Cover-Bild Schwarze Seele
Band 2 der Reihe "Patsy-Logan-Reihe"
10,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 379
  • Ersterscheinung: 14.01.2019
  • ISBN: 9783458363835
Ellen Dunne

Schwarze Seele

Ein Fall für Patsy Logan. Kriminalroman
Ein ertrunkener Ire wird aus dem Schwabinger Bach im Englischen Garten gefischt. Spuren gibt es keine, Motive dafür umso mehr. Keine gute Ausgangslage für Patsy Logan, deutsch-irische Kommissarin bei der Münchner Mordkommission. Mehr als je zuvor ist ihr Instinkt gefragt – doch ausgerechnet der scheint sie plötzlich im Stich zu lassen.
Patsy Logan ist im seelischen Tief: ihr Kinderwunsch will sich nicht erfüllen, die Hormonbehandlungen setzen ihr zu. Da kommt ihr der Fall um einen toten Iren gerade recht: Donal McFadden, ein Mann mit Charme und vielen Feinden, war in München, um seine Exfrau Fiona zurückzugewinnen, wenn nötig mit Gewalt. Doch ob er aus Versehen im Wasser gelandet ist oder jemand nachgeholfen hat, lässt sich nicht sagen. Gründe, ihn loszuwerden, hatten jedenfalls viele – Gelegenheit auch. Und Patsys Theorien führen eine nach der anderen in die Sackgasse. Erst ein zweiter Todesfall scheint einen entscheidenden Hinweis zu liefern. Ungünstig nur, dass Patsys Krise sich ausgerechnet jetzt wieder in den Vordergrund drängt ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2019

Gute Unterhaltung

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Es gibt so viele Autoren zu entdecken, dass ich manchmal ein bisschen verzweifle, weil Zeit leider ein rares Gut ist. Umso schöner, wenn ich ein Buch einer mir bislang unbekannten Autorin lesen kann, ohne ...

Es gibt so viele Autoren zu entdecken, dass ich manchmal ein bisschen verzweifle, weil Zeit leider ein rares Gut ist. Umso schöner, wenn ich ein Buch einer mir bislang unbekannten Autorin lesen kann, ohne permanent mit den Augen zu rollen.


"Schwarze Seele" ist der zweite Band der Patsy-Logan-Reihe von Ellen Dunne und obwohl ich den ersten Kriminalroman "Harte Landung" nicht gelesen habe, kam ich gut in "Schwarze Seele" rein. Patsy Logans Sarkasmus gepaart mit einer Sprache, die mir sehr gefallen hat, waren mir ausgesprochen sympathisch. Ich mag schlicht und ergreifend Formulierungen wie " Diese Frau hatte den Charme einer Faust aufs Auge" und davon gibt es in "Schwarze Seele" viele.

Sprachlich konnte mich Ellen Dunnes zweiter Roman um Patsy Logan überzeugen, inhaltlich leider nicht immer. Zwar wird Patsys und Stefans Kinderwunsch gut und verständlich eingearbeitet und ich kann auch verstehen, dass eine Frau mit unerwünschter Kinderlosigkeit und vollgepumpt mit Hormonen nicht in erster Linie an ihren Fall denkt, aber im Endeffekt sollte bei einem Kriminalroman die Ermittlungsarbeit im Vordergrund stehen und das war hier nicht gegeben. Das ist sehr schade, weil da meiner Ansicht nach viel Potential verschenkt wurde. Auch dass Patsy ohne jeden Beweis, dass ein Mord vorliegt, nur aufgrund ihres Bauchgefühls (so richtig sie oft auch liegen mag) angesichts der chronischen Überlastung der Polizei dermaßen viele Freiheiten genießen darf, erscheint mir wenig realistisch. Ich brauche keinen Hyperrealismus, aber Beweise, dass tatsächlich ein Mord infrage gekommen wäre, wären meiner Meinung nach wesentlich früher angebracht gewesen.

Wie auch immer: Positiv ist definitiv, dass Ellen Dunne nicht den Fehler gemacht hat, dem Leser den ersten Roman der Reihe noch einmal einzuflechten, wie es viele andere Autoren in der fehlerhaften Annahme tun, die LeserInnen könnten sonst nicht folgen. Die Verweise auf den ersten Fall waren auf angenehme und nachvollziehbare Weise eingearbeitet, ohne Leser*innen auf die Nerven zu gehen, die bereits den Vorgänger gelesen haben.

Bei allen Kritikpunkten ist Ellen Dunne ein Kriminalroman gelungen, der mich gut unterhalten hat und der zum Ende hin tatsächlich ein paar Pageturner-Qualitäten bot. Das Ende ist nicht spektakulär, aber nachvollziehbar, wenn auch ein wenig überspitzt, aber das ging für mich wirklich in Ordnung.

"Schwarze Seele" ist nicht perfekt, aber unterhaltsam, deshalb gibt es von mir 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.04.2019

viel Roman wenig Krimi

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Der Tod des Iren soll schnellstmöglich als Unfall zu den Akten gelegt werden, doch Patsys Instinkt sagt ihr, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Sie bekommt eine kurze Frist gesetzt, um Gegenteiliges ...



Der Tod des Iren soll schnellstmöglich als Unfall zu den Akten gelegt werden, doch Patsys Instinkt sagt ihr, dass das nicht die ganze Wahrheit ist. Sie bekommt eine kurze Frist gesetzt, um Gegenteiliges zu beweisen.

Unter Druck beginnt sie also zu ermitteln und stößt auf immer mehr Ungereimtheiten und verschiedene Motive.

Der unerfüllte Kinderwunsch belastet sie privat zudem so sehr, dass Ihr Verstand nicht klar arbeiten kann.

Um sich von ihren privaten Problemen abzulenken versucht sie ihren vollen Fokus auf die Ermittlung zu legen und diesen Fall zu klären. Doch dieser wird immer komplexer.

„Schwarze Seele“ ist bereits der 2. Band der Patsy Logan-Reihe und erschien am 14. Januar 2019. Man muss den ersten Teil aber nicht zwangsläufig gelesen haben, um sich in diesem Buch zurecht finden zu können.

Das Cover ist düster und zeigt einen Ausschnitt des englischen Gartens in München, dem Schauplatz des Verbrechens. Das lässt bereits eine unheimliche Stimmung aufkommen.

Der Text ist zum Großteil in der Ich-Perspektive von Patsy geschrieben und lässt den Leser sehr ausführlich an ihren Gedanken teilhaben.

Das führt zumindest anfangs dazu, dass sich die Geschichte hauptsächlich um Patsy und ihre privaten Probleme dreht und das eigentliche Thema vernachlässigt wird.

Die Hauptprotagonistin der Reihe muss man natürlich besser kennenlernen, für meinen Geschmack rückt der Kriminalfall aber zu sehr in den Hintergrund.

Der Prolog begann so spannend und war dann aber bis kurz vor Schluss die einzige Spannung im Buch.

Allerdings ist der Schreibstil unterhaltsam, teilweise auch witzig und mit den kurzen Kapiteln auch angenehm zu lesen. Die Figur „Patsy“ ist durch ihre besondere Art authentisch und sympathisch. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut beschrieben und die einzelnen Charaktere detailliert gezeichnet, wobei nicht alle nur sympathisch sind. Die authentischen Darstellungen der einzelnen Figuren hat mir gut gefallen.



Zitat S. 15

Und da war er, sein Ludwig, auf halbem Weg zwischen dem Ufer und einer von Stauden und Bäumen überwucherten kleinen Insel, die den Schwabinger Bach spaltete. Er paddelte gegen die Strömung an, seine Kiefer verbissen in einen dicken Ast, den er mit sich an Land zu bringen versuchte. Prustete vor Anstrengung und kam doch kaum voran. Der Ast hing irgendwo unter der Wasseroberfläche fest.

Fazit: Ein solider Kriminalroman für jeden, der gerne die Schicksale seiner Hauptprotagonisten genauestens kennenlernen möchte und weniger Blut und Spannung braucht, um gut unterhalten zu werden. Viel Roman und ein bisschen Krimi.

Veröffentlicht am 07.02.2019

Wenn eigene Probleme das ermitteln beeinträchtigen

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"Wenn Menschen, die wir einst liebten, verblassen, fangen wir manchmal an, sie zu hassen." (Friedrich Löchner)
Im Schwabinger Bach im Englischen Garten findet man die Leiche des Iren Donal McFadden. Alles ...

"Wenn Menschen, die wir einst liebten, verblassen, fangen wir manchmal an, sie zu hassen." (Friedrich Löchner)
Im Schwabinger Bach im Englischen Garten findet man die Leiche des Iren Donal McFadden. Alles sieht nach einem Unfall aus, doch seine Schwester, die Ehefrau und ein Freund von Donal hätten alle ein gutes Motiv. Deshalb ist Patsy davon überzeugt das Donals Tod sehr wahrscheinlich doch kein Unfall war, lediglich die Beweise fehlen. Doch gerade jetzt fehlt Patsy ihr guter Instinkt, den eigene Probleme, seelischer Tiefpunkt und eine Hormonbehandlung wegen Kinderwunsch setzen ihr zu. Das Donal McFadden extra nach München gekommen ist, um mit seiner Frau zu reden und seine Ehe zu retten, notfalls auch mit Gewalt, machte das ganze noch suspekter. Jedoch der hohe Alkoholspiegel, den er am Todestag hatte, könnte genauso schuld daran sein, das es zu einem Unfall gekommen ist. Ausgerechnet seine Ehefrau Fee war die letzte, die ihn an diesem Abend lebend gesehen hat. Als dann erneut ein Unfall geschieht, bei dem man eine Manipulation feststellt, wird Patsy hellhörig. Doch dann verschwindet erneut jemand aus Fees Freundeskreis und die Lage wird immer brenzliger.

Meine Meinung:
Nachdem ich begeistert der ersten Band der deutsch-irischen Ermittlerin Patsy Logan gelesen hatte, freute ich mich schon auf einen weiteren Fall von ihr. Das düstere Cover mit der glitzernden Titel und der Buchinfo hatten mich neugierig gemacht. Der Schreibstil war gut gelungen, allerdings zog sich das Buch sehr in die Länge. Weniger wegen der Seitenzahl, sondern eher, weil die Problematiken von Ermittlerin Patsy Logan zu viel Raum in dem Buch einnahmen. Ich mag ja Ermittler mit Ecken und Kanten und Problemen, doch das hier war selbst mir etwas zu viel. Trotzdem diese Dinge sehr gut mit dem Fall zusammen verpackt wurde, hatte ich trotz allem das Gefühl, das der eigentliche Fall nur nebenbei lief. Besonders was die Spannung anbelangte kam diese zu kurz, lediglich am Ende spürte man einen spärlichen Spannungsanstieg. Die Charaktere hatte die Autorin wieder sehr gut dargestellt, den ich muss sagen gerade dies kann Ellen Dunne besonders gut. Ob das Patsy Logan war die mir persönlich im letzten Band etwas besser gefiel. Waren es hier vor allem die Nebencharaktere die mir gut gefallen haben, vor allem dadurch, das man sehr ausführlich über das Leben jedes einzelnen erfuhr. Zudem drehte sich vieles um Thematiken wie z.B. die Hormonbehandlung wegen Patsy und Stefans Kinderlosigkeit, die Probleme um Bruder Robbie und den Schwierigkeiten in ihrem Team. Doch auch die Täterfindung wurde nicht gerade einfach gehalten, den gerade die Problematiken um die Familie McFadden waren äußerst komplex gewesen. Leider wurde mein Lesefluss gerade durch den niedrigen Spannungsbogen sehr beeinträchtigt. Auch, wenn vieles stimmig dargestellt war, keine Frage sollte ein Krimi nicht zu sehr vom Privatleben und den Problemen der Ermittler belastet werden. Ich hoffe das im nächsten Band wieder mehr Augenmerk auf den Fall gelegt wird und gebe 3 von 5 Sterne für dieses Buch.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Überzeugt durch Aufbau und Sprache

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Patsy Logan ist zurück, KHK bei der Münchner Polizei, mit deutscher Mutter und irischem Vater, manchen Lesern mit Sicherheit bereits aus dem Vorgänger „Harte Landung“ bekannt. In „Schwarze Seele“ muss ...

Patsy Logan ist zurück, KHK bei der Münchner Polizei, mit deutscher Mutter und irischem Vater, manchen Lesern mit Sicherheit bereits aus dem Vorgänger „Harte Landung“ bekannt. In „Schwarze Seele“ muss sie gleich an zwei Fronten kämpfen. Zum einen sind da ihre vergeblichen Versuche, schwanger zu werden, die einen Keil zwischen sie und ihren Mann treiben. Zum anderen soll sie den Fall des an Halloween ertrunkenen Donal McFadden aufklären, dessen Obduktion den Beweis dafür liefert, dass er eines gewaltsamen Todes gestorben ist. Gemeinsam mit seiner Schwester Siobhan ist dieser nach München gekommen, um seine Frau Fiona „Fee“, die ihn für ihren Jugendfreund verlassen hat, wie er es ausdrückt „zur Vernunft zu bringen“.

Wer hätte ein Motiv und die Gelegenheit, Donal zu töten? Die Zahl der Verdächtigen ist überschaubar, aber die Beweislage ist dünn, und so gestaltet sich der Fall schwieriger als anfangs erwartet. Zug in die Ermittlungen kommt erst dann, als sich Patsy und ihre Kollegin Kris, selbige auch mit familiären Problemen geschlagen, das persönliche Umfeld Fionas anschauen.

Der Kriminalfall an sich ist wenig spektakulär und eher konventionell gestrickt. Dafür nimmt das Privatleben der Beteiligten sehr viel Raum ein, was ja nicht automatisch schlecht sein muss. Allerdings entwickelt sich hier wenig, zu viel sich wiederholendes Kreisen um die immer gleichen Themen. Für mich auch eindeutig zu viel München und zu wenig „grüne Insel“, wenn schon die Ermittlerin irische Wurzeln hat, das Opfer und ein Teil der Verdächtigen aus Irland kommen. Deshalb hätte es mich auch gefreut, wenn der Handlungsfaden um das spurlose Verschwinden und den mutmaßlichen Selbstmord des Vaters der Protagonistin weiter ausgeführt worden wäre. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Der Aufbau der Story hingegen konnte mich überzeugen. Teilweise gradlinig aus der Sicht Patsys erzählt, aber immer wieder unterbrochen durch Einschübe aus der Vergangenheit der Beteiligten (mal mehr, mal weniger informativ), was den Erzählfluss spürbar belebt und aufgelockert hat.

Und wie bereits bei dem Vorgänger kann ich die sprachliche Qualität dieses Krimis nur loben, die sich wohltuend von dem abhebt, was man üblicherweise von deutschen Vertretern des Genres geboten bekommt. Kurz, klar, prägnant, kein Drumherumgerede, wenn man mal von den persönlichen Nabelschauen absieht.

Alles in allem ist "Schwarze Seele" schlussendlich ein Kriminalroman, bei dem die Spannung durch das Verzetteln im Privaten leider streckenweise auf der Strecke bleibt, der aber mit Sprache und Aufbau punkten kann.