Cover-Bild Jeder von uns ist ein Rätsel
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 01.11.2018
  • ISBN: 9783646929829
A.J. Steiger

Jeder von uns ist ein Rätsel

Eine wunderschöne Liebesgeschichte im Autismus-Spektrum
Annette von der Weppen (Übersetzer)

Die wunderschöne Liebesgeschichte eines Asperger-Mädchens!
Andere Menschen zu verstehen ist für Alvie eine Herausforderung. Ihr Lieblingsbuch ist die Kaninchensaga "Unten am Fluss" und richtig wohl fühlt sie sich nur in ihrem Job im Zoo, bei den Tieren. Doch als sie Stanley kennenlernt, ist alles anders: Er interessiert sich nicht nur für Quantenphysik wie sie, sondern ist auch unendlich geduldig. Aber auch Stanley fällt es schwer, sich zu öffnen. Und es ist ein langer, zum Teil sehr komischer, manchmal trauriger und wunderschöner Weg, der sie am Ende zusammenbringt – zu so etwas Ähnlichem wie Glück.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2019

Ein sehr faszinierendes und wichtiges Buch

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"Schon komisch", sagte Stanley irgendwann, "Ich muss gerade an diesen Satz aus Watership Down denken... Mein Herz hat sich mit den Tausend verbunden. Ich weiß, das es eigentlich um Trauer geht, aber für ...

"Schon komisch", sagte Stanley irgendwann, "Ich muss gerade an diesen Satz aus Watership Down denken... Mein Herz hat sich mit den Tausend verbunden. Ich weiß, das es eigentlich um Trauer geht, aber für mich klang dieser Teil auch immer irgendwie... hoffnungsvoll. Als ginge es darum, an etwas teilzuhaben, das größer ist als man selbst."
~Jeder von uns ist ein Rätsel; A. J. Steiger
Klapptext
Andere Menschen zu verstehen ist für Alvie eine Herausforderung. Ihr Lieblingsbuch ist die Kaninchensaga »Unten am Fluss« und richtig wohl fühlt sie sich nur in ihrem Job im Zoo, bei den Tieren.
Doch als sie Stanley kennenlernt, ist alles anders: Er interessiert sich nicht nur für Quantenphysik wie sie, sondern ist auch unendlich geduldig. Aber auch Stanley fällt es schwer, sich zu öffnen. Und es ist ein langer, zum Teil sehr komischer, manchmal trauriger und wunderschöner Weg, der sie am Ende zusammenbringt – zu so etwas Ähnlichem wie Glück.

Infos:

Genre: Jugendbuch
Seiten: 400
Erschienen: 01.11.18
Verlag: Carlsen
Preis: 12,99€ (eBook); 18,00€ (Gebunden)
Meine Meinung:
Ein sehr faszinierendes, berührendes, ehrliches und oft witziges Buch, das mir viel besser gefallen hat, als ich es erwartet hätte.

Das Cover des Buches und den Klapptext fand ich ehrlich gesagt ganz okay, wirklich nicht schlecht oder so, aber ich hätte nicht erwartet, das ich das Buch am ende so berührt.

Es geht um Alvie, eine junge Frau (gerade mal 17 Jahre alt), die das Asperger Syndrom hat. Sie versteht Tiere besser als Menschen, ihr Lieblingsbuch ist das Kaninchensaga "Watership Down" (unten am Fluss) und sie hat Probleme mit Empathie und Liebe. Sie ist eine Außenseiterin und muss sich durch ihr Leben kämpfen. An ihre Weltansicht muss man sich erst einmal gewöhnen, aber wenn man erst einmal ein paar Seiten vom Buch gelesen hat ist es unglaublich berührend.
Alvies Ansicht regt zum nachdenken an und zeigt einem das Leben aus einem ganz anderen Blickwinkel. Und obwohl ständig alle sagen, das Alvie so viel lernen müsste, sich "kontrollieren" müsste und keine Empathie empfinden könnte - finde ich, das auch wir noch etwas von Alvie (s Geschichte) lernen können.

Genauso berührend ist Stanley mit seiner Geschichte. Es ist am Anfang sehr mysteriös, was mit ihm los ist, aber es ist wundervoll, wie er mit Alvie umgeht. Es ist ein genauso fantastischer Charakter wie Alvie und zusammen mit ihr hat er mich mehr als nur einmal zum lachen gebracht.

Die Geschichte an sich hat mir auch sehr gut gefallen, denn ich finde sie war einfach... echt, natürlich, realistisch, so wie das Leben spielt, mit all seinen düsteren und lichten Momenten und so, das man sich in die Situationen und Personen sehr gut hineinversetzen konnte (trotz der Weltansicht, die sich an manchen stellen so extrem von meiner zu unterscheiden scheint).

Mein Fazit:

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es war lustig und hat trotzdem zum nachdenken angeregt. Und ich finde wir alle können aus der Geschichte lernen weniger vorgehalte gegenüber Personen zu haben die scheinbar anders sind, das jeder Mensch gleich ist und eine Chance verdient hat und das jeder es verdient hat zu leben, egal wer oder wie er ist.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Kann ich nur empfehlen

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Alvie ist anders und beim Umgang mit anderen Menschen tut sie sich schwer. So ist ihr Lieblingsplatz ihre Arbeit im Zoo, denn die Tiere nehmen sie so wie sie ist. Doch dann trifft sie Stanley und er akzeptiert ...

Alvie ist anders und beim Umgang mit anderen Menschen tut sie sich schwer. So ist ihr Lieblingsplatz ihre Arbeit im Zoo, denn die Tiere nehmen sie so wie sie ist. Doch dann trifft sie Stanley und er akzeptiert sie so wie sie ist. Doch auch Stanley hat so seine Probleme.

Zuerst hatte ich keine allzu großen Erwartungen an dieses Buch. Der Klappentext klingt nett, nach einer leichten Lektüre. Doch ich bin mehr als positiv überrascht worden und habe eines der Jahreshighlights 2019 entdeckt. Ich habe mich bisher eher wenig mit Krankheiten wie dem Asperger-Syndrom oder Ähnlichem beschäftigt. Doch dieses Buch bringt die Krankheit dem Leser näher durch eine außergewöhnliche Protagonistin. Und dann trifft Alvie auf Stanley (dessen „Päckchen“ wusste ich schnell) und die beiden freunden sich an, was für Alvie ein nie gekanntes Phänomen ist. Alvie und Stanley sind mir beide sofort ans Herz gewachsen. Beide hatten keine leichte Kindheit und auch ihr jetziges Leben läuft nicht so wie bei den „Normalen“. Sie sind außergewöhnlich und ich konnte mich gut in beide hineinfühlen. Der Stil der Autorin ist mitreißend und intensiv, ich habe mitgefiebert und mitgefühlt. So aufwühlend ist selten ein Buch, doch hier habe ich die breite Palette an Gefühlen erlebt. Die Hochs und Tiefs des alltäglichen Lebens mit solchen Krankheiten/Einschränkungen. Die Liebesgeschichte wächst langsam und genau das hat mir sehr gut gefallen.

Ein authentischer, gefühlvoller, intensiver und sehr emotionaler Roman, den ich vorbehaltlos empfehlen kann. Wundervoll umgesetzt und sehr ergreifend.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Ein Buch voller Emotionen, Liebe und Tiefe - eins meiner Highlights 2019

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Ich liebe ja Geschichten, die anders sind. Die nicht dem gängigen Standard – in diesem Fall einer Liebesgeschichte – entsprechen und bei denen auch noch eine Botschaft rüberkommt. “Jeder von uns ist ein ...

Ich liebe ja Geschichten, die anders sind. Die nicht dem gängigen Standard – in diesem Fall einer Liebesgeschichte – entsprechen und bei denen auch noch eine Botschaft rüberkommt. “Jeder von uns ist ein Rätsel” ist genau so ein Buch und ich verrate nicht zu viel, wenn ich euch jetzt schon sage, dass ich das Buch geliebt habe.

Wie der Klappentext schon vermuten lässt ist Alvie eine Autistin, sie hat das Asperger Syndrom, um genau zu sein. Die Kommunikation und soziale Interaktion mit anderen Menschen stellt sie Tag ein, tag aus vor große Herausforderungen und doch ist sie bereits mit ihren 17 Jahren seit fast einem Jahr auf sich gestellt. Sie wohnt alleine und geht einem Vollzeitjob im Zoo nach. Jede Woche kommt ein Sozialarbeiter zu ihr, der sie unterstützen soll, denn noch steht sie unter staatlicher Vormundschaft.
Mit Veränderungen in ihrem Tagesablauf kommt Alvie nur schwer zurecht und daher muss sie die Tatsache auch erst einmal verarbeiten, dass eines Tages ein junger Mann (Stanley) zu ‘ihrer’ festen Uhrzeit, auf ‘ihrer’ Bank, in ‘ihrem’ Park sitzt. Und das nicht nur ein Mal, sondern Tag für Tag wieder.
Die beiden kommen sich auf ihre ganz eigene Art und Weise näher und eine ganz wunderbare, etwas traurige, aber wunderschöne Liebesgeschichte entsteht zwischen den beiden.

Alvie und Stanley sind “anders” – sie entsprechen nicht dem Standard, den die Gesellschaft als “normal” definiert. Ich liebe “anders”. Ich bin selber anders und würde der Standarddefinition auch nicht entsprechen und es auch nicht wollen. Dennoch haben sowohl Alvie als auch Stanley regelmäßig mit ihrer Umwelt zu kämpfen. Alvie mit ihrem Asperger noch viel mehr als Stanley. Was für ein Päckchen Stanley zu tragen hat, das verrate ich euch nicht, das müsst ihr schon selber herausfinden.
Alvie fällt in Gesellschaft mit anderen Menschen immer auf, das war schon in jungen Jahren in der Schule so. Sie kann Gesichtsausdrücke nur schwer deuten, denkt logisch und rational und weniger emotional, kann bestimmte Gerüche und Geräusche nur schwer aushalten und mag nicht angefasst werden. Am liebsten arbeitet sie mit Tieren, den deren Verhalten folgt einem logischen, biologischen Rhythmus – anders als es bei Menschen ist.

Ich habe das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen. Ich mochte es kaum noch zur Seite legen. Die Geschichte ist mir so ans Herz gegangen – Alvie und Stanley sind mir ans Herz gegangen. Zwei ganz wunderbare Charaktere, die von der Autorin auch großartig herausgearbeitet wurden.
Ich selber habe nur über das Asperger-Syndrom gelesen und es noch nicht “live” erlebt, doch Alvie kam mir in ihrem ganzen Verhalten sehr authentisch vor. So eine tolle Persönlichkeit, die mit Unfassbarem zu kämpfen hat und hatte und es dennoch schafft so stark zu bleiben.
Das Gleiche auch bei Stanley. Auch ihn finde ich ganz großartig – es sollte definitiv viel mehr Menschen geben, die so sind wie er! Beide zusammen zu erleben war gleichzeitig wunderschön und aufwühlend. Sie standen sich nicht nur einmal selber im Weg zu ihrem Glück.

Der Schreibstil der Autorin ließ mich vollkommen im Buch und in der Welt von Alvie und Stanley versinken. Wenn ich gelesen habe, war ich bei den beiden vor Ort – habe mitgelitten und mit gefiebert.

Empfohlen wird das Buch ab 14 und dem stimme ich auch zu. Die Thematik ist nicht ganz simpel und auch emotional darf der Leser einiges einstecken. Außerdem denke ich, dass sich das Buch sehr gut als Schullektüre eignet.


Fazit

“Jeder von uns ist ein Rätsel” ist ein Buch, das ich wirklich jedem ans Herz legen möchte. Ich fand es einfach nur großartig. Es ist ein Buch voller Emotionen, Liebe und Tiefe. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und damit 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Wirklich berührend, hat mich noch lange nachdenklich gemacht…

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"Jeder von uns ist ein Rätsel" ist eine wirklich ungewöhnliche Lebens- und Liebesgeschichte mit zwei Protagonisten, die so absolut keinem der Klischees der sonstigen Jugendlichen in Liebesromanen entsprechen, ...

"Jeder von uns ist ein Rätsel" ist eine wirklich ungewöhnliche Lebens- und Liebesgeschichte mit zwei Protagonisten, die so absolut keinem der Klischees der sonstigen Jugendlichen in Liebesromanen entsprechen, dennoch geht ihre Geschichte einem wirklich nahe und hat mich noch lange berührt!
Aufmerksam wurde ich auf das Buch aufgrund des ungewöhnlichen Titels und Covers sowie des Klappentextes. Ich hätte das Buch aber beinahe nach den ersten paar Seiten weggelegt, denn so ungewöhnlich ist der Einstieg in die Geschichte – Gottseidank habe ich es nicht getan! Also bitte dranbleiben, es lohnt sich wirklich!
Autorin A.J. Steiger erzählt uns die Lebens- und Liebesgeschichte der 17jährigen Alvie, einer Waise, die allein auf sich gestellt ist, eine eigene Wohnung und einen Vollzeitjob hat und unter Betreuung durch einen Sozialarbeiter steht. Da die Geschichte aus Alvies manchmal sehr sprunghafter und schräger Sichtweise geschildert ist, erfährt der Leser erst allmählich, was mit Alvie los ist. Ihr Schicksal und was ihr alles in ihrem so jungen Leben widerfahren ist, hat mich wirklich betroffen gemacht. Kinder können wirklich grausam sein, doch Alvie scheint in einem unendlichen Strudel von Unverständnis und Vorurteilen festgesteckt zu haben – wirklich überraschend und bemerkenswert, dass nach alledem doch so eine patente junge Frau aus ihr geworden ist!
Durch Zufall – oder ist es vielleicht doch Schicksal – lernt sie den 19jährigen Stanley kennen. Auch er ist kein klassischer Held. Welches Päckchen er mit sich herumschleppt, kommt ebenfalls erst im Laufe der Geschichte heraus.
Die beiden nähern sich unbeholfen einander an und tun sich dabei gegenseitig so gut, wie es die beste Therapie wohl kaum könnte.
Ich will nicht zu viel verraten, denn es macht auch einen Teil des Reizes von dem Buch aus, zu grübeln, was nun eigentlich mit Alvie und Stanley los ist, und ich verspreche, es gibt noch einige große Überraschungen zum Ende des Buches hin!
Ein wunderschönes Buch nicht nur für Jugendliche, das ich nicht mehr aus der Hand gelegt habe – also bitte nicht von den ersten ungewöhnlichen Seiten abschrecken lassen!

Veröffentlicht am 27.12.2018

Sehr berührend

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Alvie ist 17 Jahre alt, wohnt alleine, arbeitet im Zoo und versteht Tiere besser als Menschen.
Auch Stanley ist anders, ein Außenseiter. Und durch einen Zufall lernen sich die beiden kennen.
Als sie sich ...

Alvie ist 17 Jahre alt, wohnt alleine, arbeitet im Zoo und versteht Tiere besser als Menschen.
Auch Stanley ist anders, ein Außenseiter. Und durch einen Zufall lernen sich die beiden kennen.
Als sie sich persönlich treffen, schockiert sie Stanley mit ihrer direkten Art, mit ihm Sex haben zu wollen. Doch für Alvie ist das nur so eine Sache, die sie erfahren möchte, obwohl sie es gar nicht mag, wenn andere Menschen sie berühren. Denn sie ist Autistin, hat das Asperger Syndrom.
Erzählt wird diese anrührende Geschichte aus Alvies Sicht und wirbt so auf unaufdringliche Weise für die Einzigartigkeit der Menschen, für ein anderes Weltbild und für mehr Menschlichkeit. Es ist eine Geschichte, die nachdenklich stimmt, aber auch zum Lächeln bringt, die Geschichte einer Freundschaft und vorsichtigen Annäherung.
Eine Geschichte, die nicht mit dem erhobenen Zeigefinger erzählt wird, die den Leser immer wieder mit Alvies offener, direkter Art konfrontiert und die mich zu meinem Bücherregal zu "Watership Down" geführt hat.