einigen ausufernden Schlacht- und Kampfszenen, während derer das Blut nur so spritzt, erfährt Mia auch mehr von ihren Eltern, ihrer Vergangenheit und sie beginnt über Herrn Freundlich, ihren Schatten, der keine Katze ist, nachzusinnen. Ist sie trotz ihrer Jugend schon abgebrüht und herzlos, eine kaltblütige Mörderin geworden? Ihr höchstes Ziel bleibt jedoch die Rache an den Mördern ihrer Familie und dazu muss sie einfach den Kampf suchen.

Die Geschmäcker sind häufig unterschiedlich und häufig empfindet man auch einen zweiten Band als Vorbereitung zum Finale eher als nicht ganz so spannend. Dieser zweite Band kann jedoch als eine Steigerung zum ersten empfunden werden. Obwohl auch hier ein deutliches Gewicht auf schon sehr deutlichen Kampfszenen liegt, erfährt man mehr zu Mias Hintergrund und es gibt einige Offenbarungen, mit denen vorher nicht zu rechnen war. Dadurch bekommt die Handlung einen besonderen Dreh und man fragt sich, wie Mia im noch folgenden dritten Band zum einen zu ihrer Rache kommen will, zum anderen aber die Informationen verarbeitet, die ihr eigenes Denken eigentlich verändern müssten. Mit diesem zweiten Band gewinnt die Handlung an Tiefe und die Neugier auf das Finale ist geweckt.

Veröffentlicht am 23.01.2019

Zehn Jahre später

Ich bringe dir die Nacht
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Ein junges Mädchen wird tot aus dem Kanal geborgen. Sie war Studentin am St. John’s in Dublin. Die Art wie sie starb erinnert sehr an eine Serie von Todesfällen, die vor zehn Jahren stattgefunden haben. ...

Ein junges Mädchen wird tot aus dem Kanal geborgen. Sie war Studentin am St. John’s in Dublin. Die Art wie sie starb erinnert sehr an eine Serie von Todesfällen, die vor zehn Jahren stattgefunden haben. Das kann eigentlich nicht sein, denn der Mörder sitzt seit eben diesen zehn Jahren hinter Gitter. Möglicherweise handelt es sich um einen Nachahmungskiller und der Verurteilte könnte der Polizei weiterhelfen. Dieser weigert sich allerdings mit den Beamten zu reden, er verlangt ein Gespräch mit seiner damaligen Freundin Alison. Diese lebt inzwischen in den Niederlanden, sie erklärt sich dennoch bereit, zu kooperieren. Sie ist nie über die damaligen Ereignisse hinweg gekommen.

Nachdem ihr Freund verhaftet wurde, hat Alison Irland verlassen und ist nie zurückgekehrt. Zu sehr fürchtete sie sich vor dem, was die Leute denken, wie sie anstarren. Am Schlimmsten aber, warum hat sie nichts gemerkt? Deshalb ist ihr Wunsch, wieder mit den Geschehnissen konfrontiert zu werden, nicht gerade groß. Nur die Befürchtung, es könnten noch weitere Studentinnen in Gefahr sein, überzeugt sie, den Weg nach Hause anzutreten. Ein schwerer Gang, denn Erinnerungen kommen wieder hoch. Und auch Verdrängtes kommt nach und nach wieder ans Licht.

Zum einen mit Rückblenden, zum anderen in der laufenden Ermittlung werden die Frauenmorde beleuchtet. Zu Beginn, während sich Alison noch dagegen sträubt, den Ermittlern zu helfen und auch in den Rückblenden erst die Zeit des Studiums beginnt, entwickelt sich die Geschichte recht langsam. Je mehr Alison versucht, sich an die damaligen Ereignisse zu erinnern, je mehr sie sich dem Geschehen stellt, desto packender wird die Geschichte. Was geschah vor zehn Jahren wirklich? Ist tatsächlich ein Nachahmungstäter am Werk? Kann es für Alison durch die Aufarbeitung einen Fortschritt geben? Werden sich die Ereignissen auch für sie in einem anderen Licht darstellen? Durch die intensive Beschäftigung mit den Morden von vor zehn Jahren und die Hinweise, die Alison von den Polizisten erhält, kann Alison einiges aus einen anderen Blickwinkel sehen. Durch diese Entwicklung wird man als Leser nach und nach immer mehr in den Bann des Geschehens gezogen und darf einige Überraschungen erleben.

Veröffentlicht am 22.01.2019

Das Ex-Monster

Schwarze Seele
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Der Ire Donal MacFadden ertrinkt im Schwabinger Bach in München. Gefunden wird er von einem Spaziergänger, der mit seinem Hund Gassi geht. Eigentlich sieht alles nach einem Unfall aus. Hauptkommissarin ...

Der Ire Donal MacFadden ertrinkt im Schwabinger Bach in München. Gefunden wird er von einem Spaziergänger, der mit seinem Hund Gassi geht. Eigentlich sieht alles nach einem Unfall aus. Hauptkommissarin Patsy Logan soll nur die näheren Umstände abklären, damit die Sache zu den Akten kann. So leicht macht sie es sich und den Angehörigen des Toten allerdings nicht. Zu unbeliebt war MacFadden und so ist zunächst mal nicht auszuschließen, dass eine böse Absicht mit im Spiel war. Keine einfache Situation für Patsy, die durch ihre private Situation manchmal gehindert ist, sich voll und ganz auf die Arbeit zu konzentrieren.

Wer kennt das nicht. Manchmal gibt es im Leben eben Zeiten, in denen andere Dinge wichtiger sind als die Arbeit. Und doch muss man funktionieren und seinen Mann oder seine Frau stehen. Zum Glück ist Patsys Instinkt nicht völlig außer Kraft. Was sie über den Toten und seine Familie erfährt, macht es ihr unmöglich an einen Unfall zu glauben. Allerdings hat sie nichts Greifbares, um ihr Gefühl zu untermauern. Wo könnte der Hund begraben sein? Wenn es doch nur nicht so viele Ablenkungen gäbe. So weiß Patsy neben anderen Dingen nicht so recht, ob sie sich über den Besuch ihres jüngeren Bruders Robbie freuen soll.

In guten wie in schlechten Tagen heißt es häufig bei der Eheschließung. Wer Patsy aus ihrem ersten Fall kennt, wird sich vermutlich erinnern, dass es gewisse Forderungen ihrer Schwiegereltern gibt, die sich nicht so leicht erfüllen lassen. Kein Wunder also, dass Patsy in ihrem Bemühen als Ehefrau alles richtig zu machen abgelenkt ist, zumal ihre Bemühungen noch nicht so erfolgreich waren wie erhofft. Da läuft die Arbeit auf Autopilot. Natürlich hat Patsy dennoch sämtliche Antennen auf Empfang, wenn es um einen ungeklärten Todesfall geht. Und in das Seelenleben der irischen Gäste kann sie sich als Halbirin natürlich besser einfühlen als ihre Kollegen. Und so bohrt sie in gewohnter Manier nach, um erstmal nichts zu finden. Man leidet mit Patsy mit, wenn sie zwar nach außen cool innerlich aber doch getroffen und betrübt ist. Man wühlt mit ihr in den Familienbeziehungen der MacFaddens. Sie nimmt einen mit in ihre Gedankenwelt und so kann man bei der Lösung des Falles immer dicht bei ihr bleiben und eine fesselnde Lektüre erleben, in der bayrische Grantelei mit irischer Schwermut kombiniert wird. Patsy Logan ist eine Ermittlerin, die man nicht mehr missen möchte.

Veröffentlicht am 15.01.2019

Harley

Bluthaus
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Sowohl Frida Paulsen als auch Bjarne Haverkorn sind nach dem letzten Fall noch erholungsbedürftig. Obwohl Frida ihre Prüfung bestanden hat, ist sie unsicher, ob sie überhaupt bei der Polizei bleiben will. ...

Sowohl Frida Paulsen als auch Bjarne Haverkorn sind nach dem letzten Fall noch erholungsbedürftig. Obwohl Frida ihre Prüfung bestanden hat, ist sie unsicher, ob sie überhaupt bei der Polizei bleiben will. Deshalb hat sie sich beurlauben lassen und verbringt noch mehr Zeit auf dem elterlichen Hof. Haverkorn dagegen muss in einem Todesfall ermitteln, was ihm mit seiner langjährigen Berufserfahrung ungewöhnlich nahe geht. Schlimmer noch wird es, als er erfährt, dass es sich bei der Toten um eine ehemaligen Kollegin handelt. Auch Haverkorns Privatleben gerät in schwieriges Fahrwasser. Wieso nun ist die Frau ums Leben gekommen? Und welche Rolle spielt dabei Fridas Schulfreundin Jo, die die Tote gefunden hat?

Auch im zweiten Fall von Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn führen die Spuren des Falles in die Vergangenheit. Bis die beiden dies herausfinden, dauert es eine kleine Weile. Zunächst ist die Tote unbekannt. Warum allerdings war ausgerechnet Jo bei der Frau als sie starb? Eigentlich soll Jo von Kommissar Haverkorn nur als Zeugin vernommen werden. Sie allerdings befürchtet, dass der Beamte sie verdächtigt. Sie ruft deshalb ihre Freundin Frida herbei. Als diese versucht, die Freundin zu beschwichtigen, verschwindet diese aus dem Kommissariat und ihre Harley verschwindet von dem einsamen Hof, auf dem auch die Leiche gefunden wurde.

Geschickt werden auch hier wieder Vergangenheit und Gegenwart, Berufliches und Privates verquickt. Wie im wirklichen Leben haben es Frida und besonders Haverkorn manchmal schwer bei der beruflichen Stange zu bleiben, wenn die Gedanken mit privaten Entwicklungen beschäftigt sind, die wahrlich unvorhersehbar waren. Dennoch auch Haverkorn kniet sich in die Untersuchung, schließlich muss geklärt werden, warum die Ex-Polizistin einfach so erstochen wurde. Frida versucht inzwischen ihre verschwundene Freundin zu finden.

Auch dieses Hörbuch wird von Michael Mendl vorgetragen, was hier besser passt als beim ersten Band, zum einen, weil es etwas mehr um Haverkorn geht, zum anderen, weil die Stimme beim zweiten Fall bereits etwas Vertrautes hat. Inhaltlich ist dieser zweite Fall noch besser gelungen als der Erste. Gerne verlängert man für mehrere Momente die Hörsitzung, nur um zu erfahren, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 07.01.2019

Judy und Punch

Cherringham - Letzter Zug nach London
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Der Sommermarkt in Cherringham ist eine fröhliche Angelegenheit. Es werden Buden aufgebaut und viele Aktivitäten dienen einem guten Zweck. Sarah ist die Aufgabe zu gefallen, die Kokosnussbude zu betreuen. ...

Der Sommermarkt in Cherringham ist eine fröhliche Angelegenheit. Es werden Buden aufgebaut und viele Aktivitäten dienen einem guten Zweck. Sarah ist die Aufgabe zu gefallen, die Kokosnussbude zu betreuen. Dabei steht ihr Jack, der ehemalige Polizist aus Amerika, zur Seite, obwohl er diese britischen Traditionen noch nicht so recht versteht. Am meisten freuen sich die Kinder jedoch auf das alljährliche Kasperltheater, das Otto Brendl mit seinen Puppen aufführt. In diesem Jahr ist jedoch alles anders. Mr. Brendl wird tot in seiner Bude gefunden, augenscheinlich hatte er einen Herzinfarkt und alle Wiederbelebungsversuche können ihn nicht retten.

Eigentlich sollen Sarah und Jack nur die Puppen ins Haus von Brendl zurückbringen und ein paar Angaben zu 0ttos persönlichen Daten einholen, aber die Einbruchsspuren im Haus überzeugen die Beiden, dass man da doch etwas genauer hinschauen sollte. Wer aber sollte ein Interesse an alten Puppen haben, auch wenn sie einigen Wert besitzen.

Die Bücher dieser sympathischen Serie sind schnell gelesen, schließlich umfassen sie nur um die hundertzwanzig Seiten. Die Kriminalgeschichten um den englischen Ort Cherringham sind als Hörbuch oder ebook erhältlich. Wegen der Kürze ziemlich geradeaus und direkt ermitteln Sarah und Jack. Und immer kommen sie hinter das Geheimnis. Zum Glück sind sie als Hobby-Ermittler nicht so sehr an Regeln gebunden, auch wenn Jack als ehemaliger Polizist die Strukturen eigentlich kennt. Allerdings belasten sie ihn nicht besonderes, wenn es gilt der Gerechtigkeit zu Sieg zu verhelfen. Sarah und Jack finden auch in ihrem fünften Fall eine Lösung und eine Geschichte, die man in einem kleinen englischen Örtchen nicht erwarten würde.

Hier wird zwar leichte, aber auch sehr angenehme Unterhaltung mit einem sympathischen Ermittlerteam geboten.