Profilbild von Leseleidenschaft

Leseleidenschaft

Lesejury Profi
offline

Leseleidenschaft ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Leseleidenschaft über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2019

Höllisch gut!

Luzifer junior (Band 4) - Der Teufel ist los
0

Herzlichen Dank an den Löwe-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Luzie und seine Freunde wollen nach Frankreich reisen um dort nach Luzifer suchen, der noch immer auf der Flucht nach der feindlichen Übernahme ...

Herzlichen Dank an den Löwe-Verlag für das Rezensionsexemplar!

Luzie und seine Freunde wollen nach Frankreich reisen um dort nach Luzifer suchen, der noch immer auf der Flucht nach der feindlichen Übernahme in der Hölle ist. Bei den Reisevorbereitungen sind die Freunde Luzie glücklicherweise behilflich, der es bislang absolut ausreichend fand seine Unterhosen und T-Shirts einmal wöchentlich zu wechseln. In der Hölle sieht man das eben etwas anders (da trägt man übrigens erst gar keine Unterhosen).

(Heute Vormittag saß ich übrigens im Büro, als es plötzlich vor dem Haus laut wurde. Ein „Städtischer“ mit Micky-Mäusen auf den Ohren pustete mit einem umgehängten Laubpuster die zahlreichen Blätter vom Gehweg.

Mein 1. Gedanke: klasse, dann brauche ich den Mist schon mal nicht mehr fegen.

Mein 2. Gedanke: in welcher Abteilung wird er nochmal landen, mit dem Gebläse auf Innenohr gerichtet?

Ich weiß noch nicht einmal, ob es in diesem Band vorkommt, aber ich musste doch etwas lachen.)

Zurück zum Buch: Die Kinder reisen nach Frankreich und Luzie lernt auf dem Weg und in Paris selbst wieder so einiges aus der Menschenwelt. Eines unserer Highlights waren die Szenen rund ums Trinkgeld. Zwischendurch ist das Buch – anders als die Vorgänger – mal etwas ruhiger. Man muss in der Mitte etwas länger lesen, um wieder auf einen Lacher zu stoßen. Das tut dem Buch aber keinen Abbruch und ist mir vielleicht aufgefallen, da wir uns die Bände 1-4 unmittelbar hintereinander zu Gemüte geführt haben.

Irgenwann bemerken die Kinder auf ihrer Reise einen unbekannten Verfolger, der aber offenbar nicht gefährlich ist. Schlußendlich löst sich dieses und noch ein anderes großes Rätsel auf. Das Ende ist toll und entschädigt für die etwas „entspanntere Gangart“ zwischendurch.

Auch hier vergeben wir sehr gern wieder die volle Punktzahl und freuen uns auf die bereits angekündigte Fortsetzung!

Veröffentlicht am 29.01.2019

Ein leises, feines Abenteuer mit interessanten Wendungen

Die vergessene Burg
0

Herzlichen Dank der Randomhouse Verlagsgruppe (Diana Verlag ) für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch ist der erste historische Roman seit längerer Zeit mal wieder und ich bin begeistert. Die Autorin ...

Herzlichen Dank der Randomhouse Verlagsgruppe (Diana Verlag ) für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch ist der erste historische Roman seit längerer Zeit mal wieder und ich bin begeistert. Die Autorin schaffte es innerhalb kürzester Zeit mich in die Welt Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts zu führen und mich in die Protagonistin Paula hinein zu versetzen. Paula lebt als Gesellschafterin einer Verwandten ein sehr behütetes Leben, dessen enge Grenzen sie nie überwinden konnte. Für moderne Frauen unvorstellbar, aber damals fügte man sich eben. Innerlich hadert sie mit ihrem tristlosen Dasein, bringt aber nicht den Mut auf, es in Frage zu stellen oder gar zu ändern. Ein Brief bringt den Stein ins Rollen und führt sie nach Bonn und in ihre eigene Vergangenheit. Paula befindet sich plötzlich mitten in ihrem eigenen Abenteuer – sie beschließt den vor ihr bislang verheimlichten Rätseln auf den Grund zu gehen. Dieser eine Brief hat ihr Leben völlig verändert, denn nichts ist mehr so wie es schien und sie wird gezwungen ihre Erinnerungen und sämtliche Erzählungen in Frage zu stellen.

Der Leser wird wunderbar mitgenommen – nicht nur auf ihren Entdeckungsreisen in und um Bonn, sondern auch bei ihrer Persönlichkeitsentwicklung. Zunächst zaghaft, aber dann mit größeren Schritten entdeckt Paula ihr neues, modernes Ich. Es ist sehr schön zu verfolgen, wie das Selbstbewußtsein der jungen Frau wächst. Ohne zuviel verraten zu wollen, ein junger, aufstrebender Fotograf kreuzt auch irgendwann ihren Weg.

Mitten im Buch hatte ich eine kurze Durststrecke, da war die anfängliche Spannung leider kurzfristig abhanden gekommen. Ein wenig zuviel des Guten waren für mich die sich wiederholenden Schilderungen des An-/Umkleidens – das Wort „Krinoline“ ging mir 2 Tage nicht mehr aus dem Kopf. Sehr schnell nahm die Handlung jedoch wieder an Fahrt auf und überraschte immer wieder mit Wendungen und Ereignissen. Sehr erfrischend fand ich im Übrigen ihren Onkel Rudy (dessen Existenz ihr übrigens bis zu dem Brief gänzlich unbekannt war), eine interessant aufgebaute Persönlichkeit. Selbst das Ende wartet nochmals mit einer für mich sehr überraschenden Kehrtwendung auf, die ich niemals annähernd erwartet hätte. Dieses Buch ist wirklich toll, es erzählt sehr gekonnt ein eher leises aber dennoch sehr interessantes Abenteuer. Die Autorin hat einen Schreibstil, der mich persönlich sehr gut gefällt – es ist sehr angenehm zu lesen.

Man merkt dem Buch darüber hinaus an, dass sehr viel Recherchearbeit geleistet wurde, denn es macht insgesamt einen authentischen Eindruck. Im Nachwort hat die Autorin noch erwähnt, das die Schilderungen bis auf eine Ausnahme der Realität entsprechen – dieses Nachwort darf man allerdings bitte erst nach Beendigung des Buches lesen, denn dort wird der Spoiler schlecht hin erwähnt.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Sehr packend geschrieben - von der ersten bis zu letzten Seite

Die Melodie der Schatten
0

Vielen Dank an Maria W. Peter für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch wird definitiv ziemlich weit vorne auf meiner Lieblingsbücher 2018 - Liste stehen. Der Roman spielt Mitte des 19. Jahrhunderts und ...

Vielen Dank an Maria W. Peter für das Rezensionsexemplar.

Dieses Buch wird definitiv ziemlich weit vorne auf meiner Lieblingsbücher 2018 - Liste stehen. Der Roman spielt Mitte des 19. Jahrhunderts und ist sehr fesselnd geschrieben - auf über 630 Seiten nicht eine halbe Seite Langeweile oder "schnelleres Überfliegen". Direkt von Anfang an ist man in einer fesselnden Szene und lernt die Protagonistin Fiona kennen. Diese Spannung wird für mein Empfinden wirklich das gesamte Buch gehalten, manchmal gar wieder gesteigert (auch wenn man es sich gar nicht mehr vorstellen kann, dass noch etwas passieren könnte). Es ist jetzt allerdings bitte nicht so zu verstehen, dass eine Gewalttat auf die nächste folgt. Und da merke ich - diese Rezension zu schreiben ist gar nicht so einfach, da ich wirklich nichts verraten möchte.

Die erwähnten historischen Hintergründe sind insgesamt authentisch - ich habe das Nachwort tatsächlich erst am Ende gelesen (das ist ausdrücklich zu empfehlen, sonst nimmt man sich die gesamte Spannung). Viele der Fakten waren mir bislang gar nicht bekannt, teilweise höchstens oberflächlich - auch vor dem Hintergrund war dieses Buch ein Volltreffer. Ergänzt wird das Buch noch durch ein umfangreiches Glossar, gälische Redewendungen und historische Persönlichkeiten.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend und angenehm zu lesen. Die Autorin entführt den Leser in die schottischen Highlands und läßt ihn emotional sehr nah an die Hauptpersonen. Die Charaktere sind insgesamt aussagekräftig ausgearbeitet und bilden sehr interessante Gegensätze. Während des Lesens kommen sehr viele Fragen auf, die nach und nach beantwortet werden. Ich hatte nach Beendigung des Buches das Gefühl, dass alle Begründungen, Argumente und Hintergründe absolut stimmig sind und keine Frage offen blieb.

Für dieses Buch spreche ich sehr gern eine Kaufempfehlung aus, es hat mich völlig begeistert und passt stimmungsmäßig perfekt in die dunkle Jahreszeit.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Ein Stück Geschichte - drei Frauenschicksale um die Jahrhundertwende

Die Frauen der Familie Marquardt
0

Dieses Buch bescherte mir interessante und faszinierende Einblicke in ein Stück deutscher Geschichte und deren Gesellschaftsstruktur Anfang des 20. Jhdts. Das Buch hat mich von Anfang an fesseln können ...

Dieses Buch bescherte mir interessante und faszinierende Einblicke in ein Stück deutscher Geschichte und deren Gesellschaftsstruktur Anfang des 20. Jhdts. Das Buch hat mich von Anfang an fesseln können – und das ohne Abenteuer, Geheimnisse oder ähnliches. 5 Sterne kriegen Bücher von mir eigentlich nur, wenn ich sie (u.a.) nicht mehr aus der Hand legen konnte/wollte. Das Glück hatte ich mit diesem Roman mal wieder.

Der verwitwete Caspar Marquardt hat neben seinem Kaufhaus noch 3 Töchter. Louisa und Mathilde arbeiten im Kaufhaus, Sophie gibt dort lieber ihr Geld aus. Eigentlich läuft alles seinen Gang, bis Caspar eines Tages verkündet, dass ein entfernter Verwandter ihn zukünftig beerben soll – denn eine Frau in einer Führungsrolle ist damals nahezu undenkbar. Für die älteste Tochter Louisa ist das ein echter Schlag in die Magengrube – dieser Schachzug war zwar irgendwann zu befürchten, aber sie hatte dennoch gehofft das Erbe antreten zu können. So sehen wir Louisa, die das Kaufhaus wie ihre Westentasche kennt, schon bald mit Max konfrontiert. Zu allem Überfluß plant ein Handelsmogul aus den Niederlanden direkt gegenüber ein weiteres Kaufhaus zu öffnen. Hinzu kommt, dass die Töchter befürchten ihr Vater werde eine neue Bindung eingehen.

Es war wirklich toll die drei so unterschiedlichen jungen Frauen zu beobachten, wie sie teilweise versuchen gegen die ihnen schon in die Wiege gelegte Zukunft anzukämpfen und ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Allerdings haben wir es hier nicht mit feministischen Bewegungen (Suffragetten in England und den USA) zu tun, das hätte mir auch nicht so gut gefallen. Die Rolle der Frau und ihre Rechte wird in diesem Buch auf eine unheimlich interessante Art beleuchtet. Mir war vieles gar nicht bewußt. Das Ende hat mir zum Glück (ich hatte ein wenig Sorge) auch hervorragend gefallen, es ist stimmig zum Rest und ließ mich das Buch mit einem guten Gefühl beenden. Ohne zu spoilern – eine extremere Variante (in welche Richtung auch immer) wäre aus meiner Sicht unglaubwürdig gewesen.

Last but not least – sprachlich gibt es eigentlich nichts zu sagen – es liest sich einfach angenehm. Die bildhaften Beschreibungen haben mich häufig mit ins Kaufhaus genommen. Das war toll, zumal ich als kleines Kind noch ein „echtes“ Warenhaus kennen lernen durfte. Natürlich war es schon anders, aber so einige Überschneidungen konnte ich schon feststellen. Ein kleines „aber“ habe ich, häufig hat man – ohne formale Kennzeichnung – einen Szenenwechsel. Da ist dazwischen nicht mehr als eine Leerzeile. Meistens weiß man direkt Bescheid, einige Male musste ich jedoch kurz zurück. Das tut dem Buch aber absolut keinen Abbruch, ich hätte nur einen kleinen optischen Hinweis ganz geschickt gefunden. Immer wieder angenehm aufgefallen ist mir die damals übliche Schreibweise „Bureau“ anstatt „Büro“, eine Kleinigkeit – machte aber einfach ein rundes Bild.

Dieser Roman ist rundum gelungen und nimmt den Leser mit auf eine interessante Reise in die Vergangenheit.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Zwei Frauenschicksale und die Rätsel der Vergangenheit - ein wirklich fesselnder Roman

Das Herrenhaus im Moor
0

Das Cover und der Titel deuten schon auf einen Roman mit mysteriösen/düsteren Zügen hin - und der Leser wird definitiv nicht enttäuscht. Die Schicksale von Laura - einer jungen Frau aus der Gegenwart ...

Das Cover und der Titel deuten schon auf einen Roman mit mysteriösen/düsteren Zügen hin - und der Leser wird definitiv nicht enttäuscht. Die Schicksale von Laura - einer jungen Frau aus der Gegenwart - und Lady Victoria (Ende 19. Jahrhundert) sind offenbar miteinander verbunden. Nach dem mysteriösen Tod ihres Mannes (kein Spoiler, da es auf dem Klappentext steht) reist Laura ins Exmoor um dort Nachforschungen anzustellen. Es bleibt bis zum Ende spannend, den dort kam eine für mich sehr überraschende Wendung mit einem stimmigen Ende. Insgesamt ist es ein sehr atmosphärischer Roman, der nicht nur spannend und rätselhaft, sondern teilweise auch leicht beklemmend ist.

Die Autorin hat 2 Zeitschienen gewählt, die sich kapitelweise abwechseln. Dadurch hat man stets eine sehr genaue Übersicht und muss seine Geduld an der eine oder anderen Stelle zügeln, wenn ein Kapitel offen endet. So fiel es mir immer schwer das Buch an die Seite zu legen, denn es hatte mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Zwischenzeitlich hatte ich ehrlicherweise 2 Stellen, an welchen ich die quasi die Stirn gerunzelt habe. Aber im Nachhinein betrachtet war es nicht nur passend, sondern ein kluger Schachzug der Autorin. Da ich das Buch bei einer Lovelybooks Verlosung gewonnen habe, hat Felicity Whitmore uns netterweise alle unsere Fragen beantwortet.

Daher weiß ich auch, dass viele der geschilderten Geschehnisse (im Roman in Lynybrook Hall) tatsächlich einen historischen Hintergrund haben. Neben den wirklich tollen Landschaftsbeschreibungen haben mich insbesondere die Schilderungen in Lynybrook Hall fasziniert. Ich kann dieses Buch jedem Liebhaber rätselhafter Familiensagen empfehlen.

Abschließend vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.