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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2019

Eine sehr berührende Geschichte

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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Rabbit Hayes hat nur noch wenige Tage zu leben. Sie hat schon einmal den Brustkrebs besiegt, aber nun ist er zurück und lässt sich nicht mehr vertreiben, dabei ist sie erst vierzig Jahre alt und hat eine ...

Rabbit Hayes hat nur noch wenige Tage zu leben. Sie hat schon einmal den Brustkrebs besiegt, aber nun ist er zurück und lässt sich nicht mehr vertreiben, dabei ist sie erst vierzig Jahre alt und hat eine 12-jährige Tochter, die sie braucht.
Neun Tage bleiben Rabbit um Abschied zu nehmen. Neun Tage für ihre Lieben, um das Ungeheuerliche mitzuerleben. Alle erleben diese Phase auf ihre eigene Art.
Es ist eine herzzerreißende Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat. Ich habe mit Rabbit Hayes gefühlt und gelitten, aber auch mit den anderen an ihrem Krankenbett, die ihre Leben reflektieren. Sie erinnern sich an alles, was nicht so gut gelaufen ist, aber auch an die schönen Zeiten. Dabei sind die Charaktere sehr unterschiedlich. Juliet, Rabbits Tochter, hat mir leidgetan. Sie hoffte bis zum Schluss, dass es noch eine positive Wendung gab, obwohl auch ihr die Wahrheit bewusst war. Alle Gefühle kommen sehr gut rüber.
Es ist oft schwer auszuhalten, wenn man selbst schon einmal erlebt hat, wie ein Mensch, dem man sehr nahesteht, gehen muss. Trotzdem gibt es nicht nur Trauriges, manchmal musste man sogar schmunzeln. Aber es ist eine Geschichte vom Abschiednehmen und daher habe ich das Buch auch schon Mal beiseitegelegt, weil es mich sehr mitgenommen hat.
Es ist klar, wie die Geschichte enden wird. Sie hat mich tief berührt und nachdenklich gestimmt.

Veröffentlicht am 24.01.2019

Ein spannender Thriller

Sühneopfer
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Ein Nigerianer hat sich mit seiner Frau in einer Nudelbar verbarrikadiert und bedroht sie mit einem Messer, das er überzeugt ist, dass die Frau vom Satan besessen ist. Der frühere Priester Matt Hunter ...

Ein Nigerianer hat sich mit seiner Frau in einer Nudelbar verbarrikadiert und bedroht sie mit einem Messer, das er überzeugt ist, dass die Frau vom Satan besessen ist. Der frühere Priester Matt Hunter berät die Polizei, wenn diese es mit religiös motivierten Verbrechen zu tun hat. Auch in diesem Fall ist er von Sergeant Larry Forbes dazu gerufen worden. Er regelt die Sache nach Gefühl und nicht nach den Anweisungen der Polizei.
Danach ist es endlich soweit, mit seiner Familie fährt er nach Hobbs Hill, da seine Frau Wren dort beruflich zu tun hat. Es ist ein sehr idyllischer Ort, doch hinter der Idylle lauert etwas Böses, denn Frauen verschwinden spurlos.
Mich hatte als erstes das Cover angesprochen und auch der Klappentext klang vielversprechend. Ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und auch der Humor kommt nicht zu kurz. Die Atmosphäre des kleinen Ortes kommt gut herüber. Auch die Charaktere sind detailliert und individuell ausgearbeitet.
Matt Hunter war früher Priester und nun ist er Professor an der Uni. Er hat seinen Glauben vor einiger Zeit verloren, als er einen großen Verlust erlitten hat. Während Wren ihrem Job nachgeht, will er sich seinem geplanten Buch widmen.
Der Auftraggeber für die Renovierung der Kirche, die Wren in die Wege leiten soll, ist ein alter Bekannter von Matt. Die beiden kennen sich aus Studienzeiten. Im Ort ist man ziemlich religiös, allerorts begegnet man Kreuzen, und Seth sieht dann seine Aufgabe darin, Matt auf den richtigen Weg zurückzuführen. Aber auch die Sicht des Täters wird deutlich gemacht, es ist erschreckend zu erfahren, warum er so handelt.
Die Spannung steigt stetig und die Lösung der Geschichte war für mich nicht wirklich fassbar. Es ist erschreckend, was passiert ist und warum es überhaupt geschehen konnte.
Ein spannender Thriller, der nachdenklich stimmt.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Eine Jungenfreundschaft

El Greco und ich
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Die Geschichte handelt von einer Jungenfreundschaft in Cranford County, New Jersey, Ende der sechziger Jahre. Es ist die Zeit des Vietnam-Krieges, der Rassenprobleme aber auch der Mondlandung und der Hippie-Bewegung.
J. ...

Die Geschichte handelt von einer Jungenfreundschaft in Cranford County, New Jersey, Ende der sechziger Jahre. Es ist die Zeit des Vietnam-Krieges, der Rassenprobleme aber auch der Mondlandung und der Hippie-Bewegung.
J. J. (John Joseph Walsh) und El Greco (Tony Papadakis) sind beste Freunde. Wenn J. J. nach Hause kommt und seine Mutter sagt “Ich hoffe, ihr wart brav“, dann kann J. J. das meist nicht mit gutem Gewissen bestätigen, denn „brav“ ist wirklich nicht das passende Wort, um ihn und El Greco zu beschreiben. Sie treiben sich meist an der stillgelegten Konservenfabrik am Hafen herum, schauen den Wolken nach, machen Pläne und rauchen geklaute Zigaretten. Pech, wenn dabei mal das klitzekleine Feuerchen sich zum einem Wahnsinnsbrand ausbreitet. Egal was passiert, sie halten zusammen.
Mich hat diese Geschichte von Anfang an gefangen genommen, auch wenn sie eher ruhig daherkommt. Der Autor hat eine sehr bildhafte, poetische Sprache, die mit gut gefallen hat. Auch die Charaktere sind wundervoll und sehr individuell dargestellt. J.J. und El Greco genießen als zehnjährige ihre Freiheit. Sie träumen, schmieden Pläne und wollen den Pazifik sehen. Sie verstehen sich blind. Der Unsinn, welchen sie angestellt haben, verursacht bei J. J. oft Gewissensbisse, während El Greco darüber hinweggeht. Er wirkt überhaupt ziemlich abgeklärt, was vielleicht daran liegt, dass er es zu Hause nicht einfach hat.
Doch nicht immer verläuft für die Jungen das Leben unbeschwert und leicht, sie müssen einige Schicksalsschläge verarbeiten. Auf einer Reise durch die USA erleben sie eine unbekannte Seite ihres Landes, die einen bleibenden Eindruck bei ihnen hinterlässt.
Besonders gut gefallen hat mir Old Man Taylor, der sein eigenes Schicksal tragen muss und für die Jungen immer ein Ansprechpartner ist, der sie ernst nimmt.
Auch wenn mir dieser Roman sehr gut gefallen hat, so waren viele Gedankengänge der Jungenmeiner Meinung nach nicht unbedingt altersgerecht. Dennoch ein toller Roman, der die Zeit der sechziger Jahre gut rüberbringt und trotz oft trauriger und dramatischer Geschehnisse immer auch ein wenig Humor einfließen lässt.
Diese Geschichte hat mich sehr berührt und zum Nachdenken gebracht. Es ist ein Buch, das man nicht gleich wieder vergisst. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.08.2018

Eine berührende Geschichte

Über uns nur die Farben des Himmels
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Beim Durchsehen der Unterlagen ihres verstorbenen Vaters entdecken Amy und ihre Schwestern einige merkwürde Belege. Während ihre älteren Schwestern der Meinung sind, man solle alles auf sich beruhen lassen, ...

Beim Durchsehen der Unterlagen ihres verstorbenen Vaters entdecken Amy und ihre Schwestern einige merkwürde Belege. Während ihre älteren Schwestern der Meinung sind, man solle alles auf sich beruhen lassen, will Amy der Sache auf den Grund gehen und reist nach Portugal. Vor dem Flughafen von Faro muss Amy sehen, wie ein Auto einen Hund anfährt und verschwindet. Sie und ein junger Mann wollen dem Tier helfen. So lernt sie Jacco kennen und er wird die Liebe ihres Lebens. Mit ihm und mit Mozart, dem geretteten Hundewelpen reist sie durch Portugal und erlebt das Leben wie einen Rausch. Doch dann verschwindet Jacco ganz plötzlich und für Amy bricht die Welt zusammen. Sie begegnet in dieser verzweifelten Zeit der Streunerin Red wieder, die sie einmal als „stupid bitch“ bezeichnet hat und die die Menschen mit ihrer Geige verzaubern kann. Sie haben beide mit ihren Dämonen zu kämpfen und versuchen sich gegenseitig zu helfen.
Ich habe dieses Buch in einem Zug ausgelesen, denn es hat mich berührt und ich wollte wissen, ob Amy Antworten auf ihre Fragen bekommt.
Die Landschaften sind einfach toll beschrieben. Ich hatte die Bilder vor Augen und die Gerüche in der Nase. Die Charaktere sind liebevoll und interessant gezeichnet.
Amy ist ein emotionaler Mensch. Ihr Vater war viel unterwegs und sie hat die Zeit mit ihm genossen, denn ihre Mutter ist Mutter ziemlich unterkühlt ist und ihre Schwestern sind um einiges älter. Während ihre Schwestern beruflich erfolgreich sind, betrachtet die Familie Amys Malerei als Kleckserei. Doch in Portugal gibt es so viele Eindrücke, die Amy in ihren Bildern verarbeiten kann. Auch als Jacco verschwindet, kann Amy ihre Gefühle nur beim Malen ausdrücken und die Bilder werden nicht mehr farbig, sondern nur tiefdunkel. Was hat Jacco, der Amy genauso liebt wie sie ihn, nur dazu gebracht, so plötzlich zu verschwinden? Es ist gut, dass es liebevolle Menschen gibt, die Amy auffangen, wie Rosa und José. Aber auch die kaputte Red, die in Wirklichkeit Sandrine heißt, tut ihr gut. Aber auch Amy verlangt Red einiges ab. Es wird eine schwierige Zeit für Amy und ihre Freundin, doch ihre Freundschaft hilft über vieles hinweg.
Ich habe mit Amy und Red gelitten und gehofft und auch Jacco mochte sich sehr.
Diese emotionale Geschichte über Liebe und Freundschaft hat mich sehr berührt.

Veröffentlicht am 16.07.2018

Die Vergangenheit lässt sich nicht verdrängen

Wähle den Tod
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Jana will nicht mehr an ihre Vergangenheit denken, über die sie nie geredet hat. Jetzt lebt sie mit ihrem Mann Hannes und den Kindern, der vierzehnjährigen Kim und dem kleinen Max, glücklich und zufrieden. ...

Jana will nicht mehr an ihre Vergangenheit denken, über die sie nie geredet hat. Jetzt lebt sie mit ihrem Mann Hannes und den Kindern, der vierzehnjährigen Kim und dem kleinen Max, glücklich und zufrieden. Doch dann passieren Dinge, die ihr perfektes Leben langsam aber sicher zerstören. Es beginnt damit, dass sie den Hund mit Stichwunden im Garten findet. Aber dabei bleibt es nicht und Jana ahnt, dass die Vergangenheit sie eingeholt hat.
Schon der Prolog sorgt dafür, dass man gepackt ist, denn eine Person ist voller Hass und will Rache. Danach lernen wir Jana und ihre Familie kennen. Abwechselnd wird aus der Sicht von Jana und von Kim berichtet, was geschieht und was sie antreibt.
Jana kommt anfangs noch recht sympathisch rüber, auch wenn ich nicht verstehen konnte, warum sie ihre heile Welt mit einem Geliebten aufs Spiel setzt. Doch je mehr passiert, umso weniger konnte ich ihre Handlungen begreifen. Sie hat über ihre Vergangenheit mit niemandem reden wollen – na gut. Aber nun wäre der Zeitpunkt gekommen, mit offenen Karten zu spielen, aber sie verstrickt sich immer weiter in Lügen. Dann verschwinden Janas Kinder.
Kim ist eine typische Pubertierende. Sie will ihre Freiheiten und begibt sich auf gefährliche Pfade, auch wenn ihr Bauchgefühl manchmal abrät. Entsprechend naiv verhält sie sich.
So nach und nach erfahren wir, welches Geheimnis Jana hütet. Eigentlich sollte ich sie verstehen, aber ihr Handeln bis in die Gegenwart betrachtet kann ich einfach nicht nachvollziehen.
Es ist ein spannender Psychothriller, der mich bis zum Schluss gefesselt hat.