Glaube, Wahn und Okkultismus
„Erzengel“ von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson ist bereits der sechste Fall für das ungleiche, aber sehr erfolgreiche schwedische Ermittlerduo Ingrid Nyström und Stina Forss. Dennoch handelt ...
„Erzengel“ von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson ist bereits der sechste Fall für das ungleiche, aber sehr erfolgreiche schwedische Ermittlerduo Ingrid Nyström und Stina Forss. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
Ein Rückblick in die Vergangenheit, als die Mitglieder einer Heavy Metal-Band grausam ermordet wurden. Anschließend das Wiedersehen mit Ingrid und Stina. Danach eine kurze Zusammenfassung der Vorgänger, u.a. weshalb Stina auf einem Auge blind ist. Dann der Hammer: verschwundene Akten und ein Selbstmord, der wohl keiner war.
Last but not least wird ein routinierter Sicherheitsmann tot aufgefunden. Gibt es womöglich eine Verbindung zwischen dem aktuellen Fall und dem Cold Case?
Die Autoren haben ihren neuen Kriminalroman wieder packend in Szene gesetzt. Nichts ist wie es scheint. Die Spannung wird langsam, aber nachhaltig aufgebaut. Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf, bis zum fulminanten Finale. Alles stimmig aufgelöst, auch wenn ein paar Punkte offen bleiben.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Die besonnene und erfahrene Ingrid Nyström und ihre impulsive junge Kollegin Stina Forss. Jugend und Neugier gepaart mit Fachkenntnis und Lebenserfahrung - eine gute Kombination. Beide haben sich von Band zu Band weiterentwickelt, sind aber auch von ihren Einsätzen schwer gezeichnet.
Fazit: Hochspannender, komplexer Fall zwischen Glaube und religiöser Verblendung.