Spannende, komplexe und temporeiche Story
MessertanzRosa Lopez vom LKA in Berlin ermittelt im Fall einer ermordeten Russin. Ihr Kollege Viktor Saizew ist eigentlich aufgrund gesundheitlicher Probleme beurlaubt, lässt es sich aber nicht nehmen, Rosa zu begleiten. ...
Rosa Lopez vom LKA in Berlin ermittelt im Fall einer ermordeten Russin. Ihr Kollege Viktor Saizew ist eigentlich aufgrund gesundheitlicher Probleme beurlaubt, lässt es sich aber nicht nehmen, Rosa zu begleiten. Doch sie tappen im Dunkeln. Die einzige Verdächtige könnte die Tochter sein, die auf die Nachricht vom Tod ihrer Mutter seltsam ungerührt reagiert. Doch nach und nach entwickelt der Fall eine unerwartete Eigendynamik und die Ermittler stoßen auf Hintergründe und weitere Verbrechen, mit denen anfangs keiner gerechnet hat.
Viktor und Rosa sind ein interessantes Ermittlerpaar. Beide haben sie Probleme, Viktor ist gesundheitlich angeschlagen und Rosa leidet seit Jahren darunter, dass ihr kleiner Sohn damals entführt wurde und es nie eine Spur zu ihm gab. Beide kämpfen gegen ihre Dämonen und sind trotzdem, oder gerade deswegen, ziemlich gut in ihrem Job. Eine aufmunternde Wirkung hat da noch die neue Rechtsmedizinerin Siska, die einen guten Gegensatz zu den beiden eher düsteren Ermittlern bildet und sich hoffentlich einen Stammplatz in der Besetzung für weitere Fälle gesichert hat!
Mit diesem Krimi-Debut legt Katja Bohnet die Messlatte für weitere Fälle des eigenwilligen Ermittlertrios gleich ziemlich hoch. Der Fall ist verzwickt und kompliziert, vor allem zu Beginn brauchte ich etwas, um hineinzufinden. Am Ende löst sich alles schlüssig auf, auch wenn es mir persönlich ein paar Zufälle zu viel waren. Das Tempo steigert sich langsam bis hin zu einem furiosen Endspurt und dann einem ruhigen Ausklang, der sehr neugierig auf den weiteren Verlauf macht.
Es geht um schreckliche Verbrechen, um Opfer und Täter und die Grenzen zwischen beiden, die manchmal beinahe verschwimmen. Die Autorin erspart dem Leser allzu detaillierte Schilderungen, deutet aber immer genug an, dass die Phantasie des Lesers es sich ausmalen kann. Zartbesaiteten Lesern würde ich das Buch daher nicht unbedingt empfehlen. Allen Thriller-Lesern, die spannende, komplexe und temporeiche Ermittlungen mögen, dafür umso mehr!