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Veröffentlicht am 01.02.2019

Zwei Lebenswege.

Ein zögerndes Blau
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„Zwei Lebenswege, einer bei Geburt vorgezeichnet, der andere tatsächlich beschritten.“ (S. 5)

Der Titel des Romans, der sich mir lange Zeit nicht erschloss, erklärt sich für mich aus folgender Textstelle:
„Doch ...

„Zwei Lebenswege, einer bei Geburt vorgezeichnet, der andere tatsächlich beschritten.“ (S. 5)

Der Titel des Romans, der sich mir lange Zeit nicht erschloss, erklärt sich für mich aus folgender Textstelle:
„Doch die Nacht wird wieder ihre schwarzen Röcke heben [...] und in der Ferne erhascht das suchende Auge ein erstes zögerndes Blau.“ (S. 140)

Inhalt und meine Meinung:
In den Wirren eines Krieges wird der Junge Leon im wahrsten Sinne des Wortes seiner Familie aus den Armen gerissen.
[ „Mit ihren müden Händen umklammerte Lea Kapries zwei kleine Kinderhände. Sie hatte drei Söhne und zwei Hände, eine verhängnisvolle Ungleichung. Leon war außen. Er hielt sich an seinem älteren Bruder fest, als er in der Menge einen Stoß versetzt bekam, stolperte und ins Leere griff.“ (S. 16) ]
Das Mädchen Teres ist ebenfalls einsam gestrandet und heftet sich hilfesuchend an Leon. Gemeinsam und auf sich alleine gestellt, versuchen die beiden Kinder in einem fremden Land (mit einer fremden Sprache) Fuß zu fassen.

Die Autorin hat gemäß ihrer Vita Literarisches Schreiben studiert und bisher Gedichte veröffentlicht – ich finde dies merkt man diesem Roman an – im positiven Sinne.

Sehr beeindruckend fand ich Leons Betrachtungen über Sprache, die sich quasi entweder in Mauerritzen zurückziehe oder sich ungewollt über einen ergießen würde.
„Da war diese unbändige Lust, die Sprache zum Leben zu erwecken, die Sätze explodieren und expandieren zu lassen.“ (S. 174)

Mit dichterischer Ausdruckskraft gelingt es der Autorin dem Leser die seelischen Verwundungen, die das Leben ohne Familie, ohne Geborgenheit, in den Protagonisten hinterlassen hat, nahe zu bringen und gibt so einen tiefen Einblick in deren Emotionen, die oftmals unausgesprochen oder unbewusst vorhanden ihre Seelen vergiftet haben.

Veröffentlicht am 25.01.2019

„Der Entwurf einer neuen Wirtschaftsordnung“ (Zitat: Buchrückseite)

Reichtum ohne Gier
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Inhalt (S. 2):
Es ist Zeit, sich vom Kapitalismus abzuwenden, sagt Sahra Wagenknecht. Denn der Kapitalismus ist längst nicht mehr so innovativ, wie er sich gibt. Bei der Lösung der großen Zukunftsfragen ...

Inhalt (S. 2):
Es ist Zeit, sich vom Kapitalismus abzuwenden, sagt Sahra Wagenknecht. Denn der Kapitalismus ist längst nicht mehr so innovativ, wie er sich gibt. Bei der Lösung der großen Zukunftsfragen – von einer klimaverträglichen Energiewende bis zu nachhaltiger Kreislaufproduktion – kommen wir seit Jahrzehnten kaum voran. Für die Mehrheit wird das Leben nicht besser, sondern härter. Wir brauchen eine kreative Wirtschaft mit kleinteiligen Strukturen, fordert die Autorin. Wir brauchen mehr Wettbewerb und funktionierende Märkte statt eines Wirtschaftsfeudalismus, in dem Leistung immer weniger zählt, Herkunft und Erbe dagegen immer wichtiger werden.
Mit glasklarer Analyse und konkreten Vorschlägen eröffnet sie die politische Diskussion über neue Eigentumsformen und zeigt, wie eine innovative und gerechte Wirtschaft aussehen kann.

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
- Glanz und Verfall: Wie innovativ ist unsere Wirtschaft?
- Tellerwäscher-Legenden, feudale Dynastien und die verlorene Mitte
- Über die Aussichtslosigkeit des Sparens als Weg zum Kapital
- Warum echte Unternehmer den Kapitalismus nicht brauchen
- Eigentum ohne Haftung: Der Clou des Kapitalismus

Meine Meinung:
Auch für Laien ist dieses wirtschaftspolitische Sachbuch meiner Meinung nach sehr verständlich geschrieben.
Für die Ideen und Analysen bzgl. unserer Wirtschaft und Gesellschaft möchte ich der Autorin ein großes Kompliment aussprechen.
Ihr Schreibstil ist sachlich, klar und prägnant.

“Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ Albert Einstein (S. 5)

Fazit: Auf alle Fälle lesenswert!

Veröffentlicht am 21.01.2019

Der 1000-jährige Junge

Der 1000-jährige Junge
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„Der Wunsch nach ewigem Leben ist so alt wie die Menschheit – aber nach tausend Jahren muss es auch mal genug sein, findet Alfie Monk.“ (Zitat vom Buchrücken)

Inhalt:
Alfie lebt schon seit über tausend ...

„Der Wunsch nach ewigem Leben ist so alt wie die Menschheit – aber nach tausend Jahren muss es auch mal genug sein, findet Alfie Monk.“ (Zitat vom Buchrücken)

Inhalt:
Alfie lebt schon seit über tausend Jahren.
Im Jahre 1014 war er mit seinen Eltern auf der Flucht, als sein Vater ermordet wurde. Um stärker zu sein und sich und seine Mutter beschützen zu können nahm er als Kind aus Verzweiflung eine magische, und sehr seltene, Lebensperle. Seither schlägt er sich als Nimmertoter – als ewiger Elfjähriger – mit seiner Mutter durch das Leben.
Beide lebten sehr zurückgezogen, um nicht zu sagen abgeschottet von der Moderne. Als jedoch eines Tages ihre kleine Hütte abbrennt und seine Mutter dabei ums Leben kommt, wird Alfie von einem Augenblick auf den anderen hinein in die heutige Zeit katapultiert.

Zitat (S. 7):
„Möchtet ihr ewig leben? Ich kann es leider nicht empfehlen. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und mir ist natürlich klar, dass es etwas Besonderes ist. Bloß will ich es nicht mehr. Ich möchte älter werden, genau wie du.“

Meine Meinung:
Ein wirklich sehr interessante Idee und hervorragend umgesetzt.
Die Selbstironie, die aus so manchen Sätzen springt, habe ich beim Lesen ehrlich genossen.
Insgesamt kam dieser Roman (für ca. 10-jährige Jungs und Mädchen) mit einer gehörigen Portion Humor und Spannung und einer sehr guten sprachlichen Ausdrucksweise daher.

Fazit: Sehr gut.

Veröffentlicht am 21.01.2019

„Dieser Frosch hat eine Mission.“ (Zitat vom Buchrücken)

Sei kein Frosch!
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Inhalt:
Hope ist ein Laubfrosch; allerdings nicht grün, sondern ganz in blau.
Eines Tages sieht er einen toten Menschen in seinem Teich liegen.
Und nun möchte er als Detektiv-Frosch dieses Vorkommnis aufklären.

Meine ...

Inhalt:
Hope ist ein Laubfrosch; allerdings nicht grün, sondern ganz in blau.
Eines Tages sieht er einen toten Menschen in seinem Teich liegen.
Und nun möchte er als Detektiv-Frosch dieses Vorkommnis aufklären.

Meine Meinung:
Sprachlich fand ich diesen Tierkrimi sehr gut.
Spannend und amüsant.

Empfohlenes Lesealter: 9 bis 11 Jahre.

Fazit: Sehr gut.

Veröffentlicht am 19.01.2019

„Bevor ich einschlief, konnte ich mich noch sehen...

Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist
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„Bevor ich einschlief, konnte ich mich noch sehen. Ich war sichtbar vom Kopf bis zu den Füßen und wusste genau, wer ich war. Vorher.“
(Erster Satz des Jugendbuchs; S. 8)

Inhalt (Auszug von der Buchrückseite):
Eigentlich ...

„Bevor ich einschlief, konnte ich mich noch sehen. Ich war sichtbar vom Kopf bis zu den Füßen und wusste genau, wer ich war. Vorher.“
(Erster Satz des Jugendbuchs; S. 8)

Inhalt (Auszug von der Buchrückseite):
Eigentlich wollte Esther nur etwas gegen ihre vielen Pickel unternehmen. Stattdessen wird sie – nach der Einnahme eines dubiosen chinesischen Tranks aus dem Internet und einem ausgiebigen Nickerchen auf einer uralten Sonnenbank – plötzlich unsichtbar!

Meine Meinung:
Dies ist ein großartig geschriebenes Jugendbuch!
Ein moderner Roman.
Von dem Sprach- und Erzählstil des Autors war ich echt begeistert!

Fantasy, Abenteuer und Freundschaft treffen hier aufeinander.

Zielgruppe: 10-Jährige.

Fazit: Sehr gut.