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Veröffentlicht am 26.02.2019

Humorvoller, wunderschöner und romantischer 3. Teil der Ravenel Reihe, der eine Brücke schlägt, zur beliebten Mauerblümchenreihe.

Stolzes Herz in Fesseln
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Lady Pandora Ravenel, befindet sich mit ihrer Schwester in London während der Saison, doch Bälle und andere Festivitäten langweilen die junge Dame fürchterlich. Vor allem aber fürchtet sie sich davor, ...

Lady Pandora Ravenel, befindet sich mit ihrer Schwester in London während der Saison, doch Bälle und andere Festivitäten langweilen die junge Dame fürchterlich. Vor allem aber fürchtet sie sich davor, den Walzer tanzen zu müssen, da sie, seit einer Kindheitsverletzung, einen gestörten Gleichgewichtssinn hat.

Als sie von einer Freundin darum gebeten wird, einen verloren gegangenen Ohrring zu suchen, zögert sie nicht lange. Doch das Unheil nimmt seinen Lauf, als sich Pandora, während sie nach dem Ohrring hangelt, hoffnungslos in einer Bank verfängt; dazu noch in einer grotesken Pose verharrend. Eine Pose, die der zufällig des Weges kommende Gabriel, Lord St. Vincent, dagegen äußerst entzückend findet. Neugierig tritt er näher, um die widerspenstige Pandora zu befreien. Doch andere Herrschaften, die die beiden dabei beobachten, glauben, Pandora und Gabriel würden sich in leidenschaftlicher Umarmung winden. Sie bestehen darauf, dass sich Lord St. Vincent, Pandora erklärt und sie zur Braut erwählt. Pandora überrascht Gabriel jedoch. Sie weigert sich hartnäckig, seinen Heiratsantrag anzunehmen, denn sie hat ganz andere Pläne. Ehrgeizige Pläne, die eine Heirat nicht mit einschließen. Pandora entwickelt Gesellschaftsspiele und möchte eine Firma gründen. Würde sie heiraten, müsste sie alle Rechte an ihren Ehemann abtreten und wäre sozusagen ganz auf dessen guten Willen angewiesen. Eine unmögliche Situation für Pandora.

Gabriel, der dank seines guten Aussehens bislang noch jede Frau becircen konnte, ist fasziniert. Sie bringt eine besondere Saite in ihm zu klingen und er beschließt sogleich mit allen Mitteln um Pandora zu kämpfen. So lädt er sie auf seinen Familiensitz ein und möchte die Tage dort nutzen, um sie umzustimmen. Seine Eltern, Evie und Sebastian, und der Rest der Familie sind amüsiert. Noch nie haben sie Gabriel so verliebt gesehen. Wird es Gabriel gelingen, Pandoras Herz und ihre Hand zu gewinnen?

Im dritten Teil der Ravenel Reihe, widmet sich die Autorin Pandora, einem der Zwillingsmädchen und hält für ihre Leserschaft ein besonderes Schmankerl, mit der Auswahl des Romanhelden, bereit. Denn es handelt sich bei Gabriel, um eines der Kinder von Evie und Sebastian, die in der wunderbaren Mauerblümchenreihe ein eigenes Buch bekamen. Mittlerweile sind viele Jahre ins Land gegangen und aus Gabriel ist ein attraktiver Mann geworden, der seinem Vater in Nichts nachsteht. Auch was amouröse Abenteuer angeht.
Ich fand es ausgesprochen klasse, dass Lisa Kleypas, Evie und Sebastian, ebenfalls einige (sehr amüsant geschriebene) Seiten in „Stolzes Herz in Fesseln“ gewidmet hat, und man nun endlich die Kinder des Paares kennenlernen darf. Der Roman wartet mit sehr viel heimeliger, familiärer Wohlfühlatmosphäre auf und selbst der Humor kommt nicht zu kurz, da die Autorin Pandora und Gabriel, viele spritzige und witzige Dialoge auf den Leib geschrieben hat. Die Liebesgeschichte mit vielen prickelnden Liebesszenen garniert, entwickelt sich im richtigen Tempo und nach ca. 200 Seiten, zieht Lisa Kleypas, dazu etwas an der Spannungsschraube, da Pandora, unbewusst, in eine gefährliche Situation hineinstolpert. Nun stecke ich bewertungstechnisch gesehen in einem echten Dilemma. Ich hatte bereits die beiden Vorgängerbände der Ravenel Reihe mit 5 von 5 Punkten bewertet, doch finde ich „Stolzes Herz in Fesseln“, sogar noch ein Tickchen besser. Dazu hat Lisa Kleypas nun auch noch zwei ihrer guten Historicalreihen miteinander verbunden, zu denen eine davon zu meinen „All-Time-Favorites“ gehört. Echt gemein von der Autorin!

Zum Schreibstil brauche ich eigentlich nichts mehr zu sagen, der ist gewohnt gut, die Autorin hat einfach ein Händchen für tolle Historical Romances und wer immer noch die antiquierte Meinung vertreten sollte, dass Historical Romances keine Substanz zu bieten hätten, sollte unbedingt mal sein Näschen in eines der Bücher der Autorin stecken.
Ich bin restlos begeistert, habe zwischenzeitlich sogar ein paar Tränchen beim Lesen mancher Romanpassagen verdrückt, obwohl wir es hier durchaus mit einem heiteren Roman zu tun bekommen und möchte „Stolzes Herz in Fesseln“, nicht nur den Fans der legendären Mauerblümchenreihe ans Herz legen.

Fazit: Humorvoller, wunderschöner und romantischer 3. Teil der Ravenel Reihe, der eine Brücke schlägt, zur beliebten Mauerblümchenreihe.

Ravenel Reihe zur Info:

1. Teil: Dem Earl ausgeliefert
2. Teil: So sündig küsst kein Gentleman
3. Teil: Stolzes Herz in Fesseln (verwandt mit der Wallflower-Reihe/ Teil 3- Der Held, Gabriel, ist der Sohn von Evie Jenner) siehe unten:
4. Teil: Liebesnächte in London
5. Teil: Devil’s Daughter (noch nicht übersetzt)


Mauerblümchen Reihe zur Info:

1. Teil: Geheimnisse einer Sommernacht
2. Teil: Der Earl und die Erbin
3. Teil: Es begann in einer Winternacht (Evie Jenner, Tochter von Ivo aus „Roulette der Liebe) & Sebastian, Lord St.Vincent
4. Teil: Verbotene Früchte im Frühling

Veröffentlicht am 07.02.2019

Feinster Psychothrill und unter die Haut gehende Gruselelemente- ein echter Pageturner! Empfehlenswert!

Mörderhaus
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Sarah, ist psychisch labil, seit dem Tod ihrer Mutter, die, nachdem diese von ihrem Mann verlassen wurde, zeit ihres Lebens, an schwerer Klaustrophobie litt. Sarah hat bereits einen Zusammenbruch hinter ...

Sarah, ist psychisch labil, seit dem Tod ihrer Mutter, die, nachdem diese von ihrem Mann verlassen wurde, zeit ihres Lebens, an schwerer Klaustrophobie litt. Sarah hat bereits einen Zusammenbruch hinter sich- seitdem steht die übrige Familie, allen voran Ehemann Patrick und die Kinder Joe und Mia, unter Schock. Eines Tages kehrt Patrick heim und eröffnet Sarah, dass er eine Lösung gefunden hat, für ihre Probleme. Ein Tapetenwechsel soll her. Ausgerechnet das Haus an der Küste in Wales, in dem Patrick einst zusammen mit seinen Eltern wohnte und unbeschwerte Zeiten erlebte, steht zum Verkauf. Sarah kann ihre Skepsis nicht verhehlen. Zum einen würden sie sich finanziell übernehmen, sie müsste dazu das Geld ihrer Mutter, das ihr für Notfälle vererbt wurde, einfließen lassen und zum anderen steht es nicht gut um den Ruf des Hauses.

Vor einigen Jahren wurde dort fast eine komplette Familie ausgelöscht. Es wird, im Ort, seitdem nur kurz, „das Mörderhaus“ genannt. Patrick schlägt allerdings alle Zweifel in den Wind und bearbeitet Sarah so lange, bis diese nachgibt. Aufbegehren scheint ihr sowieso fehl am Platz zu sein, nachdem Patrick sie kürzlich, gottlob noch rechtzeitig, nach einem weiteren Selbstmordversuch, in ihrem Haus aufgefunden hatte.

Obwohl Sarah und Patrick sich in der Folgezeit bemühen, den schlechten Ruf ihres neuen Hauses, auszumerzen und sich Hals über Kopf in die Renovierungsarbeiten stürzen, sind die Dorfbewohner äußerst skeptisch. Einzig die neu hinzugezogene Anna und der Maler Ben, der Sarah dazu überreden will, dass sie ihre Werke in der ortsansässigen Galerie ausstellt, werden zu guten Freunden von Sarah. Patrick will sich dagegen von allen fernhalten und hätte es am liebsten, wenn Sarah ihre Pflichten als Hausfrau und Mutter ernster nehmen würde. Und in der Tat tragen Joe und Mia einige Probleme mit sich herum, die sie aus Sorge um den labilen Gesundheitszustand ihrer Mutter, verheimlichen.

Als auch noch seltsame Dinge vor der Haustür abgelegt werden und es scheint, als ob jemand das Haus und die Familie beobachtet, spitzt sich die Lage zu. Die komplette Familie ist gereizt und Patrick reagiert genervt, als er erfährt, dass Sarah und Mia sämtliche Schauergeschichten, die sich um das Mörderhaus ranken, aufsaugen und ein unnatürliches Interesse daran zeigen….

Es steht in der Beschreibung auf Verkaufsplattformen geschrieben, dass Vanessa Savages Roman „Mörderhaus“, empfehlenswert wäre für Fans von S. K. Tremayne, Gillian Flynn, Amy Gentry oder Paula Hawkins. Nun kenne ich Romane zweier genannter Autoren und muss ehrlich sagen, dass diese Autorenvergleiche Vanessa Savages Debüt in keiner Weise gerecht werden. Denn um es vorweg zu sagen- ich weiß nicht, wann ich zuletzt einen dermaßen fesselnden Psychothriller wie Mörderhaus“ las, der dieser Bezeichnung auch gerecht wurde.

Es war zunächst das düstere Cover, das mich in seinen Bann zog und mich aufmerksam werden ließ auf die Story, doch im Gegensatz zu vielen anderen Büchern dieses Genres, hält auch der Inhalt, was der Klappentext verspricht.

Man bekommt hier feinsten Psychothrill und unter die Haut gehende Gruselelemente geboten aber vor allem eine atmosphärisch dichte Story, so dass man praktisch von Beginn an, in die Geschichte gesogen wird. Die Romanheldin Sarah, mag vielleicht so manches Mal, arg passiv erscheinen; man möchte sie als Leser sehr gerne zwischenzeitlich schütteln, doch Sarahs Handeln ist, allein wegen ihrer bisherigen Vita, nachvollziehbar. Man kann sich gut in sie hineindenken, ihre Zweifel und Ängste verstehen, was auch für ihre Hin- und Hergerissenheit gilt. Weite Teile des Romans werden aus Sarahs Sicht erzählt; also in „Ich-Form“, allerdings findet man auch kursiv geschriebene Romanpassagen vor, in denen eine Person zu Wort kommt, die mehr über Dinge aus der Vergangenheit zu erzählen weiß, als Sarah. Natürlich werde ich besagte Person nicht namentlich nennen.
Die Veränderungen, die manche Familienmitglieder von Sarah durchmachen, gehen einem ziemlich an die Nerven und schüren die Neugierde immens.

Es ist kein Psychothriller für Fans blutiger Metzelszenarien, sondern eher für die Hitchcockfraktion, die leisen, subtilen Psychothrill mit Gruselfaktor bevorzugen.
Die Autorin legt zwischenzeitlich einige falsche Fährten und überhaupt spielt sie geschickt mit der Neugier ihrer Leser, so dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen, bis man alles Wissenswerte erfahren hat über die Romanfiguren, deren zahlreiche Geheimnisse und Beweggründe.
Übrigens, ein Hinweis an diejenigen unter Euch, die ihre Neugierde nicht bezähmen können- es bringt so gar nichts, sich zuvor die letzte Seite zu Gemüte zu führen.

Ich möchte auch nicht zuviel verraten; lediglich kann ich allen Psychothrillerfans hier nur zu diesem Roman raten, aber Vorsicht, vielleicht nicht gerade in den Abendstunden mit dem Lesen beginnen, weil man ansonsten eine schlaflose Nacht hat.

Kurz gefasst: Feinster Psychothrill und unter die Haut gehende Gruselelemente- ein echter Pageturner! Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 24.01.2019

Mein erstes Krimi-Lesehighlight in 2019- Atmosphärisch dichter Krimi, der mit unerwarteten Wendungen aufwartet

Ich bringe dir die Nacht
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Zehn Jahre zuvor:

Alison und Liz sind seit Kindertagen beste Freundinnen. Und obwohl es immer mal wieder Phasen gibt, in denen Liz sich Alison gegenüber schnippisch verhält oder auch mal fiese Kommentare ...

Zehn Jahre zuvor:

Alison und Liz sind seit Kindertagen beste Freundinnen. Und obwohl es immer mal wieder Phasen gibt, in denen Liz sich Alison gegenüber schnippisch verhält oder auch mal fiese Kommentare von sich gibt, überwiegen doch die positiven Momente.
Beide möchten in Dublin studieren, aber zunächst sieht es nicht wirklich gut aus, denn Wohnungen sind dünn gesät und das Studentenwohnheim der Uni hat die beiden Frauen zunächst auf die Warteliste gesetzt.
Doch dann bekommen sie endlich die Zusage und freuen sich sehr auf die kommende Studienzeit.

Die Freude währt jedoch nur kurz. Nachdem Alison den attraktiven Will kennen und lieben gelernt hat, einen Mitstudent an der Uni, wird Liz launisch. Dazu erzählt sie dem frischgebackenen Paar, dass sie glaubt, verfolgt zu werden. Liz und Will tun es ab, als Versuch, sich wichtig zu machen. Doch dann werden nacheinander Studentinnen ermordet aufgefunden und auch Liz gehört zu den Opfern…

Gegenwart:

Alison hat die traumatischen Erlebnisse in ihrer Studentenzeit nie verwinden können. Wie auch? Nicht nur ihre beste Freundin wurde vom „Kanal-Killer“ ermordet, dazu verhaftete die Polizei auch noch ihre große Liebe Will, der die Frauenmorde in Untersuchungshaft gestanden hatte. Mittlerweile lebt sie in den Niederlanden, hat einen guten Job und nette Freunde, die sie immer mal wieder verkuppeln möchten, doch in dieser Hinsicht haben sie keinen Erfolg. Seit Will, traut Alison ihren eigenen Gefühlen nicht mehr und schämt sich, weil sie ihre Gefühle einst an einem Frauenmörder verschwendete.
Als sie einen Anruf aus Irland erhält, wird sie schnell wieder von der Vergangenheit eingeholt.
Nach vielen Jahren, in denen alles ruhig blieb an der Uni, hat es wieder Frauen gegeben, die ermordet aufgefunden wurden und die Morde zeigen eindeutig die Handschrift des Kanal-Killers. Doch wie kann das sein, immerhin sitzt Will, seit zehn Jahren, seine gestandenen Taten hinter Gittern, ab? Die Polizei glaubt, es handele sich um einen Nachahmungstäter oder aber, Will hatte damals einen Komplizen, der nun auf eigene Faust weiter mordet. Immerhin weiß Will etwas, möchte jedoch nur mit Alison persönlich sprechen. Alison lässt sich trotz großer Bedenken und Ängste darauf ein und ist wie erstarrt, als Will ihr gegenüber behauptet, er wäre immer unschuldig gewesen, hätte die ihm zur Last gelegten Morde nie begangen. Er bittet sie darum, den wahren Täter zu finden. Sagt Will ihr die Wahrheit?

Storys wie etwa in „Girl on the Train“, oder „Gone Girl“, sind momentan sehr gefragt auf dem Thrillermarkt
Daher könnte man zunächst vermuten, es handle sich bei „Ich bringe dir die Nacht“, um einen weiteren Thriller der nach vorgegebenen Schema gestrickt wurde.
Doch gottlob ist das bei dem aktuellen Roman von Catherine Ryan Howard nicht der Fall. Zwar deklariert als Thriller, entpuppte sich „Ich bringe dir die Nacht“, lediglich als atmosphärisch dicht erzählter Krimi, der ganz ohne Schockeffekte auskommt.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen vorangetrieben und hauptsächlich aus Alisons Sicht geschildert. Man erfährt viel über ihre Freundschaft zu Liz und Will und wie sich die junge Frau nach der zehn Jahre zurückliegenden Tragödie verändert hat. Aber man schaut als Leser auch dem Kanalkiller über die Schulter und bekommt Einblicke in Wills Gedanken und Gefühlswelt.
Die Autorin hat einen packenden Schreibstil, dazu fand ich die Geschichte unglaublich spannend erzählt, so dass ich praktisch schon nach den ersten Seiten direkt ins Buch gesogen wurde. Dazu spielt Catherine Ryan Howard sehr mit der Neugierde ihrer Leser und versteht es, sie immer wieder erneut zu schüren. Zugegeben, etwa in der Mitte des Romans stagniert den Spannungsbogen etwas, doch es lohnt sich, dranzubleiben, da die Autorin noch einige clevere Wendungen in der Handlung für ihre Leser bereithält.
Man kann sich gut in die sympathische Romanheldin hineindenken und verstehen, wieso sie ihre Gefühlswelt nach dem Mord an Liz auf Eis gelegt hat. Lediglich mit der sich langsam entwickelnden Liebesgeschichte, die jedoch nur am Rande erzählt wird, hatte ich so meine kleinen Probleme. Sie wirkt absolut fehl am Platz, doch da sie wirklich nicht der Rede wert ist und keinen Einfluss auf die übrige Story hat, habe ich mich dazu entschieden, dem Roman dennoch die volle Punktzahl zu geben. Das Showdown gegen Ende fand ich dann wieder so richtig fesselnd geschrieben und noch besser fand ich, den schon nicht mehr erwarteten Überraschungsmoment auf den letzten Seiten.
„Ich bringe dir die Nacht“, ist für mich ein richtiges Lesehighlight gewesen, das ich gerne weiterempfehle. Allerdings nur für reine Krimifans, wer etwa eine blutige „Schlachterplatte“ im Stile einer Karin Slaughter erwartet, greift hier definitiv zum falschen Buch.

Kurz gefasst: Mein erstes Krimi-Lesehighlight in 2019- Atmosphärisch dichter Krimi, der mit unerwarteten Wendungen aufwartet.

Veröffentlicht am 16.11.2018

Humorige, launige und kurzweilige Weihnachtslektüre- nicht nur für Weihnachtsmuffel geeignet. Lesetipp!

Alle anderen können einpacken
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Bastian hat eine neue Freundin, Karina, von der bislang weder seine, noch ihre Familie etwas weiß. Das soll sich ausgerechnet beim Fest der Liebe ändern. Bastian wurde von seinen Schwiegereltern in spe, ...

Bastian hat eine neue Freundin, Karina, von der bislang weder seine, noch ihre Familie etwas weiß. Das soll sich ausgerechnet beim Fest der Liebe ändern. Bastian wurde von seinen Schwiegereltern in spe, zum Weihnachtsessen eingeladen. Dumm nur, dass er, einen Tag vorher mit einem Einkaufswagen, auf einem Supermarktparkplatz, ausgerechnet in den schicken Oldtimer von Karinas Vater fährt und einen dermaßen dicke Kratzspur hinterlässt, dass der Mann wutentbrannt und völlig enthemmt herumtobt und Bastian so richtig zur Schnecke macht. Natürlich gibt sich Bastian, aus taktischen Gründen, zu diesem ungünstigen Zeitpunkt nicht als Freund der Tochter zu erkennen, doch er weiß genau, dass es kein Entrinnen vor der Wahrheit gibt. Spätestens beim Weihnachtsessen, trifft er den verrückten Richter, sprich Karinas Vater wieder. Und er fürchtet zu Recht, dass es mehr zur Versöhnung bedarf, als einer guten Flasche Rotwein, aus dem Keller seines Vaters.

Doch bevor es so weit ist, kommt Bastians Familie zusammen, wie jedes Jahr. Auch sein betagter Opa Georg hat sich mit seiner Liebsten und Chauffeur angemeldet, wie auch Bastians Bruder und dessen Frau, nebst jüngstem Nachwuchs. Und Bastians Eltern? Die planen wie immer, äußerst strategisch, das große Weihnachts(fr)essen…

Auf der Suche nach humoriger Weihnachtslektüre, stieß ich zufällig auf dieses 190 Seiten Büchlein und wurde neugierig. Allerdings wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass es sich bei „Alle anderen können einpacken“, um eine Fortsetzung zu „7 Kilo in 3 Tagen“, handelte. Und so kann ich zugleich auch Entwarnung geben. Man kann diesen aktuellen Roman des Autors auch gut ohne Vorwissen lesen. Alles Wichtige findet hier Erwähnung, so dass man stets im Bilde ist.

Nun aber zur Geschichte und zum Schreibstil. Vorweg genommen: ich habe wahre Sturzbäche an Lachtränen vergossen, denn der Humor des Autors, lag genau auf meiner Wellenlänge und ich hatte eine vergnügliche Lesezeit. Der Romanheld, Bastian, wirkte, nicht nur wegen des gleichen Vornamens, irgendwie, wie eine Art „Pastewka“- Verschnitt auf mich; schwarzhumorig, sympathisch, aber auch jedes Fettnäppchen anziehend. Dazu sind so manche Erlebnisse des Helden einfach dermaßen schräg und bildhaft beschrieben, dass sich schnell ein humoriges Kopfkino bei mir einstellte. Richtig klasse und gelungen fand ich aber die trockenen Dialoge der Familienmitglieder, die einen, auf gruselig witzige Weise an eigene, vergangene Weihnachtsfeste im Kreise der Familie erinnern. Meine Highlights waren, der Anruf von Lebensgefährtin und Opa Georg, um den Besuch zum Fest anzukündigen (beinahe loriotesk) und Bastians denkwürdiges Gespräch mit einer ehemaligen, rassistischen Schulkollegin.
Wer auf der Suche sein sollte, nach einer humorigen Weihnachtslektüre oder einen witzigen Nikolausgeschenk oder einfach nur Lust auf eine lustig-launige, kurzweilige Lektüre hat, sollte hier unbedingt zugreifen. Und ich werde mir nun erst einmal den ersten Teil zulegen müssen. 

Kurz gefasst: Humorige, launige und kurzweilige Weihnachtslektüre- nicht nur für Weihnachtsmuffel geeignet. Lesetipp!

Veröffentlicht am 01.11.2018

Das Buch bietet Interessante Einblicke in das Leben einer reiselustigen Journalistin und Moderatorin „Mit kleinem Gepäck“, ist so viel mehr, als nur eine Anekdotensammlung zur WDR Reisesendung „Wunderschön“.

Mit kleinem Gepäck
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Meine Rezension:

Vor einigen Jahren, sind wir eher zufällig auf die WDR Reisesendung „Wunderschön“, aufmerksam geworden, als wir am Sonntagabend durch die Programme zappten. Da wir immer gerne gereist ...

Meine Rezension:

Vor einigen Jahren, sind wir eher zufällig auf die WDR Reisesendung „Wunderschön“, aufmerksam geworden, als wir am Sonntagabend durch die Programme zappten. Da wir immer gerne gereist sind, ich zu diesem Zeitpunkt jedoch durch eine Krankheit gehandicapt war und wir daher schon einige Zeit nicht mehr in den Urlaub gefahren waren, freute ich mich sehr darüber, zumindest von der Couch aus, mal „andere Tapeten“ sehen zu können. Zudem wurden auch Orte aus der näheren Umgebung vorgestellt, die sich für Tagesfahrten anboten und das auf eine sehr interessante und vielfältige Weise dargeboten.
Tamina Kallert war die erste Reisejournalistin/Moderatorin der Sendung und auch wenn im Laufe der Zeit weitere folgten, die ihre Sache ebenso gut machen, wie etwa Stefan Pinnow, ist sie uns mit ihrer herzlichen Art doch am meisten ans Zuschauerherz gewachsen.

Daher habe ich mich sehr gefreut, als ich erfuhr, dass Tamina Kallert nun ein eigenes Buch am Start hat, in dem sie nicht nur kurzweilige Hintergrundberichte zu ihren Reisen zum Besten gibt, sondern dazu informative Einblicke in die Fernsehproduktion bietet. Man erfährt zum Beispiel, dass harte Arbeit dahintersteckt, um Orte atmosphärisch wirken zu lassen; den richtigen Zeitpunkt dafür abzupassen, kann ebenfalls von langer Wartezeit geprägt sein. Und vor allem, dass die Teamleistung dabei ganz entscheidend ist und Kameramänner, nicht nur sprichwörtlich, ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen haben.

Aber es ist nicht nur eine Sammlung von Anekdoten; eine „Hinter den Kulissen von „Wunderschön“ Erzählung- man erfährt in dem neun Kapitel umfassenden Buch auch Persönliches über die Autorin. Sie lässt den Leser teilhaben an Lebensweisheiten und Eindrücken, die sie in ihrem bisherigen Leben sammeln durfte und so zeichnet sich das sympathische Bild einer reise- und lebenslustigen Journalistin ab, die in ihrem Job eine Art Berufung gefunden hat. Tamina Kallert liebt nicht nur das Reisen, sondern auch den Umgang mit Menschen und sie findet neue Begegnungen sehr spannend. Ich mochte die Art ihres Erzählens sehr; fast war es ein wenig so, als würde man mit jemandem plaudern, statt lediglich dessen geschriebene Zeilen lesen. Sehr menschlich, sehr abwechslungsreich und kurzweilig zugleich.

Kurz gefasst: Das Buch bietet Interessante Einblicke in das Leben einer reiselustigen Journalistin und Moderatorin „Mit kleinem Gepäck“, ist so viel mehr, als nur eine Anekdotensammlung zur WDR Reisesendung „Wunderschön“.