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Veröffentlicht am 23.09.2016

Seit vierzig Jahren…

Mordstrand
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Die Polizistin Gesa Harms ist noch nicht lange auf der Insel Pellworm, als Jugendliche in der Zisterne des leerstehenden Mädcheninternats eine Leiche finden. Das stürmische Wetter sorgt dafür, dass die ...

Die Polizistin Gesa Harms ist noch nicht lange auf der Insel Pellworm, als Jugendliche in der Zisterne des leerstehenden Mädcheninternats eine Leiche finden. Das stürmische Wetter sorgt dafür, dass die Insel von der Außenwelt abgeschnitten ist und so muss Gesa zusehen, dass sie zurechtkommt. Unterstützt von der freiwilligen Feuerwehr und ihrer Patentanten Inge, die Ärztin ist, macht sie sich an die Arbeit. Die Tote wurde ermordet. Dann wird im Schlamm der Zisterne ein Skelett entdeckt. Die Knochen stammen von einer Jugendlichen, die ebenfalls ermordet wurde und seit ungefähr vierzig Jahren dort gelegen hat. Gesa vermutet einen Zusammenhang zwischen den beiden Mordfällen.
Das Buch lässt sich sehr schön flüssig lesen. Von Anfang an kann man in die Inselatmosphäre eintauchen. Das ungemütliche Februarwetter verschafft der Insel eine düstere und etwas beklemmende Ausstrahlung. Der Fährbetrieb ist eingestellt, so dass man ist auf sich alleine gestellt ist. Für die Bewohner von Pellworm ist das nichts Neues, aber Gesa und ihr Sohn Jan müssen sich erst noch an dieses Leben gewöhnen. Da wird jede Abwechslung gerne angenommen und die Bewohner freuen sich schon auf das jährliche Biikebrennen. Auch für Jugendliche bietet die Insel nicht allzu viel, daher finden sie auch gar nichts dabei, in das alte Internat einzubrechen und sich dort aufzuhalten. Wenn sie gewusst hätten, was sie erwartet.
Besseres Wetter spült dann die Kripo auf die Insel. Der zuständige Kommissar Wilharm ist sehr von sich eingenommen und hält so gar nichts von Gesas Ermittlungen. Sie soll sich raushalten, aber das kann sie nicht. Da verwundert es nicht, dass die beiden ihre Probleme miteinander haben. Es gibt eine Reihe von Verdächtigen, aber jeder von ihnen scheint ein Geheimnis zu haben. Aber auch der überambitionierte stellvertretende Bürgermeister taucht immer wieder dort auf, wo er nichts verloren hat und verfolgt höchst eigene Interessen. Die beteiligten Personen sind sehr individuell und authentisch geschildert.
Um den Täter zu überführen, ist es sehr wichtig, auf die kleinsten Details zu achten. Ich muss gestehen, dass sie mir nicht unbedingt aufgefallen sind, so dass ich zwar einen Verdacht hatte, mir aber die entscheidenden Hinweise fehlten.
Immer neue Wendungen bringen Spannung in die Geschichte und es macht Spaß, Gesa bei ihren Ermittlungen und auch bei ihren kleinen Kämpfen zu begleiten. Zum Ende wurde es dann noch richtig dramatisch.
Ein unterhaltsamer und spannender Insel-Krimi.

Veröffentlicht am 17.09.2016

Loretta putzt

Die Jutta saugt nicht mehr
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Gerade erst hat Loretta zusammen mit ihrem Freund Erwin eine Detektei eröffnet, da haben sie auch schon einen Fall. Frau Berger vermisst ihre Nachbarin Jutta Dengelmann, denn seit drei Wochen steht der ...

Gerade erst hat Loretta zusammen mit ihrem Freund Erwin eine Detektei eröffnet, da haben sie auch schon einen Fall. Frau Berger vermisst ihre Nachbarin Jutta Dengelmann, denn seit drei Wochen steht der Staubsauger still. Einen Verdacht äußert sie auch: Da muss was Schlimmes passiert sein und der Mann von Jutta ist der Täter. Da Juttas Ehemann nun jemanden sucht, der ihm die Wohnung sauber hält, übernimmt Loretta den Job als Putzfrau, damit sie heimlich ermitteln kann.
Das Buch liest sich locker flockig so weg. Es gibt einen Kriminalfall, der siebte bereits, um den sich Loretta kümmern muss. Das Ganze geschieht mit sehr viel Humor und einer großen Portion Lokalkolorit aus dem Pott.
Die Charaktere sind liebevoll und sehr authentisch beschrieben. Loretta und ihre Freunde sind mir gleich ans Herz gewachsen. Doris, das „Täubchen“ von Erwin, bereitet Loretta auf den Job vor und schon kann’s los gehen. Doch schon als die Tochter von Dengelmanns auftaucht, stellt Loretta fest, dass da was ganz und gar nicht stimmt.
Obwohl die Hinweise in verschiedene Richtungen wiesen, war ich ziemlich früh sicher, wer der Täter ist. Doch das Drumherum um diesen Kriminalfall ist so unterhaltsam und witzig, dass es nicht weiter schlimm ist, dass die Spannung ein wenig auf der Strecke bleibt. Dieses war mein erstes „Loretta“-Buch, aber bestimmt nicht mein letztes.
Eine sehr unterhaltsame Krimödie aus dem Pott.

Veröffentlicht am 16.09.2016

Abenteuer in Mandala

Jim Knopf: Jim Knopf und Prinzessin Li Si
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Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer sind in diesem Buch in Mandala und wollen den Kaiser besuchen. Doch der Zutritt wird ihnen von einem dicken gelben Kopf mit einer hohen Stimme verwehrt. Sie schauen ...

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer sind in diesem Buch in Mandala und wollen den Kaiser besuchen. Doch der Zutritt wird ihnen von einem dicken gelben Kopf mit einer hohen Stimme verwehrt. Sie schauen sich erst einmal in Mandala um und entdecken viel Fremdes. Zum Glück treffen sie Ping Pong, ein winzig kleines Kerlchen, das von sich berichtet, dass es ein Erbsen-Kleinkind sei. Es ist das zweiunddreißigste Kindeskind des kaiserlichen Kochs und kann ihnen Zugang zum Palast verschaffen. Der Kaiser und auch seine Tochter Li Si sind hocherfreut. Jim ist gleich ganz verliebt in die Prinzessin. Aber dem gelben Mondgesicht gefällt das gar nicht und es entführt Jim und wirft ihn in ein finsteres Verlies. Aber Ping Pong ist pfiffig und holt Hilfe.
Es ist ein schönes Buch für kleine Kinder, allerdings hat diese Geschichte wenig mit dem Original zu tun. Aber da die Kleinen ihren Spaß daran haben, was soll’s. Die Illustrationen sind gewohnt farbenfroh, wie wir es auch schon aus den anderen Bänden kennen.

Veröffentlicht am 16.09.2016

Immer nur nörgeln

Die Kuh Rosalinde
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Die Kuh Rosalinde weiß immer alles besser und hat an allem etwas herumzunörgeln. Das Schweinchen darf sich nicht im Matsch suhlen, der Hund schlingt sein Futter zu sehr, die Hühner sind zu laut, wenn sie ...

Die Kuh Rosalinde weiß immer alles besser und hat an allem etwas herumzunörgeln. Das Schweinchen darf sich nicht im Matsch suhlen, der Hund schlingt sein Futter zu sehr, die Hühner sind zu laut, wenn sie ein Ei gelegt haben und der Goldfisch soll nicht baden, weil das Wasser zu kalt ist. Der Bauer bemerkt, dass es seinen Tieren nicht gutgeht. Kurzerhand verfrachtet er die Kuh in ein Flugzeug nach Afrika. Es wird ruhig und friedlich auf dem Hof. Doch dann taucht ein Löwe auf, den Rosalinde verdonnert hat, seine wilde Mähne zu kämmen und mit einer Schleife zu bändigen. Das Krokodil ist geflohen, weil es Schwimmflügel tragen soll, die Giraffe sollte nicht so hochnäsig sein und für die Affen ist das Klettern zu gefährlich. Als dann auch noch ein Elefant auftaucht, dem Rosalinde das Ohrenwackeln verboten hat, wird es eng auf dem Bauernhof.
Also bringt der Bauer die Tiere aus Afrika zurück und Holt Rosalinde auf den Bauernhof zurück. Rosalinde hat viel zu berichten und alle hören gespannt zu. Nun hat sie keinen Grund mehr zu nörgeln.
Auch Kinder begreifen rasch, dass jemand, der immer nur herumnörgelt, sich keine Freunde macht. Die Geschichte gefällt den Kleinen gut und die Illustrationen laden zum Entdecken ein.
Ein Kinderbuch, das Spaß macht.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Was ist wichtig im Leben?

Dein perfektes Jahr
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Als Hannah von ihrem Freund Simon erfährt, dass dieser nicht mehr lange zu leben hat, möchte sie ihm ein perfektes Jahr bescheren. Sie schenkt ihm ein Filofax mit Einträgen, die ihm Lebensmut und Freude ...

Als Hannah von ihrem Freund Simon erfährt, dass dieser nicht mehr lange zu leben hat, möchte sie ihm ein perfektes Jahr bescheren. Sie schenkt ihm ein Filofax mit Einträgen, die ihm Lebensmut und Freude bringen soll. Aber Simon will nicht leiden und hat sein Ende anders geplant. So hängt er eine Tasche mit dem Tagebuch und Geld an den Lenker eines Fahrrads.
So kommt die Tasche zu Jonathan, der seinen täglichen Lauf auch am Neujahrsmorgen nicht ausfallen lässt. Da das Fundbüro an diesem Tag geschlossen hat, behält Jonathan seinen Fund. Das hat ungeahnte Auswirkungen auf ihn.
Wir erfahren die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Hannah und Jonathan. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und wir erleben, wie die beiden in diesem Jahr durch ein Wechselbad der Gefühle müssen. Aber auch beim Lesen des Buches erleben wir dieses Wechselbad, es ist zum Heulen traurig und es ist manchmal witzig.
Hannah ist ein sehr positiv eingestellter Mensch. Kleine Nackenschläge sind für sie nur der Antrieb nach Besserem. Mit ihrer Freundin Lisa hat sie gerade erst die „Rasselbande“ gegründet, in der Kinder beaufsichtigt werden und viel Spaß haben sollen. Allerdings ging mir ihr naiver Optimismus anfangs auch manchmal auf die Nerven. Diesen Optimismus legt sie auch nicht ab, als sie von Simons Krankheit erfährt. Doch im Laufe der Geschichte muss auch sie erkennen, dass das Leben auch negative Seiten hat.
Jonathan lebt ein privilegiertes, aber einsames Leben, welches auch sehr eingefahren ist. Er macht seine Sache schon immer so und würde sie wahrscheinlich auch immer weiter so machen, wenn ihm nicht dieses Filofax in die Finger gefallen wäre. Mir kam er vor wie ein alter Mann und auch mit seiner besserwisserischen Art konnte ich nicht viel anfangen.
Aber das Schicksal hat bei beiden das Leben durcheinander gewirbelt und so gibt es eine Entwicklung, mit der sie selbst wohl nicht gerechnet haben. Da ist es schön, dass Hannah nicht nur von ihren Eltern unterstütz wird, sondern dass Lisa eine wirklich gute Freundin ist. Aber auch Jonathan findet Menschen, die es gut mit ihm meinen und ihm die Meinung sagen und er entdeckt, dass er die Vergangenheit auch mal hinterfragen muss.
Und Simon? Ich kann sein Handeln verstehen und doch mochte ich ihn nicht besonders, denn mir war er zu ichbezogen.
Wohin die Geschichte führen wird, war schon vorauszusehen, aber das Ende ist dann so, dass es glaubhaft und nicht kitschig ist. Auch war mir der Zufall zu oft im Spiel. Dennoch hat es Spaß gemacht, diese berührende Geschichte zu lesen.

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