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Veröffentlicht am 05.02.2019

Die Leichen im Keller

Das glühende Grab
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Als im Jahr 1973 auf den isländischen Westmännerinseln ein Vulkan ausbrach, wurden viele der Häuser verschüttet, auch das Haus des damals fünfzehnjährigen Markus Magnusson und seiner Familie gehörte mit ...

Als im Jahr 1973 auf den isländischen Westmännerinseln ein Vulkan ausbrach, wurden viele der Häuser verschüttet, auch das Haus des damals fünfzehnjährigen Markus Magnusson und seiner Familie gehörte mit dazu. Als im Jahr 2007 Ausgrabungen auf jener Insel durchgeführt werden, kommt auch Markus’ Haus wieder zum Vorschein. Er besteht darauf, zuerst in seinen Keller zu gehen und gemeinsam mit seiner Anwältin Dóra Gudmundsdóttir betritt er die Ruine. Doch nicht nur die Kiste, die einst Markus’ Freundin Alba ihm anvertraute, wird gefunden, sondern auch die Leichen dreier Männer und in der Kiste befindet sich ein abgetrennter Kopf. Markus gerät in Verdacht, doch Dóra glaubt an seine Unschuld und begibt sich auf Spurensuche.
Meine Meinung
Das Cover machte mich neugierig und der Klappentext klang sehr spannend und erst beim Lesen bemerkte ich, dass dieses Buch eine Neuauflage eines bei uns im Jahr 2008 veröffentlichten Buches der Autorin Yrsa Sigurdadrdottir ist. Was für mich keinerlei Unterschied machte, da ich das Buch bisher noch nicht kannte.
Schon der Prolog war sehr spannend und schnell wurde ich regelrecht in die Handlung gezogen. Yrsa Sigurdardottir schreibt, wie immer, sehr fließend, aber auch sehr fesselnd und die Spurensuche war äußerst interessant. Gerade auch weil es sich hier um einen Fall aus längst vergangenen Tagen handelte, war ich sehr gespannt auf die Entwicklung.
Man begleitet zu großen Teilen die Anwältin Dóra und begibt sich gemeinsam mit ihr auf Spurensuche. Immer wieder gab es Wendungen und Überraschungen, die sich nicht vorausahnen lassen und somit bleibt die Spannung erhalten. Auch das Privatleben der Ermittlerin fließt ein wenig mit ein, bleibt aber dabei soweit im Hintergrund, dass es die Spannung des Falls nicht nimmt. Dabei ist auch der Hintergrund, nämlich der Vulkanausbruch und dessen Auswirkungen, sehr gut recherchiert und dargestellt. Wenn man selbst Google zu Rate zieht, stellt man nämlich fest, dass sich die Autorin hier auf ein wahres Ereignis aus dem Jahre 1973 beruft. Das ganze macht den Fall noch einmal mehr glaubwürdig.
Was mir an diesem Krimi richtig gut gefallen hat, sind die unterschiedlichen Charaktere. Allen voran Rechtsanwältin Dóra war mir sehr schnell sympathisch und gerade auch wenn man von ihrem privaten Leben erfuhr, machte das die Figur authentisch. Neben Dóra spielen aber noch eine ganze Reihe weiterer Charaktere eine Rolle und hier muss ich zugeben, dass ich doch ein wenig aufpassen musste, um da nichts durcheinander zu bringen, was allerdings auch ein wenig mit den Namen zusammenhängt.
Mein Fazit
Ein sehr gut erzählter und mit vielen Wendungen ausgestatteter Thriller aus der Feder Yrsa Sigurdardottirs, der mich immer wieder überraschen konnte. Da hier so einiges auf den Leser zukommt, blieb der Fall für mich unvorhersehbar und spannend. Von Beginn an wollte ich wissen, was es mit dem Fund auf sich hat und trotzdem konnte ich nicht vorausahnen, wohin die Autorin mich führt. Eine sympathsiche Protagonistin lässt den Thriller authentisch und auch glaubwürdig wirken. Gute und lesenswerte Unterhaltung.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Der sechzehnte Fall für Gerlach

Wen der Tod betrügt
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Als Kai Meerbusch bei Alexander Gerlach auf dem Präsidium auftaucht und seine Frau Juliana von Lembke als vermisst meldet, kann Gerlach ihn im ersten Moment nicht ganz ernst nehmen. Doch da konnte er noch ...

Als Kai Meerbusch bei Alexander Gerlach auf dem Präsidium auftaucht und seine Frau Juliana von Lembke als vermisst meldet, kann Gerlach ihn im ersten Moment nicht ganz ernst nehmen. Doch da konnte er noch nicht ahnen, dass ausgerechnet er selber es sein wird, der Julianas Leiche am Ufer des Neckars findet. Es scheint, als wäre sie selber in von einer Brücke aus in den Tod gesprungen, doch welchen Grund sollte die überaus erfolgreiche Geschäftsfrau dafür gehabt haben. Gerlach traut dem ganzen nicht und beginnt zunächst noch auf eigene Faust zu ermitteln, bis eine weitere Leiche auftaucht und Kai Meerbusch spurlos verschwindet.
Meine Meinung
Schon seit längerem war ich neugierig auf Wolfgang Burgers Krimis und Wen der Tod betrügt war tatsächlich mein erstes Buch des Autors.
Als Seiteneinsteiger in diese Krimireihe fiel es mir doch sehr leicht, schnell in die Geschichte zu finden und auch das Privatleben Gerlachs wird mit kurzen Rückblicken versehen, die zu einem besseren Verständnis beitragen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, gut verständlich und flüssig zu lesen und ja, man spürt trotz der Spannung auch einen gewissen Humor. Gerade auf den ersten Seiten musste ich ein wenig über Gerlachs Art schmunzeln.
Der Fall ist ganz schön verzwickt und führt in diverse Richtungen. Ich habe beim Lesen immer wieder mitgegrübelt, was denn nun wirklich dahinter stecken könnte. Es gab immer wieder Überraschungen und Wendungen und dadurch blieb es durchweg unterhalsam. Das Privatleben Gerlachs ist, zumindest in diesem Band, ein wenig verworren, bzw. wird er auch dort mit einigen Begebenheiten konfrontiert, die ihn und seine Familie durchaus authentisch erscheinen lässt.
Interessant ist es, wie Burger hier auch ganz viel Lokalkolerit mit in den Krimi einbaut. Auch wenn ich die Gegend, in der Gerlach lebt, nicht persönlich kenne, wurde doch ein klares und deutliches Bild gezeichnet, das ich direkt vor mir sehen konnte.
In der Ich-Perspektive erzählt Gerlach selber von dem Geschehen, wobei man intensiv miterleben kann, wie er auch im Privaten immer mehr vor Schwierigkeiten steht.
Alexander Gerlach ist eine sehr interessante Persönlichkeit, den ich doch sehr sympathisch fand. Gerade sein leicht ironische Ader hat mir gut gefallen und ließen ihn einfach menschlich wirken. Seine “Göttin” Theresa allerdings hat mich hier ein wenig genervt. Sie war hier ein wenig zu sehr davon besessen, das armenische Mädchen Milena bei sich zu behalten, was mich hin und wieder doch die Augen rollen ließ.
Ansonsten wirkten die Charaktere glaubwürdig und sehr facettenreich und Gerlach wird immer wieder aufs Neue gefordert.
Mein Fazit
Ein durchweg solider Krimi, der noch recht harmlos beginnt, der sich aber durchweg in seiner Spannung steigert. Alexander Gerlach war mir sehr sympathisch und auch seine Art gefiel mir gut, vor allem, wenn er innerlich mit den Augen rollt, brachte er mich zum Schmunzeln. Auch als Neueinsteiger in diese Serie, die mittlerweile schon sechzehn Bände umfasst, fiel es mir sehr leicht, hier den Anschluss zu finden und durchzublicken. Ich bin nun sehr neugierig auf weitere Fälle für Gerlach und werde mit Sicherheit wieder zu einem Krimi aus Wolfgang Burgers Feder greifen.

Veröffentlicht am 02.02.2019

Wo ist Marina?

Die zweite Schwester
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Zehn Jahre sind vergangen, seitdem Ellas Schwester Marina spurlos verschwand. Dabei war die junge Frau gerade erst Mutter eines Sohnes geworden und niemand konnte sich erklären, was damals mit ihr geschah. ...

Zehn Jahre sind vergangen, seitdem Ellas Schwester Marina spurlos verschwand. Dabei war die junge Frau gerade erst Mutter eines Sohnes geworden und niemand konnte sich erklären, was damals mit ihr geschah. Während Marinas Eltern sich ganz der Erziehung des kleinen Lukes hingaben, konnte Ella niemals ganz abschließen. Bis heute ist ihre Schwester für sie allzeit präsent und in Gedanken spricht sie mit ihr. Zwar wurde ein Mann verhaftet, der Frauen getötet hat und der auch angeblich Marina tötete, doch Beweise dafür gab es nicht. Als sie von der Polizei den Karton mit Marinas persönlichen Sachen zurückerhalten, findet Ella etwas, das einen Hinweis auf Marinas Verbleib geben könnte. Ella begibt sich selbst auf Spurensuche.
Meine Meinung
Das düstere Cover und auch der Klappentext machen neugierig auf den Inhalt des Thrillers. Doch so ganz leicht wurde mir hier der Einstieg nicht gemacht. Ich brauchte doch eine Weile, bis ich mich an Claire Kendals Schreibstil gewöhnt hatte, denn sie schreibt mit einem sehr ausufernden und detaillierten Stil. So gab es vor allem zu Beginn Momente, die mir sehr langatmig vorkamen, doch hier lohnt es sich absolut durchzuhalten, denn die Geschichte wird spannender und nach einer Weile auch so packend, dass ich die letzten 300 Seiten in einem Rutsch gelesen habe.
Wie erwähnt, passiert zu Beginn nicht so viel, doch hier werden schon die ersten Spuren gelegt, man wird neugierig gemacht, auf das, was einst geschah. Während man den Handlungen, aber auch sehr vielen Gedanken der Protagonistin Ella folgt, wird man immer mehr dazu aufgefordert, eigene Theorien aufzustellen. Eine düstere und hin und wieder sogar bedrohlich unheimliche Atmosphäre begleitet den Leser durch den Thriller.
Der Fall an für sich ist nicht unbedingt etwas Neues, doch die Autorin hat eine ganz eigene Art zu erzählen. Man spürt geradezu, dass Marina immer und überall für Ella präsent ist. Die junge Frau spricht immer wieder mit ihr, auch nach zehn Jahren ist Ellas Trauma greifbar und nachvollziehbar für den Leser.
Vor allem das Claire Kendal Ella in der Ich-Form erzählen lässt, bringt den Leser nahe ans Geschehen. Dadurch, dass Ella sich in der Du-Form immer wieder an ihre Schwester wendet, wirkt es glaubhaft und authentisch.
Die Zeichnung der unterschiedlichen Charaktere ist hier ebenfalls gelungen. Die traumatisierte kleine Schwester Ella, die Protagonistin, wird hier bis ins kleinste Detail beschrieben und man sieht sie förmlich vor sich. Aber auch Ellas Eltern, der kleine Neffe und sonstige Nebencharaktere bekommen eine klare und facettenreiche Darstellung. So richtig vertraut man hier nur wenigen.
Mein Fazit
Ich habe hier durchaus Zeit benötigt, um mich an dem sehr ausschweifenden Schreibstil zu gewöhnen und doch gelang es Clarie Kendal nach einer Weile, mich an diese Geschichte zu binden. Düstere Atmosphäre und diverse Wendungen, teilweise undurchschaubare Charaktere und eine traumatisierte Protagonistin halten die Spannung. Leser von hartgesottenen und blutigen Thrillern werden hier eher nicht zum Zuge kommen, doch wer eine intensive, durchdachte Geschichte mag, in der man Theorien über Vergangenes aufstellen kann, sollte einmal hineinlesen.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Ruhige, aber gefühlvolle Geschichte

Nächte, in denen Sturm aufzieht
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Silver Bay, so heißt das kleine, beschauliche Örtchen in Australien, das an einer wunderschönen Bucht liegt. Während um den Ort herum überall die Touristik boomt, hält sich die kleine verschworene Dorfgemeinschaft ...

Silver Bay, so heißt das kleine, beschauliche Örtchen in Australien, das an einer wunderschönen Bucht liegt. Während um den Ort herum überall die Touristik boomt, hält sich die kleine verschworene Dorfgemeinschaft dezent zurück, lediglich Ausflüge mit dem Boot zu den Walen und Delphinen und nur wenige Touristen sorgen für das Einkommen des Ortes. Hier führt die 76-jährige Kathleen mit viel Liebe ihr kleines Hotel und ihr Nichte Liza McCullen hat hier mit ihrer Tochter Hannah ein neues Zuhause gefunden. Als eines Tages der gutaussehende Geschäftsmann Mike in dem kleinen Ort auftaucht, ahnt in Silver Bay niemand, welche Pläne er in seiner Tasche bereit hält.
Meine Meinung
Das Cover finde ich bezaubernd und es passt sehr gut zu den zuvor erschienenen Büchern der Autorin. Jojo Moyes führt uns in ihrem neuen Roman nach Australien, in das kleine Örtchen Silver Bay. Hier kennt jeder jeden und die Natur ist noch nicht durch unzählige Hotels zugebaut. Allein die Beschreibungen des Ortes, der Strände und der Delphine und Wale weckten beim Lesen in mir die Sehnsucht, einmal Silver Bay persönlich kennenzulernen. Denn Jojo Moyes erzählt hier sehr detailliert und mit ganz vielen Bildern von der Gegend und deren Einwohnern. Mit viel Gefühl und in einer sehr ruhigen Sprache wird der Leser nach Silver Bay entführt und hat hier lange Zeit, sich an den Ort zu gewöhnen. Auch wenn Jojo Moyes gleich mitten im Geschehen einsetzt, braucht es ein wenig Zeit, bis hier mehr passiert. Das könnte auf den ein oder anderen langatmig wirken, aber mir hat das Tempo der Geschichte gefallen, da man sich selbst dabei richtig in die Umgebung und die Charaktere verlieben kann. Je mehr man in die Geschichte abtaucht, desto mehr geschieht, das man nicht erahnt. Man weiß, dass vor allem Liza mit einem Ereignis aus der Vergangenheit kämpft und das dieses sehr tragisch war, was wirklich geschah, erfährt man jedoch erst recht spät. So gibt es also auch so einige Überraschungen für den Leser, die vor allem in der zweiten Hälfte des Buches für mehr Spannung sorgen.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, mal erfährt man von der alten Dame Kathleen, der die Pension in Silver Bay gehört und die Lizas Tante ist. Mal erlebt man die Ereignisse, aber auch Gedanken und Gefühle von Liza, Mike oder Hannah. Dadurch bekommt man so nach und nach immer mehr Gefühl für die einzelnen Personen und deren Handlungen. Jeder der Perspektiven wird in der Ich-Form erzählt, wobei man durch die Kapitelüberschrift jedes Mal wusste, wer hier gerade handelte.
Durch die Charaktere wurde die Geschichte etwas besonderes, denn jeder einzelne von ihnen wurde mit ganz viel Tiefgang angelegt und hatte seine/ihre eigene Geschichte zu erzählen. Lizas Schicksal ist sehr tragisch und nur ihre Fahrten aufs Meer geben ihr eine gewisse Freiheit. Sie kämpft mit ihrer Vergangenheit und großen Schuldgefühlen und hat es ihrer Tante Kathleen zu verdanken, wieder mehr bereit für ihr Leben zu sein. Kathleen ist eine wunderbare Persönlichkeit mit ganz viel Herz im nach aussen hin harten Kern. Dann wären da noch Lizas Tochter Hannah, die man einfach gern haben muss und Mike, der Geschäftsmann, der mit ganz eigenen Plänen nach Silver Bay kommt und dort zum ersten mal so richtig erfährt, was Liebe und Zusammenhalt ist. Aller Personen waren wirklich facettenreich und lebendig gezeichnet und geben dem Buch einen ganz eigenen Charme.
Mein Fazit
Für mich kein ganz so typisches Jojo Moyes Buch, aber mit sehr viel Gefühl und Liebe zum Detail erzählt. Ich brauchte durchaus zu Beginn etwas Zeit, um mich an das eher ruhige Tempo zu gewöhnen, doch dieses passt einfach perfekt zu der gesamten Handlung. Ein Buch, bei dem man sich in Charaktere und Landschaft verliebt und nur zu gerne einmal selber Silver Bay kennenlernen möchte.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Spannende Unterhaltung

Ich bringe dir die Nacht
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Zehn Jahre ist es her, dass der Student Will als Kanalkiller verhaftet wurde. Fünf junge Frauen hat er auf seinem Gewissen, die er alle durch einen Schlag auf den Kopf tötete und anschließend in den Dubliner ...

Zehn Jahre ist es her, dass der Student Will als Kanalkiller verhaftet wurde. Fünf junge Frauen hat er auf seinem Gewissen, die er alle durch einen Schlag auf den Kopf tötete und anschließend in den Dubliner Kanal warf. Doch jetzt werden wieder junge Frauen mit dem gleichen Modus Operandi getötet und die Polizei kommt in Bedrängnis und wollen Kontakt zu Will aufnehmen. Dieser weiß bereits aus dem Radio von den erneuten Vorkommnissen, doch er weigert sich, mit der Polizei zu reden. Stattdessen möchte er, dass seine damalige Freundin Alison zu ihm kommt, denn nur ihr vertraut ihr. Alison hingegen fühlt sich zwiegespalten, liebte sie einst Will von ganzem Herzen, weiß sie nun nicht mehr, was sie glauben. Letzten Endes gibt sie nach und befindet sich schneller mitten im Geschehen, als sie erwartet hätte und die Vergangenheit droht, sie einzuholen.
Meine Meinung
Düsteres Cover mit auffälliger Schrift und spannendem Klappentext verleiteten mich schnell dazu, einen zweiten Blick auf diesen Psychothriller zu werfen.
Mit Ich bringe dir die Nacht erscheint bereits der zweite Thriller aus der Feder der Autorin Catherine Ryan Howard und mit diesem gelang es der Autorin recht schnell, mich zu fesseln. Der Schreibstil liest sich angenehm modern und flüssig und auch wenn der Beginn noch recht ruhig bleibt, nahm die Handlung mich schnell gefangen, denn ich wollte durchaus wissen, was damals in Dublin vorgefallen ist.
Auf zwei Zeitebenen, zum einen zur Studentenzeit Wills und Alisons, zum anderen zu den laufenden aktuellen Ermittlungen, baut Ryan Howard ihre Geschichte langsam, aber geschickt auf. Mit immer wieder vorkommenden, kleineren Wendungen weiß die Autorin zu überraschen und gibt dem Leser Raum, eigene Vermutungen anzustellen. Je mehr Protagonistin Alison über die Vergangenheit grübelt, desto mehr baut sich die Spannung auf. Zwar würde ich die Geschichte eher in Richtung Spannungsroman einordnen, denn als Thriller, trotzdem konnte ich das Buch erst nach Beenden zur Seite legen. Wer blutige Thriller mag, könnte enttäuscht werden, wer allerdings gut und logisch aufgebaute Geschichten mag, ist hier genau richtig aufgehoben.
Die Perspektiven wechseln zwischen Alison, Will und einer dritten, dem Leser unbekannten Person, wobei der Fokus deutlich auf Alison gerichtet ist.
Protagonistin Alison hat mir recht gut gefallen, als naive neunzehnjährige Studentin, aber auch als Erwachsene, die immer noch mit vielen Zweifeln zu kämpfen hat, fand ich sie äußerst glaubhaft und authentisch. Auch die weiteren Charaktere sind greifbar und gut dargestellt und ließen keine Zweifel bei ihren Handlungen aufkommen. Gerade diese facettenreichen Charaktere machten dieses Buch zu einem spannenden Leseerlebnis.
Mein Fazit
Der Thriller, den ich vielleicht auch in Richtung Spannungsroman einordnen würde, wobei der Genrebegriff Thriller ja auch dehnbar ist, hat mir spannende und gute Unterhaltung geboten. Leicht und fesselnd zu lesen, dabei mit interessanten Charakteren und einer durchdachten Handlung, konnte mich Catherine Ryan Howard mit ihrem Roman überzeugen. Ich bin sehr gespannt auf weitere Ideen aus ihrer Feder.