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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2016

Die Liebe muss warten :)

Liebe vertagen, Mörder jagen
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Es war mein erster Krimi rund um Biene, die zwar keine professionelle Ermittlerin ist, aber irgendwie in die Mordfälle nur so hineinschlittert. Ihren ersten Fall „Tote Models nerven nur“ habe ich noch ...

Es war mein erster Krimi rund um Biene, die zwar keine professionelle Ermittlerin ist, aber irgendwie in die Mordfälle nur so hineinschlittert. Ihren ersten Fall „Tote Models nerven nur“ habe ich noch nicht gelesen, aber das Buch steht schon auf meiner Merkliste und ich werde es schleunigst nachholen. Und es ist auch gar nicht schlimm, wenn man das vorherige Buch nicht kennt, denn die Fälle sind in sich abgeschlossen und man braucht keine Vorkenntnisse.

Sabine, von allen Biene genannt, ist eine sehr sympathische Hauptfigur, die man einfach mögen muss. Sie ist liebenswert, ein bisschen chaotisch, total neugierig und liebestechnisch ein bisschen verzweifelt. Trotzdem macht sie sich sofort auf den Weg, um ihren besten Freund aus der Patsche zu helfen, als der des Mordes verdächtigt wird.

Es beginnen also die Ermittlungen, bei denen der Leser hautnah mit dabei ist. Trotzdem stehen die meiner Meinung nach gar nicht so sehr im Mittelpunkt wie alles rund um Bienes Privatleben, das auch sehr turbulent ist. Dadurch ergibt sich eine schöne Mischung aus Roman und Kriminalfall, sodass das Buch auch für Nicht-Krimi-Leser bestens geeignet ist. Unterhalten wird man auf jeden Fall.

Ein kleiner Kritikpunkt: Ich hatte schon ziemlich früh eine Ahnung, wer der Täter ist und diese wurde dann am Ende auch bestätigt. Es gab immer wieder subtile Andeutungen, die vor allem erfahrene Krimi-Leser richtig zu deuten wissen. Es tut zwar dem Lesegenuss keinen Abbruch, da es auch witzig ist zu sehen, wie Biene ein ums andere Mal auf der falschen Fährte ist. Trotzdem wäre ein bisschen Spannung noch schöner gewesen.

Der Schreibstil ist locker-flockig, witzig und richtig gut zu lesen. Ich hätte das Buch an einem Abend geschafft, wenn mich die Müdigkeit nicht eingeholt hätte. Schön finde ich, dass auch mal der ein oder andere Dialekt in den Dialogen abgebildet ist. Keine Angst, man kann es schon verstehen – für mich macht das aber einen regionalen Krimi noch authentischer.

An sich wurde ich sehr gut unterhalten, das Buch ist super schön zu lesen und ich will mehr von Biene – deswegen 4,5 Sterne!

Veröffentlicht am 23.09.2016

Spannend bis zum Schluss

Passagier 23
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Das Buch hat mich wirklich von Anfang an gefesselt, sodass ich mich richtig geärgert habe, es nicht schon viel früher anzufangen. Denn dann konnte ich es doch nicht mehr aus der Hand legen...

Der Prolog ...

Das Buch hat mich wirklich von Anfang an gefesselt, sodass ich mich richtig geärgert habe, es nicht schon viel früher anzufangen. Denn dann konnte ich es doch nicht mehr aus der Hand legen...

Der Prolog fängt schon mal ganz schon eklig und blutig an. Und auch der Einstieg in die eigentliche Geschichte hat es sofort in sich: Wir lernen Martin kennen, einen knallharten Ermittler, der undercover einige besonders schlimme Pädophile überführen möchte. Dafür lässt er sich sogar HIV-Antikörper injizieren. Man merkt als Leser also sehr schnell, aus welchem Holz der Ermittler geschnitzt ist und dass er in seiner Arbeit ohne Rücksicht auf Verluste aufgeht. Trotzdem ist er auch ein tragischer Held, denn er leidet nicht nur unter der ein oder anderen körperlichen Qual, sondern musste auch seelisch einiges wegstecken. Das erfährt der Leser dann nach und nach, was mir sehr gut gefallen hat.

Auch die anderen Figuren sind klasse, da jeder eine Eigenart hat. Natürlich sind nicht alle sympathisch, aber dadurch, dass sie so viele Facetten haben, kommt es zu ganz vielen überraschenden Wendungen und neuen Perspektiven. Das war für mich ein weiteres Highlight des Buches. Denn bis zum Schluss durchschaut man eigentlich niemanden und selbst wenn man denkt, jetzt hätte man das Rätsel gelöst, gibt es doch wieder eine Wendung.

Der Schreibstil war auch super, denn dadurch, dass die Kapitel relativ kurz waren und öfter mal die Perspektive gewechselt wurde, blieb die Spannung immer vorhanden. Die Sprache ist flüssig und angenehm zu lesen - auch wenn es an der ein oder anderen Stelle ganz schön brutal zugeht. Für Zartbesaitete ist es deswegen nichts.

Mein absolutes Highlight war allerdings der Epilog. Da musste ich sogar mal schmunzeln - eine super Wendung :)

Ich möchte mir nicht anmaßen zu sagen, ob das Buch realistisch ist oder nicht. Meiner Meinung nach sollte man jetzt keine Panik vor Kreuzfahrten bekommen - aber das der ein oder andere Mensch verschwindet, ist schon ein bisschen gruselig... Ich wurde auf jeden Fall sehr gut unterhalten, deswegen bekommt das Buch von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Trojan ist wieder da!

Der Traummacher
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Eins fehlt bei diesem Buch überhaupt nicht: der Thrill! Schon ab dem ersten Kapitel geht es rasant zu, dem Leser klopft das Herz und ein Ereignis jagt das andere. Zum Luft holen kommt man dabei kaum - ...

Eins fehlt bei diesem Buch überhaupt nicht: der Thrill! Schon ab dem ersten Kapitel geht es rasant zu, dem Leser klopft das Herz und ein Ereignis jagt das andere. Zum Luft holen kommt man dabei kaum - und weglegen fällt auch schwer.

An der ein oder anderen Stelle könnte man allerdings denken, Max Bentow hätte zwischendurch mal das Genre gewechselt. Denn er entführt uns in eine schon fast fantastische Welt, in der Tote auferstehen... oder doch nicht? Ich verrate es an dieser Stelle natürlich nicht. Ich war wirklich gefesselt, auch wenn ich immer wieder darüber nachgedacht habe, wie er das jetzt zurück in die Realität holen will :)

Und das passiert am Ende dann: Denn alles wird logisch aufgeklärt, es bleiben keine Fragen offen und auch wenn man zwischendurch echt keine Ahnung hat, wie alles zusammenhängt, laufen doch alle Enden zusammen. Wer der Täter ist bleibt lange ein Geheimnis... aber selbst als man es weiß, tut es der Spannung keinen Abbruch. Denn das Finale wird nochmal spektakulär.

Der Schreibstil ist super flüssig und sehr angenehm zu lesen. Allerdings wird es ab und zu ganz schön brutal - das muss man mögen und es ist nicht unbedingt etwas für Leser, die Blut absolut nicht vertragen. Denn davon gibt es reichlich. Auch wenn alles nicht super detailreich beschrieben wird, musste ich doch manchmal schlucken - in einem Film hätte ich mir auf jeden Fall die Augen zugehalten!

Aber abgesehen von der Spannung und dem tollen Schreibstil habe ich mich natürlich über das Wiedersehen mit Nils Trojan gefreut. Er zählt wirklich zu meinen liebsten Ermittlern in der Buchwelt. Er ist einfach ein super sympathischer Typ, der nur für seine Arbeit lebt, worunter das Privatleben natürlich leidet. Gerade weil er so unperfekt ist, aber bei seinen Fällen immer 100% gibt, ist er mein Held :) Und deswegen war es auch schön, dass man wieder was über seine Person und sein Leben erfahren hat.

Mich hat das Buch absolut gefesselt und überzeugt. Doof nur, dass es jetzt bis zum nächsten Teil wieder etwas dauert. Von mir gibts 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend bis zum Schluss

Die Stimme des Vergessens
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Für mich war es das erste Mal, dass ich mit Kristina Mahlo in Berührung gekommen bin. Der Einstieg fiel mir leicht, auch wenn man merkt, dass es einen Vorgänger gibt. Denn es dreht sich nicht nur um die ...

Für mich war es das erste Mal, dass ich mit Kristina Mahlo in Berührung gekommen bin. Der Einstieg fiel mir leicht, auch wenn man merkt, dass es einen Vorgänger gibt. Denn es dreht sich nicht nur um die Arbeit, sondern auch um die familiäre Situation. Und hier musste ich mich am Anfang etwas reindenken. Das hat aber schnell geklappt, es gibt also keine Nachteile, wenn man das Buch ohne Vorkenntnisse liest.

Der Krimi ist sehr interessant aufgebaut: Es gibt Auszüge aus einem Vernehmungsprotokoll, aber man weiß nicht, um wen es sich handelt. Man kann sich als Leser auch anfangs gar keinen Reim darauf machen, was das soll. Erst nach und nach wird das Bild klarer. Der Hauptteil besteht aber natürlich aus den Geschehnissen rund um Kristina Mahlo. Erzählt wird aus ihrer Perspektive in der Ich-Form.

Die Protagonistin ist sehr sympathisch. Man merkt, die liebt ihren Job und erledigt ihn - auch wenn das nicht alle ihre Freunde verstehen - intensiver als sie eigentlich müsste. Sie mag keine offenen Fragen und geht deswegen sogar soweit, in ihrer Freizeit und auf eigene Kosten Nachforschungen anzustellen. Trotzdem ist sie nicht fehlerlos. Gerade in ihrem Privatleben steht sie vor der ein oder anderen Hürde. Ich mag es sehr, wenn Protagonistin auch Ecken und Kanten haben, das macht sie menschlicher und glaubwürdiger.

Am Anfang sieht auch alles nach einem mehr oder weniger normalen Auftrag aus. Albert Schettler ist verstorben und die Nachlassverwalterin kümmert sich jetzt um das Erbe. Zu dem Zeitpunkt ahnt sie noch nicht, in was für ein Wespennest sie sticht... Und der Leser fiebert mit :) Denn es gibt viele offene Fragen, auf die auch die Protagonistin die Antworten erst mühsam suchen muss. Es gibt auch für den Leser kaum Hinweise, um seine eigenen Rückschlüsse zu ziehen. Man sitzt wie auf Kohlen und will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen - denn man will ja schließlich wissen, was dahinter steckt. Und das ist viel mehr, als es am Anfang scheint. Zwischendurch konnte ich gar nicht glauben, in welche Richtung sich das Buch entwickelt - einfach nur genial!

Das Ende ist sehr überraschend (auch wenn ich gegen Ende so eine Ahnung entwickelt habe...) und vor allem schlüssig. Es wird nochmal richtig spannend und ein Höhepunkt jagt den nächsten. Langeweile kommt garantiert nicht auf.

Auch der Schreibstil konnte mich überzeugen: Flüssig, dadurch schnell zu lesen, spannend, aber nicht zu blutig.

Insgesamt war das Buch wirklich super, ich werde auf jeden Fall auch die anderen Mahlo-Fälle noch lesen. Ein kleiner Kritikpunkt ist nur, dass mit manchmal das Privatleben etwas zu sehr in den Vordergrund rückte. Ich denke, dass empfindet man vor allem so, wenn man erst mit dem zweiten Teil einsteigt. Deswegen gibt es von mir 4,5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Krimi-Liebhaber.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unbedingt lesen!

Schattwald
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Das Buch hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Ich habe es an einem faulen Lesetag verschlungen, weil ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Und das hat mehrere Gründe.
Zum einen finde ...

Das Buch hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Ich habe es an einem faulen Lesetag verschlungen, weil ich es einfach nicht mehr aus der Hand legen konnte. Und das hat mehrere Gründe.
Zum einen finde ich es toll, dass das Buch aus zwei Perspektiven und in zwei Zeiten geschrieben ist. Abwechselnd wird aus der Sicht der Protagonistin Anne und ihrer Großmutter Charlotte erzählt. Anne findet nach dem Tod ihrer Oma deren Tagebücher und erfährt so nach und nach, was diese während des Krieges durchmachen musste, als sie in eine Nervenheilanstalt eingewiesen wurde. Aber das ist nur die Spitze des Eisbergs. Annes Erlebnisse sind in der Ich-Perspektive geschrieben. Dadurch kann man sich richtig gut in sie hineinversetzen. Die Tagebücher ihrer Großmutter sind in der dritten Person geschrieben, allerdings nicht in der typischen Tagebuchform, sondern "normal" als Roman. Das fand ich sehr gut, da es sich zum einen sehr gut liest und so zum anderen die Unterscheidung zwischen den beiden Frauen sehr leicht fällt. Zweimal eine Ich-Form wäre verwirrend gewesen.
Ein weiterer Vorteil dieser beiden unterschiedlichen Handlungsstränge, die natürlich miteinander verwoben sind, ist, dass man gleich zweimal mitfiebert. Einmal mit Charlotte in der Vergangenheit, einmal mit Anne in der Gegenwart. Es ist kein Krimi, sondern ein Roman, aber aufgrund des historischen Bezugs erst recht Gänsehaut-verdächtig. Und glaubt mir: Die Spannung wird wirklich bis zum Schluss hochgehalten! Es macht einfach unglaublich viel Spaß mit Anne gemeinsam die Lücken zu schließen und so ihrer Großmutter näher zu kommen.
Inhaltlich finde ich das Buch deswegen so besonders, weil es eine Seite des Zweiten Weltkriegs beleuchtet, von der man nur wenig mitbekommt. So geht es nicht um eine Hitler-Geschichte an sich, aber um den Umgang mit psychisch kranken Menschen zu dieser Zeit. Dieses Thema wird meiner Meinung nach zu wenig in der Öffentlichkeit behandelt - im Geschichtsunterricht wird meistens nur am Rande über das Euthanasie-Programm im Dritten Reich gesprochen. Natürlich ersetzt dieses Buch kein Geschichtsbuch, aber es gibt Einblicke in das Leben derer, die oft vergessen werden.
Aber nicht nur dieses Thema wird behandelt. Ganz nebenbei wird einem verdeutlicht, wie schwer die Rationierung von Lebensmitteln und Gebrauchsgütern in diesen Zeiten war. Das ist uns ja gar nicht mehr so bewusst. Aber keine Sorge, in diesem Buch wird nicht der drohende Zeigefinger erhoben - im Gegenteil: Dadurch, dass Anne genauso wie der Leser mehr oder weniger zum ersten Mal mit diesen Umständen direkt konfrontiert wird, zeigt sich der krasse Gegensatz zu heute deutlich, ohne mahnend zu sein.
Der Schreibstil des Buches ist einfach wunderbar. Der Schreibstil ist flüssig, lässt sich leicht lesen und einige Fremdwörter, die wir heute nicht mehr unbedingt in unserem Wortschatz haben, lassen sich durch den Kontext leicht erschließen. Durch die wechselnden Perspektiven gibt es immer wieder Mini-Cliffhanger, die einen zum Weiterlesen zwingen. Die Sprache ist einfühlsam und gefühlsbetont, bleibt aber an den richtigen Stellen sachlich.
Insgesamt ist das Buch für mich eine richtige Überraschung gewesen. Denn natürlich hat bereits der Klappentext interessiert, aber dass sich dahinter so ein toller Roman versteckt, hatte ich gar nicht erwartet. Ich sage nur: Unbedingt lesen - von mir gibt es 5 Sterne!