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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2019

Schiebe deine Träume nicht auf

Die Antwort auf Vielleicht
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Jessi ist totkrank. Adam ist Krankentaxifahrer. Als die beiden sich treffen, ist es ein Glück für beide. Adam tut Jessi gut und Jessi bringt ihn dazu, seinen Traum früher als geplant, zu leben.

Ein Buch ...

Jessi ist totkrank. Adam ist Krankentaxifahrer. Als die beiden sich treffen, ist es ein Glück für beide. Adam tut Jessi gut und Jessi bringt ihn dazu, seinen Traum früher als geplant, zu leben.

Ein Buch mit traurigem Unterton, dennoch auch mit fröhlichen Momenten. Und ohne die wäre das Buch unerträglich zu lesen gewesen. So gelingt Winter aber der Spagat sehr gut. Auf der einen Seite die Krankheit, auf der anderen Seite aber die Liebe zwischen Jessi und Adam und wie sie sich immer wieder kabbeln. Die Dialoge fand ich jedes Mal sehr gelungen. Jessi und Adam passen einfach super zusammen, auch wenn ihre Liebe keine Chance hat. Auf jeder Seite ist Jessis Schicksal spürbar und da ist zu keiner Zeit Hoffnung. Allerdings tut Adam alles, um es für Jessi so schön wie möglich zu machen. Denn: die Hoffnung stirbt zuletzt. Allerdings fand ich das Buch gegen Ende ein wenig langatmig.

Die Charaktere haben mir durchwegs super gefallen. Allen voran Adam, der kaum Geld, aber ein großes Herz hat. Natürlich auch Jessi, so tapfer und immer wieder zu Tränen rührend. Und nicht zu vergessen Kodderschnauze Vero.

Hendrik Winter, ein Pseudonym eines Autors eines ganz anderen Genres, schreibt hier einen Roman, der fesselt. Und ermahnt uns, unsere Träume nicht auf die lange Bank zu schieben. Denn: das Leben ist endlich.

Veröffentlicht am 13.02.2019

Was für eine Familie

Nichts weniger als ein Wunder
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„Was für eine Familie“
Matthew wohnt zusammen mit seinen 4 Brüdern und verschiedenen Tieren. Die Mutter ist gestorben und der Vater hat die Familie vor lauter Kummer verlassen. Matthew und seine Brüder ...

„Was für eine Familie“
Matthew wohnt zusammen mit seinen 4 Brüdern und verschiedenen Tieren. Die Mutter ist gestorben und der Vater hat die Familie vor lauter Kummer verlassen. Matthew und seine Brüder schlagen sich ganz gut durchs Leben, bis nach vielen Jahren der Vater wieder auftaucht. Doch ihm schlägt eher Feindschaft entgegen, bis auf einen der Söhne: Clay. Und dessen Geschichte erzählt Matthew nun mit der alten Schreibmaschine seiner Mutter…
Der Anfang war schwierig, zu verworren erzählt Zusak da von der Familie, wirft den Leser in eine Handlung in der er alles und doch nichts verrät. Scheinbar zusammenhanglos die ganzen Geschichten, in Vorwegnahmen erzählt und es dauert eine Zeit bis sich alles aufklärt.
Ein Buch über die Liebe, über Familie, den Tod, aber auch die Hoffnung. Dass die Brücke hält. Aber eine schöne Geschichte. Vor allem habe ich mich über das Maultier Achilles amüsiert, das immer die Wohnung entert und sich fast als Familienmitglied fühlt.
Am Anfang sind irgendwie alle da, bis auf Mutter und Vater – und erst nach und nach erzählt Zusak, wie alles zusammenhängt und was in den letzten Jahren passiert ist. Und das ist einiges. Der Tod der Mutter, deren Sterben sich viel zu lange hinzieht, die Liebe von Clay zu Carey und was daraus wird, wie Clay eine Brücke baut. Geschichten aus der Vergangenheit, aber auch in der Gegenwart. Eine Geschichte über eine Familie, aber vor allem über Clay.
Die Schreibweise ist etwas gewöhnungsbedürftig. Kurze Sätze, viele Vorwegnahmen, aber manchmal beinahe poetisch. Das Buch liest sich dank der großen Schrift schnell und flott und wenn man sich einmal eingelesen hat, dann findet man auch den Charme der dieses Buch ausmacht.
Fazit: Wenn ein großer Autor wieder ein Buch schreibt, muss er sich leider immer an seinem größten Erfolg messen. An „Die Bücherdiebin“ kommt „Nichts weniger als ein Wunder“ nicht heran, dennoch ist es ein schönes Buch, das noch länger nachklingt.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Beginn einer Reihe?

Cainstorm Island – Der Gejagte
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Die Kluft zwischen Asaria und Cainstorm ist unendlich groß. Auf der einen Seite riesiger Reichtum, auf der anderen Seite tiefste Armut. Emilio lebt auf Cainstorm und hat sich einen Chip einpflanzen lassen, ...

Die Kluft zwischen Asaria und Cainstorm ist unendlich groß. Auf der einen Seite riesiger Reichtum, auf der anderen Seite tiefste Armut. Emilio lebt auf Cainstorm und hat sich einen Chip einpflanzen lassen, um Geld für seine Familie zu verdienen. Doch als er einen mächtigen Clanboss tötet, ist auf einmal die halbe Welt hinter ihm her.
Unterstützung findet er bei Lyssa und ihrer Gang.
Ein sehr rasanter dystopischer Roman, der sich schnell liest. Die Charaktere sind sympathisch gezeichnet und können überzeugen. Durch die etwas ungleiche Jagd wird die Spannung sehr hoch gehalten.
Den Schreibstil von Golien fand ich stellenweise allerdings etwas anstrengend und ich musste mich erst einlesen. Doch für ein Erstlingswerk ist das Buch dennoch sehr gelungen und auch ich als Erwachsene konnte mich gut in der Handlung wieder finden, die teilweise sehr erschreckende Parallelen zur Realität aufwies.
Besonders zu erwähnen ist die freundschaftliche Komponente zwischen Emilio und Jago. Emilio hat sich in der Hierarchie ein wenig nach oben gearbeitet und schaut dennoch nicht auf Jago herab. Die Freundschaft der beiden scheint unverbrüchlich und beide sind immer füreinander da.
Sehr gut gefielen mir die Situationen, die so unlösbar aussahen und aus denen Emilio dann durch Schläue oder Mut doch wieder entkommen konnte.
Leider ist das Ende etwas offen, lässt aber Raum für eine Fortsetzung, die ich auch gern wieder lesen würde.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Ein Buch mit vielen Überraschungen

Im Visier des Mörders
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Eine Gruppe Ballonfahrer beobachtet einen Mord am Boden und wird vom Täter verfolgt. Eine Frau überlebt und wird jetzt vom Täter gejagt. Doch Jessica ist schlau und ist ihm meistens einen Schritt voraus. ...

Eine Gruppe Ballonfahrer beobachtet einen Mord am Boden und wird vom Täter verfolgt. Eine Frau überlebt und wird jetzt vom Täter gejagt. Doch Jessica ist schlau und ist ihm meistens einen Schritt voraus. Und dann findet sie etwas heraus, das alles ändert…



Die Wendung, die die Geschichte nimmt hat mich sehr überrascht. Die Handlung spielt auf zwei Ebenen, in der Gegenwart und einige Jahre (das ändert sich und kommt der Handlung in der Gegenwart immer näher) eher. So erfährt man viel über die Schwestern, allerdings nicht alles, diese Wendung behält die Autorin bis zum Schluss für sich.



Alles in allem ist der Roman wieder super geschrieben, aber relativ unlogisch. Die vielen Wendungen jedoch und die kurzen Kapitel haben die Spannung doch recht hoch gehalten und gut unterhalten. Wobei man ein paar Dinge schon erahnen konnte. Die Thematik mit den Flüchtlingen fand ich sehr aktuell und brisant – und vor allem erschreckend. Denn man kann sich sehr gut vorstellen, dass diese Taten tatsächlich so geschehen können.





„Im Visier des Mörders“ ist ein Stand-Alone-Thriller der Autorin, der mich nicht ganz so mitgerissen hat, wie ihre Serie um Lacey Flint, die mir aber doch einige schöne Lesestunden beschert hat.



Veröffentlicht am 28.01.2019

Wiedersehen in Holt

Abendrot
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Der Einstieg in das Buch war wie „nach Hause kommen“. Ich habe auch den Vorgängerband von Abendrot gelesen und war gleich wieder mit den Figuren vertraut und fand es schön, wieder von ihnen zu lesen. Allerdings ...

Der Einstieg in das Buch war wie „nach Hause kommen“. Ich habe auch den Vorgängerband von Abendrot gelesen und war gleich wieder mit den Figuren vertraut und fand es schön, wieder von ihnen zu lesen. Allerdings hat der Autor hier eine ganz schöne Gemeinheit für uns Leser eingestreut und auch so fand ich das Buch irgendwie nicht zufriedenstellend zu Ende gebracht. Zu viele Geschichten blieben offen. Im Vorgängerbuch war das Ganze irgendwie runder.
Nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gern gelesen, denn die Figuren von Haruf sind sehr integer und sympathisch und man spürt seine Liebe zu Kleinstädten und dem damit verbundenen Leben. Die Leute kennen sich größenteils und helfen einander. Besonders gut fand ich die Stelle als DJ der Kellnerin hilft. Als 11Jähriger hat er gegen den brutalen Hoyt mit Sicherheit keine Chance, aber er probiert es. Zivilcourage vom Feinsten!
Sehr gut gefällt mir nach wie vor Raymond. Und jetzt darf er sogar die Liebe finden. Das hat er mehr als verdient, er gibt ja auch so viel.
Kent Haruf packt in dieses Buch sehr viel Handlung, teilweise auch eine, die ich jetzt nicht unbedingt gebraucht hätte – Stichwort: Donna. Ich hätte lieber die Wege der anderen Protagonisten weiter verfolgt und zu einem guten Ende gebracht. Das Buch ist teilweise etwas brutal, was ich von den anderen Büchern des Autors nicht gewohnt bin. Es stört mich nicht, macht es die ganze Handlung doch authentischer.
Kurz gesagt: das Buch hat mir sehr gut gefallen, allerdings mit kleinen Einschränkungen, die vor allem den losen Enden am Schluss geschuldet sind.