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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2019

Spannend und atmosphärisch

Die schwarze Frau
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1950 leben die 15-jährigen Mädchen Katie, Roberta, CeCe und Sonia in dem einsam gelegenen Internat Idlewild Hall. Dort gibt es die schaurige Legende von der „schwarzen Mary“ und auch die vier Mädchen müssen ...

1950 leben die 15-jährigen Mädchen Katie, Roberta, CeCe und Sonia in dem einsam gelegenen Internat Idlewild Hall. Dort gibt es die schaurige Legende von der „schwarzen Mary“ und auch die vier Mädchen müssen schon bald erkennen, dass vielleicht mehr hinter den Geschichten steckt, die man sich seit Jahrzehnten unter der Schülerschaft erzählt. Und dann verschwindet auch noch eins der Mädchen auf mysteriöse Weise.
2014 lässt das inzwischen verfallene Internat die Journalistin Fiona nicht in Ruhe, denn hier wurde vor 20 Jahren die Leiche ihrer älteren Schwester Deb gefunden. Als dann auf dem inzwischen verkauften Gelände auch noch eine weitere Leiche gefunden wird, versucht Fiona, das Geheimnis rund um ihre Schwester und Idlewild Hall zu lösen.

Ein großes Dankeschön an den Goldmann Verlag, dass ich diesen schaurig schönen Roman als Rezensionsexemplar lesen durfte. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit den verschiedenen Geheimnissen rund um Idlewild Hall auf sich hat und wurde wirklich sehr gut unterhalten.

Der Roman wird abwechselnd aus Fionas Sicht 2014 und der der vier Freundinnen 1950 erzählt. Wobei jede der Vier mal an die Reihe kommt. Simone St. James hat dabei einen Schreibstil, der sich sehr gut und flüssig lesen lässt. Die unterschiedlichen Zeitebenen und Erzählperspektiven sorgen außerdem für viel Abwechslung und gerade die Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels machen es echt spannend und man muss einfach weiter lesen.

Und auch die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Von Anfang an hatte sie eine leicht schaurige und düstere Grundstimmung, was nicht nur an den Geschichten rund um Mary Hand lag, sondern auch daran, dass die Handlung in beiden Zeitsträngen in den Spätherbst und Winter gelegt wurde. Außerdem kann man sich auf Grund der Beschreibungen der Autorin Idlewild Hall richtig gut vorstellen und die ganze Geschichte wirkt dadurch sehr lebendig. Dazu kam diese immerwährende Spannung, egal in welcher Zeitebene man sich gerade befand. Und auch die vielen einzelnen Geheimnisse, die es zu lösen gab und die vielen Themen, die das Buch noch nebenbei behandelt, wurden sehr gut und interessant aufgebaut. So war es eine wahre Freude, sowohl Fiona bei ihren Recherchen zu begleiten, als auch mitzuerleben, was Katie, Roberta, CeCe und Sonia im Internatsleben widerfährt. Es war schön zu sehen, wie sich die Mädchen immer näher kommen, wie sie zusammenhalten und ihre Freundschaft vertiefen. Ihre einzelnen Schicksale fand ich sehr berührend. Auch die unaufdringlich eingewebte kleine Liebesgeschichte zwischen Fiona und Jamie, einem Polizisten, mochte ich gern. Allerdings fand ich es nicht so schön, dass ich mir einige Dinge schon denken konnte, die einfach zu offensichtlich waren. Ich will aber nicht spoilern. Und auch das Ende war mir ein bisschen zu schnell abgehandelt. Dennoch muss ich sagen, dass mich einige Auflösungen auch durchaus überrascht haben.

Was ich super gut fand, war der Charakteraufbau. Fangen wir mit Fiona an. Sie ist in meinen Augen eine wahnsinnig mutige und selbstbewusste Frau, die sich aber im Laufe der Geschichte sogar noch ein bisschen weiter entwickelt. Ihr gegenüber steht ihr Freund Jamie, von dem man zwar nicht allzu viel erfährt, zu dem ich aber von Anfang an ein eher unsicheres Gefühl hatte und das hat mich auch nicht getäuscht, wenn auch anders, als gedacht. Die vier Mädchen von Idlewild Hall sind so unterschiedlich und doch lebendig, dass ich sie richtig gut fassen konnte. Ich mochte eine jede von ihnen und hätte sie mir auch gar nicht anders vorstellen können.

Für mich war dieser Roman genau die richtige Mischung zwischen Grusel, Spannung und einer Geschichte über wahre Freundschaft. Ich kann ihn jedenfalls nur weiterempfehlen und würde selbst gern noch mehr von der Autorin lesen.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Spannende und dramatische Fortsetzung

Fighting to Be Free - Nie so begehrt
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Drei Jahre ist es her, dass Jamie seine große Liebe Ellie zutiefst verletzt hat. Drei Jahre, in denen er sich verändert hat und noch tiefer abgerutscht ist. Doch dann kehrt Ellie zurück und schon bald ...

Drei Jahre ist es her, dass Jamie seine große Liebe Ellie zutiefst verletzt hat. Drei Jahre, in denen er sich verändert hat und noch tiefer abgerutscht ist. Doch dann kehrt Ellie zurück und schon bald treffen die beiden wieder aufeinander. Und auch, wenn in den letzten drei Jahren so viel geschehen ist, ist die Anziehung zwischen Jamie und Ellie noch immer die Gleiche. Jedoch haben Jamies Feinde nur darauf gewartet, dessen Schwachstelle zu erfahren und plötzlich ist Ellie in höchster Gefahr.

Wie schon der erste Band dieser Dilogie, hat mir auch dieser wieder wirklich gut gefallen. Doch obwohl sich die Geschichte für mich dieses Mal eigentlich perfekt angefühlt hat, konnte sie mich trotzdem nicht durchgehend so in ihren Bann ziehen, wie ich es mir gewünscht hätte.

Auch hier wird die Geschichte wieder aus der Sicht von Jamie und Ellie erzählt, wobei sich die Erzählstränge teilweise auch ein bisschen überschneiden, wodurch man direkt an den beiden Charakteren dran ist. Und auch der Schreibstil, sowie die Sprache, waren wieder sehr gut und leicht zu lesen.

Die Handlung zieht in diesem Band noch einmal extrem an. Die Liebesgeschichte rückt zwar die meiste Zeit in den Hintergrund und wird erst gegen Ende wieder richtig wichtig, dennoch hat mir das echt gut gefallen. Das lag vor allem daran, dass gerade Jamies Geschichte sehr interessant ist. Obwohl ich seine Entwicklung nicht gut heißen kann, so hat mich der Einblick in sein kriminelles Leben doch schon extrem mitgenommen. Doch auch Ellies Leben nimmt in dieser Fortsetzung eine sehr emotionale und dramatische Wendung, die mich zutiefst berührt hat. In diesem Sinne begleitet man die beiden Protagonisten die meiste Zeit getrennt voneinander, merkt das aber kaum, weil beide einen wichtigen Weg zu bestreiten haben. Außerdem wird es gerade zum Ende hin sehr spannend. Wie sie sich dann wieder annähern, fand ich ebenfalls gut gelöst und das Ende hat mich zufrieden zurück gelassen.

Dabei mochte ich sowohl Ellie, als auch Jamie wieder sehr und die beiden sind mir endgültig ans Herz gewachsen. Gerade Jamie ist, trotz seiner Fehler, ein sehr sympathischer Typ, der mir eigentlich oft ziemlich leid tat. Und auch Ellie ist eine großartige Person. Beide machen, wie schon erwähnt, eine große Entwicklung durch und werden in diesem Band erwachsen.

Ihr seht also, es gibt eigentlich gar nichts zu meckern. Umso schwieriger ist es für mich zu benennen, was mir eigentlich gefehlt hat. Um ehrlich zu sein, kann ich das auch gar nicht sagen. Dieses Buch ist einfach toll und ich kann es nur weiterempfehlen. Dennoch kann ich ihm nicht die volle Punktzahl geben.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Der etwas andere Kinderbuchklassiker

Wo die wilden Kerle wohnen
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Der kleine Max ist mal wieder so wild, dass ihn seine Mutter ohne Essen ins Bett schickt. Daraufhin reist er ins Land der wilden Kerle und erlebt ein großes Abenteuer. 

Dieses Buch ist wohl der Klassiker ...

Der kleine Max ist mal wieder so wild, dass ihn seine Mutter ohne Essen ins Bett schickt. Daraufhin reist er ins Land der wilden Kerle und erlebt ein großes Abenteuer. 

Dieses Buch ist wohl der Klassiker unter den Kinderbüchern. Deshalb musste ich es jetzt auch endlich haben.

Mit einer kurzen, einprägsamen Geschichte, werden Kinder in eine Welt entführt, die genau das widerspiegelt, was sie brauchen, nämlich Platz für Fantasie, Mut und einen Ort, an den sie immer wieder zurückkommen können und an dem sie geliebt werden. Dabei ist aber unbedingt anzumerken, dass die Geschichte ziemlich tiefgründig ist und alles andere als weichgespült. 

Die Illustrationen sind hier sehr zahlreich und auf eine kuriose, skurrile Art und Weise gut gemacht. Allerdings merkt man, gerade an den Zeichnungen, dem Buch sein Alter schon irgendwie an. Dennoch ist dieses Kinderbuch zeitlos und genau das Richtige für kleine mehr oder weniger wilde Kerle, aber auch Mädchen.

Wer also ein Kinderbuch sucht, welches nicht einfach nur niedlich ist, sondern vor allem ehrlich und tiefgründig, der muss dieses hier im Regal haben. 

Veröffentlicht am 21.01.2019

Es ist nicht alles, wie es scheint

Fighting to Be Free - Nie so geliebt
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Als der 18-jährige Jamie aus dem Gefängnis kommt, nimmt er sich fest vor, endlich ein anderes Leben zu führen, eines ohne Straftaten und Gewalt. Und dann trifft er auch noch auf Ellie, ein Mädchen aus ...

Als der 18-jährige Jamie aus dem Gefängnis kommt, nimmt er sich fest vor, endlich ein anderes Leben zu führen, eines ohne Straftaten und Gewalt. Und dann trifft er auch noch auf Ellie, ein Mädchen aus gutem Hause, und sein Wunsch nach einem normalen Leben wird immer stärker. Für sie will er sich ändern und der Mensch sein, der ihre Liebe verdient. Doch nicht nur, dass er es nicht über sich bringt, Ellie von seiner Vergangenheit zu erzählen, holt ihn diese auch noch schneller wieder ein, als er geahnt hätte.

Auch wenn dieses Buch, soweit ich gesehen habe, die Gemüter doch recht spaltet, muss ich sagen, dass ich die Geschichte rund um Jamie und Ellie wirklich gut fand. Zwar gab es auch für mich hier und da ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht ganz so sehr gefallen haben, dennoch konnte mich dieser Roman durchaus packen und mitreißen.

Die Geschichte wird sowohl aus Jamies, aber auch aus Ellies Sicht erzählt, was beide sehr greifbar macht. Dabei hat Kirsty Moseley, wie viele Autoren, die in diesem Genre schreiben, einen sehr einfachen und leichten Schreibstil, der sich wirklich gut und schnell lesen lässt. Die Sprache ist an die Geschichte angepasst, aber nicht niveaulos und vor allem nur wenig sexistisch.

Die Handlung fand ich ebenso wirklich gut. Gerade Jamies Schicksal hat mich nicht kalt gelassen und ich habe immer wieder gehofft, dass er seine Ziele verwirklichen kann und es schafft, ein neues Leben zu beginnen. Doch, wie man sich sicher denken kann, ist das gar nicht so leicht und schon bald wurde es ziemlich dramatisch, aber auch spannend und actionreich. Allerdings muss ich zugeben, dass ich Jamies Entscheidung, die dafür ausschlaggebend war, dass sich die Geschichte so entwickelt, wie sie sich entwickelt, doch schon etwas grenzwertig und nur teilweise nachvollziehbar fand. Und so hat mich das dramatische Ende dieses Romans auch nicht mehr großartig überrascht, weil es einfach kommt, wie es kommen musste. Nur konnte ich auch da nicht verstehen, warum er gegenüber Ellie so ungerecht reagiert, wie er es tut. Die Liebesgeschichte hingegen fand ich super, eben auch, weil sie mal ein bisschen anders beginnt. Ich kann aber auch verstehen, wenn es andere Leser anders sehen. Dennoch fand ich sie durchaus realistisch und ich mochte Jamie und Ellie als Paar wirklich gern. Außerdem mochte ich, dass die Sexszenen nicht zu sehr im Mittelpunkt standen und ausschweifend erzählt wurden.

Die einzelnen Charaktere fand ich durchaus sehr spannend und interessant geschrieben. Wenn man anfangs noch denken könnte, Jamie wäre ein typischer Bad Boy, so wird doch schnell klar, dass er alles andere als ein solcher ist. Vielmehr entpuppt er sich als eine sehr tragische Figur in dieser ganzen Geschichte. Dagegen ist Ellie nicht nur das brave und wohlbehütete Mädchen, sondern hat es teilweise auch dick hinter den Ohren und ist dazu noch ziemlich tough. Beide Charaktere mochte ich sehr gern, auch wenn ich ihre Entscheidungen, wie schon erwähnt, nicht immer nachvollziehen konnte. Aber auch alle anderen Nebencharaktere fand ich sehr gut.

Alles in allem muss ich sagen, dass mich dieser Roman wirklich extrem gut unterhalten hat und ich auf den zweiten Band sehr gespannt bin. Gerade die Mischung aus Liebesgeschichte und spannender Action hat mich durchaus überrascht und mitgenommen.

Veröffentlicht am 12.01.2019

Tolle Geschichte

Wenn das Meer leuchtet
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Gerade erst hat Marie mit dem College in Monterey, Kalifornien begonnen, als sie genau das wieder zu spüren bekommt, was sie schon immer begleitet hat, nämlich Spott und Mobbing. Also zieht sie sich zurück ...

Gerade erst hat Marie mit dem College in Monterey, Kalifornien begonnen, als sie genau das wieder zu spüren bekommt, was sie schon immer begleitet hat, nämlich Spott und Mobbing. Also zieht sie sich zurück und versucht, trotz allem, irgendwie klar zu kommen. Doch die Anfeindungen werden immer schlimmer, bis sich ausgerechnet jemand auf ihre Seite stellt, von dem sie es niemals erwartet hätte.

Dieser Roman ist nun schon der zweite der Autorin, den ich verschlingen durfte und ich bin wieder einmal begeistert. Auch wenn nicht alles perfekt war, so hat es Jessica Koch doch wieder einmal geschafft, ein Thema anzusprechen, welches sonst viel zu wenig Aufmerksam bekommt.

Dabei lässt sich ihr Schreibstil super gut, flüssig und schnell lesen, wobei er immer ein gewisses Niveau hält, was im Bereich dieses Genres, meiner Meinung nach, nicht sehr oft der Fall ist. Das Einzige, was mich hier gestört hat, war der Perspektivwechsel im Epilog, denn den hätte es wirklich nicht gebraucht und mir fiel es schwer, mich auf den letzten paar Seiten noch daran zu gewöhnen.

Was die Geschichte angeht, so fand ich auch diese, bis auf Kleinigkeiten, sehr gut. Vor allem das Thema, welches hier im Vordergrund steht, finde ich sehr wichtig und es freut mich, dass darüber geschrieben wurde. Außerdem fand ich es gut und realistisch umgesetzt. Dafür fand ich allerdings, dass sich die Liebesgeschichte ein bisschen zu schnell und nicht ganz nachvollziehbar entwickelt hat. Erst noch einer derjenigen, der Marie mobbt, ist er plötzlich vollkommen auf ihrer Seite? Nein, das habe ich ihm nicht so richtig abgenommen. Dennoch fand ich die Liebesgeschichte süß und mir hat gefallen, dass sie nicht zu schmalzig war. Alles in allem fand ich die Handlung sehr emotional und tiefgründig. Das Ende dann fand ich an sich auch gut gelöst, hätte mir aber noch ein paar Seiten mehr gewünscht.

Mit Marie als Protagonistin hatte ich anfangs noch so meine Probleme. Zwar konnte ich sie einerseits verstehen, gerade ihre Zweifel und ihr Misstrauen anderen gegenüber, andererseits fand ich es schon sehr pubertär, wie sie versucht, unbedingt Freundschaften mit den Leuten zu schließen, die ihr nichts Gutes wollen. Natürlich konnte ich ihr Verhalten teils von ihren Selbstzweifeln ableiten, doch für mich hatte sie so gar keinen Stolz oder Selbsterhaltungstrieb. Das hat sich allerdings im Laufe der Geschichte geändert und ich finde, dass Marie eine große Entwicklung durchgemacht hat, was sie für mich gleichzeitig sympathischer gemacht hat.

Wie schon gesagt, war dieser Roman nicht perfekt. Dennoch bin ich in der Geschichte versunken und sie konnte mich auch nicht wieder los lassen. Schon allein dafür und dafür dass das Thema so gut rüber gebracht wurde, hat sie die vier Punkte mehr als verdient.