Das Cover ist echt sehr schön geworden, die Farben passen gut zusammen und man erkennt auch die verschiedenen Welten, die Aaron Wahl zwischen sich und den Anderen sieht.
Aaron Wahl schreibt über sein Leben und zwar über sein Leben als Asperger-Autist, der lange nicht erkannt wurde, aber seine Erfahrungen und Erlebnisse beeindrucken. Er schreibt mit einem tollen Tiefgang und wenn man auch an einigen Stellen mal schmunzeln muss, regt das Buch einem doch sehr zum Nachdenken an.
Aaron Wahl hat einen langen Weg hinter sich, er wurde gemobbt, gehänselt, ausgeschlossen und als "anders" oder "abnorm" angesehen und nach vielen falschen oder fehlenden Diagnosen wurde bei ihm Asperger-Autismus im leichteren Spektrum diagnostiziert, eine Diagnose, die leider meist falsch gedeutet wird. Aber auch mit der Diagnose zu seiner Erkrankung wurde das Leben für Aaron Wahl nicht unbedingt einfacher, weil er wurde arbeitsunfähig und schwer krank erklärt, aber er gibt nie auf, weil er immer auf ein besseres Leben hofft und das auch geschafft hat, auch wenn es nie einfach war.
Eigene Momente in dem Buch, die wirklich konkrete Situationen beschreiben, kamen einem sehr bekannt vor und das auch, wenn man nicht an Asperger-Autismus leidet, Aaron Wahl ist eben auch ein normaler Mensch, so sollte man ihn auch sehen.
Interessant ist auch, das erfahren wir am Ende des Buches, dass Aaron Wahl in Hamburg PEM Autism - Autisten helfen Autisten gegründet hat, mit dem Verein versucht er, die besonderen Methode, die sich PEM nennt und eigentlich für Schauspieler ausgelegt ist, allen Autisten zugänglich zu machen.
Besonders spannend fand ich das Kapitel, in dem Mitmenschen beschrieben haben, wie sie Aaron wahr nehmen und dann merkt man natürlich, dass sich die Gesellschaft nicht wirklich mit dem Thema auseinander setzen möchte und das ist schade, weil so wird es Menschen mit Krankheiten (egal welcher Art) noch schwerer gemacht.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und das Buch liest sich flüssig runter, man bleibt auch an dem Buch hängen, weil man gerne wissen will, wie sich das Leben von Aaron Wahl entwickelt und was das Leben sonst noch für ihn bereit hält. Die Kapitel sind kurz und lesen sich wirklich gut und man durchlebt mit Aaron Wahl wirklich die ganze Gefühlspalette. Aber man merkt, dass er sich mit dem Leben, wie es ihn geschafft hat, abgefunden hat.
Fazit:
Mit Ein Tor zu eurer Welt hat Aaron Wahl ein Buch geschaffen, dass nicht nur aufklärt über eine Diagnose, die meist verkannt wird, sondern er zeigt auch, dass das Leben mit Asperger-Autismus im leichteren Spektrum teilweise sehr schwer ist, aber wenn man sich mit der Diagnose und auch deren Möglichkeiten auseinander setzt, schafft an es, ein Leben zu führen, dass zwar anders erscheinen mag, aber in vielen Momenten gar nicht so anders ist. Ein sehr wichtiges Buch über eine Krankheit, die auch in der Gesellschaft meist noch falsch verstanden wird.