Diese Geschichte ist hart. Sehr hart.
Hart, weil sie so real ist.
Ich mag Fantasy Geschichten. Aber bei Ihnen kann man sich meistens einreden, dass es doch gar nicht so passiert sein kann. Das kann man bei diesem Buch nicht. Dieses Gefühl ist bei mir so stark, dass ich sage das es zwar in der Jugendbuch Abteilung der Bücherei steht, aber genauso auch ein Buch für Erwachsene ist, denn so starke Gefühle, vermitteln meiner Meinung nach nur die wenigsten Geschichten.
Aber genau das macht diese Geschichte auch so besonders. Die Gefühle scheinen unglaublich real. Du bist direkt dabei. Was vielleicht auch daran liegen mag, das alles in diesem Buch sehr kompakt ist. Gute Bücher haben nicht selten viele Seiten, dieses nicht. Es kommt mit 134 aus und nicht wenige dieser Seiten sind nicht bis auf die letzte Zeile gefüllt. Auch manche Sätze, sind sehr kurz.
Das worum es geht, wäre von jemandem anderem als Marit Kaldhol, wahrscheinlich sehr langweilig beschrieben worden.
Das Porträt eines Jungen an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Mehr will ich dazu gar nicht sagen, aus Angst zu Spoilern. Aber egal wie langweilig das Thema des Buches für dich so zusammengefasst vielleicht scheinen mag, der Schreibstil macht es auf jeden Fall wieder wett.
Man muss jede Information über den Jungen regelrecht aus den Seiten quetschen, da sie wie bereits erwähnt immer nur die wichtigsten Dinge zum Verständnis der Geschichte auf sich tragen.
Auch die Form in der das Buch geschrieben ist, ist nicht unbedingt gewöhnlich: Das Tagebuch des Jungen, in Kombination mit Erinnerungen seiner Mutter und Briefen von allen möglichen Charakteren aus dem Buch.
Auch der Titel ist meiner Meinung nach sehr gut gewählt.
Warum?
Ich will nicht Spoilern, deshalb lest das Buch doch einfach und findet es heraus.
Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages durchgelesen. Zum einen, weil die wenigen Informationen die einem geliefert werden immer gerade so wenig sind, dass man noch mehr erfahren will, zum anderen aber auch weil das Buch nicht so lang ist.
Weiterempfehlen, würde ich das Buch, genauso wie die Leute die es für den Deutschen Literaturpreis nominiert haben, auch. Aber nicht unbedingt jedem. Man muss wohl oder übel auch mit einem eher traurigem, aber auch friedvollem Ende der Geschichte umgehen können.
Die Schlussfolgerung ist also, dass "allein unter Schildkröten" ein unglaublich trauriges, poetisches, tolles und bewegendes Buch ist. Es ist vielleicht nicht ein Buch für jedermann, da es die ungeschmückte Realität zeigt, aber genau das hebt es auch von anderen Büchern ab.